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Auetthal -Zeitung Freitag, den 7. Deeember 1894 7. Jahrgang. No. 144 ans di» I L womtt Kirchlich» U«chricht»> K». «»»»» ttrschetm Mittwoch», Grttlag» u «onntag». MdonnmnttttSprttS leckl.d« 3 werlhoollenBeU-aen viertMhrli« mit Bringerlah« 1 Wtt.TOPk. durch die Post 1 Ab- Ü» Pf- Md. Wö der Zrttungapreialtftr) für Monat Dezember 1VV4 «erden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Aus trägern de» Blattes, sowie den Landbriefträgern jederzeit gern angenommen. Krpedition der „Kirert-at-Aeit«r>g," Mit: Herrischem AamtNenllertt, K»te Keißer, Aettfpteßel. veranNdortlich« Redakteur: AMil HsgStteoill« i» »u« (Ertgedirge). Redakti« u. «rpeditton: AttS, vierktstreh«. di« a« SS. Jul, o. Z. ihr eigen«» Hau« augezäadei wurde vom Schwurgericht in Zwickau zu 1 Jahr Monaten Gesär^niß verurtheilt. k Bibel steht »Wer sein« Kin» Gewiß hat dies« pädagogische Da« Kind, auch da» artigst«, i tt sich dir unangenehmrn Felge, berftlbm tunnrr »ermgeawäe- ttgt. Die Stresr spielt in »er KtnderstuM dieselb« Rost«, »i« di« Vergeltung M Leben, nur ist st« unmittelbar««, präziser, «vtivirtrr. Der Erwachftn« kennt, sofern sei» sittlich«» Be wußtsein noch nicht ganz erstickt ist, di« üblen Folg«» de» Laster«, der verbrechen. Ad«, er weiß auch, daß dies «Iben unter Umständen umgangen oder doch wenigsten» hinaus»«- schoben «erden. Biel« Verfechter de« Humanttättbogma» er blicken in der körperlichen Züchtigung «in« Rohheit, di« da» Gtsühldleben de« Kinde» ungünstig beeinflußt, d«n ktzarektt» verkümmert, da» Selbstbewußtsein unterdrückt. Mio dodf» in unser« SlrafrechUpsteg« di« Stockhieb« adgeschasft, Ow em pören un», «enn mir von »menschlichen Züchtigungen der Reg« lesen, za, mir schütze» sog« btt Lin« »or bnttale» Mißhandlungen — warum Verb««»«» Mir »a nicht auch au» unsere» Hause di« Stute? Auch dies«, GmumftGkän« «tu« gewisse Brrechtigung nicht »dgrsprmh« »«den; Wich« Mei nung ist nun M rtchMmAZch ftidfi wB-tztt» ttW.Mettt stütz Vd» Uhr Beicht,. Bonn.» Uhr GsttGbttnfi »tt Feier de» heiligen Abendmahle». Predigt: k. LhomaA Nach«. l/,g Uhr Katecht»mu«unterre»ung mit b« konfinnirttn Zugepd üb« Apg. 8: Hllfsgeistlich« Oertel. — Abend« 8 Uh«: Fauülien-Abead im Bürger,arten zur Fettr de» AOOjährigtN Geburtstage» Gust«» Adolf». Mütwoch de« t». Dezemb« »b«nd« 8 Uhr II. Abmttts- Wochen,vttttdienst. Text: Zer. SL: Hilftgeistlichtt Omtel. den in «u»s»hrlich« Zwiesprache. Gmhrtt Schmid« dein« Ansicht eurder und schicke st« an di«. stelle uo« »Für« Han»', Bmttn 8V. Ltndenftraß« ,. . Diese» Kanülttablatt greift mit Wärm« all« AmMttgm auf, di« chm au» seinem Leserkreift zug«h«n und Der kannst sich« srin, daß auch zahlreich« Erwiederungen aus Deine Nu»führuugea etulmrs^n nmrbm. Ll» Leser de» Blatte» ttgitiMttt man lich durch Beisügung der Mdonnementeguittung. Frau H«rm>u« Sch. in B. Allgkwklnn Astski-tl Kr A«k. AitthMMk. M-KIöstkckm mtz tzü mlik-kätzk» -ktsWki. nstttooetto «ei tvtederhälung« hch« Rabatt, «e PestanilMten an» ruüttleftttm» aehuwn Vestelnnge» am bi« ihr «in und alle» find. Und so bttetttt da» hohe Freuden« stst schon iu« Vorau» in Palast und Hütt« «1» h«hre» Glück, da» Glück, da« für «dl« Srrttn darin lieg», anderen Men sche» «in« Freud« bereiten ,u können. Möge auch da» Fest selbst Ar« und Reich, Klein und Groß, nur Freude bringe«, Glück und Zufriedenheit spenden. „Ze lieder da« Kind, um