VIERZEHNTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 21. JANUAR 1915. Leitung: Professor Arthur Nikisch. Symphonie Nr. 3 (Desdur) von Paul Büttner. (Manuskript, Uraufführung.) I. Allegro, un poco agitato. II. Adagio, semplice e cantabile — Finale: Allegro con fuoco. (10 Minuten Pause.) Drei Gesänge mit Orchesterbegleitung von Gustav Mahler, vorge tragen von Frau Maria Freund. o a) Urlicht. O Röschen rot! Der Mensch Fegt in größter Not! Der Mensch liegt in größter Pein! Je lieber möcht’ ich im Himmel sein! Da kam ich auf einen breiten Weg. Da kam ein Engelein und wollt’ mich ab weisen. Ach nein, ich ließ mich nicht abweisen: Ich hin von Gott und will wieder zu Gott! Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben, Wird leuchten mir bis an das ewig selig’ Leben! Aus »Des Knaben Wunderborn«. b) Wo die schönen Trompeten blasen. Wer ist denn draußen Und wer klopfet an, Der mich so leise, So leise wecken kann ?! Das ist der Herzallerliebste dein, Steh auf und laß mich zu dir ein! Was soll ich hier nun länger steh’n? Ich seh’ die Morgenrot’ aufgeh’n, Die Morgenrot’, zwei helle Stern’. Bei meinem Schatz da wär’ ich gern’! Bei meinem Herzallerlieble! Das Mädchen stand auf und ließ ihn ein, Sie heißt ihn auch willkommen sein. Willkommen, lieber Knabe mein, So lang hast du gestanden! Sie reicht’ ihm auch die schneeweiße Hand. Von ferne sang die Nachtigall; Da fängt sie auch zu weinen an! Ach weine nicht, du Liebste mein, Aufs Jahr sollst du mein Eigen sein. Mein Eigen sollst du werden gewiß, Wie’s keine sonst auf Erden ist! O Lieb’ auf grüner Erden. Ich zieh’ in Krieg auf grüne Heid’; Die grüne Heide, die ist so weit. Allwo dort die schönen Trompeten blasen, Da ist mein Haus von grünem Rasen! Aus »Des Knaben Wunderhorn«.