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Während des Winters, insbesondere bei Frostgefahr, ist es sehr schwierig, Instandsetzungsarbeiten an Gebäuden noch vorzunehmen; namentlich trifft dies für Abputz- und Dacharbeiten zu, die vor Mitte April gar nicht ausgeführt werden können. Die Fristverlängerung würde vielen Hausbesitzern sehr willkom men sein und ihnen die Möglichkeit bieten, bei Eintritt gün stigeren Wetters zuschußfähige Instandsetzungsarbeiten noch ausführen zu lassen. Ferner ist die bezeichnete Kammer beim Reicksstand des deutschen Handwerks dahin vorstellig geworden, für die Aus führung von Instandsetzungsarbeiten solche Betriebe nicht mehr zuzulassen, in denen betriebsfremde Arbeiten zur Aus führung gelangen. Nach der bisherigen Praxis, die zur Zu lassung lediglich polizeiliche Gewerbeanmeldung und Eintra gung in die Handwerksrolle verlangte, war es Möglich, daß derartige Betriebe an den Arbeiten beteiligt wurden, da auch sie polizeilich angemeldet und in die Handwerksrolle eingetragen werden können. —* Ilaggenschmuck am 39. Januar. Aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der Machtübernahme durch den Bolkskanzler Adolf Hitler flaggen am Dienstag, den 30. Ja nuar, die Reichsdienstgebäude im ganzen Reich. Die Bevöl kerung wird aufgefordert, sich dem Vorgehen der Behörden anzuschließen. —* Unbekannter Betrüger. Am Donnerstag in den Nachmittagsstunden hat ein Unbekannter unberechtigt das Zeitungsgeld für dm Bezug des „Freiheitskampf" in allen Fällen 2,20 Mk. kassiert. Er hat besonders die Gastwirt schaften aufgesucht. Als Quittung hat er Quittungsformu lare von einem Block entnommen, aus die er mit Typen- druckschrift die Worte „Freiheitskampf" in violetter Farbe und darunter den Namen Müller aufgedruckt hatte. Mit Tintenstift waren unter den Namen Müller die Buchstaben Mü. geschrieben. Beschreibung des Betrügers: Mittlere Größe, etwa 25 Jahre alt, untersetzt; ertrug grauen Sport anzug (sogenanntes Salz- und Pfesfermuster) und schwarze Schnürschuhe. Der Betrüger erlangte insgesamt etwa 20 Mark. Sollten noch weitere Personen geschädigt worden sein, so wird gebeten, Anzeige beim Gendarmerieposten Bi schofswerda, Rathaus, Zimmer 3, zu erstatten, der auch um etwaige Wahrnehmungen bittet. —* Abgabe zur Arbeitslosenversicherung. Der Präsi dent des Landesfinanzamtes Dresden teilt mit: Nach 8 11 Abs. 3 des Gesetzes zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Invaliden-, der Angestellten und der knappschastlichen Versicherung vom 7. 12. 1933 tritt, soweit in Vorschriften für die soziale Versicherung die Jahresarbeitsverdienstgrenze von 8400 Mark zugrunde gelegt wird, an ihre Stelle die Grenze von 7200 Mark. Für die Abgabe zur Arbeitslosen hilfe hat das zur Folge, daß vom 1. 1. 1934 ab für die jenigen Personen, die monatlich mehr als 600 Mark — bis her 700 Mark — Arbeitsverdienst beziehen, die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe an das Finanzamt abzusllhren ist. Hier unter fallen nicht die freiwillig gegen Krankheit Versicherten und die freiwillig gegen Arbeitslosigkeit weiterversicherten Lohn- und Gehaltsempfänger. Für diese ist die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe vielmehr nach wie vor an die Krankenkasse usw. abzuführen. —* Das Rauchen auf der Eisenbahn. Um die Reisenden vor Schaden zu bewahren, wird darauf hingewiefen, daß in den Nichtraucher- und Frauenabteilen, in den Triebwagen ohne Raucherabteil sowie in den Gängen, in denen