so stärk« di« Rute,- ist ein Au», spruch vr. Luther», und in der Bibel steht »Wer sein« Kin de, lieb hat, der züchtigt st«.' Gewiß hat dies« pädagogisch« Grundsatz leine Berechtigung. Da» Kind, auch da» artigst«, hat sein» Laune» un» Kehl«, di« r» nur dann ableg», «enn » Ate. Votum G»Rm« »Z» Nie. sch»««, tto «adelsertig ca. 140 tzottttgoe ck 8«. «uster mngchM» stanra. «lchtpaffteüa» Heller'sche Spielwette. Mit den Heller'schen Spielwerke» wird die Musik in di« ganze Weit getragen, aus daß st« überall, die Freude der Glücklichen «h»h«, die Unglücklich«» ttöstt un» allen gernweilrn»«» durch ihr« Melodien herzbewegeaer . »Grüße au» der Heimat' send«. Zu Hotel», Restau rationen u. s. w. «setzen sie «in Hrchrst« und erweise» sich «l» beste» Zugmittel; sü, obig« empfehlen sich noch be sonder» hi« automatisch«» Werke, di« d«tm Ginwmf« ein«» GepstückbS spielen, wodurch di« AuSgad« in lttvM'ZM gedeckt wird. Die Repertotr» find «U großem Verständnis zusammen gestellt un» enthalt«» di» deliedltfttn Melodie» aus dm» Ge biete der Opern-, Operettt» «ad Tanzmusik, d«r Lied« und Ehorätt. Thatsacho ist ferner, daß der Fadttkant ans allen Aussttllungen «» ersten Preise» «wgezeichittt; Lttseraui all« europäische» Höf« ist und ihm jährlich Lausend« von Aaerkennungtschreid«» zugehen. Die Helttr'schen Sptrlwerk sind ihrer vorzüglichkrtt »egen al» passend«» Geschenk st» Weihnachten, Geburt»- und Namenstage», außerdem für Seelsorger, Lehr« und Krank«, wie überhaupt jedermann, »er noch kein solche» besitzt, aus» wärmst« zu empfehlen. Maa wende sich direkt nach v«r», selbst btt kleinen Aufträgen, da di« Fabrik kein« Riederlagen ha». Reparaturen, auch solche von fremde» Werten, wird«» »ns» beste besorg». Aus Wunsch »erdea rheilzahlungen bewilligt un» illustrirtt Preisliste» franko zugefaudt. Reichstags - Eröffnung. Ker Keichnta- «urde am Mit twoch vom Kaiser persönlich mit der üblichen Dhronredr eröffnet: Dieselbe gedenkt zunächst der Verlegung der Arbeit des Reichstage» in die neue, al« Denkmal vaterländi schen Fleißes vollendete Etätte. Möge GvtteS Segen auf dem Hause ruhen uni> dir Größe, die Wohlfahrt de» Reiches da» Ziel der Arbeit tarinnrn jein, bejonderS hinsichtlich d«, «irth- schastlichen und sozialpolitischen Aufgaben. Die Pflicht, al« vornehmste Aufgabe de» Staate» dos Ziel anzustreden, die schwächeren Gesellschaftsklassen zu schützen und ihnen zu höherer wirihschastlicher und sitrlicher Entwickelung zu verhelfen, wer de umso zwingender, je ernsten und schwieriger der Kamps ums Dasein für einzeln« Gruppen der Station sich gestalte. Di« verbündete« Rrgierungen würden sortjahrrn, durch Mil derung der «irthjchafttichrn und sozialen Gegensätze da» Ge fühl der Zufriedenheit und Zusammengehörigkeit im Volk« zu erhalten und zu fördern. Zur Sicherung de» Erfolge» hier bei erscheine e» geboten, dem verderblichen Gedahrra Der- --n'Aen wirlsam «ntgegenzutrelen, welche di« Staatsgewalt in Erjüllu^, dieser Pfiech» zu Dm« HeGlWU*WW «in« Ergänzung des gemeinen Recht» für gr-ottn erachtet worden. Dem Reichstag «erde unverzüglich ttn Gesetzent wurf zugehen, welcher vornehmlich durch ErAmtrnrng der Strasvorjchriften den Schutz der staatlichen Ordnung »er- slärten «olle. Die Thronrede kündigt sodann rin« Novell« zur Strafprozeßordnung und Gerichtsverfassung mit R«geiung der Entschädigung unschuldig Verurtheiller an, ferner zur Bör» s«itefvtm, und