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Ich ^bemerkt len war ¬ en war- ihm mit sagte sie , ich tue lülm Freitag erschien nun, wie aus Budapest gemeldet wird, Ijn seiner dortigen Wohnung eine Frau aus Deutschland mir leinem 1 ^jährigen Kind. Becker siel, als er ihrer ansichtig Iwurde, lautlos zu Boden. Er hatte eine Gehirnblutung er litten und mußte ins Krankenhaus gebracht werden, wo er I chroerkrank daniederliegt. Die Frau aus Deutschland er- Izählte, daß ihr Familienname Maria Kupfer sei, Laß sie in Dresden in demselben Unternehmen angestellt gewesen sei wie Becker und daß Becker, der sich als ledig ausgegeben Ihabe, sie am 4. April 1931 in Dresden geheiratet habe. Becker habe bald darauf seine Stellung verloren. Er sei nach Berlin gefahren und seither habe die Frau nichts mehr von ihm gehört. Sie habe feine Spur bis nach Buda pest verfolgt. Die Frau war naturgemäß außerordentlich bestürzt, als sie erfuhr, daß ihr Mann bereits in Budapest verheiratet war. Dresden, 23. Januar. Einem Milchkutscher die Tages kasse gestohlen. Einem Milchkutscher wurde am Sonntag- Iinoraen gegen 7,30 Uhr in Vorstadt Naußlitz aus seinem «verschlossenen Wagen «ine Kassette mit der gesamten Ein nahme in Höhe von 130 bis 140 Reichsmark entwendet. Dresden, 23. Januar. Der Dank des Himalaja-Fliegers. Der britische Oberst Ctherton, der vor einer Woche auf einer Bortragsreise durch Deutschland auch im Dresdner Rat haus über seine Ueberfliegung des Mount Everest unter großem Beifall gesprochen hatte, hat jetzt dein Oberbürger meister Zörner ein Dankschreiben zugehen lassen. Er betonte darin, daß sein Dresdner Aufenthalt ihm eine ganz beson dere Freude gewesen sei. Nirgends auf all seinen Reisen habe er eine Stadt gefunden, deren Oberhaupt so anregend und außerdem so verbindlicher Art gewesen sei. Dresden, 23. Jan. Eisgang auf der Elbe. Das oberhalb von Herrnskretschen noch stehende Elbeis ist infolge des Tau wetters der letzten Tage gestern morgen aufgebrochen und abgeschwommen. Das böhmische Eis passierte am Montag abend auf der Talfahrt Dresden. Der Dresdner Pegelstand betrug gestern minus 114 Zentimeter. Cs ist bis heute mit einem Wuchs des Wasserstandes um etwa SO Zentimeter zu rechnen. Meißen, 23. Januar. Don einem Baumsteimm zer quetscht. Am Sonnabendnackmittag verunglückte in Löthain der Geschirrführer Willi Angermann aus Meißen tödlich. Als man auf dem dortigen Rittergut damit beschäftigt war, einen etwa 55 Zentner schweren Baumstamm auf einen Wagen zu laden, rutschte der Stamm ab und Angermann kam unter ihn zu liegen. Dem Bedauernswerten wurde der Brustkorb zerdrückt, so daß der Tod bald darauf eintrat. Der Verunglückte war verheiratet und Vater eines Kindes. Leipzig, 23. Januar. Line Artistin abgesiürzt. In Aus- Übung ihres Berufes verunglückte am Sonntagabend im Saale einer Leipziger Gaststätte die Artistin Thekla K- Sie stürzte bei der Ausführung eines Balance-Aktes aus sechs Meter Höhe auf die Tanzfläche und erlitt hierbei eine Ge hirnerschütterung und einen Schlüsselbeinbruch. Die Verun glückte fand sofort Aufnahme im Krankenhaus. Die Unter suchung des Falles hat ergeben, daß der Sturz durch zwei maligen Bruch eines sechs Meter langen Stahlrohres her beigeführt ist. Verrat an Prosper. j Skizze von RalphUrban. (Nachdruck verboten) Als der Krieg zu'Ende getobt hatte, zog der Exleutnani Prosper neuen Abenteuern