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Auerthal-Zeitung : 27.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189407274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18940727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18940727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-07
- Tag 1894-07-27
-
Monat
1894-07
-
Jahr
1894
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 27.07.1894
- Autor
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ein Andenken meines Sie mir wirklich raten, eben, ich sehe eS ein. «sie». * Eine Verschärfung der Spannung zwischen Japan und China wegen Koreas ist in den letzten Tagen eingetreten. Nach den einzelnen seit Sonntag eingetroffenen Meldungen ergibt sich, daß die angebotenen guttu Dienste der europäischen Mächte kein Entgegenkommen gefunden haben, so daß jeden Augenblick die Feindseligkeiten »wischen den hart aneinander stehenden chinesischen und japanischen Truppen beginnen können — vielleicht schon begonnen haben. P»r» Uah ««d Fern. Auf dem Manöver » Geschwader wird jetzt zum ersten Male der Versuch gemacht, lebendes Vieh mitzuführen. ES kommen zwei lebende Rinder und sechs Schweine qn Bord des größten Geschwaderschiffs Flaggschiff »König Wilhelm". Als Schlächter ausgebildete Mann« schäften find stets an Bord. Die Cholera. Der Staatskommissar in Danzig meldet, daß bei einem Werftarbeiter in Schidutz Cholera bakteriologisch festgestellt wor den ist. Drei Offiziere des Husaren-Regiments aus Danzig, begleitet von drer Husaren, unter nahmen am Freitag Schwimmübungen zu Pferde durch den „Espenkrug-See". Nachdem sie den See einige Male durchschwommen, versank vor den Augen der anderen ein Husar mit seinem Pferde. Nach einiger Zeit kam der Husar ohne Pferd an die Oberfläche des Wassers und wurde von den anderen Husaren gerettet. Der Kadaver des Pferdes wurde später herauSgeholt. Schatzgräber. Ein mit Geld gefüllter Kessel soll in der Men Nogat in der Franzosenzeit versenk worden sein. Diesen Schatz an das Tageslicht zu fördern, ist man jetzt eifrigst be müht. An der Stelle, wo der vermeintliche Schatz sich befinden soll, ist jetzt eine Spund wand eingesetzt worden, damit der innere Raum ausgeschöpft werden kann. Man will beim Aus stichen mit einem Haken in der Tiefe ganz deut lich einen Klang vernommen haben. Wenn die Schatzgräber sich dabei nur nicht geirrt haben! Eine brave Thal vollführte dieser Tage bei einem Brande in Lippborg ein Metzger bursche aus Hamm. Er war auf der Brand stätte Zeuge, wie eine Mutter händeringend nach ihrem Kinde rief, das in dem brennenden Hause zurückgelassen war. Schnell ließ der Metzger sich die Einrichtung des Hauses erklären, stürzte hinein und nach einer Minute bangen Wartens lag das Kind gerettet in den Armen der Mutter. Der Retter hatte kaum das brennende Haus ver lassen, als es prasselnd zusammenstürzte. Kanalerweiterung. Die Arbeiten zur Er weiterung und Vertiefung des Emskanals werden in den nächsten Tagen wieder beginnen; die Trockenlegung der ganzen Kanalstrecke ist bereits erfolgt. Die Wiederaufnahme der Arbeiten wird gleich mit vielen Hunderten von Arbeitern erfolgen, da der letzte Termin bis zur neuen Füllung des Kanals der IS. Oktober ist, die Arbeit also auf die kurze Frist von kaum drei Monaten beschränkt bleibt. Unter den sich um Arbeit Bewerbenden finden sich besonders viele Holländer. Auf eigentümliche Weise versuchte der Schmiedelehrling Thiem in Osthausen bei Erfurt seinem Leben ein Ende zu machen. Er versah sich mit Nahrungsmitteln