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den können, was aber bei diesem Ofentyp un zweckmäßig erscheint. Zum anderen müssen in folge des geringen Heiz wertes große Gasmen gen in den Ofen ge bracht werden, wodurch bei den herrschenden großen Strömungsge schwindigkeiten eine starke Flugstaubbildung befürchtet werden muß. 2. Ausnutzung der Abwär me des Ofens zur Kraft erzeugung, wobei die in der Hütte nicht benö tigte elektrische Energie in das Netz abgegeben werden kann. Außerdem ist es möglich, einen Teil des Dampfes zur Erz trocknung zu verwen den, wozu teilweise ent spannter Dampf aus dem Kraftwerk benutzt werden kann. 3. Hohe Ofenleistung, die etwa bei 1,5—2 t/m 2 24 liegen wird. 4. Wegfall der teuren Brikettierung. 5. Verwendung eines bisher nicht verwertbaren Ab fallproduktes als schwefelhaltiger Zuschlag, das gleichzeitig Flußspat enthält, der, sofern er über haupt notwendig ist, als Flußmittel wirkt. 6. Verzicht auf einen besonderen Kalkzuschlag. Das schwefelnde Schmelzen im Flammofen ist nicht an die von uns gewählte Korngröße der Beschickung von etwa 10 mm gebunden. Eine Beschickung mit einer Korngröße von wesentlich über 10 mm kann aber nicht empfohlen werden, da dann wahrscheinlich die Reak tion und das Einschmelzen nicht schnell genug erfolgt und eine Verringerung der Ofenleistung daraus resul tiert. Zu der vorgeschlagenen Abwärmeverwertung ist noch folgendes auszuführen: Zweifellos ist die Abhitze auch anders zu verwenden. Man könnte hier an eine Vorwärmung der Verbrennungsluft denken. Da diese aber nur mit Rekuperatoren möglich ist, müssen die Abgase vor ihrer Ausnutzung erst auf etwa 8—900° gekühlt werden, weil die zu erwartende Abgastempe ratur von 1400° dafür viel zu hoch liegt. Durch die Kühlung, die durch Falschluft erfolgen muß, tritt eine nicht vertretbare Wertminderung der Abwärme ein. Eine Ausnutzung zur Erztrocknung, die grundsätzlich auch möglich ist, dürfte ebenfalls ausscheiden, da die Menge der Abgase größer als die dazu erforderliche sein dürfte. Die von uns vorgeschlagene Ausnutzung zur Krafterzeugung muß als die wirtschaftlichste an gesprochen Werden. Sollte sich eine Luftvorwärmung als notwendig erweisen, so ist diese immer noch hinter dem Abhitzekessel in Rekuperatoren möglich. Bei großen Flammöfen kann angenommen werden, h daß etwa 50% der zugeführten Wärme noch in den Abgasen vorhanden sind. Bei einem ungefähren Wär mebedarf des Verfahrens von 1,8 Mill, kcal je t Be schickung wären demnach noch 900 000 kcal in den Ab gasen vorhanden, wovon ca. 2 /s im Abhitzekessel zu rückgewonnen werden könnten. Dem Kraftwerk stün den also 600 000 kcal/t Beschickung zur Verfügung, woraus mit einem geschätzten Wirkungsgrad von 25% rund 150 kWh erzeugt werden könnten. Gegenüber dem alten Schachtofenverfahren ergeben sich somit einige Einsparungen. Der Wegfall der Bri kettierung, die mit 6,— DM/t angesetzt werden kann, und die Gutschrift für den erzeugten Strom, die mit 3 Pfennigen/kWh veranschlagt werden soll, ergeben eine Verbilligung um 10,50 DM/t Durchsatz. Darüber hinaus ist anzunehmen, daß die Zerkleinerung des Erzes sich etwas verbilligt und auch noch die Trocknung eine Einsparung ergibt. Die notwendigen Zuschläge stehen ebenfalls billig zur Verfügung. Die Kosten für den Brennstoff können nicht angegeben werden, da das in Betracht zu ziehende Heizöl gegebenenfalls von der Großkokerei Lauchhammer bezogen werden könnte, wo für die Kondensationsprodukte bis jetzt noch keine Verwendungsmöglichkeit besteht. Über die Kosten eines Großflammofenbetriebes liegen keine Erfahrungen vor. Es kann aber mit Sicherheit angenommen werden, daß die Verbilligung gegenüber dem Schachtofenpro zeß etwa 15,— bis 20,— DM/t Durchsatz betragen wird. Genaue Zahlen kann und wird erst ein Versuchs betrieb ergeben. Durch diese Untersuchungen, die am Metallhütteninstitut der Bergakademie unter Leitung von Herrn Professor Lange durchgeführt wurden, konnte ein Verfahren vorgeschlagen werden, wodurch der Nickelinhalt armer oxydischer Erze auf einfache Weise gewonnen werden kann. Wir sind der Über zeugung, damit einen kleinen Beitrag zur Erfüllung unserer Volkswirtschaftspläne geleistet zu haben. — 484 —