durch Anschlag das Rauchen verboten ist, bei allen der Personen beförderung dienenden Zügen auch mit Zustimmung der Mitreisenden nicht geraucht werden darf; auch das Rauchen in den Aborten und auf den Plattformen der mit „Nichtrau cher" beschilderten Wagen ist nicht gestattet. Die Zugbegleit personals sind angewiesen, bei Verstößen ohne vorherige Warnung einzuschreiten und eine Buße zu erheben, die vom Schaffner sofort eingezogen wird. In ernsteren Fällen, z. B. wenn ein Reisender trotz des Hinweises und nach Zah lung der Buße in dem Abteil weiterraucht, tritt Strafverfol gung wegen bahnpolizeilicher Uebertretung ein. Rammenau, 26. Januar. Mnlerhilfswerk. In der letzten Sitzung der Arbeitsgemeinschaft in der vergangenen Woche, zu der auch die Blockwarte eingeladm waren, erstattete der Ortsgruppenwalter Pg. Bruno Fichte Bericht über die statt gefundene Kreistagung. Aus dem Tätigkeitsbericht war zu ersehen, daß im ersten Vierteljahr der Winterhilfsaktion ge sammelt bezw. zugewiesen wurde: Eintopfsammlung Okto ber RM. 50.—, November RM. 96,05, Dezember RM. 80,32. Plakettenverkauf im November RM. 30.—, im Dezember RM. 40.—, 145 Zentner Kartoffeln, 24,97 Zentner Roggen, 3 Zentner Weizen, 2,07 Zentner Mehl, 1,64 Zentner Zucker, 1,02 Zentner Fleisch und Wurstwaren, 20 Raummeter Brennholz, 168 Gutscheine, Kolonialwaren, Wäschestücke, Butter, Strickwolle und verschiedene kleinere Sachen. Von der Schule wurden Spielsachen gesammelt und hergerichtet. Der Ortsgruppenwalter bemerkte, daß dies ein schöner Er folg sei, daß aber noch sehr, sehr viel zu tun übrig bleibe, damit das Ziel unseres obersten Führers erreicht werde. Er gab dann einige Rundschreiben und Anordnungen be kannt und wies vor allem die Blockwarte darauf hin, daß sie ihre Tätigkeit nichtallein in der Durchfüh rung der Sammlungen sehen sollen. Sie müßten vor allen Dingen mit der Bevölkerung ihres Blockes in enge Verbindung treten, damit sie deren Not erkennen und die Bedürftigen im Blockwart einen wirklichen Helfer sehe», dem sie ihr Herz ausschütten dürfen. Die Blockwarte haben aber auch über etwa auftauchende Gerüchte zu berichten, da- mit den Angelegenheiten nachgegangen werden kann und diejenigen, die in unverantwortlicher Weise falsche Gerüchte verbreiten bzw. aufbringen, zur Verantwortung gezogen werden. Mit dem OG.-Leiter der PO. werde Hand in Hand gearbeitet. Der Ortsgruppenwalter gab der Hoffnung auf eine weitere, segenbringende Zusammenarbeit Ausdruck und schloß die Sitzung mit einem dreifachen „Sieg Heil" auf un seren Führer. Rammenau, 26. Januar. Vor dem hiesigen Irauenver- ein sprach am Vorabend des allgemeinen Opfertages des B. D. A. Herr Pfarrer Roemmi ch aus Frankenthal. In anschaulichen und belebten Bildern schilderte er die Lag- unserer deutschen Volksgenossen, die vor mehr als 100 Jah ren — gezwungen und vertrieben durch die Schreckensherr- schäft der Franzosen — nach Osten auswanderten. Diese reichlich 100000 deutschen Brüder haben drüben im russi schen Reich deutsche Inseln geschaffen, die heute mehr denn Itl- Millionen deutscher Volksgenossen bergen. Eine andäch tige Zuhörerschaft lauschte dem, was Herr Pfarrer Roem mich aus eigenen Erlebnissen bot. Es wäre zu wünschen, daß der Redner all seine reichen Erfahrungen als Pfarrer und Lehrer im südöstlichen Teil Europas in allen Gemein den unserer engen Heimat und darüber hinaus mitteilen könnte, damit wir Jnlandsdeutschen mit unseren Brüdern und Schwestern im Ausland immer mehr verbunden