entgegen. Die Heimat war ihm zu klein geworden. Dafür gab es ringsum eine Menge neuer Staaten, die im Wirbel ihres Entstehens wagemuti ger Jugend ein reiches Betätigungsfeld boten. Am stür mischsten ging es damals im Osten zu, wo ein Putsch den anderen ablöste, politische Bänden kleine und größere Kriege sührten, Regierungen ernannten und verschwinden ließen, gelenkt und unterhalten von den verschiedensten Mächten und deren mannigfaltigen Interessen. Bei einer solchen Organisation fand auch Prosper Unter kommen. Weil er immer ein guter Soldat gewesen war, ge lang es ihm auch hier, sich durchzusetzen, bis einmal bei einem mißglückten Putsch seine Gruppe von Regierungs truppen massakriert wurde. Sein Stern verließ ihn aber nicht. Er entkam dem Gemetzel unbeschädigt und auch den verschiedenen Polizeien, die nach ihm fahndeten. Dank seinen guten Verbindungen konnte er einige Wochen in zivile Be deutungslosigkeit versinken, bis ihn Geldmangel und Freude am Spiel ums Leben zu neuen Unternehmungen trieben. Schließlich wurde er Agent im Geheimdienst einer Groß macht. Prosper bekam einen neuen Namen mit den dazu gehörigen Papieren und stürzte sich mit Feuereifer in die ihm zugewiesenen Aufgaben. Für die bürgerliche Welt war er der Vertreter einer Oelfirma. Prosper fühlte sich wohl und sicher. Deshalb beging er die erste Dummheit seines Lebens. Er verliebte sich in eine junge Dame voll Nasse und Geist. Sie war eine schöne Frau und hieß Ma ria. Die Liebe nahm kein Ende, und da beging Prosper die zweite Dummheit: er glaubte an die Frau und beichtete ihr rücksichtslos. Die kluge Frau hatte Verständnis, herzte und küßte den Jungen. Es war eitel Freude: bei Prosper, weil sein Glück nun vollkommen, bei Maria, der schönen Frau, weil sie ihre Aufgabe als Agentin >17 vom Geheimdienst erfüllt hatte. In der Nacht wurde Prosper aus dem Bett geholt und auf die Festung Boris gebracht. Der Prozeß war kurz. Das Urteil lautete: Todesstrafe! Prosper kam in die Armenfünderzelle. Dort saß er allein mit seinem Jammer, fassungslos über die Ungeheuerlichkeit des Verrates, gegen hen ihm der Wert seines Lebens unbe deutend erschien. Im Herzen trug er noch immer seine arme Liebe. Damit wäre die Geschichte wohl zu Ende, hätte das Schicksal nicht manchmal die sonderbarsten Einfälle. Es klapperten die Riegel, und der Oberst, Kommandant der Festung, trat in die Zelle. „Ich kenne Deine Geschichte", sagte er, „ich hake Dich schon gleich nach dem Putsch erwartet. Schließlich geht Ihr Jungens alle einmal auf. den Leim, und so bist Du doch noch gekommen. Sie haben Dir die Ehre eines Soldatentodes gewährt, weil Du Dich damals mit Deinen paar Kerlen wie rin ganzer Mann geschlagen hast. Schade, daß Ihr nicht Soldaten einer ehrlichen Armee gewesen seid!" Prosper hatte erstaunt den alten Offizier betrachtet, und es wurde in dunklen Erinnerungen plötzlich Licht. Der Oberst war doch vor Jahren an der Front sein Kommandant gewesen und bei einem Gefecht zwischen den beiden Feuer linien zerschossen liegen geblieben. In der Nacht hatte der Geringswalde, 23. Januar. Drei, die zusammen 280 Jahre zählen, unter einem Dach. Hier konnte die Rent- meisterswitwc Lehmann ihren 93. Geburtstag feiern. Mir ihr zusammen ch einem Hause wohnen noch zwei Greisin- nen im Alter von 82 und 85 Jahren. Scheibenberg, 23. Januar. Ein Lhrenalbum für Kriegsteilnehmer. Die Stadt Scheibenberg hat ein