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vornehmlich von kleinerer Korngröße als 1 mm und überwiegend sogar von kleinerer Korngröße als 0,5 mm. Der Sand wird sich also in der Fraktion < 2 mm an reichern. Die früheren Arbeiten von MADEL [14], MENZEL [15] und KRAMM [16], wie auch eine Tab. 1. Aschengehaltsverteilung bei versandeter Kohle Nr. Bezeichnung Durchschnitts aschengehalt Aschengehalt im Korn Gewichts anteil Wassergehalt 0/ / 0 2 mm °/ / 0 2 mm o/ 2 mm 2 mm 1 Sachsen 1 38,8 20,4 46,1 34,9 65,1 8,5 2 Sachsen II 30,3 10,6 41,3 35,6 64,1 10,0 3 Niederlausitz 1 31,0 11,6 37,7 25,9 74,1 5,7 4 Niederlausitz 11 23,5 8,0 29,5 26,5 73,5 11,7 neuere Arbeit von KIRCHBERG und HORN [33] über die Trockenentsandung versandeter Braunkohle, belegen dies. In Tabelle 1 sind — für einige von Madel und Menzel angeführte Analysen über die Aschengehalte der verschiedenen Kornfraktionen — die Aschengehaltswerte jeweils für das Korn unter und das Korn über 2 mm berechnet. Der Aschengehalt des Anteils kleiner als 2 mm liegt stets beträchtlich höher als der des Anteils größer als 2 mm. Bei den Proben 2 und 3 stehen z. B. Aschengehalten von 8 bis 12% im Korn >2 mm Aschengehalte von 30 bis 40% im Korn <2 mm gegenüber. Durch die Absie bung wird also eine aschenärmere Knorpelkohle er zeugt, die der Vergasung zugeführt wird, und ein sehr aschenreiches Feinkorn, das für Marktbriketts unter keinen Umständen geeignet ist und untragbaren Form zeugverschleiß ergibt. Dabei ist zu beachten, daß die Trockenkohlen der Tabelle 1 sehr feinkörnig sind, da nur A. bis l A auf die Anteile über 2 mm entfällt. Bei der Herstel lung von Trockenkohle für die Vergasung strebt man natürlich einen möglichst hohen Anfall an Korn über 2 mm an. Die obere Korngröße der Trockenkohle liegt — mit etwa 10 mm — bei Vergasungskohle höher als bei Brikettierkohle, da die Wassergehaltsspannen zwischen Fein- und Grobkorn für die Vergasung ohne wesentlichen Einfluß sind. Infolgedessen strebt man einen möglichst hohen Anfall an Korn über 2 mm an und wird den Naßdienst entsprechend einrichten, also z. B. Glattwalzwerke, mit Sieben im geschlossenen Kreislauf arbeitend, statt Hammermühlen, oder zumin dest sieblose Hammermühlen mit absichtlich nied rig gewählter Umgangsgeschwindigkeit, ebenfalls im Umlaufverfahren arbeitend, vorsehen. Entsprechend dem geringeren Kornanteil unter 2 mm wird sich der Sand im ausgesiebten Feinkorn dann noch stärker an reichern als bei Körnungen, wie sie Brikettierkohle auf weist. Nicht so eindeutig liegen die Verhältnisse, falls die Mineralbestandteile aus Ton bestehen. Kommt der Ton in größeren Linsen oder stärkeren Schmitzen im Flöz vor, so kann angenommen werden, daß sich die Tonstücke über alle Fraktionen gleichmäßig verteilen oder sogar in den gröberen Fraktionen der zerkleiner ten Kohle sich etwas anreichern. Denn der zähe pla stische Ton zerkleinert sich in feuchtem Zustand, also als Bestandteil der Naßkohle, schwerer als die spröde Kohle [17, 18]. Hier kann es also vorkommen, daß die gröbere, der Vergasung zugeführte Kohle einen höhe ren Aschengehalt als das Feinkorn hat. Ist aber der Ton in sehr feinen Lagen in die Kohle eingewachsen, so kann auch bei tonhaltiger Kohle der Aschengehalt des Feinkorns höher als der des Grobkornes ausfallen. Auf alle Fälle wird man aber bei Ton als Mineralkom ponente mit einer durch und durch aschenreichen Ver gasungskohle rechnen müssen. Falls der Mineralgehalt sich teils aus Sand, teils aus Ton zusammensetzt, kommt es bezüglich des Verlau fes der Aschengehalts-Korngrößen-Charakteristik auf die Gehalte an beiden Komponenten und ihre Korngrö ßenverteilung an. Es ist unbedingt zweckmäßig, bei der Planung einer Starkgasanlage für aschenreiche Braunkohle einen Zerkleinerungsversuch mit der Naß kohle unter etwa betriebsmäßigen Bedingungen vor zunehmen und die Aschengehalts-Korngrößen-Charak- teristik der zerkleinerten und getrockneten Kohle auf zunehmen. Verarbeitungsmöglichkeiten des Feinkornes Die einfachste Lösung für die Verwertung des aus gesiebten Kornanteiles unter 2 mm bei Druckverga sungsanlagen besteht darin, Feinkornbriketts herzu stellen, wobei man sogar noch den Vorteil der er höhten Standfestigkeit dieser Briketts gegenüber Nor malkornbriketts einheimst. Das Gaswerk wird in die sem Falle mit einer Brikettfabrik gekuppelt, wobei diese entweder nur Ergänzung des Gaswerkes ist oder außerdem noch Normal- oder Feinkornbriketts her stellt (Bild 1). Die Kupplung Gaswerk-Marktbrikett- fabrik ist aber nur für Kohle normalen Aschengehal tes möglich. Dabei fallen hochwertige Feinkornbriketts an, die für die Vergasung in Heiz- und Kraftanlagen sowie Wassergasgeneratoren, gegebenenfalls für die Stadtgasgewinnung durch Entgasung und, falls die Kohle schwelwürdig ist, auch für die Schwelung gut Von der Grube Frischwasser Zum Verkauf zur Schwelerei Bild 1. Schema eines Stadtgaswerkes für aschenarme Braunkohle mit Ergänzung durch Feinkornbrikett- Fabrik zur Erzeugung von Markt- oder Schwelbriketts 4