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ELFTES GEWANDHAUS-KONZERT FREITAG, DEN i. JANUAR 1915. Leitung: Professor Arthur Nikisch. Ouvertüre zu »Iphigenie in Aulis« von Christoph Willibald Gluck. (Mit Schluß von Richard Wagner.) Rezitativ und Arie aus »Jephtha« von Georg Friedrich Händel, gesungen von Fräulein Eva Katharina Lißmann. Rezitativ: Tief in die Seele wird’s mich schneiden, Jephtha, gewappnet dich zu sehen zur blut’gen Schlacht. Doch nicht zu achten ist des Weibes Gram, wenn in den Staub gedrückt ein ganzes Volk nach Freiheit und nach Leben ringt. Arie: Nur leise klagen will ich dann, wie die verlaßne Taube klagt. Still wünsch’ ich deine Wiederkehr zur Freiheit in der Liebe Arm. Eine kleine Nachtmusik für Streichorchester von Wolfgang Amadeus Mozart. I. Romanze: Andante. II. Menuett. III. Rondo: Allegro. Deutsche Volkslieder mit Klavierbegleitung von Johannes Brahms, gesungen von Fräulein Lißmann. a) Maria’s Wallfahrt. Maria ging aus wandern, So fern ins fremde Land, Bis sie Gott den Herren fand. Sie hat ihn schon gefunden, Wohl vor des Herodes Haus, Er sah so betrüblich aus. Das Kreuz das mußt’ er tragen Nach Jerusalem wohl vor die Stadt, Wo er gemartert ward. Was trug er auf sein’m Haupte? Eine scharfe Domenkron’! Das Kreuz, das trägt er schon. Daran soll man bedenken, Ein jeder jung o’r alt, Daß das Himmelreich leid’t Gewalt.