Vorschlag hin errichtet. Die alten Ausläufe der Trinkwasserleitungen sollten mit Brunnen versehen und auf dem Obermarkt, Untermarkt und Schachtelmarkt monumentale Brunnen errichtet werden. Zur Ausführung Eduard Heuchler im 70. Lebensjahr. Nach einer Photographie gezeichnet von Horst Morgenstern kam achtzehn Jahre nach seinem Tode, allerdings nicht nach seinem Ent würfe, der Brunnen auf dem Obermarkt, ohne den wir uns diesen groß artigen Platz gar nicht mehr vorstellen können. Ein Denkmal ganz besonderer Art hat Heuchler sich und gleichsam allen Freiberger Bergleuten in dem Grabmal gesetzt, das seinem väterlichen Freund und Förderer, dem Oberberghauptmann Freiherrn v. Herder, errichtet wurde. Inmitten alter Berghalden vor dem Meißner Tore erhebt sich der mächtige Block, zu dem das Denkmal gestaltet ist, das der Bild hauer Stein im Jahre 1840 nach einem Heuchler sehen Entwurf ausführte. Die große Bronzeplatte mit den Personalien und dem Wappen Herders stiftete der Graf v. Einsiedel, Lauchhammer, in dessen Gießerei die Platte auch hergestellt wurde. „Herders Ruhe“ ist zu einem der Wahrzeichen Freibergs geworden. Weithin sichtbar neben den Halden und Fördertürmen, die das Weichbild der Stadt umsäumen, lädt der bewaldete Hügel den Wanderer ein, mit seinen Augen auf ihm zu verweilen oder von ihm aus die Stadt zu überblicken, die dem Schaffen der Bergleute ihr Dasein ver dankt. Zu den öffentlichen Bauten, zu denen auch die Entwürfe für den Umbau und Neubau der Kirche in Neuhausen i. Erzgebirge und in Conradsdorf bei Freiberg gehören, treten als Zeugen seiner Wirksamkeit, die noch heute stehen, eine große Zahl Privatbauten, zu denen Heuchler die Ent würfe lieferte, so unter anderem sein eigenes Heim, der „Dunkelhof“, den er zu Anfang der 40er Jahre nach seinem Plane umbauen ließ, das „Schiller schlößchen“ hinter dem Schneckenberg als Wohnhaus des Freiberger Kaufmanns Göldner, Thieles Sommervilla am unteren Kreuzteich, der Umbau des Hauses v. Beusts an der Fischergasse, die „Engländerei“ in Hainsberg bei Dresden und manche andere Bauten. In engster Verbindung mit der Arbeit seiner Kollegen an der Bergakademie folgte er der Anregung des Akademieprofessors Cotta, Pflanzen und Tiere vergangener erdgeschichtlicher Zeitalter als Motive in der bildenden Kunst zu verwenden. Für eine Fruchtschale und den Fuß einer Photogengas lampe schienen ihm solche Fossiliendarstellungen geeignet. Sein Entwurf eines geologischen Portals mit fossilen Formen und Cottas 1856 in seinen „Geologischen Bildern“ ausgesprochener Wunsch: „Vielleicht wird einst das Portal für ein geologisches Museum noch irgendwo in Stein oder Metall dargestellt.. .“ fand sechzig Jahre später in Freiberg eine schöne Erfüllung, als 1916 im Neubau des Mineralogisch-Geologischen Instituts der Bergakademie das Portal nach Heuchlers und Cottas Plan eingebaut wurde. 12