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Anerthal -Zeitung .4 Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane u. UmgeVyrrg. 1 E. lerung gemacyl. Als «mlenung zur Pnersourgkr oes s Präsidenten Faure war die Besprechung des Gegenstandes , ' geeignet und den Franzosen mußte es ungemein schmeicheln, ! r/«äß die Kaiserin-Witwe von Rußland Petersburg für die 4 Die nachverzeichneten K«»V-eg<»ftL«de liegen auf unserer Ps- lizetexpedition znr Abholung bereit: ' 20 Stück Bücher. 2 1 1 2 1 Grundsteuer Aue. Die Grundsteuer aus den 2. Termin diese» Jahres ist fällig und bei Ver meidung zwangsweiser Beitreibung bis spätestens zum 14. dieses Monats an unsere Stadtsteuereinnahme zu entrichten. ««-' Der Rath der Stadt. J.-A.: Rathsassessor Taube. neue Ktndermützen. Ktnderstrohhut. Regenschirm. Geldstücke. goldener Ring. 12 Geldtäschchen. 1 Klemmer. Am, am 4. August ISS7. Der Mall) der Stadt I. A.: Rathsassessor Taube. Hermann. Aufruf! Furchtbares Unglück hat unser engeres Vaterland in den letzten Tagen be- rossen, Wolkenbrüche und Ueberschwemmungen haben namenlo seS Elend über einen ^rosten Theil unserer sächsischen Heimath gebracht, alle Zeitungen sind voll von er- chütternden Berichten. Da müssen die weitesten Kreise werkthätige Liebe und Opferwtlltgkeit bethä- jsgen, wenn den Heimgesuchten nur einige Hilfe gewährt werden soll. * Bon Dresden aus wird ein Central-Hilfscomits für das ganze Land gebil- bet werden, dem die Vertheilung aller eingehenden Gaben überlassen werden soll, aber damit dieses Comitv sofort mit der Vertheilung beginnen könne, müssen ohne Verzug Mittel gesammelt werden. - " Wir sind deshalb zu einem Ortsausschüsse zusammengetreten, um das Hilss- tverk etnzuleiten. und bitten unsere Mitbürger dringend, Gaben an eine der unten verzeichneten Sammelstellen gelangen zu lassen. ! Aue, den s. August 1897. Vicebürgermeister Kochma««, Fabrikant Aa«er, Ortskrankenkassenkassierer Albrecht Archer, Fabrikbesitzer Johannes Kahler, Schuhmachermeister Richard « Htgelma««, Stadtrath Heorgi, vr. mvü. Wathestus, Stadtverordnetenvorsteher Kapst, Sisengießereibesttzer von Siet«, Rathsassessor Kaule, Pfarrer Khomas. ScrmmeLsteüen: Kathserpeditiou. Kfarramtserpeditto«. Ar. Krler. Ortskrankenkasse. > Orpetzttto« der „Au-rt-al Aettuu^". Spedition der „Auer Neuesten "Nachrichten." Zeit verläßt, in der dort Kaiser Wilhelm und seine Gemah lin dem Neuen Zaren Gegenbesuche machen werden. Der Zeitpunkt diese» Besuches ist insofern recht geeignet, als gegenwärtig auch nicht die geringste Differenz vorliegt, die da« Einvernehmen zwischen Deutschland u. Rußland trüben könnte. Die von den Herren v. Plötz und Dr. Hahn ver langte Grenzsperre für ausländisches, d. h in erster Linie russische« Getreide wird nicht «intreien und bei den Konstan tinopeler Friedensverhandlungen steht Deutschland mit Ruß land Schulter an Schulter, wie s. Z. in Ostafien. Dir Verhandlungen in der türkischen Hauptstadt gehen ihren gewohnten Schneckengang und dürften noch am Ende dieses Jahrhunderts ihren rntgültigen Abschluß finden; neue Schwie rigkeiten find in Kreta ausgrtaucht, indem der vom Sultan dorthin entsandte Oberkommandeur die europäischen Admi rale bezichtigt, mit den Aufrührern zu glimpflich umzugehen und dadurch das Aufhvren der Empörung zu verhindern. England hat schon rin neues Bataillon au- Malta nach Kre- ta beordert. Die englischen Reichstruppen verrichten gute Arbeit, wie sie wieder bei der „Pazifizierung" von