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Rkk Hst>Nlß M>d Bvttvevdvvg IM Gükkev. Der beim Reinigen der Ofen und Schornsteine anfal lend« Ruß sollte niemals einfach auf den Düngerhaufen ge schüttet oder in den Mülleimer getan werden. Das wäre ge radezu eine Verschwendung; denn der Ruß enthält Eigen- schäften, die ihn als ein hochwertiges Produkt für den Gärt ner stempeln. Als Düngemittel ist er für manche Pflanzen von unübertrefflichem Werte. Obstbäume erhallen durch ihn rin frisches, freudiges Wachstum, weshalb er bei zurückge bliebenen Bäumchen und Sträuchern die schönsten Resultate «zielt. Man gibt dann den Ruß am besten im Herbst und Winter, indem man ihn einfach in gehörigem Abstand um den Baum herum auf die Erde streut, ihn bis zum Frühjahr so liegen läßt und dann untergräbt. Auch viele Gemüse arten sind für eine Ruhdüngung sehr dankbar. Die Selle rieknollen werden bei Verwendung von Ruß als Düngung äußerst zart und weißfleischig. Auch alle anderen Knollen-, Zwiebel- und Rübengewächse gedeihen mit Rußdüngung vortrefflich. Wird dem Rasen eine Kopfdüngung von Ruß verabreicht, so sieht man bald die vortreffliche Wirkung in der dunkelgrünen, frischen Färbung der einzelnen Gräser. Auch im Blumengarten, sowie für Zimmergewächse ist der Ruh ein ausgezeichnetes Düngemittel. Für Topfpflanzen löst man ihn am besten in kochendem Wasser auf und gibt diesen flüssigen Dünger in gehöriger Verdünnung. Ferner ist der Osenruh ein vorzügliches Bekämpfungsmittel gegen Erdflöhe, das vielfach wirksamer und bei weitem nicht so ge fasst-voll und schädigend für die jungen Pflanzen ist, als manches chemische Mittel. Man kann ihn unbeschadet auf di« zartesten Keunlinge streuen, ohne daß diese im Wachs tum behindert werden, was nicht von allen anderen ange priesenen Bekämpfungsmiüeln gesagt werden kann. Der Boden um die Pflänzchen muß kräftig bestreut werden, was «vent. nach einem Regen, falls sich wieder Erdflöhe zeigen, zu wiederholen ist. Es empfiehlt sich also für jeden Gartenbesitzer, dem Ruß «ine gewisse Beachtung zu schenken, ihn nicht einfach w«Mtun, sondern sorgfältig für die verschiedenen Berwen- dungsow«cke aufzubewahren. Man hebt ihn am besten in «in« Mst« auf, die trocken aufzustellen ist, Geflügelzucht. Da» deutsch« Reichshuhn. (Mit Abbildung.) (Nachdruck verboten.) Bei diesem Huhn haben wir es mit einer rein deutschen Züchtung »i tun. Auf Veranlassung des Herrn Haupt mann a. D. W. Cremat in Gr.-Lichterfelde taten sich im Jahre 1907 einige namhafte Züchter zusammen, auf deut sch«» Boden ein Huhn zu züchten, welches dem deutschen Kli ma sich anpasse und «in Nutzhuhn ersten Ranges sei. Mit BHchick und Energie wurde diese gewiß nicht leichte Auf- W»e in Angriff genommen und trotz mancherlei Anfeindun gen mit kaum zu hoffendem Erfolg durchgeführt. Bon Jahr ^ hr wandte sich eine immer größere Zahl von Züchtern neuen Raffe zu und alle leisteten ihr Bestes. So ist in kam» IHtz Dezennien durch deutschen Züchterfleißund ' s Züchteminnen ein Huhn geschaffen, das an Nutz- » Börein mit Schönheit von kein« orderen Raffe über- stsird. Es ist geworden, was -er Gründ« dies« ^N. Ruge hatte: «in