Volltext Seite (XML)
»»uch,. und In frei Bern ii Handelspreis I Berlin 1S3, le, frei Berlin raerste mittte. lscher Station itiit frei Per- anmehl 0,403 10,425 Asche » ilfche* (41 bi, > bi« 65 Pro. Kart Aufgeld, 21,90-22,90, 10.50- 10,80, i—S6: Futter- 16.50- 18^0: Lupinen 15,00 l»**: Erdnuß- ab Hamburg Sojabohnen- Kartosfelslok. 80. Tendenz: r für Getreide .) — «Nach »Uschlag. lm^ universal ehrte bei wei- en Kursen in bot führte bei m Abschlägen. Prozent «in. senwerk, Resi- Kieler Eiche 2 wunderlich und illpressen 1^ ewinnen. An- igen Abschwä- , 6prozentige tanleihen von . S. 1932. 5. 1. Vries 0,670 2,613 0,791 .3,555 »3,175 2,643 0,226 1,401 168,77 2,405 58,41 2,492 81,6l 0,826 22,03 5 676 41.09 58.16 12,01 06,22 16,4ö 12,4- 09,vI 80,18 bl,2d 3,053 33,03 67,97 72,0. 47,30 -4. ,. >2,75 >2,75 -2,75 12,75 12.75 42.75 42,75 42.75 42,75 42 75 42,7o 42,75 >2,75 24. 1. Geld 0,670 2,592 0,783 13,47 1,978 13.09 2,617 0,221 1,399 168,58 2,396 58,29 2,488 81,42 I, 794 21.98 5,664 41,61 58,49 II, 94 65,.8 16,44 12,465 59,24 80.02 81,10 3,047 33,77 61,53 71,93 47,20 2>. 1. 93 93 93 93 93 ^3 93 92,75 92,75 9L75 92,75 92.75 92,75 49,5 9,5 >4.8 >4,5 >4,5 >4,2 >4,2 >4,2 >3,75 >1,5 >4 >0 0 6,75 6,75 2^2 437 <138 6,75 6,7i- 89,5 89,5 94,6 94,6 94,6 94 9t 94 93,75 91,5 03,75 oO 90 .,75 6,75 2,.2 2,37 0,37 16,75 1H75 .LS 5^, 2. Beiblatt z« Nummer 22. Der Sächsische Erzähler Freitag, den 2« Januar 1SS4 Führer und Gefolgsmänner -er Arbeit. Per Neichswirtschaft-minifter über das Gesetz Mr Ordnung der nationalen Arbeit. spracht. Die naiionalsozialistische Gesinnung muh sich durchsetzen. Dann besinnt sich auch jeder auf seine Pflicht und ist bereit, am gemeinsamen Ziel freudig und ohne Hin tergedanken mitzuarbelten. Zu einer Erkundigung über das künftige Schick- f al der Berb änd e führte der Reichsminister aus: wenn wir wirklich inunseremvolkdenklassen- kampf endgültig ausrotten wollen, so scheinen mir Arbeitgeber- und Arbeitnehmers« r- bände für die Zukunft unerträglich. Wir brauchen für die Zukunft Einrichtungen, in denen sich die schassenden Menschen zusammenslnden, nicht um ihre materiellen Dinge in Streit auszuhandeln, sondern um das Gedankengut unse rer nationalsozialistischen Staaksauffassung in gemeinsamer Besprechung zu vertiefen. Gerade da haben die tüchtigen Mitarbeiter au» den Verbänden, die sich im letzten Jahr in nationalsozialistischem Sinn bewährt haben, Gelegenheit, sich fürdasganzevolkzu betätigen. Daß die Deutsche Arbeitsfront sich in sozialpolitischem Sinn betätige, wurde vom Reichswirtschaftsminister auf eine Frage seines Besuchers hin ausdrücklich als durchaus wün schenswert bezeichnet. Gerade dadurch, so erklärte er, wer den uns die Menschen herangezogen werden, die das Gesetz der Arbeit voraussetzt. Ueber die Mitarbeit der Arbeitsfront an Gesetzen sozial politischer Art erklärte der Minister: Die Ausarbeitung und die Vorlage der Gesetze ist die Aufgabe der zuständigen Ministerien. Aber wie bei dem großen Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vom ersten Augenblick an dieengste Fühlungnahme zwischen mir und Herrn Dr. Ley be stand, so soll auch in