und glitt in einen, mitten im Felde sich befindenden, 20 Bieter tiefen Erdfall, um zu verdursten. Ans seiner Lage sich wieder zu befreien, war dem Jüngling ein Ding der Unmöglichkeit. Er wurde schließ lich aufgefunden und war bereits so ermattet, daß er kaum im Stande war, sich den herabge lassenen Strick um den Leib zu schlingen. Durch leichtsinniges Spielen mit einem Revolver ist wieder schweres Unglück angerichtet worden. Der Sohn eines Besitzers in Groß- Kommorsk im Kreise Schwetz hatte sich beim Gänsehüten den geladenen Revolver seines Vaters zu verschaffen gewußt. Es waren andere Jungen bei ihm und er zielte auf einen derselben mit den Worten: „Soll ich dich erschießen?" In demselben Augenblick krachte der Schuß und Mögen alle guten Waldgeister sich Ihnen an schließen, damit Sie schleunigst wiederkehren. Ich wünsche jedenfalls, daß wir die ominösen Steine in der Dreizahl beträten, Graf Harald. Es ruht ein eigener Zauber in ihr, der uns sicherlich gegen allen Hexenspuk schützen würde." „Also doch ein wenig ängstlich, Komtcßchen?" lachte Harald. „Nun, ich hoffe zu Ihrer Be ruhigung, die heilige Drei bald wieder zu er gänzen." Andy warf trotzig den reizenden Kopf zurück, während sie spöttisch auflachte: „Ich fürchte nicht eigentlich für mich! Sagte ich nicht schon, ich wäre hier just in meinem Reich?" „Nun, so erbarmen sie sich deS armen Felix während meiner Abwesenheit, rsvoir, Komtesse." Er lüftete den Hut. Andy blieb zurück, ihm einen zornigen Blick nachsendend, in dem es wie thränenfeucht funkelte. Füix aber drückte dem Freunde warm die Hand, er hatte ihn begriffen. Uno nnn Andy und er allein — allein in diesem wonnigen WaldeSfrieden und die grausame Welt mit ihren tyrannischen Vorurteilen, ihren harten, nüchternen Anforderungen so fern! Das Herz hämmerte mit wilden Schlägen des Glücksverlangens in seiner Brust. Nun war eS da, greifbar nahe, und er fand nicht den Blut, eS wild in seine Arme zu reißen. Er war wie gelähmt von der Uebermacht seines Empfindens. Mit einem heißen, scheuen Blick streifte er das angebetete Mädchen; er senke ihn verlegen, als auch Andy jetzt, wie in zitternder Unsicher ¬ heit, die sonst so klugen, kalten Nixenaugen zu ihm hob. Ein seltsamer Bann lag auf den beiden, den Andy endlich gewaltsam brach. Sie lachte leise silberhell mff, ein rechtes Nixenlachen, und rief lustig: „Gestatten Sie, Herr Ritter, daß ich mich einstweilen allein vergnüge. Ich will Ihr tiefes Nachdenken nicht stören, mich jedoch nicht aus Sehwette ent- fernen, damit Ihnen Ihr Schutzamt nicht zu schwer falle." Sic flog schon davon, ehe er ein Wort der Erwiderung fand und gaukelte vor ihm her, die verlockendste Fatamorgana, die seine trunkenen Augen je geschaut. Wie war das Mädchen schön, wie bestrickend anmutig in jeder Bewegung! Leicht, gewandt, wie eine Gazelle, eiste fie über den strittigen Pfad, hier und da rastend, um eine Blume, einen Zweig zu brechen, ohne durch Lauf oder Anstrengung die Farbe ihres großäugigen Kindergesichts im geringsten zu erhöhen. Es blieb zartblaß, mit einem leisen Rosenschimmer, wie er dem Perlmutterweiß eigen ist. Den Strohhut hatte sie jetzt über den Arm gehängt- so daß sich die Sonnenstrahlen in dem prächtigen Haar ungehindert fingen und ihm einen eigen artigen, metallischen Glanz verliehen. So bot fie ein Bild, daS den hoch ent wickelten Schönheitssinn deS Künstlers immer aufs neue entzückte und ihn doch zugleich tief entmutigte. Mit einem so reizumflossenen Aeußeren erstrebt mm Höheres, als daS Weib eines nur mäßig