Ehren album geschaffen, in dem jedem Gefallenen der Stadt ein Gedenkblatt gewidmet wird. Auf diesem werden alle wich tigen Daten feines Lebens verzeichnet stehen. Auch für die zurllckgekehrten Kriegsteilnehmer ist ein Gedenkblatt vorge sehen. Außerdem soll das Album die besonderen Ereig nisse der Kriegs- und Nachkriegszeit erfassen. Es wird mit Photographien ausgestattet, die von Kriegsteilnehmern und den Angehörigen der Gefallenen zur Verfügung gestellt werden. Penig, 23. Januar. Zwischenfall auf dem Bockbiersest. Beim Bockbierfest in einer Gastwirtschaft in Wolkenburg ge rieten ein junger Mann aus Wolkenburg und ein Waldar beiter aus Kaufungen in einen Streit, in dessen Verlauf der Waldarbeiter seinem Gegner ein volles Bierglas an den Kopf schleuderte. Der Getroffene erlitt durch die Glassplitter eine schwere Kopfwunde, die ärztliche Hilfe erforderte. Glauchau, 23. Januar. Unterirdische Gänge im Dienste des Luftschutzes. Von der Stadtverwaltung ist zur Förde» Der VDA. sammelt für das Mnterhilfsiverk. Bereitgestelltc Büchsen für die große Sammlung, die Helfer des Volksbunds für das Deutschtum im Ausland nm 26. Januar in allen Teilen des Reiches abhalten. rung des passiven Luftschutzes unter dem Rathaus ein Muster-Lustschutzraum geschossen worden, der dieser Tage zur Besichtigung freigegeben wurde. Der Luftschutzraum steht in Verbindung mit den unterirdischen Gängen, von denen Glauchau insgesamt 18 Kilometer unter den Häusern der Innenstadt aufzuweisen hat. Die Gänge liegen durch schnittlich 4 Meter unter der Erdoberfläche und sollen bei Schaffung weiterer Luftschutzräume mit verwendet werden. Zwickau, 22. Januar. Festgenommener Erpresser. Ein 33 Jahre alter Bergarbeiter aus Königshlltte, der nach Ver büßung einer mehrjährigen Gefängnisstrafe wegen räube rischen Diebstahls entlassen worden war, bedrohte neuer dings mehrere Personen schriftlich und mündlich. Er wurde von der Polizei festgenommcn und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Plauen, 23. Januar. In die Syra gestürzt und ertrun- ken. Der in der Schlachthofstraße wohnhafte, 70 Jahre alte Maurer Ernst Schmidt wurde in der Nähe der Syratal- brücke in der Syra tot ausgcfunden. Es wird angenommen, daß Schmidt auf einem Spaziergang vom Wege abgekom men und in die zur Zeit 40 Zentimeter tiefe Syra gestürzt und ertrunken ist. Sie Mnlerhilfsrosette aus Plauen. 300 ooo Mark für die Spiheninduslrie, Arbeit für 5000 Menschen. — Die Spihen„sabrik". — Von der Muster zeichnung zur Anstreckrosette. — Sticken, Bleichen, Färben, Spannen. — 25 Zentner Eisen für Sicher heitsnadeln. Die Winterhilfsplakette für den Monat Februar, die jeder Deutsche tragen sollte, ist eine kleine, reizend gearbeitete Rosette aus Plauener Spitzen. Wir sind es gewöhnt, im all gemeinen die Blumen, die als Dank für irgendwelche wohl tätigen Spenden überreicht werden, als wertlosen Kram zu betrachten, und sie nur gerade so lange zu tragen, als es not wendig ist, um zu zeigen, daß wir unser Scherflein beigetra gen haben. Die Blumen und sonstigen Zeichen aber, die das Winterhilfswcrk herausgibt, gehen in ihrer Bedeutung über eine bloße „Ouittung" hinaus, sie sind schon an sich Winterhilfe, denn die Anfertigung all dieser Millionen von kleinen Anstecknadeln gibt in jedem Monat Tausenden von Menschen Arbeit und Brot, hilft ihnen über die schlimmste Winterzeit hinweg, schenkt ihnen Vertrauen