Zukunft in diesem Sinn zusammen gearbeitet werden. Nachdem dann Reichswirtschaftsminister Schmitt in Wiederholung früherer Aeußerungen Preiserhöhun gen als Höch st unerwünscht bezeichnet, und jeden Versuch, die Belastung des Konsumenten herabzumindern, als äußerst begrüßenswert gekennzeichnet hatte, gab er zum Schluß der festen Zuversicht Ausdruck, daß alles gut gehen werde, wenn alle, besonders aber die Menschen in der Wirt schaft, immer so handeln, daß sie jede Sekunde dem Führer mit reinem Gewissen in die Augen sehen können. Soziale Führung. Der Vekrtzb soll eine Heimat des Arbeiters werden. Der Ministerialdirektor Dr. Werner Mansfeld vom Reichsarbeitsministerium veröffentlicht einen Aufsatz über die künftige Stellung des Unternehmers in der Wirtschaft, dem besondere Bedeutung zukommt. Industrieführer sei nicht mehr der Beherrscher gewaltiger Konzerngebilde, son dern der Mann, der als Vorbild und Freund seiner industriellen Gefolgschaft mustergültig die ihm anvertrauten Betriebe leitet, Jndustrieführer sei künftig ein Ehrentitel, der nicht durch die Höhe des Aktienkapitals, sondern nur durch Taten erworben werden könne. Viel wichtiger als die Höhe des Lohnes sei die Sorge um das Los der Geführ ten, die innere Bereitschaft zum Sozialen. Dr. Mansfeld behandelt in diesem Zusammenhang die Frage der Kündigungsfristen. Der Widerhall der Anregungen in diestr Frage sei im ganzen recht dürftig ge wesen. Das Gesetzbuch der Arbeit ist das beste, das sich auf die Wiedergabe bestimmter Grundpflichten beschränkt. Wenn es zehnmal richtig ist, daß für manche Betriebe längerr Kündigungsfristen gewisse Erschwernisse bedeuten, so sind doch die weltanschaulichen Gründe für die Fesselung des Verlli», 24. Januax. Der „Deutsche" veröffentlicht eine Unterredung, die der Hauptschriftleiter Karl Busch mit dem Reichswirtschafts- Minister hatte. In der Arbeiterschaft und Angestelltenschaft haben sich hier und da Bedenken geregt, daß einzelne Unter nehmer Bestimmungen des Gesetzes zur Ordnung der natio nalen Arbeit so auszulegen versucht sein könnten, als ob sie jetzt wieder zu dem bekannten „Herr-im-Hause"-Stand- punkt zurückkehren könnten. Dazu erklärte der Reichswirtschaftsminister: Ganz sicher werden immer wieder Fehler gemacht werden, besonders in der Uebergangszeit. Jeder Gesetzgeber muß bei dem Auf bau des Gesetzes damit rechnen, daß es für Menschen gemacht ist. Im übrigen ist nach meinen Eindrücken die Führer- schaftin unserer Wirtschaft in ihrer großen Mehrheit sich durchausbewußt, daß ihr mit diesem Gesetz nach der nationalsozialistischen Auffassung über Führertum eine hoheVerantwortung auferlegt ist. Das Gesetz läßt zwar dem Führer des Betriebes weitgehende. Freiheit in der Gestaltung des Verhältnisses zu seiner Gefolgschaft. Freiheitverpflichtetaber. Für den Fall, daß die dem Unternehmer eingeräumte Freiheit mißbraucht wird, schaltete der Gesetzgeber eine Reihe von Sicherungen ein, insbesondere die Einrichtung des Treuhänders und des sozialen Ehrengerichts. Ich bin überzeugt, daß die Einrich tung des Treuhänders sich, wie schon in der Vergangenheit, auf das beste bewähren