erstklassiges Nutzhuhn auf I 2m Legen nehmen die Reichshühner es mit den besten ! Legeraffsn auf. Äe nach Durchzüchtung des Stammes kann man mit einem Jahresdurchschnitt von ISO—>170 Stück rech- neu, von denen «ine gut« Zahl in den Wintermonaten gelegt ! wird. Das Gewicht der Eier schwankt zwischen 60—70 Gr. Alle Eigenschaften, die an ein gutes Wirtschastshuhn zu stel len sind, scheinen im Reichshuhn vereinigt. Es ist äußerst wetterfest, ein fleißiger Futtersucher, doch genügsam im Ver hältnis zu anderen Rassen, nicht flüchtig, also auch für be schränkte Räume geeignet, nicht übermäßig brutlustig, ab« eine treue Brüterin und gute Führerin; die Kücken sind wet terhart und schnellwüchsig, leicht aufzuziehen und setzen bei geeigneter Fütterung viel und zartes, wohlschmeckendes Fleisch an, die Hennen sind früh legereif. Das Reichshuhn kann darum mit vollem Recht und gutem Gewissen jedem ' nur warm empfohlen werden, er wird die Anschaffung dieses Nutzhuhnes nicht bereuen. Der Musterbcschreibung nach ist das Rcichshuhn ein« stattlich«, kräftige Erscheinung, mittelhoch gestellt, langge streckt und von stolzer Haltung. Den verhältnismäßig großen Kopf ziert ein feingeperlter Rosenkamm, dessen Dorn wohl der Kopfform folgt, aber nicht aufliegt. Das Auge ist groß und lebhaft, der weiße Schnabel mittellang und leicht ge bogen, die Ohrscheiben sind mittlerer Größe und von roter Färbung, die Kehllappen klein, schön abgerundet. Die breite, oollgewölbte Brust kennzeichnet das gute Fleischhuhn, der langgestreckte Rücken das gute Legehuhn. Die mittellangen Läufe sind ungefiedert u. bei allen Farbenschlägen von wei ßer Farbe. Unter den verschiedenen Farbenschlägen stehen die rein weißen an erster Stelle. Sie haben auch die weiteste Verbreitung gefunden. Ihnen am nächsten kommen die schwarzweißen, den Hellen Brahma entsprechend gezeichnet. In größerem Abstand« folgen dann noch gestreifte und rote. SSmereibericht d« Aa. Ehr. Schubark L- Hesse, Jrch.: Friedrich Böhme, Landwirtschaftliche Maschinen, Säme reien, Futter- und Düngemittel, Dresden, den 28. Mai 1921. Die Lage auf dem Saatenmarkt hat sich nicht verändert. Das Geschäft ist sehr still. Vereinzelt wurden Saatmais, so wie Hülsenfrüchte zur Saat begehrt. Wir notieren heute je nach Beschaffenheit der Ware für: Rotkleesaat -4t 800.—/900, Schwedische Klee °4t 1000.—, Gelbklee -4t 280.—, Inkarnat klee -4t 225.—, engl. Raygras -4t 400.—, ital. Raygras Mark 300.—, Tymothe -4t 250.-/350.—, Erbsen -4t 145.—, Blau lupinen -4t 80.-—/90.-—, Peluschken -4t 120.—/130.—, Wicken -4t 110.—/120.—, Pferdebohnen -4t 130.— bis 140.—, Raps -4t 200.-/250.—, Sommerrübsen -4t 300.—, Hirse -4t 175.—/200.—, Senf -4t 200.—/225.—, Buchweizen ^t 200.—/225.—, Spörgel, schwarzer -4t 70.—/90.—, grau« -4t 140.—, Winterwicken -4t 200.—/300.—, weißer Natal Saatmais «4t 190.—. — Sämtliche Preise verstehen sich für 50 Kilogr. ab unserem Lager in Dresden unverbindlich. Mengen unter 100 Kilogr. von einer Sorte stellen sich ent sprechend höh«. — Torfstreu stellt sich auf -4t 35.— per Bal- len von ca. 90—100 Kilogr., Torfmull stellt sich auf -4t 40.— ^DAenvonZr. 80—100 Kilogr. ohne Gewichtsgarantie.