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a) Apparatur zur Dehydrierung h) Apparatur für Oxydationsnersuche Bild -■> ten Pechrückstände. Zu den Versuchen bedienten wir uns der in Bild 3 skizzierten Apparaturen. Die Dehydrierung erfolgte nach dem Vermischen der Peche mit 6% Schwefelblume in einem Rundkolben bei 220° C unter Durchleiten von Stickstoff. Nach etwa 4 Stunden trat keine Schwefelwasserstoffentbin dung mehr auf. Während der Dehydrierung verfestigte sich zunächst das Pech, wurde aber nach 3 stündiger Versuchsdauer wieder flüssiger. Zur Oxydation wurden die Peche im Luftstrome auf verschieden hohe Temperaturen erhitzt und die mit der Luft entweichenden Bestandteile mittels Wasser strahlpumpe abgesaugt. Nach diesen Behandlungen waren die Wasserstoff gehalte der Peche zum Teil wesentlich verringert und die spezifischen Gewichte, Flammpunkte und Zähig keiten erhöht. Die Veränderung trat bei der Dehydrie rung in stärkerem Maße auf als bei der Oxydation. In der Tab. 1 sind die Bindemittel, die aus den ver schiedenen Pechen hergestellt wurden, nach den Aus gangsstoffen geordnet aufgezeichnet. Ein allgemeiner Überblick zeigt, daß alle Koksausbeuten gegenüber den Ausgangspechen wesentlich verbessert sind, wenn sie auch noch nicht ganz die Größenordnung der Alphastoffe aus Steinkohlenpech erreichen. Ebenso haben sich die nunmehr teilweise stark geblähten, aber etwas aufgerissenen Koksrückstände verändert. Wir wollen im Rahmen dieses Referates nicht auf die nähere Herstellung jedes einzelnen Bindemittels eingehen, son- Tabelle 1. Bindemittel aus Braunkohle Bindemittel Herstellung flüchtige Bestandteile Koksausbeute Koksbefund Bindemittel aus Hirschfelder Gasteer 1 Fraktion — 335 0 C Benzinunlöslich oxyd. 55,6 44.4 gebacken, aufgerissen, blättrig 2 1 mit 0 2 behandelt 53,8 46.2 gebacken, aufgerissen, blättrig 3 Aet her unlöslich von 1 44,84 55,16 geschmolzen, leicht gebläht 4 Benzolunlöslich von 1 31,0 69,0 geschmolzen, stark gebläht, nicht fest 5 Fraktion — 365° C oxydiert 25,6 74,4 geschmolzen, stark gebläht, nicht fest Bindemittel aus Torfteer 6 Fraktion — 325" C oxydiert 58,0 42,0 gebacken, aufgerissen Bindemittel aus Webauer Pech ; 7 Benzinunlöslich Anteil 35,91 64,09 geschmolzen, stark ge bläht, z.T. aufgerissen 8 Pech, oxydiert 54.49 45,51 geschmolzen, stark gebläht, aufgerissen | 9 Pech, oxydiert Benzinunlöslich 41,69 58,31 geschmolzen, stark gebläht, aufgerissen 10 Pech, dehydriert 54,0 46.0 geschmolzen, leicht gebläht 12 Benzinunlöslich oxydiert 31,3 68,7 geschmolzen, leicht gebläht Bindemitte aus Espenhainer Pech 1 la Benzinunlöslich 35,5 64,5 geschmolz., sehr stark gebläht, aufgerissen 11b Benzinunlöslich oxydiert 30,1 69,9 geschmolz.. sehr stark ] gebläht, aufgerissen I dern uns nur auf die wichtigsten beschränken, die auch mit verhältnismäßig guter Ausbeute gewonnen werden können. Insbesondere sind dies die Bindemit tel 7 und 11a, die benzinunlöslichen Anteile der Peche Webau und Espenhain. Ihre Herstellung erfolgt durch Entfernen des löslichen Pechanteiles mit Benzin, indem man das Pech mit der 4- bis 5 fachen Menge am Rück flußkühler aufkocht, filtriert und auswäscht. Eignung der Bindemittel zur Hochtemperatur verkokung von Braunkohle Unter Verwendung dieser Bindemittel wurden zu nächst Verkokungsversuche mit Kohlen durchgeführt. Hierbei stand die Frage im Vordergrund, ob während der Verkokung gleichzeitig eine zufriedenstellende Ent schwefelung der Formlinge oder Briketts erfolgt. Wenn man nämlich bedenkt, daß die zum Lösen des Bindemittels zugesetzten Mengen an Teerfraktion ziem lich groß sind, so konnte vermutet werden, daß wäh rend des Verkokungsvorganges durch Zersetzung ge bildete reduzierende Gase oder Dämpfe den Schwefel weitgehend aus der Kohle entfernen würden. Es sollte also in einem Arbeitsgange entschwefelt und verkokt werden, wobei das Endziel ein schwefelarmer und