Rhode- fia gezeigt haben; ein Soldat, der dabei war, erzählt darüber in emer in London erschienenen Broschüre recht erfreuliche Dinge: „Jeder Spion der Aufständischen wurde summarisch p-pzesfiert und gehängt. Wenn den Eingeborenen der Strick um den Hal« gehängt war, so ließ man sie an den Hänge, bäum von Vuluwayo Über einen überhängenden Zweig klet tern. Dann zwang man sie, hinabzuspringen. Sie konnten dann noch einen letzten Blick auf Buluwaho richten. Ihre strichen ließ man 24 Stunden hängen, Aus Seite 98 steht: „Dann M wann stießen wir Nachläufern im Busch. Diese würden entweder s sofort erschössen oder gefangen genommen und an der Grenze de« Lager« von einem Peloton nieder- gemacht." Auf derselben Seite liest man: „Die Scheuß lichkeit der Truppen gegen di« gefangen genommenen Matabrle Zwar manchmal ein furchtbarer Anblick. In einem Falle wurde ein Aufständischer aus dem Marsche gefangen genom men. Er wurde einem Soldaten übergeben, um ihn in da« Lager zu führen. . Seine Hände wurden ihm hinter dem Rücken zusammengebunden. Um seinen Hal- wurde ein Strick geschlungen. Das eine Ende hielt der Retter. Ohne ' »jeden Grund fing der letztere an zu galoppieren. Eine Zeit lang konnte^« Grfangen« r» au-halten. Dann strürzte ex hin. UN« freuen, wenn wir bald Wieser Gelegenheit hätten, ein so schöne« Conzcrt unserer Stadtkapelle zu hören. In der gemeinschaftlichen Sitzung der städtischen Cullegien am Dienstag wurde eine neue CinquartierungSordnung her« en und an genommen. Danach werden nicht mehr wie bisher nur di« HauSbc itzcr mit Einquartierung belaste«, sondern es wird eine Seal« ringe- uhrt, die sich nach der Einkommensteuer richtet, und zwar soll jeder Haushaltungsvorstand von 700-149« Mk. mit je einem Mann und jede« weitere Einkommen von je Ü00 Mk. mit einem weiteren Mann belegt, und bei Vertheilung der Lasten von den höchsten Einkommen angesangen werden. Di« Berechnung der Kopfzahl auf die militärischen Chargen ge schieht in folgender Weise: Ein General «der im Generalsrang« steh end«« Offizier zählt sür tü Mann, ein Oberst, Major oder im glei chen Rang stehende Chargen sür 10 Mann, ein Hauptmann, (Ritt meister) sür 6 Mann, ein Feldwebel (Wachtmeister) für 3 Mann, ein Unteroffizier für 2 Man». Nur bei ganz hohen Einquartierungen wie solche uns in diesem Herbste bevorsttht, sollrn di« niedere'» Einkommen von 700 bi« 1000 Mk. mit herangezogen werden. Gewiß ist diese EinquartiernngSscala nur mit Freuden zu begrüßen, denn st« bring« eine gerechter« Vertheilung der Lasten mit sich. Allerwärt» in nnserem sächsischen Vaterland« bilden sich Comitecs, um die Roth unserer durch da» Hochwasser so schwer betroffenen Land» leute z» lindern, ihnen zu helfen, sich wieder ein Heim an Stelle des durch da» Wasser so jä hling» zerstörten zu gründen, Hilse zu bringen, die durch das rasende Element Vater und Mutter verloren habe»; denn wie bi« jetzt bekannt, sind in Sachsen allein 187 Menschenleben den reißend«« Fluthen zum Opfer gefallen. Auch in unserem One hat sich ein Hilfskomitee gebildet und verwesten wir hiermit aus den Ausruf in heutiger Nummer unseres Blattes. Uns ist eine Gammel- stelle sür mild« Gaben zugctheilt worden, und bitten wir unsere lieben Leser, reichlich und schnell zu geben, damit die große Roth etwas ge mildert werde,„die in den betreffenden Gegenden herrscht. Die freund lichen Geber werde» gratis in unserer Zeitung veröffeütlicht, helfe des halb Jeder soviel er kann, Gott