wer den, um mit ihnen Freud und Leid zu teilen und eine enge Schicksalsgemeinschaft zu bilden. Auf diese Weise helfen wir auch mit, daß unser neues, herrliches Vaterland im Ausland immer mehr und mehr verstanden wird und die Ehre und das Ansehen gewinnt, die ihm gebühren. Demih-Thumih, 26. Januar. Das Reichswehr-Wohltä- tigkeitskonzert, das am Mitwochabend in Beyers Gasthof zugunsten der Winterhilfe stattfand, war von rund 250 Per sonen besucht. Ausgeführt wurde das schneidige Konzert von der Kapelle des 2. Batl. Jnf.-Regt. 10, Bautzen, unter der straffen Leitung des Herrn Musikmeister A. Ellbo gen. Der 1. Teil der reichhaltigen Bortragsfolge bestand in Streichmusik, der 2. Teil in Blasmusik, bei der eine An zahl Militärmärsche ehem. sächsischer Regimenter die Zuhö rer begeisterte. Der Kapelle wurde reicher Beifall gespendet. Der Sachwalter der NS.-Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Dc- mitz-Thnmitz, Pg. Johannes Weineck, gab in seiner Be grüßungsansprache der Freude über den zahlreichen Besuch Ausdruck. Nach dem Konzert vereinte ein Deutscher Tanz alt und jung noch mehrere Stunden in echter Volksgemein schaft. Von ^6—6 Uhr hatte -ie Kapelle bereits zu einem Platzkonzert auf dem Schulplatze aufgespielt, zu dem sich eine große Zuhörerschaft eingefunden hatte. Semmtchau, 26. Januar. Feimenbrand. Hier brannte gestern abend in der sechsten Stunde eine Strohfeime nie der. Der Feuerschein war bei dem klaren Wetter weithin zu sehen. Naturgewalten. (DerFelssturzimBasteigebiet.) Wo jahrtausende alte Umbildungen unserer Erdober fläche die seltsamen Formen der Gebirge geschaffen, ereignen sich öfter als im Flachland Unwetterschäden. Erst im ver gangenen Jahr hatte im Elbegebiet der Sächsischen Schweiz ein Wirbelsturm gewaltige Verheerungen angerichtet und weiter zurückliegend muß an die Katastrophe im Gottleuba tal gedacht werden. Nun kam am Donnerstag die-Meldung, daß im Bastei-Gebiet ein Felssturz den Sandstein-Wänden an der Elbe neue Formen gegeben habe. Glücklicherweise ist dabei niemand zu Schaden gekom men. Vor nun fast 30 Jahren hatte ein ungeheurer Fels sturz an den Postelwitzer Steinbrüchen stattgefunden. Da mals waren die Felsbrocken bis weit hinein in den Elbstroin gerollt. Noch sieht man, wenn man im Dampfschiff vor überfährt. wo die riesigen Blöcke ihren Weg genommen hatten. Der neue Felssturz hat weiter abwärts an den alten Steinbrüchen vor dem Basteigebiet sich ereignet. Wer von Wehlen aus an der Elbe entlang den malerischen Weg bis Rathen an schönem Sommerabend wandelt, hat gewiß schon oft aufwärts nach den imposanten Sandsteinwänden ge schaut, aus deren Spalten Kiefern und Tannen heroorwach- sen und ihre schlangenglekchen Wurzeln tief am Gestein ent lang senken, hat wohl auch dem Gedanken nachgehangen was die altersgrauen Wände im Wandel der Jahrhunderte erschaut und wie sie dem zerstörenden Wetter tapfer getrotzt haben. Wirklich liegt der Gedanke nahe, gerade beim Anblick der ragenden säulenartigen Gebilde unserer Sächsischen Schweiz, daß einmal hier eine Wand, dort ein überhängen der Felsen, dann wieder ein ganz isoliert stehender Fels turm vom Sturm herabgeschleudert oder vom Regen unter waschen und so dem Verderben anheimgegeben sein könne. Aber seltsamerweise findet der Naturfreund in Jahrzehnten immer wieder dieselben gefährlich aussehenden Gebilde.un versehrt und lächelt dann wohl im Stillen über solche Ge danken. Bis dann einmal doch die Stunde kommt, wo das Zerstörungswerk