in die Zukunft und die Sicherheit, daß das deutsche Volk und sein Führer sie nicht vergessen haben. Zur Herstellung der Plauener Spitzenrosette sind 5000 Menschen herangezogen worden, die in fieberhafter Arbeit zum großen Teil in Heimindustrie die etwa 5 Millionen Abzeichen Herstellen, für die 300 000 Mark Herstellungskosten veranschlagt sind. * Man darf sich unter einer Plauener Spitzenfabrik keine Fabrik im gebräuchlichen Sinn des Wortes vorstellen, in der die Ware aus dem Rohstoff zum Fertigfabrikat verwandelt wird. Vielmehr ist eine vogtländische Spitzenfirma nur eine Produktionszentrale, die an viele einzelne Facharbeiter ihre Aufträge erteilt, nachdem sie für die Rohstoffe Sorge getra- Fähnrich Prosper mit einer Patrouille die inzwi schen vorgeschobenen Feldwachen des Feindes auf eigene Verantwortung angegriffen, um seinen schwcrver- wundcten Kommandanten zu retten. Der Streich gelang, der Fähnrich bekam einen Verweis vom Regiment und vom Divisionär die Tapferkeitsmedaille. Der Kommandant war im Begriff zu gehen, als ihn Prosper ansprach: „Sie kriegen ein Bäuchlein, verehrter Vorgesetzter. Sie essen zu viel oder Sie machen sich zu we nig Bewegung, alter Onkel Fritz." Der Oberst fuhr herum. Dies war sein Spitzname, als er noch bei seinem alten Regiment stand. Fassungslos starrte er sein Gegenüber an; dann kam auch ihm die Erinnerung, und wäre nicht der Posten vor der Türe gewesen, dann hätten sie sich umarmt, der Todeskandidat und der Komman dant der Festung Boris. „Der alte Herrgott weiß nicht mehr, was er tut", sagte der Oberst, und in seinen Augen schimmerte es feucht. Dann fluchte er ganz entsetzlich und stampfte aus der Zelle. Prosper wußte, daß sein Schicksal dem alten Oberst das Herz zerreißen würde. Die Stunden verrannen. Prosper begrub alle Hoffnungen, begrub seine erste und letzte Liebe. Dann begrub er noch di« Gedanken an die Heimat. Die Runde kam zur Inspektion. Ein alter Feldwebel prüfte die Zelle. Ehe er ging, sagte er kurz zu Prosper: „Wenn die Salve kracht, haben Sie zu fallen! Ich selbst gebe Ihnen den Gnadenschuß." — Stunden voll Zweifel und Todesgrauen verrannen. Dann kam der Morgen. Vor der Tür stand ein Offizier mit weißen Handschuhen und Soldaten mit blanken Bajonetten. Durch lange Gänge, über Treppen ging cs in den kleinen Hof hinunter. Eine Abteilung Soldaten, Gewehr bei Fuß, mit dem alten Feldwebel als Kommandanten, zwei Offiziere, ein Kommissar in Zivil, ein paar Gefängniswärter und der Priester standen der Mauer gegenüber, die dunkle Flecke aufwies. Ein Ruck durchflog die Gruppe. Der Oberst betrat den Hof. „Im Namen des Reiches!" Ein Offizier verlas das Urteil. Der Oberst zog den Säbel, die Offiziere salutierten. Der Kommandant entblößte das Haupt. Oben an der Mauer spielte das Rot des jungen Tages. „Salve an!" Der Tambour schlug den Marsch, laut betete der Priester. „Feuer!" Wie vom Blitz getroffen brach Prosper zusammen. Die Soldaten präsentierten das Gewehr, der Feldwebel gab den Gnadenschuß und warf eine Decke über den regungslos Da liegenden. Dann trug man den Körper vor die Festung und warf ihn in eines der stets bereiten Gräber. Immer war cs der alte Feldwebel, der alles anordnete, und als er seine Leute fortgeschickt hatte, setzte er sich an den Rand des Gra bes und begann die sonderbarste Unterhaltung mit einem Leichnam: „Du bist nun tot, denn wenn Du Dich regen wür