wird- gewiß reichlich lohnen, sagt doch unser Heiland Jesu» Christ«»: „Was Ihr «hu« an den geringsten uiei ner Brüder, da» habt Ihr mir gcthan. Leipzig, 2. August. Zu Ehren der in Leipzig statt- findenden Versammlung Städtischer Haus- und Grundbe- sitzer-Vereine DentschlandS wird der AuSstellungspl.itz am , Abend des «. August wiederum glänzend illuminiert sein.' SO 000 Lichtkürper werden den Platz erleuchten. Diese anerkannt prächtigen Illuminationen, welche sonst nur am Montag in Scene gesetzt werden, und in dieser Woche, wenn der Himmel günstig ist, ausnahmsweise zweimal stattftnden, werden voraussichtlich auch am näch sten Freitag, als einem Etitetage, viele Besucher von nah und fern nach Leipzig zur Ausstellung ziehen. Am schlimmsten hat im Mukdenthale Döbeln gelitten. Die Nacht zum Sonnabend war schrecklich. Die Straßen- beleuchtung versagte und in der unheimlichen Finste - ni», die nur durch die schwachen Lichtschimmer auS den Wohnungen unterbrochen wurde, vernahm man das Ge- löse der heranbrausenden, durch die Straßen wälzenden Fluten, da» hier und da durch Hilferufe der bedrängten Bewohner unterbrochen wurde. An vielen Häusern war das Wasser so hoch gestiegen, daß man die Hausnummer gerade noch erkennen konnte. Von der Feuerwehr und dem Militär mußten viele Bewohner aus den Häusern getragen werden. Das Hau« Lutherplatz 2 fiel teilweise ein. Aus dein Hause St Georgenstraße Rr. 2 konnte man die Bedrängten nur dadurch retten, daß man den Giebel des Nachbargrundstücks zertrümmerte und di« Leute durch die entstandene Oessnung am» ihrer gefähr lichen Lage holte. Auch Menschenleben gingen verlören. Bis jetzt fehlt der KaufmannSlehrttng Zill, Sohn des GaSmeisterS. Er war zur Post geschickt worden und wird seitdem vermißt. Die Frau eine» Zimmermann» wurde in der Nähe der Zuckerfabrtck leblos au» dem Aus letzter Woche. Die vorige Berichtswoche schloß mit einem politischen Knalleffekt, die Ablehnung der Vereinsvorlage durch eine knappe Mehrheit de» Preuß. Abgeordnetenhauses, ab. Auch ^diqrnigen, welche mit diesem Ergebnis nicht zufrieden find, , Xwerdrn froh sein, daß endlich da» „Hangen und Bangen in schwebender Pein" vorüber ist und die Sommerfrische in ihr altgewohnte» Recht tritt. Indessen ist die Welt schon zu auf geklärt, äl» daß sie sich in der Saison noch mit Serschlangen flbspeisrn ließe und die armen Zeitungen müssen nun nach anderen zugkräftigen Mitteln suchen, um das Interesse ihrer Leser rege zu halten. Französische Blätter haben Nachgra bungen gehaUen und einen schon anderthalb Jahre alten Aussatz der „Preußischen Jahrbücher", in dem nebenher auch die Idee einer Wiederabtretung von Metz an Frankreich ge- «streist war, zum Gegenstände tiefgehender politischer Erör- -s terung gemacht. Al« Einleitung zur Petersburger Reise des Der Reiter schleifte ihn eine ganze Strecke über den rauhen Boden weg, bis er selber nicht mehr konnte." — Solch tapfere Truppen würden dem Ausstande aus Kreta bald ein Ende machen und wenn bei dem letzten gewaltigen Sepoy-Aufstand in Indien die Engländer ihre Gefangenen vor die Kanonenmündungen binden und dann durch Stückkugeln zerreißen ließen, so werden sie vielleicht in dem Goldlande am Ganges bald wieder Gelegenheit finden, ihre Tapferkeit und Humanität in gleich glänzenoen Lichte zu zeigen; denn in Indien gärt es dank dem englischen Aussaugungs- und Unterdrückungs system unter den Eingeborenen ganz gewaltig. — Die Woche hat auch noch das Urteil