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Tabelle. 1. Schmelzverlauf der 3. Versuchsschmelze Aufkohlung mit Hüttenkoks 5 mm Körnung Zeit Min. Vorgang Zusatz kg Analyse v. H. C Si Mn P S — Einsatz: Stahlschrott 100 Kalkstein 2 22.05 Beginn 0.05 Eingeschmolzen: 1. Schöpfprobe 0.06 Sp. 0,06 0,035 0,065 Hüttenkoks 2,0 Flußspat 0,5 0.25 2. Schöpfprobe 0,51 Hüttenkoks 1,5 0.45 3. Schöpfprobe 0,76 Hüttenkoks 1,0 1.05 4. Schöpfprobe 0,95 Hüttenkoks 1,0 1.25 5. Schöpfprobe 1,21 Hüttenkoks 0,7 1.50 Ende 1,30 0,37 0,05 0,038 0,042 Gesamtverbrauch an Kohlungsmittel 6,2 kg Stromverbrauch zum Einschmelzen 1 60 kWh Stromverbrauch zum Aufkohlen 90 kWh Gesamtstromverbrauch 250 kWh ser Werte vornimmt, soll an einem Aufkohlungsversuch näher erläutert werden. In Bild 4 ist die Kohlenstoff aufnahme des Bades bei Aufkohlung mit Hüttenkoks, Versuch 3, als Funktion der Zeit dargestellt. Um C m zu erhalten, zerlegt man die Aufkohlungskurve in Drei ecke gleicher Basislänge (b) und trägt die dazugehö rigen Höhen (h) auf der nach links verlängerten Basis länge, rechtwinklig von der Ordinate ab, auf. Die Ver bindung der sich dabei ergebenden Endpunkte bis zum Schnitt mit der Ordinate ergibt den gesuchten maximal erreichbaren Kohlenstoffgehalt C m , im betrachteten Fall sind es 1,6 °/o C. Errichtet man nun im Punkte C m /2 eine Gerade parallel zur x-Achse bis zum Schnitt mit der Aufkohlungskurve und von da ebenfalls eine Ge rade parallel zur .(/-Achse bis zum Schnitt mit der Ge raden C m , so ist der Abstand vom Punkt C m der y-Achse bis zum Schnittpunkt 0,7T. Hieraus läßt sich T zu 70 min leicht berechnen oder ermitteln. Die Koh lenstoffaufnahme des Bades verlief bei diesem Versuch somit nach der Gleichung: — 70 | C = l,6\l — e / In der folgenden Tabelle 2 sind die C m - und T-Werte für die einzelnen Versuche zusammengestellt: Tabelle 2 Ver such Kohlungsmittel Einsatz Schlacke C m 0 I0 T min 1. Elektrodengraphit 100 kg mit — 3,70 70 2. Braunkohlenkoks 100 kg mit — 1,60 70 3. Hüttenkoks 100 kg mit — 1,60 70 4. Elektrodengraphit 100 kg — ohne 5,25 70 5. Elektrodengraphit 50 kg — ohne 5,25 58 6. Elektrodengraphit 200 kg — ohne 5,25 111 Bei Betrachtung der Versuchsergebnisse in bezug auf die C m - und T-Werte sieht man, daß bei einem gleichbleibenden Einsatz von 100 kg, gleichbleibenden Arbeitsbedingungen und Verwendung verschiedener Aufkohlungsmittel der Wert T immer dieselbe Größe hat, gleichgültig, ob mit oder ohne Schlacke aufgekohlt wurde und C m auf das Aufkohlungsmittel anspricht. Auch bei veränderten Arbeitsbedingungen, durch Ab ziehen der Schlacke, ändert sich der C H ,-Wert, der T-Wert jedoch nicht. Hieraus kann man die Schluß folgerung ziehen, daß C m abhängig ist: 1. von der Schlacke 2. vom Kohlungsmittel und von den Arbeitsbedin gungen 3. von der Temperatur T verändert sich dagegen mit dem Einsatzgewicht oder, besser gesagt, mit dem Verhältnis Volumen zu Badoberfläche. Um nachzuprüfen, ob die gewonnenen Erkenntnisse auf einen 4-t-Heroultofen übertragbar sind, wurden aus einer Arbeit von H. VOGEL [6] über „die Eignung des Elektroofens zur Herstellung von Stahlwerkskokillen und Temperguß“ drei Versuchs chargen mit Karburit sinngemäß ausgewertet. Das Er gebnis ist in Tabelle 3 und dem Bild 5 zusammengefaßt. Bild 4. Versuch 3, Aufkohlung mit Hüttenkoks. Ermittlung des C m - und des T-Wertes Bild 5. Auswertung von Betriebschargen (Vogel) aus 4-t-Elektroofen