eine Vorlage gegen unlauteten Wettbewerb. Dl« Thronrede jährt fort: oa» finanzielle Berhältnch »er Ein- zrlstaaten zum Reich habe sich in «'nem für erster« bedenk lichen Umfange verschoben. Es seien drückende Uebelstäudr, daß da» Reich gegen wärtig erheblich« Zuschüsse von »en Einzelstaaten fordern müsse, und es vermöchten die Mehreinnahmen aus »em Reich»- stempel nur theilivels« adzuhelsen. Deshalb fei die Erschlie ßung weiterer Steuerquellen unerläßlich. Demgemäß »erd« »em Reichstag eine Tadalsteuervorlag« zugehen. Rich» Minder halten di« verbündrnten Rrgierungen an der Forderung d«r organischen Auseinandersetzung de» Reich«» un» der Ernztt- staaten auf finanzwirlhschaftllchem Gebiete fest, verzichtttra jedoch auf die vorjährige» zu Guusttn d«r Etazelsiaattn ge forderten Mehrüberweisungen. Zu den letzten Achr« höbe zur lebhaften Befriedigung de» Kaiser» die Zuversicht w dw Er haltung des europäischen Frieben» neu« Kräftigung erfahren« Getreu dem Geiste unserer Bündnisse pfleg'» wtr «st alle» Machten gut« und freundliche Beziehungen. Zwei benachbarte Reiche wurde» m den letzten Monat«, von erschütternden Ereignissen heimgesucht; Deutschland schloß sich aufrtchttg der alljtltigrn Lyellnahmr an, welch« von Reu«» zeuge von der Soli darität der menschliche» Gefühle und friedlichen Wünsch«. In dem Heimgegangenen Kaiser Alexander betranrre d«e Kaiser «inen Freuno «ad bewährten Mitarbeiter am Wett« de» Ktto- dea». Die Thronrede schließt «U d« Hoffnung» dnß htz A>- billeu za» Heil« de» Valetta ade» st mögen, daß von dem Geist« d«r sqen Stämme für die Gründung dm , Vertreter de» benlschea Boltes auch ftMr Ottittt ftttch, ÄUS Sem Nutkihat und llwstdimg. Vtt«tv»uun,en von i-raiem gnttvaff« stn» »Ä tztzWObttW stet» »ttttoneneon. Wie un» mstgetherlt »ttd, wird der ßststg» stand nächsten Sonntag abend» 8 Ahr imGgmß. garten» zur Feier de» 800jährigen GedmiSkäGM könig» Gustav Adolf einen Jamilten-Abend durch gemeinsame Gesinge und vorttägr wird. Progrataa»«, d»e zum EintrUt« brr Eingang zu 10 Psg. zu haben und der etwaig, soll einer dedür tigen ev.»luth. Gemeind« zufließen. Schneeberg. Die Ehefrau dtt Berga,bett«» Schreib«, Kamt hatte, : n»d 8 , Schwarzenberg, 8. Decbr. Der fett Oktober 1874 bei der Königlichen AmtShauptmannschaft hie« «mtireude, vorhrr bet dem vor«. GerichtSamtt zu Grünhain «»gestellt gewe sene jetzige BrzittSseerrtär Herr Karl Hermann MauerSberger beging am 1. Dezember d. Z. in aller Stille sein 40jährtg«S Dienstjubüiu«. vielseitig wurde der Zubilar beglückwünscht, u. A. auch von einer Abordnung d«r Herren Gemeindevor- stände. (Erzg. Vfd.) Aus Sachsen und Umgegend. Johanngeorgenstadt. Die 18 Zähre alte Marie M. wurde am Rechen eine» Fabrikgraben» todt au» de« Wasser gezogen; zrdeufall» liegt Selbstmord vor. Zwickau. In Planitz hatte der Brunnenbauer Mor genstern di« Unvorsichtigkeit begangen, daß er gefroren« Dyna mit zu« Zweck« de» Auflhauen» auf den geheizten Ofen legte. Da« Dynamit explodirte, zerstört« Ösen und Mobiliar und verletzte rin Kind. — Vor einigen Tagen hat, wie berichtet wird, di« Geuuinde- vtrtretuag von Karlsbad zu dein Bahnprojekt Karlsbad-Johann georgenstadt durch Abschluß «ine» Urbereinkommen» mit den Konzessionären dieser Bahnstrecke in bindender Kor« Stellung genommen. Zn diese« Uedereinkommen wurden, um da» Zustandekommen de» vahndaue» zu rrm-glichen, nruerding» «eitere Benrfizien