in dem Philippopeler Prozeß Boitschew gebracht» Der fürstliche Adjudant ist als Mörder seiner Geliebten unter „Annahme mildern der Umstände' zu lebenslänglicher schwerer Kerkerstrafe verurteilt worden. Der Gerechtigkeit ist Genüge geschehen, nun wird wahrscheinlich des Fürsten „schönstes Vorrecht", die Gnade, in Aktion treten. Die vom Gericht ausge- tüstelten „mildernden Umstände" würden solchen Gnaden- akt rechtfertigen müssen. Au», dein Auerthal und Umgebung, «ttthetlunga»» v»n locale« Interesse find »er Retzaetiou Aet» »tllkvmme«. Vorbehältlich der Genehmigung des Königlichen Fi nanz-Ministeriums werden aus Anlaß der durch Hoch wasserschäden auf den königlich fächsischen Staatseisenbah nen verursachten außergewöhnlichen Verkehrs- Verhält nisse die auf Grund von tz 63 der Verkehrsordnung für die Eisenbahnen Deutschlands in den Tarifen festgesetzten Lieferfristen allgemein um eine Zuschlagsfrist von 2 Ta gen sür alle auf den sächsischen Staatsetsmbahnen be förderten Eil- und Frachtgüter verlängert. Die durch Hochwasser auf den Linien der Sächsischen Staatseisenbahnen in ganz außergewöhnlichem Umsange verursachten Betriebsstörungen haben zur Folge, daß der Güterverkehr (Eil- und Frachtgut) vielfach nur unter Benutzung erheblicher Umwege bedient werden kann. Insoweit Güter in Betracht kommen, die von der Eisenbahn bereits übernommen sind oder die unterwegs sich befinden, werden die Absender, wenn es nicht ratsam erscheint, das Gut aus einem Umwege dem Bestimmungs orte zuzusühren, gemäß tz 6ö (3) der VerkrhrSordnung sür die Eisenbahnen Deutschlands zur Verfügung aufge- sordert. Dagegen können bis aus weiteres Eil- und Frachtgüter, die von jetzt ab ausgegeben werden und deren Beförderung die Benutzung einer Umwegstrecke er- forderlich macht, nur gegen Berechnung der tarifmäßigen Frachten für die Umwegsstrecke übernommen werden. Sendungen der bezeichneten Art werden zur Beför derung übernommen, dasern der Absender im Frachtbrie fe sein Einverständnis zur Berechnung der Umwegsfracht ausdrücklich erklärt. * Herr König!. Gewerbeinspektor Sagaffer hier wird am 1. April nächste» Jahre« nach Plauen i. Bogtl. versetzt. Das gestern Abend von Hrn. Stadtmusikdirektor Zien im Hotel „Blauer Engel" gegebene Extra-Conzert hatte zahlreiche Zuhörer hingrführt, welche den Leistungen unserer Stadtkapelle volle Anerken nung zollten. Das Programm war Mer auch schön zusammengestellt, die Ausführung «in« sehr sorgfältige. Besonderen Beifall sanden die herrlichen Piecen: Arie a. d. Op. „Aallstasf" Balse, „Schöne Welt,'! Preiswalzer v. Förster, der melodiös« neu« Marsch „Schweizer Seelen spiegel,,, von Hrn.Stadtmusikdirektor Zien selbst coütponirt, Chor der Priester und Sarastro-Arie a. d. „Zapberstöti" v. Mozart und da» Wasser Hezoßtlt, tN da» st« bei dem Versuch«, Hölz au» sthümPochoürri: Musikalischer Pltunenfirauß v. Rommel. Ä sollt«-dem-Wasser zu holen, gestützt war. Erscheint «tttw-ch», Freitag» u. »-««tag», Ntzunnementsprets. inkl. der» werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn IM». durch die Post 1 Mt. Ml L AamMenökätter«: Aroystun, Kute Geister, Aettspieget. Verantwortlicher Redakteur: Gmtt Hegemeifter Aue (Erzgebirge.) Redaktion u. Expedition Aus, Marktstrab«. Luferate die einspaltig« Petitzrile 1» Gfg. amtliche Inserate die TorpuS-Zeile, SS Pf. Reklamen pro Zeil« SO Pfg. -All« Postanstalten und Landbriesträger nehmen Bestellungen au. NkS3. Freitag, den 6. August 1897. 10. Jahrgang.