seinen sichtbaren Abschluß findet. Dem Falkenhorst war diese Stunde gekommen. Es ist dies nächst der Bastei die höchste Erhebung der von Weh- len an aufsteigenden Felspartien. Vor fünfzig Jahren gab es hier Steinbrüche, die aber nicht mehr in Gebrauch sind. Damals ereignete sich ein Absturz, der auch Menschenleben vernichtete. In einer Arbeitspause hatten sich drei Stein brecher unter einer der Felswände aufgehalten, als diese plötzlich zusammenbrach und die Leute unter sich begrub. Fast ebenso plötzlich und unvorbereitet kam auch der neuer liche Felssturz. ... _ „ Mehrere Augenzeugen berichten darüber. Zuerst war der Gipfel der Felssäule zum Wanken gekommen, batte! sich gelöst und riesige Gesteinsmassen mit zu Tal ,'esührt. j Wie ein Donner war es durchs Elbtal gerollt, und Sand-l staub hatte alles in dichte Wolken gehüllt. Der Fährmann l in Wehlen, allen Besuchern der Sächsischen Schweiz wohl bekannt, war wohl der erste, der den Sturz beobachtete. Nun gähnt eine Helle gelbliche Lücke im grauen Gestein, Baum stämme liegen als Opfer zur Seite, und große Felsbrocken und Geröll bezeichnen den Weg der herabgestürzten Massen. Es ist ein herrliches Fleckchen Erde, dieser Teil unseres Elb- tales, und mit Recht kommen im Sommer von weither die Fremden, um sich daran zu erfreuen. Man braucht aber nicht immer den ausgetretenen Pfad der Allgemeinheit zu wandeln, auch hier kann der Naturfreund in aller Einsam keit genießen. Von Wehlen aus führt ein steil aussteigendcr Pfad vorn am Felbstabslurz entlang, der so still und einsam ist, selbst am vielbcgangencn Sonntag, daß man die Natur in herrlicher Einsamkeit belauschen und sich ungestört an der weiten eigenartigen Aussicht erfreuen kann. Da windet sich tief unten das durch das Gewirr des Strauchwerkes wie Silber glitzernde Band der Elbe und gegenüber erheben sich die bizarren Formen der Rauensteinc, ja, man sieht sogar die kleine Brücke aus Birkcnstämmen, die einen Abgrund überquert. Darüber ragend die Lärcnsteine und die lieb lichen Häuser von Naundorf. Weiterhin die anderen grotes ken Einzelberge der Sächsischen Schweiz, die Spitze des Li liensteins, die befestigten Wände des Königsteins, der bei den Torwächter unseres Elbtals. Weit drüben dann ragend in blauen Wellenlinien das Erzgebirge. Auch im Winter bietet ein Besuch der Sächsischen Schweiz unbeschreiblichen Naturgenuß, wenn auch für Sport betätigung nur wenig Gelegenheit besteht. Der Felssturz am Falkenhorst wird manchen Freund der heimatlichen Berge nun hinauslockcn zu schöner, genußreicher Winter fahrt. Körrig, Richter, Seelsorger und . . . Zahnarzt. Die kleinste bewohnte Insel der Welt, die im Südatlan tischen Ozean gelegene Gruppe Tristan da Cunha, wird in Kürze einen ungekrönten König bekommen. Diese Insel, die von rund 150 Menschen bewohnt wird, liegt etwa 2000 eng lische Meilen vom nächsten Festland entfernt und untersteht dem Gouverneur der britischen Kapkolonie. Vor einigen Jahren hat der englische Geistliche Harald Wilde das Leben der Bewohner von Tristan da Cunha eingehend studiert. Er j hat jetzt den Entschluß gefaßt, für immer dort zu leben.; Offiziell wird er das Amt eines Seersorgers versehen, inosfi- ! ziell hat er noch eine Reihe andere Pflichten. Er wird der ungekrönte Herrscher von Tristan da Cunha sein und außerdem das Amt eines Richters und eines Arztes aus üben. Reverend Wi'de verfügt übe- anerkennenswerte me-i-l zinische Kenntnisse, in den letzten Wochen hat er auch noch einen Lehrkursus