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ZWEITES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 28. OKTOBER 1915. Leitung: Professor Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Symphonie (Gmoll) von Wolfgang Amadeus Mozart. I. Allegro molto. II. Andante. III. Minuetto: Allegro. IV. Allegro assai. Rezitativ und Arie aus dem Oratorium »Die Schöpfung« von Joseph Haydn, gesungen von Herrn Walther Kirchhoff, Königl. Kammer sänger. Rezitativ. Arie. Weisheit tiefen Sinn, hellen Blicke strahlt sie. Den Atem des Lebens hauchte lebendigen Seele. Und Gott schuf den Menschen Gottes schuf er ihn. Mann und Weib er in sein Angesicht, und der Mensch nach seinem Ebenbilde. Nach dem Ebenbilde erschuf er wurde zur Mit Würd’ und Hoheit angetan, Mit Schönheit, Stärk’ und Mut begabt, Gen Himmel aufgerichtet, steht Der Mensch, Ein Mann und König der Natur. Die breit gewölbt’ erhabne Stirn Verkünd’t der Und aus dem Der Geist, Des Schöpfers Hauch und Ebenbild. An seinen Busen schmieget sich, Für ihn aus ihm geformt, Die Gattin hold und anmutsvoll. In froher Unschuld lächelt sie, Des Frühlings reizend Bild, Ihm Liebe, Glück und Wonne zu. ZWEITER TEIL. Variationen über ein Thema von J. Haydn (Choräle St. Antoni) für Orchester (Op. 56) von Johannes Brahms. Lieder mit Klavierbegleitung von Herrn Kirchhoff. a) Sonntags Des Sonntags in der Morgenstund’ Wie wandert’s sich’s so schön Am Rhein, wenn rings in weiter Rund’ Die Morgenglocken geh’n! Ein Schifflein zieht auf blauer Flut, Da singt’s und jubelt’s drein; Du, Schifflein, gelt, das fährt sich gut In all die Lust hinein? Robert Schumann, gesungen von am Rhein. Vom Dorfe hallet Orgelton, Es tönt ein frommes Lied, Andächtig dort die Prozession Aus der Kapelle zieht. Und ernst in all die Herrlichkeit Die Burg hernieder schaut Und spricht von alter guter Zeit, Die auf den Fels gebaut.