wird. Aus die Fraae, ob ein Unternehmen überhaupt in der Lage sei, Löhne herabzusetzen, erinnerte der Reichsminister daran, daß zunächst durch Vas Gesetz die jetzigen Tarifver träge bi« zum 30. April verlängert werden. Nur der Treu händer kann in ganz besonderen Fällen andere Anordnungen treffen. Vom 1. Mai ab treten die Regelungen des neuen Gesetzes ln Kraft, und dann stehen alle Lohnbewegungen unter der Kontrolle des Treuhänders und damit des Staates. Sie wissen, fuhr der Reichsmlnister fort, daß die Reichs regierung die Anweisung gegeben hat, datz, solange um die Wiederherstellung der deutschen Wirtschaft und die Beseiti gung der Arbeitslosigkeit gekämpft wird, wir keine Aen- derung des Lohn- und Preisniveau» dulden können. An diesem Leitsatz wird die Reichsregierüng auch nach dem 1. Mal festhalten. Auf die Frage, ob die Entlohnung in der starren Weise wie bisher für alle Zukunft bleiben solle, erwiderte der Reichsminister: Das ist damit keineswegs gesagt. Im Gegenteil, mir erscheint eine Auflockerung — hoffentlich im Zusammenhang mit einer ansteigenden Konjunktur — durch aus erwünscht. Der Besucher erkundigte sich dann, ob nicht Gefahr be stehe, daß die Unternehmer einzelner Gruppen, die sich ja doch alle mehr oder weniger kennen, Verabredungen überMaßnahmen in allen Betrieben der betreffenden Branche treffen. - Demgegenüber verwies der Reichsminister auf die in das Gesetz eingebauten Sicherungen, insbesondere den Treu händer, und fuhr dann fort: Wir müssen aber dazu kom men, daß wir diese Fragen von beiden Seiten aus vom Standpunkt des anständigen Menschen mög lichst ohne Eingriff des Staates regeln. Ls mutz ein Zug von Kameradschaft und Verständnis zwischen den Männern ln der Wirtschaft Platz greifen. Der Unternehmer mutz sich auch einmal mit den Arbeitern seines Betriebes an einen Tisch sehen, nicht nur bei schönen Festen, sondern darüber hinaus zu ernster kameradschaftlicher Aus- Wettlauf mit -em Lode. Afrikanische Skizze von F. E. Geipel. «Nachdruck verboten.) Der Deutsche Karl Herzenbach, ein braver Bayer, erhält nach langer Arbeitslosigkeit bei seinem Schwager, der Eng länder ist, eine Stelle in Afrika, im Gebiet des Gomibie. Es geht ihm dort gut, sein ganzes Selbstvertrauen kehrt zurück, bald hängt er wie viele Deutsche, mit Liebe an der schö nen Fremde, die ihre Reichtümer mit voller Hand über ihre Besucher ausschüttet. Nur eins fehlt ihm. Er ist leidenschaft licher Sportler, ein Schnelläufer von Rang und hat auf der einsamen Farm keine Sportkameraden. In der Frische der Hellen Tropennächte, unter dem blitzenden Sternhimmel trainiert er, aber wo sind die Männer, die neben ihm die Bahn bewältigen? „Du mußt dem König Mtpofi einen zeremoniellen Be such abstatten", rät der Schwager. „Der alte Halunke hat unter seinem schwarzen Fleisch glänzende Läufer. Di« mei sten von ihnen werden Dir überlegen sein." „Der König Mtpofi?" wundert sich der junge Bayer. „Er wohnt nicht allzu weit von hier. Er hat für afrika nische Verhältnisse nur einen Zipfel von Königreich, aber was für ein Kerl! Unsere Leute protegieren ihn. Er ist klug und nicht ohne Bildung, er