gewährt. Di« Stadtgemeinde Karlsbad verpflichtet sich u. A. den für Stammaktien gezeichneten Be trag von SO 000 Gulden auf 80000 Gulden zu erhöhen, die für den Zrntralbahnhof erforderlichen Grundstücke, soweit sie Gemeindeeigenthum sind, unentgeltlich zu überlassen, und für die nicht der Gemeinde gehörige» Gründ« einen Ankauf«- deilrag von 4000 Gulden zu leisten, ferner einige Grund stücke zur Schollrugttviunung und ein« Grauitftetnbruch nn» «ntaeltlich und Me Million Zteael zu einem sehr, ermäßig- wogegen di« zu grün dende Aktirngefellschast weit« Stammaktien im Werth« von 30000 Gulden für die Grundstücke, bi« »der einen weit höhe ren Werth baden, der Gemeind, tderläßt. Riederoderwttz. Dm Rtzähttg« Schlosser Lehman«, eine unttr de« Namen „Schlosser-August' bekäantr Person ist in Jvtgr der Dunkelheit in den ziemlich breiten Dorsdach gerathen und ertrunken. — Vom kommenden Weinachwftst. Run klingt es nnd singt es bald au» Palast nn» Hütte: ,O d« fröhliche, o du selige Weinachtszrul' Schon «ehrrn stch dir Vorboten de» großen Feste«, «eiche» ttnen Schimmer von Menschrng'ück und Menschensriroen auch in die Herze» der Aermfte« und Elendes:,n sendet und da» Tosen de« DuseinStampse» und die tueuschlichen Leidenschaften aus kurz« Dauer zu« Schweigen bringt. Man sagt: große Ereignisse werft« ihr« Schatten voraus; btt« Wetnachtsftste sind e» hell« Lichter, üderall Glanz und Pracht. Da» glitzert und flimmert in den Schaulären der großen Firmen, di« ihr« Rouheitrn und alle die tausend« wfmachUgrschent« geeignete» Dinge ausgeftapelt un» in« Licht gestellt haben: Da find Kostbarkeiten von »nge- n wette, Brillanten nn» Perle», wunderbare Pelzsachen, «ostiltm, Erzengtztfft »« «sten Meister de» Kuast- ftlftrN» aller Art für »te Rttchrn, tzsdsch«, prttowrrt« Sachen r do« sott»«» Bürgerst««» nnd nwtzr »och billige, nutzbare Ding« s« mn knapperen Geldbeutel. Und wa» ist da nicht alle» für di« lwbe Zugend, für bi« Kleinen, deren Fest za tzaupchtchltch weinachtt« ist nn» »1« nun schon lang, in Er- z »er kommende« Frenden stch bemühen, recht artig zii «damit dg» Ehriftkmd nicht dös« werde i' Selbst die A _ Wllon stch ken weinachtSengel zum Freunde machM und fib^mühen fich ab, das erst, von der Mutter 1 omr Hütt ätttrn Wischwiftern ttngrttrnte Geb« täglich herzu- sätzdtt l «Du lieber, frommer, hetlge, Ehrift l' Wi, herzig da» klingt I Glücklich leuchtet da» MuMraug« nn» der Vater ntlnmt »an Veuwn Liebling auf den Ar» und küßt ihn aus da» rott Kopavenmündchen — o selig, o selig, tt« K»nd noch zu sttal — Go» jetzt bi» zu« Feste »erbe» Tausend« mehr in den Brr- kaus»läd«n umgrsetzl, al« wtt zur übrigen Zett de» Jahre«. Selbst btt ärmste Witt», sucht dir letzten Pfennige zusammen, PH Wong süb ihr« Lttbo« einznkausen. Da» wäre ja «ich gm: «ü weiNächttftst, wenn ftt nicht wenittttn» de» Kia- « «nzÜnben könntt l Sonst immer hat Wch dttßtt mal tst «S geluugen, . Nun bring» ihr za da» Fest ttnst Gtt hat mit dm Kindern Ham- gWtttgt, dtt fie nun altt drtt auf der Straße ^ttt'» auch nur wenig ist, »i» zu« Feste wir»? »och AM bchchttbeneS Sümmchen, da» dazu »«ich», für »em lttbm Hnngm etm »arme Pelzmütze und «in paar Hand- schuh«, für da» Töchterchen «n bunte» Luch und «in, Puppe sowie etliche» Zuckerwerk und Apfel und Rüsft einzukausen. Dw Mutter arvttttt «nsiger und fleißig«, ihr« Augen leuch ten auf im Geist«, wenn sie nn di« Freu« der Kleinen benki,