bekannten MalerS zu siegreich aus diesem bevorstehenden Wahlkampf hervorgehen. Jtalie«. "DaS italienische Parlament ist endlich geschlossen worden; CriSpi hat durchgesetzt, was er ernstlich durchsetzen wollte. Die heilsamen Reformgesetze für Slzilien da gegen hat die Kammer unerledigt gelassen. * BonghiS Ausflug nach Frankreich behufs Anbahnung nner Versöhnung zwischen Italien und Frankreich hat in den Kreisen der ruhig denkenden Italiener, namentlich auch wegen an geblicher taktloser Aeußerungen BonghlS über den Dreibund, nicht wenig verstimmt. Zur Abschwächung dieser Mißstimmung erklärt Bonghi in einem an den Direktor der,Fanfulla' ge richteten Schreiben, daß bei der Unterredung zwischen dem Präsidenten der französischen Repu blik und ihm weder Casimir-Perier noch er über den Dreibund gesprochen habe (!!) Der Präsi dent Casimir-Perier habe sein volles Ver trauen zu der Erhaltung deS Friedens in Europa ausaedrückt. »Nach Meldung eines Mailänder Blattes wurde der Onkel CaserioS, der 50jährige Paolo Caserio in Palermo verhaftet. Er war 1873 wegen Mordes zu 20jähriger Kerker strafe verurteilt, die er in Brindisi abbüßte. Vor einigen Monaten entlassen, scheint er in anarchistische Kreise geraten zu sein und wurde deshalb elngesperrt. Paolo Caserio erhält die Insel Pantellerio als Zwangsaufenthalt zugewiesen. Das ist daS erste Opfer deS ZwangS- domizilgesetzeS. Spanien. * Eine ernstliche Schlappe haben die Spmier auf den Philippinenins eln erlitten. Der spanische Kolonialminister empfing ein Telegramm von dem Gouverneur der Philippinen, wonach eine Abteilung der spanischen Kolonialtruppen auf Mindanao von muhamedanischen Malayen überfallen worden ist. Von den spanischen Truppen wurden 14 Mann, worunter ein Offizier, getötet und 47, wovon 2 Offiziere, verwundet. Die Malayen wurden allerdings, wie zum Trost für die Spanier weiter gemeldet wurde, zurück geschlagen und hinterließen 27 Tote. Balkanstaateu. * Wie die .Kölnische Zeitung' ausBelgrad meldet, gedenk König Milan sein Pariser Haus gänzlich aufzugeben Er läßt seine meisten dortigen Möbel bereits verauktionieren. Kreise, die es wünschen, erzählen, er werde sich diesmal mit der Königin Natalie gänzlich versöhnen und möglicherweise mit ihr nach Serbien zurück kehren. Fest steht, daß der neue Gesandte Garashanin bei der Exkönigin thatsächlich Schritte in dieser Richtung gethan habe. »Der lange vergeblich gesuchte Mörder des bulgarischen Ministers Belt schew ist nunmehr ermittelt und verhaftet wor den. Ein Bewohner der Dobrudscha, namens Bocuvarow, hatte durch ein Schreiben das bul garische Ministerium des Auswärtigen auf die Spur gebracht und der Brief Bocuvarows wurde sodann auf diplomatischem Wege der rumänischen Regierung mitgeteilt, die hierauf das Erforder liche veranlaßte. Der Mörder ist ein Albanese, Toader Ivan Arnaut mit Namen, der sich in einem Dorfe deS Bezirks Tulcea aufhielt. Der erst 22jährige Bursche ist vollkommen geständig und behauptet, daß er gleich seinem wahrschein lich nach Rußland geflüchteten Mitschuldigen Diener bei dem serbischen Konsulat in Sofia gewesen sei. »In einem Umlaufschreiben des griechi schen Ministers des Innern an die Offiziers rang bekleidenden Polizeikommissare wird der Zweikampf streng verboten. Duel lanten sollen unnachsichtlich verfolgt und streng bestraft werden. Ein gleiches Umlaufschreiben hat der Justizminister an die Gerichtsbeamten ergehen lassen. Afrika. * Privatnachrichtcn aus Tanger zufolge, fahren die Priester fort, die Kabylen gegen die marokkanische