hat sein Völkchen unter der Knute. Ci, da wagt keiner zu mucken!" „Und Läufer von Rang hat er?" „Er hat mal bei einer weißhäutigen Sportveranstaltung zugesehen und sich in den Sport verliebt. Er zieht sich da Springer, Läufer und Athleten heran, alle Achtung! Reit« doch mal hin! Er wird Dich höflich aufn«hmen, falls Du nicht vergissest, daß er, wenn auch schwarz, so doch ein regierender Herr ist." „Pah!" sagte Herzenbach verächtlich und lacht« dann: „Die schwarze Bestie!" „Er hat an die fünfzig Frauen und eine Menge schwar zen Nachwuchs, aber nur das einzige Kind seiner schon ver storbenen Hauptfrau, die jetzt sechsjährige Prinzessin Kao Mikele, achtet er als sein Blut und sein« Erbin. Der Zaube rer hat ihm bewiesen, daß nur in ihr sein göttliches Herrscher- blut rein fließt. Er liebt den Wollkopf bis zum Wahnwitz." „Und wie kommt man hin?" „Du willst Wettlaufen?" „Wenn ich daran denke, daß dort mehrere Kerl« sind, die mich übertreffen, dann muß ich.." i „Du reitest , nicht länger als drei Stunden um jene Waldecke und dann die Pad entlang. Toby kann Dich be- s gleiten." Die Residenz Kewassa ist ein sauberes Niggerdorf unter Palmen und Dornbäumen mit breiter Hauptstraße. Hoch gewachsene, schlanke Gestalten schreiten gewandt und wohl erzogen zwischen den zeltartigen Palmhütten umher. Auf einer Art Dorfanger, der mit dichtem Büffelgras bewachsen ist, üben sich Jungen zwischen zehn und fünfzehn Jahren im Speerwerfen. Herzenbach bleibt begeistert stehen. Was für Leistungen! Armes Europa! Der Herrscher bewohnt wahrhaftig eine Art englisches Landhaus. Es ist nicht groß, mit Wellblech gedeckt, hat aber eine breite geräumige Veranda und sogar einen ge pflegten tropischen Schmuckplatz vor der Holztreppe. „Master muß machen große Reverenz, Mtpofi sein sehr große Herr", sagt der Farmboy Toby ernsthaft. „Muß ich vor ihm auf.die Knie fallen und die Erde küssen?" sagte Herzenbach ironisch. „Nicht nötig für weiße Mann, aber Master nicht lachen." Sogleich, nachdem der Besuch gemeldet ist, trägt ein hübsches Niggermädchen einen roten Klubsessel auf die Ve randa. Dann folgen zehn jugendliche schwarze Frauen, alle in bunten Kattun gekleidet, mit europäischen Spitzenhütchen auf den wolligen Schädeln. Sie kauern sich im Halbkreis um den Sessel. Ihnen folgen zehn ältere Männer, die sich stumm auf die Holzstufen setzen. Alle starren Herzenbach un beweglich an. Dann erscheint ein schlanker Herr im Tro penanzug, mit einem mächtigen Ordensstern auf der Brust. Das Gefolge beugt die Köpfe und plärrt irgend etwas. Der schlanke, jugendliche Nigger setzt sich lässig in den Sessel un kreuzt die Hände über dem Magen. Herzenbach hat nie ein wilderes, hochmütigeres Gesicht erblickt, das so von Energie geladen ist. „Bist Du gekommen, meine Sportstaffel zu sehen?" fragt Sein« Majestät in leidlichem Englisch. Herzenbach verneigt sich tief. Man führt dann ein kleines Mädchen herbei, ein kränkliches, entsetzlich mageres Kind mit bösem Gesichtsaus druck, das der schwarze König, zärtlich und über das ganze Gesicht strahlend, auf seinen Schoß hebt, Das ist Kao Mikele, die spätere Herrscherin. „Kleine