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Es war nach vorstehendem Versuchsergebnis auch mit Wasserstoff nicht möglich, einen genügend hohen Eisengehalt zu erzielen. Holzkohle Die Reduktion mit einem 30 °/oigen Zusatz an Holz kohle brachte folgendes Ergebnis: Tabelle 8 Temperatur °C Fe Klopfvolumen °/o cm 3 /100 g 850 93,19 n. b. 950 92,07 86,6 1050 94,74 64,2 1150 93,85 54,8 Die Holzkohle wurde in dieser Versuchsreihe und auch in den nachfolgenden durch mehrfache Magnet scheidung vom Eisenpulver getrennt. Vorstehende Versuchsreihe führte zu einem befriedi genden Ergebnis. Sie zeigte, daß mittels Holzkohle ein Reduktionseisenpulver mit einem Gehalt an met. Eisen bis zu ~ 95 % und einem günstigen Klopfvolu men zu erreichen ist. In einer weiteren Versuchsreihe mit einem 30 °/oigen Zusatz an Holzkohle sollte noch der Einfluß der Korn größe des Röstgutes auf den Eisengehalt des Reduk tionseisenpulvers nachgeprüft werden. Tabelle 9 Korngröße mm Fe 0/ Io Klopfvolumen cm 3 /100 g 0,20 94,52 55,1 0,15 90,29 77,5 0,10 90,74 80,9 0,06 88,74 72,0 Es ergibt sich, daß es nicht zweckmäßig ist, von der gewählten Korngröße von < 0,20 mm abzugehen. Nunmehr wurde versucht, in etwas größerem Maß stab Eisenpulver zu gewinnen. Zu diesem Zwecke wurde das mit 30% Holzkohle gemischte Röstgut in Röstschalen aus Graphit im Kammerofen bei 1050° C reduziert. Diese Röstschalen wurden mit ebensolchen dichtschließenden Röstschalen abgedeckt. Die Tempe ratur von 1050° C wurde nach einer Stunde erreicht und eine weitere Stunde aufrecht erhalten. Das Reduktionseisenpulver hatte einen Eisengehalt von 96,30 %. Die Gehalte an Schwefel und Arsen waren 0,30% und 0,01 %. Um zu überprüfen, ob Holzkohle durch Koks mit einem möglichst geringen Anteil an Verunreinigungen ersetzt werden konnte, wurde wiederum das Röstgut, mit 30% Koks gemischt, in Röstschalen nach Errei chen der Rösttemperatur von 1000° C auf dieser Tem peratur gehalten. Gewählt wurden zwei Korngrößen von <0,20 mm und <0,10 mm. Tabelle 10 Korngröße mm Fe 0/ Io Klopf volumen * cm 3 /100g Koks < 0,20 93,59 65,8 <0,10 90,28 55,7 * nach magnetischer Scheidung des Eisens von dem Koks Daraus ergibt sich, daß erstens als Reduktionsmittel auch Koks mit Vorteil benutzt werden kann und zwei tens die Korngröße von <0,20 mm günstiger ist als < 0,10 mm. Auf Grund der vorstehenden Versuchsreihen wurde für die Herstellung von Eisenpulver in größerem Maß stab eine Reduktionstemperatur von 1050° C, eine Re duktionsdauer von einer Stunde und als Reduktions mittel Koks mit einem Korngrößenanteil < 0,20 mm gewählt. Nunmehr wurde in größerem Maßstab geröstet und reduziert. Dabei erhielten wir ein Reduktionseisenpul ver (Bild 3) mit einem Klopfvolumen von 55 und nach stehender durchschnittlicher Zusammensetzung und Siebanalyse. Bild 3. Pulverteilchen des gerösteten und reduzierten Schachtofensteines (Reduktionseisenpulver) (v = 50fach) Tabelle 11 Fe 95,85 0/ /o Cu 0,28 0/ Io Zn Sp. Sn 1,98 0/ Io Mo 0,15 % W 0,06 °/o S 0,29 0/ 10 As 0,007 01 Io SiO 2 0,62 01 Io CaO Sp. A1 2 O 3 0,03 0/ / 0 Tabelle 12 < 0,20 50% < 0,15 12% < 0,12 9% < 0,10 10% < 0,09 18% Die Höhe des Eisengehaltes und das Klopfvolumen entsprechen den Forderungen, die an Eisenpulver zur Verwendung als Sinterwerkstoff gestellt werden. Eine Nachbehandlung mit Wasserstoff dürfte die Eigen schaften noch verbessern. Die Reduzierung des mit Koksgrus gemischten Röst gutes kann im Tiegel, im Glühtopf, in geschlossener Kammer, in Drehmuffelöfen oder auf anderem Wege geschehen. Die Reduktionstemperatur beträgt etwa 1050° C. Wenn erforderlich, kann anschließend eine magnetische Aufbereitung eingeschaltet werden. Das erhaltene Reduktionseisenpulver kann in Kugelmühlen zu fast jeder beliebigen Feinheit vermahlen werden. Die vorstehenden Versuche in kleinem Maßstab wa ren im wesentlichen auf die baldige Auswertung in der Praxis abgestellt, so daß demgegenüber die Planmäßig keit der Versuchsführung in streng wissenschaftlichem Sinne etwas zurücktreten mußte. Es kann zunächst