dest, wäre ich verpflichtet, Dir noch eine Kugel durch den Kopf zu schießen. Liegst du da unten. Wenn sic die Grube zuschütten, denkt niemand mehr daran nachzuschen, was un ter der Decke ist. Dem Oberst mußt Du sehr ans Herz ge wachsen sein. Heute nacht holt er mich aus den Federn. „Morgen früh", sagte er, „füsilieren sic einen alten Verbre cher und Deinen Oberstes". Ich verstand ihn nicht, er klärte mich auf. „Es ist ein arger Schelm, der morgen an der Mauer steht, aber einer der bravsten und treuesten Soldaten, die mir je begegnet sind. Er hat mir einmal das Lehen ge rettet, ohne sich um das eigene im geringsten zu kümmern. Dienst ist Dienst, und die Pflicht ist heilig. Also werde ich selbst die Exekution befehligen, aber Schulter an Schulter mit dem Verurteilten an der Mauer." Dann ging er und ließ alle Last auf meinen Schultern zurück. So lud ich selbst die Gewehre. Wäre etwas schief gegangen heute morgen, dann hätte es noch zwei Tote mehr gegeben, mich und den Alten. Und jetzt gebe ich Dir noch eine Brieftasche mit ins Grab für die große Reise." Schmunzelnd ging der alte Unteroffizier zurück nach der Festung Boris. Als es Nacht geworden war, taumelte ein Toter neuem Leben entgegen . . . Jahre waren dahingegangen. Die Nerven der Welt be gannen sich zu beruhigen. Prosper war damals glücklich in die Heimat gelangt und lebte dort in Frieden. Später machte er weite Reisen. Den Verrat seiner ersten Liebe trug er im Herzen. Seine einzige Leidenschaft war der Haß zu dem Weibe, das ihn so schmählich betrogen. Von Zeit zu Zeit verschaffte er sich Kenntnis von den weiteren Schicksalen dieser Frau. So erfuhr er einmal, daß sie sich bald nach dem Fall Prosper vom Geheimdienst zurückgezogen hatte und nun verheiratet sei. Als sie Mutter wurde, versank die Vergangenheit lang sam in die Tiefen des Vergessens. An einem Sommcrabend, als der Himmel voll schwerer Wolken hing, saß Maria nach Tisch mit ihrem Gatten beisam men. Das Mädchen meldete einen späten Besucher in einer Erbjchaftsangelegenheit. Es war Prosper. Er trug eine Hornbrille. Das Haar an den Schläfen war weiß geworden. Maria rätselte an den Zügen des fremden Gastes. Aus je dem Winkel kroch Unbehagen. Schwer tropften die Worte. „Es handelt sich um eine Erbschaft", begann der Fremde. Irgendwo pochte es. „Es handelt sich um das Erbe eines gewissen Prosper.." Maria schrie auf: „Es pocht!" - eines gewissen Prosper, der am zwciundzwauzigstcn September 1920 in der Festung Boris erschossen wurde", fuhr Prosper fort. „Es pocht!" stöhnte Maria. Dem Gatten erstarrte das Blut. „Es ist Dein treuloses Herz, Maria, das zu Ende schlägt", sagte Prosper ruhig. „Heilige Mutter von Barbana — ein Toter ist hier!" „Nein, der Tod ist hier", entgegnete der Fremde und griff in die Tasche. Plötzlich hörten alle das Pochen. Dann ging eine Tür auf, und ein Kind kam ins Zim mer. Ein winziges, rosiges Mädchen, nur mit einem kurzen Hemdchen bekleidet, trippelte bitterlich weinend auf Maria zu. Es mußte in seinem kindlichen Instinkt empfunden haben, daß der Mutter Gefahr drohte. Da die Frau am Stuhl erstarrt schien, kroch das Kleine an ihr empor und um schlang ihren Hals. So kam es, daß Prosper die Hand wieder leer aus der Tasche zog. Wortlos schritt er der Tür zu. Und als er me- ckonisitt den Blick hob, sah er oberhalb des Kragens etwas Loiidcibarcs: Es war ei» verzerrtes Gesicht, das langsam erlosch.