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aus einem eisenhaltigen Abfallprodukt der Metallver hüttung ein Eisenpulver zu gewinnen mit einem Höchst gehalt an Eisen und günstigsten physikalischen Eigen schaften zur Verwendung als Sinterwerkstoff. Ein geringer Schwefel- und gegebenenfalls Arsen gehalt des Eisenpulvers sollte dabei mit in Kauf ge nommen werden. Zur Beurteilung der in den einzelnen Versuchen er haltenen Reduktionseisenpulver diente neben der che mischen Analyse das Klopfvolumen. Zur Feststellung des Klopfvolumens (cm 3 /100g) werden 100 g des Pul vers lose in einen geeichten Meßzylinder gefüllt und durch kräftiges Klopfen von Hand oder mechanisch eine möglichst dichte Packung des Pulvers bewirkt. Nach Erreichung der Volumenkonstanz wird das Vo lumen je 100 g abgelesen. Versuche zur Gewinnung von Eisenpulver aus Schachtofenstein der Zinnverhüttung Für die Versuche wurde ein Schachtofenstein, der bei der Aufarbeitung von Wälzklinker erschmolzen wurde, verwandt. Dieser Schachtofenstein hatte nachfolgende chemi sche Zusammensetzung: Tabelle 1 Sn 2,5 - 4,5% As 0,2 0,6 % Fe 44 -69 % Cu Sp. -0,5 % S 14 -27 % Bi Sp. - 0,05 % S wasserlos] 0,7 L6% Zn Sp. - 0,05 % Mn 0,2 - 0,6% CaO Sp. -2,0 % W Sp. - 0,4% A12O3 0,08 -6,2 % Mo 0,1 - 0,2% SiO 2 0,5 % Der Schachtofenstein zerfällt, je nach den äußeren Witterungsbedingungen, nach geraumer Zeit. Zu einem geringen Teil bildet sich Sulfat, das Zerfallsprodukt nimmt auch etwas Feuchtigkeit auf. Der Erstarrungs punkt des zerfallenen Produktes wurde zu 1130° C be stimmt. Bei 1100° C war das Material bereits teigig ge worden. Der Schachtofenstein ist magnetisch. Eine Probe des Schachtofensteines wurde im Mörser zerstampft und in einer Reibschale weiter zerkleinert, bis sämtliches Gut durch ein 900er Sieb hindurchging bzw. eine Korngröße von unter 0,2 mm besaß. Die Korngrößenanteile wurden mittels der Siebanalyse be stimmt (Tabelle 2). Die Beschaffenheit der Pulverteil chen zeigt Bild 1. Tabelle 2 Korngröße < 0,20 mm 21,4 '/o <0,15 „ 7,6% <0,12 „ 10,7% < 0,10 „ 9,6 % < 0,09 „ 49,4 % Zur Verarbeitung auf Eisenpulver wurde der Stein totgeröstet und das erzielte oxydische Material redu ziert. Die zunächst vorgenommenen Röst versuche sollten Klärung bringen, bei welcher günstigsten Korngröße Bild 1. Pulverteilchen des Schachtofensteines (v = 50fach) des Röstgutes niedrigste Gehalte an Schwefel und Ar sen zu erzielen waren. Sie wurde zu < 0,2 mm ermittelt. Das Rösten des vorbereiteten Schachtofensteines mit einer Korngröße <0,20 mm erfolgte in der Muffel eines mit Silitstäben beheizten elektrischen Kammerofens, des sen Temperatur sich durch automatische Regulierung genau einstellen und aufrechterhalten ließ. Nach verschiedenen Einzelversuchen wurde der Schachtofenstein im Kammerofen 3K> Stunden bei 1000° C unter entsprechender Luftzufuhr durch die offene Ofentür geröstet. Bei 250° C konnte die Zün dung bzw. das Abbrennen des Schwefels beobachtet werden, bei 350° C glühte nach Erlöschen der Flamme die Beschickung und röstete sehr stark ab. Weitere Rö stungen unter den gleichen Bedingungen ergaben Schwefelgehalte nicht höher als 0,35 °/o. Durch entspre chende Führung des Röstprozesses ließ sich der Ge halt an Schwefel bis auf 0,24% herabdrücken. Der Arsengehalt war 0,01 %, in einem Einzelfall 0,03 %. In dem anschließenden Reduktionsprozeß ließ sich die ser Arsengehalt noch verringern. Durch die übliche Nachbehandlung des Eisenpulvers mit Wasserstoffgas wird aber später das Arsen vollständig entfernt. Der Eisengehalt des gerösteten Schachtofensteines betrug etwa 70 %. Eine Durchschnittsanalyse zeigt Tabelle 3, die Siebanalyse Tabelle 4. Tabelle 3 Tabelle 4 Fe 69,39 % As 0,03 % Cu 0,52 % S 0,35 % Zn Sp. A1 2 O 3 0,10 % Sn 2,01 % Si0 2 0,10 % W 0,10 % CaO Sp. Mo 0,15% Korngröße < 0,20 mm 32 % <0,15 „ 11 % <0,12 „ 12% <0,10 „ 11% <0,09 „ 34% Die poröse Beschaffenheit des zerkleinerten, geröste ten Schachtofensteinpulvers gibt Bild 2 wieder. Die Gewinnung von Eisenpulver aus dem gerösteten Schachtofenstein erfolgt durch Reduktion des Eisen oxydes. Eisenoxyd kann reduziert werden durch 1. festen Kohlenstoff 2. reduzierende Gase 3. ein Gemisch von beiden Nach Untersuchungen von eisenkolb [14] läßt sich durch Reduktion mit Holzkohle, aus Eisenoxyd,