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größeres Weißbandfilter und wäscht den Rückstand darauf mehrere Male mit destilliertem Wasser gut aus. Das Filtrat wird mit 4—5 cm 3 konz. Salzsäure an gesäuert und das Brom verkocht. Nun fällt man das Sulfat-Ion mit einer siedend heißen Bariumchlorid lösung, bestehend aus 10 cm 3 10%iger Bariumchlorid lösung in 90 cm 3 destilliertem Wasser, unter ständigem Umrühren in einem Guß aus. Die gesamte Flüssig keitsmenge beträgt nach der Fällung 350—400 cm 3 . Nach mehrstündigem Stehen in der Wärme filtriert man das Bariumsulfat durch ein hartes Filter ab, wäscht einige Male mit heißem destilliertem Wasser aus, verascht und glüht bei 800° C in der Muffel. Von Zeit zu Zeit ist mit der gleichen Menge der Eschka- Mischung die Bestimmung des Blindwertes in ent sprechender Weise vorzunehmen. Diese verhältnismäßig einfache Arbeitsweise, die sich in der Hauptsache aus Wägen und Filtrieren zu sammensetzt, kann auch von weniger geschulten Kräf ten durchgeführt werden. Der besondere Vorteil gegen über den anderen Methoden liegt in der gleichzeitigen Vornahme mehrerer Einzelbestimmungen, wobei wäh rend der Zeit des Aufschließens andere Arbeiten vor genommen werden können. Überblick über bisher bewährte Methoden Zur Überprüfung unserer Arbeitsweise führten wir vergleichende Untersuchungen nach anderen Schwefel bestimmungsverfahren durch. Aus der Fülle der Me thoden wählten wir die für Braunkohlen allgemein anerkannten aus, die im folgenden kurz besprochen werden sollen. Der Übersicht halber und zur besseren Charakterisierung wollen wir sie in 3 Klassen einord nen, und zwar in die Aufschluß-, die Verbrennungs und Reduktionsmethoden. Zu den Aufschlußmethoden zählen neben der Eschka- Methode die Natriumsuperoxyd-Methode von PARR [2] sowie die vielen anderen, die sich aus der Unzuläng lichkeit der ursprünglichen Eschka-Arbeitsweise ent wickelt haben. Hierzu gehört auch das bekannte Ver fahren von BRUNCK [3], der mit einem Gemisch von Kobaltoxyd-Soda in einem Reaktionsrohr unter Durch leiten von Sauerstoff aufschließt. Ferner die Verfahren von STAEMMLER [4] und FOERSTER-PROBST [5], die ähnlich wie Brunck im geschlossenen Rohr mit Sauerstoff arbeiten. Ersterer bevorzugt zum Aufschlie ßen ein Gemisch von Braunstein-Soda, während Foer- ster und Probst das von Eschka angegebene Auf schlußgemisch anwenden. Von den Verbrennungsmethoden sollen hier nur die von SEUTHE [6] und das Verfahren in der kalori metrischen Bombe angeführt werden. Die Seuthe- Methode macht die Anschaffung einer etwas kostspie ligeren Apparatur, nämlich eines Quarzrohres mit Fritte, geeigneter Absorptionsgefäße und eines bis etwa 1400° C beheizbaren Ofens, erforderlich. Es bietet aber den Vorteil, daß man die Bestimmung des ver brennlichen und des Gesamtschwefels in einem Ar beitsgange durchführen kann. Da man die Asche bestimmung entsprechend der DIN-Vorschrift bei 775° C vornimmt, soll in diesem Zusammenhänge vor geschlagen werden, in Übereinstimmung dazu den verbrennlichen Schwefel ebenfalls bei dieser Tempe ratur zu ermitteln. Die mitunter sehr empfohlene Schwefelbestimmung in der Bombe [7], die zugleich mit einer Heizwertbestimmung verbunden werden kann, bietet keine Vorteile und führt zu falschen Er gebnissen. Denn je nach der Höhe der Asche und deren Zusammensetzung werden verschiedene Schwe felmengen gebunden, so daß die erhaltenen Werte gegenüber den richtigen meist zu niedrig ausfallen. Von den Reduktionsverfahren soll hier nur das von MANTEL und SCHREIBER [8] vorgeschlagene er wähnt werden. Ergebnisse der Schwefelbestimmungen in Braunkohlen mit verschiedenen Methoden Zu den vergleichenden Untersuchungen wählten wir die Methoden von CARIUS [9], BRUNCK, SEUTHE und FOERSTER-PROBST aus und bestimmten damit die Schwefelgehalte in verschiedenen Braunkohlen. Die Resultate zeigt Tab. 1. Die angeführten Durch- Tabelle 1. Ergebnisse der Schroefelbestimmung mit verschiedenen Methoden Kohle Nr. 0 Eschka /o Ges.-Schwefel nach der Methode Brunck ' Seuthe 1 Carius ' I. Braunkohlen mit niedrigen S-Gehalten (Ergebnisse auf Trockenkohle bezogen) 1 0,72 0,72 0,76 0,73 2 0,75 0,72 0,75 0,81 0,76 3 0,81 0,76 0,82 0.78 4 0,83 0,81 0,83 0,88 5 1,01 0,96 0,97 •1,00 6 1,15 1.13 1,14 1.10 1,13 ■ . — — 11. Braunkohlen mit mittleren S-Gehalten . ; 7 1,57 1,56 1,58 1,57 — 8 2,70 2,69 2,66 2.72 9 2,95 2.84 2,87 2.98 2,84 10 3,49 3.53 3,43 3,49 — 11 3,45 3.52 3,43 3.49 12 4.71 4,59 4,70 1 4,76 13 4.89 4,86 4.75' 4,75 14 5,00 5,00 4.87' 5,14 III. Brai imkohlen mit hohen S-Gehalten 15 5,39 5,35 5.40 5.43 16 5,46 5,54 5,53 5,45 17 5,50 5,55 5,44 5,50 18 5,49 5,40 ’5,48 5,36 19 5,57 5,50 5,52 5,56 — 1 S gravimetrisch bestimmt schnittswerte stammen in jedem Fall aus 4—6 Einzel bestimmungen. Letztere wurden von verschiedenen Analytikern durchgeführt. Man kann feststellen, daß die Übereinstimmung selbst bei den schwefelreichen Braunkohlen sehr gut ist. Damit aber ist nachgewie sen, daß die Eschka-Methode bei entsprechend vor sichtigem Aufschließen auch für Braunkohlen geeig net ist. Die Genauigkeit der Ergebnisse wird mitunter durch größere Schwefelgehalte in den Aufschlußsubstanzen, trotz Berücksichtigung des Blindwertes, etwas beein trächtigt. Dieser Übelstand trat vorwiegend in den Nachkriegsjahren auf, wo man nur selten reine Chemi-