für Zahnhcilkunde genommen, so daß das kleine Inselvölkchen mit allen Schmerzen zu st"n. kommen kann. In den nächsten Tagen wird seine Ab - > crfolacn. Die Bewohner von Tristan do Cunha sind sehr bescheiden und arbeitsam, sie ernähren sich in der Hauptsache vom Fischfang und treiben auch ein wenig Ackerbau, Reverend Wilde wird einen riesigen Proviantvorrat mitnehmen, der mindestens zwölf Monate reichen soll. In seiner Heimat stadt Lincoln hat sein Auswandcrungsplan große Anteil nahme geweckt. Eine sehr vermögende Dame, die von dem primitiven Leben auf Tristan da Cunha hörte, stiftete dein Geistlichen sogar eine große Dynamomaschine, mit deren Hilfe er unter Benutzung der Kräfte der großartigen Was serfälle auf der Insel die Einwohner von Tristan da Cunha mit der Anlage von elektrischem Licht beglücken will. Er hat auch -en kühnen Plan, die Einsamkeit auf der Ozeaninsel durch Radio erträglicher zu gestalten und gleichzeitig auf diesem Wege eine Verbindung mit der Außenwelt, die die Insulaner sonst nur von gelegentlichen Schiffsbesuchen ken nen herzustcllen. Reverend Wilde freut sich sehr auf seinen neuen Wirkungs- und vielfachen Pflichlcnkrcis. „Wenn man jahrzehntelang in der Großstadt gelebt bat, sehnt man sich einmal nach Ruhe," erklärte er, „nach Tristan da Cunha kommt nur hin und wieder mal ein Provinntschisf. Die Bewohner leben in paradiesischem Frieden, wenn es auch keine. paradiesischen Reichtümer dort gibt, «sie graben zwar immer wieder nach einem sagenhaften Schatz, aber da sie vorläufig noch kein Geld besitzen, gibt es dort auch fast gar keine Verbrecher, keine Polizei und . . . keine Steuern! Und das ist doch auch etwas wert!" Dresdner Musikbrief. Dresden, 25. Januar Dr. Bohn», den inan bisher nur als Wagnerdirigcnt tenncngelcrnt hatte, setzte sich nun auch mit der Leitung von Richard Strauß' „Ariadne aus Naxos' erfolgreich durch. Mit feinstem Stilgefühl und ausgeprägtem Klangsinn offenbarte er die Wunder dieser farbenreichen Partitur, ivobci er von den Künstlern der Staatskapelle trefflich unterstützt wurde. Den Bacchus sang erstmalig Richard Taucher, der jetzt wieder mehr in Aufnahme kommt, mit bestem Erfolg. Erna Berger zählt die Zcrbmettn zu ihren Glanzrolle». Ihre Leistung sand wieder gebührende Anerkennung. — Dr. Kurt Kreiser konzertierte im Albert-Theater mit dem Philharmonischen Orchester. Er bot einen Zyklus von Festouvertüren. Jedem der vorgetragenen Werke schickte er eine Jnhaltserläuterung voraus, wodurch er die Auf nahmefähigkeit des Publikums wesentlich steigerte. Dr. Kreiser be wies aufs neue seine ost gerühmte Meisterschaft als Dirigent un bereitete den zahlreich erschienenen Zuhörern eine hohen künstleri schen Genuß Lebhaften Anklang sand auch ein Sinsoniekonzert der Philharmoniker unter Generalmusikdirektor Werner Ladwig, der zwei Kammersirfonien von Händel und Haydn, sowie Beet hovens Croica zur Aufführung brachte. — Im Kiinstlcrhaus gab es ein Wiedersehen mit dem ehemals in Dresden wirkenden Mei- stcrcellisten Professor Georg Wille. Er hat sich alle Vorzüge feines noch in bester Erinnerung'stehenden Spiels bewahrt. Der Künst ler, der in Wolfram Zeller einen gewandten Begleiter zur Seite hatte, wurde herzlich gefeiert. Rudolf Feige rl. Mitteilung des komödicnhauses. Die Erstausführung des Lust- ipiels „Konjunktur" von Dietrich Loder, zu dem die Proben im Dresdner Komödicrchaus unter Spielleitung von Heinz Pabst ' vollem Gange sind, ist für Anfang Februar in Aussicht genomn