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aufarbeiten, Schwierigkeiten, wenn neben höheren Wasseranteilen, die die Destillation erschweren, Braun kohlenteer-Anteile, also nichtaromatische Bestandteile in den Teeren enthalten sind. Wenn in der kleinen Apparatur eine so erhebliche Umsetzung stattflndet, dann müßte man annehmen, daß in einer größeren Kammer, bei der erhebliche Flächen da sind, eine Braunkohlenteer-Zumischung nicht schaden könnte, zumindest, daß eine Aromatisierung dieser geringen Zusatzmengen soweit erfolgen müßte, daß eine Beein flussung des Steinkohlenteeres nicht anzunehmen ist. Ich glaube, man sollte solche Versuche in größerem Maßstab einmal durchführen. Es wäre auch wichtig, diese Ergebnisse zu veröffentlichen, um vergleichende Messungen und Untersuchungen durchführen zu können. Dr.-Ing. Gruson, Magdeburg: Ich möchte einige Erfahrungen dazu geben. Seit un gefähr 20 Jahren sind in Halle Betriebe, die zum Teil mit Steinkohlen, zum Teil mit Braunkohlen beschickt werden. Die abziehenden Gase ziehen in die Stein kohlenkammern und werden gekrackt. Beeinträch tigungen sowohl in Benzol wie in Teer sind nicht festgestellt worden. Die Vernichtung von Teerölen in den Kokskammern durch Zusatz zu Steinkohlen ist ja auch in anderen Ländern und auch im Ruhrgebiet Hauptgegenstand sehr intensiver Arbeit. Man hat dort sehr interessante Zahlen gebracht. D i e r i c h s : Sind die S-Gehalte der Leichtöle bestimmt worden? Ing.-Chem. Göbel, Freiberg: Die untersuchten Leichtöle von Delitzsch enthielten ca 4,5"/» S, und zwar setzten sich diese Leichtöle in erheblichem Maße aus vorwiegend ungesättigten Ver bindungen zusammen, die zum Teil den S gebunden enthielten. Bei unseren durch Krackung erhaltenen Leichtölen handelt es sich vorwiegend um Aromate, also Benzol usw., so daß die S-Gehalte in den Leichtölen nicht sehr hoch sein werden und vor allem im De stillationsrückstand angereichert sind. v. S a h r , Hirschfelde: Es bestehen Unterschiede zwischen den Arbeitsweisen Delitzsch und Lauchhammer. Bisher diskontinuierlicher, jetzt halbkontinuierlicher Betrieb. Die Möglichkeit der Aromatisierung in Lauchhammer ist geringer. Dipl.-Ing. R i e d e 1, Böhlen: Nachdem wir gehört haben, daß der Lauchhammer- Teer vorwiegend die Eigenschaften eines guten Schwel teeres hat, erscheint ja das Problem in einer neuen Perspektive, und wenn ich von Seiten der Deckung des Aromatenbedarfs etwas sagen darf, so ist die Entwicklung mehr darauf hinausgelaufen, sich der katalytischen Aromatisierungsverfahren zu bedienen. Wie aber diese festgestellten Werte zeigen, sind die durchgeführten Versuche von wissenschaftlichem In teresse. Wir haben einen Tastversuch in einer normalen Ölgasanlage der Reichsbahn durchgeführt, dieser führte zu keinem brauchbaren Ergebnis betreffs des Wirkungsgrades. Allerdings haben wir nicht mit Spül gasen gearbeitet. Die Ausbeuten an Leichtölen lagen jedoch in nahezu der gleichen Größenordnung wie bei diesen Versuchen unter Verwendung von Spülgasen. Gruson: Diese Versuche interessieren mich außerordentlich. Ich glaube, daß des Rätsels Lösung in dem C-H-Ver- hältnis zu Anden ist. Bergakademie - Bücherei - Freiberg I. 3a.