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Tabelle 5 Bild 2. Pulverteilchen des gerösteten Schachtofensteines (v = 50fach) z. B. Walzzunder, ein brauchbares Eisenpulver er zielen. Seine Versuche mit Wasserstoff als Reduktions mittel führten zu keinem befriedigenden Ergebnis. Die Reduktion ist stark abhängig von der Menge des ange botenen Wasserstoffs. Der anfallende Eisenschwamm ist bei den höheren Temperaturen bereits ziemlich hart und läßt sich dann nur schwer zu Pulver zerreiben. Bei der Reduktion durch C-haltige Gase bestehen nach Ansicht von EISENKOLB nicht die bei Wasserstoff durch Wasserdampfbildung entstehenden Schwierig keiten, da es zu keiner Schalenbildung kommt. Dafür ist aber mit einer Aufkohlung des gebildeten Eisen korns zu rechnen. Es ist ferner mit der Möglichkeit zu rechnen, daß durch Zerfall des bei der Aufkohlung ge bildeten Zementits Kohlenstoffabscheidung auftritt. Diese Begleiterscheinungen sind für Eisenpulver, das als Sinterwerkstoff verwendet werden soll, uner wünscht. Als Versuchsofen wurde ein mit Silitstäben beheizter 8-kW-Röhrenofen (Hersteller: Siemens-Plania-Werke) benutzt. In das beheizte Rohr aus Pythagorasmasse (Heizrohr) wurde ein Quarzrohr mit Schliffköpfen ein geschoben. Die Kontrolle der Temperatur, ihre genaue Einstellung und Aufrechterhaltung erfolgte durch ein Platin/Platinrhodiumelement, das eine automatische Schaltvorrichtung im Schaltschrank betätigt. Gemessen wurde die Temperatur der Heizrohrmitte. Das zu reduzierende Gut wurde bei den Vor ver suchen in Porzellanschiffchen gefüllt, von denen jeweils drei in die beheizte Zone des Quarzrohres eingescho ben wurden. Bei den einzelnen Versuchsreihen selbst wurde das Gut in ein Porzellanrohr eingebracht und dieses dann in das Quarzrohr eingeführt. Hier war besonders auf den Temperaturausgleich zwischen Heiz rohr, Quarzrohr und Porzellanrohr zu achten. Als Reduktionsmittel wurden benutzt: Leuchtgas Wasserstoffgas Holzkohle Koks Leuchtgas Die Reduktionsdauer betrug 3 Stunden. Das redu zierte Röstgut erkaltete in schwachem Leuchtgasstrom. Das Eisenpulver hatte bei den einzelnen Reduktions temperaturen folgende Eigenschaften: 48 Temp. °C Fe Gehalt °/o S As Klopf volumen 100 g/cm 3 650 72,61 0,37 0,11 67,5 750 73,39 0,16 n. b. 56,3 850 78,40 0,27 0,12 55,7 950 77,94 0,27 0,14 56,1 Die Werte für das Klopfvolumen deuten auf gute Verwendbarkeit des reduzierten Eisenpulvers für pul vermetallurgische Zwecke. Da das verwandte Röst material ähnliche Werte für das Klopfvolumen hatte, wurde als weiteres Kennzeichen noch die chemische Zusammensetzung herangezogen. Der Eisengehalt des mit Leuchtgas reduzierten Eisenpulvers von 78% ge nügt jedoch nicht den Mindestforderungen. Mit wachsender Reduktionstemperatur steigt, wie die Versuche zeigen, der Gehalt an met. Eisen. An schließend wurde ein Gemisch von 15% Koks und tot geröstetem Schachtofenstein mit Leuchtgas bei 1140° C während 2% Stunden reduziert. Das Eisenpulver hatte einen etwa 10% höheren Gehalt an Eisen, und zwar von 86,82 %. Der Schwefelgehalt betrug 0,37 %, der Arsengehalt ging auf 0,006 % zurück. Wasserstoff Das für die Reduktionsversuche angewandte Wasser stoffgas wurde einer Wasserstoffflasche entnommen. In einem Vorversuch wurden 20 g des Röstgutes in ein Porzellanschiffchen eingefüllt. Ein zweites enthielt ein Gemisch von 15 g Röstgut und 5 g Kokspulver. Diese Schiffchen wurden in die Mitte des Quarzrohres eingeführt. Dieses wiederum lag in dem Heizrohr aus Pythagorasmasse. Es wurde 3 Stunden bei 1000° C in lebhaftem Wasserstoffstrom reduziert. Das Eisenpulver hatte nach dem Erkalten in schwachem Wasserstoff strom nachfolgende Zusammensetzung: Tabelle 6 Röstgut Fe oz /o As °/o s 0/ /o ohne Kokszusatz 91,02 0,01 0,32 mit Kokszusatz 70,78 0,01 0,31 Da das Ergebnis ohne Zusatz von Koks das günsti gere war, wurde die nachfolgende Versuchsreihe zur Überprüfung der Abhängigkeit des Reduktionswertes von der Reduktionstemperatur ohne jeden Kokszusatz ausgeführt. Das Erkalten des Eisenpulvers erfolgte wiederum in langsamem Wasserstoffstrom. Tabelle 7 Temp. °C Chemische Zusammensetzung des Eisenpulvers % Klopf volumen cm 3 /100g Fe As S 750 82,28 0,01 0,21 42,4 850 72,07 0,13 0,27 48,7 850 74,72 n. b. n. b. 44,9 950 79,06 0,09 0,18 45,2 1140 84,94 0,01 0,28 45,8 Bergakademie - Bücherei - Freiberg i. Sa.