Todeskandidatin", denkt der junge Mann mitleidig, als er das graue, verfallene Gesichtchen und die fiebrigen Augen betrachtet. Drei junge Burschen werfen sich vor dem König in den Sand, dann beginnen sie zu rennen. Zwei könnte der Deut Arbeitnehmers an seinen Betrieb und die Verbundenheit mit ihm so überwiegend, daß mit einer freiwilligen Rege lung nicht mehr gewartet werden sollte. Den Gedanken einer sozialen Führerverant wortung werden wir mit der Zeit auch auf andere Ge biete übertragen müssen. Gewiß wird der Unternehmer beim Nachlassen der Beschäftigungsmöglichkeit nicht für lange Zeit seine Betriebsangehörigen unterhalten können, aber man wird doch erwägen müssen, ob nicht auch für solch« Fälle die Tragung eines gewissen geschäftlichen Risikos durch den Unternehmer angezeigt erscheint. Was für die Arbeitslosenversicherung gilt, gilt auch für die anderen Sparten der sozialen Versicherung. Es wäre durchaus denk bar, daß man bei einer künftigen Peuregelung grundsätzlich davon ausgeht, daß zunächst der Unternehmer für seine Mit arbeiter einsteht, und daß die Allgemeinheit erst dann durch die gesetzlichen Versicherungseinrichtungen eintritt, wenn die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Unternehmers erschöpft sind. Es müßte im neuen Staat der Ehrgeiz jedes Unter nehmers s.' i, vorbildlich die innere Bereitschaft zumsozialen Handeln zu zeigen und aus seinem Be trieb allen, die darin tätig sind, eine Heimat zu machen. Aus Sachsen Aus dem Ev.-luth. Landeskirchenamt. Dresden, 26. Januar. Die Landeskirchliche Nachrichten- und Pressestelle hat ihre Geschäftsräume nunmehr auch in das neue Gebäude des Ev.-luth. Landeskirchenamtes, Dres- den-A. 24, Lukasstr. 6, Fernruf 44 016, verlegt. Die Schriftleitung der Sächsischen Evangelischen Korre spondenz und des Kirchlichen Gemeindeblattes für Sachsen ist seit einiger Zeit in die Hände von Herrn Pfarrer Seck, früher Höckendorf bei Königsbrück, gelegt worden. Der Sachbearbeiter für die Fragen der geistlichen Ver sorgung der Wehrverbände usw., Pfarrer Dr. Kubitz, früher Augustusburg i. E., ist zum „Oberkirchenrat" ernannt wor den. Als juristischer Hilfsarbeiter wurde berufen: Rechts anwalt Sickert aus Bautzen. Dresden, 26. Januar. Der Erfinder des Kinos in Dres den. Der zur Zeit auf einer Reise durch Deutschland be findliche Erfinder des Films Max Skladanowski weilt gegen wärtig in Dresden. Der jetzt 71 Jahre alte Erfinder stellte sich im Europahof Vertretern der Presse vor und plauderte über sein Lebenswerk. Am 1. November 1895 fand im Ber liner Wintergarten die erste öffentliche Aufführung von ihm hergestellter Filme mit dem Bioskop statt. Skladanowski be sucht zur Zeit eine Anzahl Städte, um seinen historischen Film „Aus dem Archiv des Erfinders" persönlich vorzufüh ren. Am Donnerstag fand die erste Aufführung im Licht spielhaus Capitol statt. Dresden, 26. Januar. Wieder ein schwerer Unfall am Boxdorfer Berg. Am Boxdorfer Berg vor Moritzburg ver unglückte heute ein mit 300 Zentnern Getreide beladener Fernlastkraftwagenzug, indem die Zugmaschine durch den starken Druck der Anhänger aus der abschüssigen Straße