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mit direktem Dampf von Ketonen, Neutralölen und Pyridinen weitgehend befreit wird. Die Dämpfe werden in einem Kondensator niedergeschlagen und in einem Abscheider getrennt. Der wäßrige Anteil wird dem Zwischenbehälter zugeführt und geht so in den Kreis lauf. Der im spezifischen Gewicht leichtere Ölanteil wird dem Rohketon-Behälter zugeführt, ein Teilstrom geht als Rücklauf auf die Kolonne. Somit sind in der Entwicklung der Entphenolung weitere Schritte getan worden: 1. Es ist ein möglichst guter Entphenolungsgrad von unter 25 mg/1 erreicht worden. 2. Für die Erzielung größter Reinheit der anfallenden Extrakte ist Sorge getragen. 3. Es sind alle Vorkehrungen getroffen, den Lösungs mittelverlust möglichst kleinzuhalten. Die Durchführung eines solchen Verfahrens ist nur möglich, wenn die verschiedenen Verfahrensschritte automatisch geregelt werden. Hierzu gehört ein ge schulter Stab von Betriebsarbeitern. Nun fallen in der Industrie, besonders bei Generato ren, so kleine Wassermengen als Überschuß an, daß die Errichtung einer solchen Anlage sehr große Kosten ver ursachen würde, andererseits tragen die Mengen sehr zur Verschmutzung unserer Flußläufe bei oder verseu chen das Grundwasser. • Es liegen umfangreiche Untersuchungen und Ver fahren vor, das Schwelwasser der Generatoren zu ent fernen. Man hat mit Erfolg den Weg beschnitten, das anfallende Wasser zur Aufsättigung der Verbrehnui/gs- luft zu benutzen. Dieser Verfahrensschritt wird auf ver schiedenen Wegen erreicht, z. B. dadurch, daß man die Befeuchtung der Luft in einem mit Raschig-Ringen ge füllten Apparat durchführt oder die Luft durch einen geheizten Schwelwasserbehälter streichen läßt. Auch kann man mit Erfolg das Wasser durch Düsen ver nebeln. Der Wassernebel trifft auf den Rost, verdampft dort und kühlt ihn auch gleichzeitig. Die Eigenarten der Inhaltsstoffe des Schwelwassers bewirken iedoch, daß diese an der Luft zu unlöslichen Verbindungen ausfallen und zu Verstopfungen führen, so daß die Apparate in gewissen Zeitabschnitten gereinigt wer den müssen. Auch zeigen sich an Verdampfern Korro sionserscheinungen. Trotzdem fällt immer noch Über schußwasser an, das zwar unter günstigen Bedingun gen zeitweise verschwinden kann, wenn beispielsweise im Sommer hohe Außentemperaturen zu verzeichnen sind und der Wassergehalt der Briketts niedrig liegt. Alle Generatorwässer enthalten in mehr oder weni ger hoher Konzentration wertvolle Phenole, die in der Industrie gebraucht werden. Man ist nun zu der Über legung gekommen, die Beseitigung des Überschußwas sers mit der Gewinnung der wertvollen Phenole zu verbinden. Umfangreiche Laboratoriumsuntersuchungen, die sich auf frühere Arbeiten stützten, zeigen, daß man durch eine einfache Destillation den größten Teil der Phenole entfernen kann. Schon in den ersten 15 % sind etwa 80 °/o der Phenole enthalten in einer Konzentra tion von ca. 30 g/1. Da eine Vorreinigung des Wassers der Kleinheit des Anfalles wegen nicht durchgeführt werden kann, befinden sich im Destillat auch die leicht siedenden Anteile des Schwelwassers, wie Aceton usw., und Neutralöle. D>e Aufarbeitung dieser Destillate wird deshalb zweckmäßigerweise in bestehenden Entpheno lungsanlagen durchgeführt, wo diese Wassermengen den normalen Wasserweg durchlaufen und dabei weit gehend von allen Begleitern befreit werden. Unter diesen Gesichtspunkten würde also eine Gene ratoranlage zusätzlich eine kleine Destillation erhalten, die das gesamte Wasser verarbeitet, um die wertvollen Phenole abzutrennen (Bild 5). Kondensator Kes (wasser zur Mndsa(tigung Phenol Konzentrat (Kortauf) -12g Phenole /( -15% der Generatorwasser menge enthalt-MX der Cjesamfphenote '30 g Phenole/1 Bild 5. Schema einer Destitlieraulage /.ur Abtrennung des Übersdiußroassers bei Generatoranlagen und zur Gewinnung der llauptmenge der im Generatormasser enthaltenen Phenole Die in Bild 5 gezeigte Anlage trägt der Einsparung an Energie Rechnung. Sie ist deshalb in zwei Destilla tionsstufen unterteilt: in eine Normaldruckstufe oben und eine untere Hochdruckstufe. Beide Destillations stufen werden etwa zur Hälfte mit Generatorwasser be schickt, das in Vorwärmern durch die abfließenden Wassermengen weitgehendst aufgeheizt wird. Die un tere Druckdestillation gibt die Kondensationswärme als Verdampfungswärme der oberen Normaldestillation ab. Das abgenommene Destillat wird sich nach dem Über schußwasser richten. Hierzu ist noch zu bemerken, daß das eingeengte Wasser nicht rein ist. Die verbleiben den Inhaltsstoffe müssen durch Wassergasreaktion ver brannt werden. Unsere Konstrukteure werden deshalb die Frage lösen müssen, die Befeuchtung der Verbrennungsluft so durchzuführen, daß die störenden Inhaltsstoffe mit verbrannt werden. Hierbei ist der Frage der Vernebe lung wohl die größte Aufmerksamkeit zu schenken. Mit der Inbetriebnahme all der Anlagen, die für die Reinhaltung der Flußläufe gedacht sind, werden viele Probleme auftauchen, die noch zu lösen sind. Der Chemiker wird sich insbesondere mit der zweck mäßigen Aufarbeitung der bei den Großanlagen an fallenden Extrakte beschäftigen. Hier sind besonders die 2 wertigen Phenole von großem Interesse, deren Reingewinnung immer noch ein Problem ist, da die Vakuum-Destillation wegen der bis heute noch nicht beherrschten Korrosion nicht anwendbar ist.