Regierung aufzu wiegeln. Das Leben des Sultans soll bedroht sein und Abd-el-Aziz wird vorläufig in Mequinez bleiben. Zahlreiche Verhaftungen sind bereits vorgenommen. der Gefragte stürzte zu Boden. Die Kugel hatte ihm über vem einen Auge die Stirn durchbohrt und ihn getötet. Der unglückselige Schütze ist noch nicht 12 Jahre alt. j «»Nacht »ollSchrecke«hat der Boek aus dem Dorfe Schwarzbach be durchgemacht. Der etwa 50 jährige M< zum Kirschenpflücken auf einen ganz Stamm gestiegen, glitt jedoch von dem durch den Regen schlüpfrig gewordenen Baum ab, wo bei ein Fuß sich zwischen zwei Neste verfing, so ! daß Boek mit dem Kopse nach unten hängen blieb. Trotzdem behielt er seine Besinnung,,. holte sein Taschenmesser hervor und suchte den Stamm zu durchschneiden. AIS ihm dies zue Hälfte gelungen war, entfiel das Messer seinen Händen. Nunmehr suchte Boek, sich mit den Armen auf einen etwas tiefer stehenden Ast .stützend, sich aus seiner verzweifelten Lage zu befreien. Auch dieses mißlang, da der schwache Ast brach, und nun fühlte Boek, wie ihm daS Bein im Knöchel brach. Der Unglückliche wurde am andern Morgen, nachdem er 16 Stunden in dieser qualvollen Lage verbracht hatte,. bewußt los, indessen noch lebend aufgefunden und aus seiner gräßlichen Lage befreit. Da der Zustand bis zur Stunde sich etwas gebessert hat, Höffen die Aerzte, daß Boek mit dem Leben davon kommt. Ertrunken. Im Reihersttea bei Harburg wurde am Sonntag abend ein Ruderboot mit vier Damen von einem Harburger Dampfer überrannt. Der Jollenführer und zwei Damen, Geschwister SieverS aus Wilhelmsburg, ertranken. Verhagelt. Wie die staatliche Hagel versicherung festgestellt hat, ist in diesem Jahre bis jetzt ein Sechstel aller bayrischen Gemeinden verhagelt. Ueber ein fürchterliches Eifersuchts drama meldet der Telegraph aus Cannstatt vom 23. Juli: Gestem abend erschoß ein Arbeiter namens Manus seine Hauswirtin, eine Arbeiterstau Hipp, angeblich auS Eifersucht, ver letzte deren Ehemann schwer durch Revolver schüsse und Dolchstiche und verwundete sich selbst dann gleichfalls schwer durch Schüsse in die Brust und Schläfegegend. Das Klavier als Lebensretter. Ein brecher wollten jüngst einer während des Som mers in Weidlingau wohnenden Wiener Fanilie einen Besuch abstatten. Sie stiegen durch ein offenstehendes Parterrezimmer ein und wurden am Weitcrgehen nur durch ein dicht am Fenster befindliches — offenes Klavier gehindert. Der eine der Einbrecher hatte nämlich die Füße auf die Klaviatur gesetzt, wodurch die im Neben zimmer schlafenden Herrschaften geweckt wurden. „Arnold," rief nun der Hausvater, „warum spielst du so spät?" Arnold, das Goldsöhnchen des Hauses, schlief aber fest und hörte nichts, und auch der Einbrecher mochte nichts gehört haben, denn er stieg nun auch mit dem zweiten Fuß ein, so daß abermals die Tasten erklangen. Jetzt machte endlich der Hausherr Licht und sah, wie eine Gestalt durchs Fenster huschte und über die Veranda der Straße zueilte — ein spitze» Messer blinke in der drohend erhobenen Hand l Ein unerhörter Vorfall ereignete sich jüngst in der ungarischen Ortschaft Dragojest. Mehrere Pferde und Fohlen waren aus unbe kannten Gründen verendet, und daS Volk ver dächtigte eine 75jährige Greisin namens Marianczu Stanka, die Tiere mit ihren Hexenkünsten umge bracht zu haben. Die fanatischen Leute zündete« der armen, hilflosen Frau daS Haus über dem Kopfe an, und die Polizei hatten alle Mühe, die mit Brandwunden bedeckte Greisin vor dem Flammentode zu retten. Brückeneinsturz. An der