ins Rutschen kam. Ein Anhängewagen überschlug sich, seinen gesamten Inhalt auf die Straße verschüttend. Ein nachfol gender Personenkraftwagen fuhr noch auf den verunglück ten Lastzug auf, wobei ein Straßenbaum umbrach. Men schen sin- nicht verletzt worden, doch ist der Sachschaden be trächtlich. Kesselsdorf, 26. Januar. Drei Autos zusammengestoßen. Am Dienstagnachmittag stieß hier das Auto des Käsefabri kanten Silberbarth aus Wilsdruff mit dem Kraftwagen eines Roßweiner Geschäftsmannes zusammen. Ein dritter Wagen, der das Roßweiner Auto hatte überholen wollen, fuhr auf die beiden zusammengestoßensn Fahrzeuge auf. Alle drei Kraftwagen wurden ziemlich stark beschädigt. Der sche wohl schlagen, aber der dritte — der König nennt ihn Tafu — ist ganz große Klasse. Ein höchstens sechzehnjähriger Junge, herrlich gewachsen, mit musterhaften Beinen. Her zenbach ist Feuer und Flamme. Er bittet den König, ihm diesen Burschen morgen gegen Abend auf die Farm zu schicken. Mtpofi nickt huldvoll Gewährung. „Verrückter Nigger!" denkt der Bayer. Am nächsten Tage — der junge Tafu ist schon unter wegs — begibt sich dies: Kao Mikele bekommt wildes Fie ber, quält sich entsetzlich und stirbt. Der königliche Vater trauert nicht, er rast. Schaum steht ihm vor dem Munde, er verflucht die Götter und sein ganzes Volk, denn seine ein zige Blutträgerin ist nicht gestorben, sie wurde durch böse Wünsche gemordet. Dies hat der sogleich herbeigcrufene Zauberer von seinen Eberzähncn erfahren. „Und der Mör der", gellt der Magier, „der verruchte Teufel ist in rasen dem Lauf unterwegs." Der Medizinmann zwingt ihn durch sein« Beschwörungen heran, an den Ort, seines Verbrechens. Dumpf tönt die Zaubertrommel, der gräßlich bemalte Neger kreischt seine Beschwörungen . . . Herzenbach und der junge Tafu rennen die Pad entlang. Zweimal hat Tafu gesiegt, aber er ist so jung, er ermüdet leichter als der zähe Deutsche. Jetzt rennen sie eine größere Strecke, vor dem königlichen Palast soll das Ziel sein. Der Weiße läuft jetzt besser, er hört die unheimliche Trommel, das gräßliche Geheul, Taifu bleibt zurück. In wildem Triumph schießt der junge Weiße dahin. Da stolpert er, überschlägt sich und fällt. Tafu saust fröhlich grinsend an ihm vorbei. Herzenbach kommt gerade dazu, um das gräßliche En- de mitzuerleben. Er sieht den von Fackeln erleuchtete»; Platz, auf dem unter Zuckungen und Geheul der mit Zauberket ten behängte Fetischmann tanzt. Das Wehklagen der Weiber tönt aus dem Palast. Auf der Terrasse keucht die schwarze Majestät Flüche und Verwünschungen gegen Len herrlichen Tropenhimmel. Tafu aber, der fröhliche Läufer, steht ge- Kunden zwischen drei herkulischen Negern. Ejn Schwerk blitzt. Ein junges Haupt rollt auf die Erde. Der Mord an der schwarzen Prinzessin ist gerächt. „Der Sturz hat Dir das Leben gerettet", sagt der eng lische Schwager zu Herzenbach. „Die schwarze Majestät hätte nicht einen Augenblick gezögert, Dir den Kopf abschlagen zu lassen, wenn Du als erster dem schlauen Zauberer ins Garn gelaufen wärest. England ist mächtig, ab«r gegen den religiösen Vkchn seiner Wilden kann es nichts ausrichten."