neuen, fünfzig , Meter langen Stahlbrücke über den Wildbach ! Chiarso an der italienisch-österreichischen Grenze > bei Pandlaro, deren Eröffnungsfeier am Sonntag stattfinden sollte, wurden tags zuvor die letzten Widerstandsproben vorgenommen. Unter der übergroßen Belastung ging die Brücke ausein ander und stürzte in den Wildbach hinab; der Erbauer derselben, der Ingenieur Vcnier, kam dabei ums Leben. Der Antwerpener Giftmordprozeh geg«l die Frau Jonniaux wird wohl nicht zur Ver- sondern ebenso kostbar sei und daß Andy sich mit der vornehmen Nachlässigkeit der großen Dame in ihr bewege. Er seufzte still und ver mochte doch den Blick nicht zu lösen von den graziösen Bewegungen der weißen Gestalt. In das Schweigen fiel plötzlich ein er schrockener Ausruf des Grafen. „Ich vermisse soeben bei einer zufälligen Berührung der Uhr kette' <in mir sehr liebes Andenken. Es ist eine Kapsel^ mit dem Bilde meines Vaters, das ich um keines Preis verloren geben möchte," sagte er erregt. ' „Verzeihen Sie, Komtesse, wenn ich sofort zurückAehe, danach zu suchen, ich kann eS nur auf diesem' Wege verloren haben." „So werde< >mr natürlich Ihnen suchen helfen, sechs AuZen sehen jedenfalls bester als zwei," versicherte s^lndy hastig. Das ist sehr t freundlich, Komtesse, indes werde ich nicht so 'selbstsüchtig sein, Ihnen den doppelten Weg zuzumMn," wehrte HaraU» ent schieden. „Erlauben Ssie, daß ich mich lediglich auf meine beiden scharfen AW-n verlasse. Freund Felix wird Sie sicher weiter Mhren. Ich schließe mich Ihnen wieder an, sok'ald ,ch das Verlorene gefunden, was nicht Mrver sein dürfte , da niemand nach unS de^n einsamen Pfad be treten hat." „ _ , „Dann könnten Sie^ebenso^gut mit dem Suchen biS zu unser meinte Andy bittend, eine heimliche Angst. „ES handelt sich um cinsalyr, maoi^rnyuf>c ^vitriir, «UV-- ,««> Vaters, Komtesse, können Entzücken kleidete, aber Felix wußte genau, daß Zett zu verlieren?" dieselbe trotz aller Einfachheit nicht nur sehr chic, I -Nein, Sie müssen Dottttfche Urm»«shrm. Deutschland. ' *D« Kaiser hat dem Prinz- - Regenten von Bayern seine Teilnahme wegen der durch einen Cyklon angerichteten Zer störungen in Oberbayern telegraphisch. ausge sprochen' und für die heimgesuchten Ortschaften eine Beihilfe von 3000 Mk. bewilligt. »Portugiesische Blätter meinen, die Streit frage zwischen Deutschland und Por tugal betreffs Ktonga, daS in dem südlichen Zipfel der Kolonie Deutsch-Ostafrika liegt, werde zum „Gegenstand einer Vermittelung gemacht werden". Die- ,Nat.-Zta.' erkält dem gegenüber offiziös, es liege kein Anlaß vor, daß Deutschland seine Besitzansprüche auf Kionga in irgend einer Hinsicht überhaupt als strittig be trachten dürste. »Die Redemptoristen, deren Wieder zulassung iu Deutschland vom BundeSrate be schlossen worden ist, haben in Preußen vor ihrer Auflösung fünf Niederlassungen im Besitze ge habt, nämlich zu Trier, Aachen, Bochum, Born hofen und Romp im Regierungsbezirk Münster. Die größte Ausdehnung hatte der Orden in Bayern, wo er sieben Niederlassungen besaß, während weitere vier sich in Elsaß-Lothringen befanden. WaS die „Väter vom heiligen Geiste" anbetrifft, die gleichfalls zugelassen werden sollen, so geben sie sich vornehmlich mü der Ausbildung von Missionaren für die Kolo mien ab. »Die Beschaffung der BekleidungS- gegenstände für daS Heer wird demnächst von Grund auf eine Umgestaltung erfahren. Die keinen Werkstätten der einzelnen Regimenter werden später mit der Neuherstellung von Uni formen überhaupt nicht mehr befaßt, die gesamte Fabrikatton vielmehr Korps - Bekleldungsämtem übertragen werden, die, wie eS in neuerer Zeit geschieht, im Bedarfsfälle außer den Oekonomie- handwcrkern noch Zivilpersonen beschäftigen. Diese Bekleidungsämter verfügen über alle Hilfs mittel der Großindustrie, sie arbeiten mit Kraft motoren und den neuesten leistungsfähigsten Maschinen, sind also in jeder Hinsicht auf die Massenfabrikation eingerichtet. Die Regiments werkstätten sind dagegen lediglich lleinhandwerks- mäßige Betriebe. Oesterreich-Ungar«. » Graf Kalnoky, der österreichisch-unga rische Minister des Auswärtigen, soll, wie die Wiener,Montagsrevue' versichert, in der nächsten Zeit, möglicherweise noch während der gegen wärtigen Tagung der Delegationen, in den Ruhestand treten. Der angebliche Rücktritt soll durch das Verhalten Kalnokys gegenüber dem ungarischen Zivilgcsetz, das er zuerst be kämpfte, später aber unterstützt hat, verursacht sei». Eine Bestätigung dieser Nachricht liegt noch nicht vor. Belgien. * Die, Brüsseler Polizei ist augenblicklich damit beschäftigt: zwei Anarchisten aufzu spüren, die iu einem Cast das Lyoner Attentat verherrlicht und zugleich angekündigt, Perier werde basd dasselbe geschehen. Der eine von den Anarchisten zog einen Dolch hervor und war im Besitze einer großen Anzahl Goldstücke; der andere besaß ebenfalls eine große Geld summe und sagte, er sei von den französischen Anarchisten gedungen, um den König der Belgierzu ermorden. (Es müssen sehr dumme Kerle sein, die damit öffentlich prahlen.) Schweden-Norwegen. »Der neuerliche Beschluß des norwegi schen Storthings, daß Norwegen vom 1. Januar 1895 ab ein eigenes (statt wie bisher mit Schweden gemeinsames) Kon sul a t s w e s e n haben solle, hat vorerst keine praktische Bedeutung, da ihm der König seine Zustimmung verweigern wird. Erst wenn drei aufeinander folgende Storthinge (d. h. neu gewählte) in der Konsulatssache gleichlautende Beschlüsse fasten, tritt das Gesetz auch ohne die Genehmigung des Königs in Kraft. In dieser Beziehung hängt also alles von dem Ausfall der Neuwahlen ab, denn wenn die Radikalen ihren Kampf gegen die Union mit Erfolg fort setzen sollen, ist Bedingung, daß sie wiederum Die 'röMse^Kabe. 10) (Fortsetzung^ V „Die Stunde Ihrer Macht ist ndch fern, und ich werde mich wohl vor Vergeßlichkeit Bisweilen jedoch haben auch Nixen ein Hetz' oder eine Seele, wie uns die Sage erzählt —" Sie antwortete nur durch einen dünken blitzesscknellen Blick, einen jener Blicke, die ihm alle Besonnenheit raubten und ihm einen Traum leidenschaftlichen Glückes in das selige Herz zauberten, vor dem jede- kalte Mahnen des Verstandes fliehen mußte. Die Drei schritten weiter durch den majestäti schen Hochwald, der mit seinen schäumenden Gicßbächen und den zerklüfteten Gründen alle Reize eines solchen entfaltete, aber nur Harald allein wanderte mit empfänglichem Sinn durch die herrliche Natur. Andy ging wie mit schlafenden Augen schweigsam den Herren ein weniges voraus, während Felix nichts zu sehen schien, als die zarte Lichtgestalt der heimlich Geliebten. Sie trug ein schlichtes Gewand aus weißem Flanell, das in der schlanken, biegsamen Taille'von einem schmalen, goldmen Gürtel zusammengehalten wurde. Auf dem rotschimmernden üppigen Haar saß ein breitrandiger Florenttnerstrohhut, in den mit langen, dänischen Handschuhen bekleideten keinen Händen hielt sie ein weißes Spitzen- schirmchen. DaS war nun scheinbar eine ganz einfache, mädchenhafte Toilette, die Andy zum
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