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Der Sächsische Erzähler MUtvoch, Len 10 Jannar 1SS4 Neue Köuferlünder. Ueberragende Bedeutung der Kolonialfrage. — Wirtschaftsaufteilung der Erde unvermeidbar. Bon Franz Nichts wäre in wirtschaftspolitischer Hinsicht leichtfer tiger, als wenn man sich aus eine baldig« vollkommene Ueberwindung der Weltkrise einrichten wollte. Wenn sich auch Deutschland mit mächtigen Rucken aus den Banden der Arbeitslosigkeit zu läsen strebt, wenn auch seine Regie rung im Kampfe um di« Arbeitsbeschaffung Erfolge er zielte, wie sie jedermann bei uns und draußen vor wenigen Monaten noch als unmöglich betrachtet hätte, wenn femer in England die Erwerbslosigkeit ebenfalls in kräftigen Ruk- ken sinkt und in Amerika sichtbare Erfolg« erzielt worden sind —, wenn alle diese Ereignisse und Vorgänge hoffnungs voll stimmen müssen, so ist doch noch mit einer zeitlich sehr langen kvisenbaften Weltwirtschaftslage zu rechnen. Wir sind in Deutschland zwar durchaus sicher, daß wir im neuen Jahre im Kampfe um die Bqsserung des Binnenmarktes und damit auch in der Niedernngung der, Arbeitslosigkeit das Schlimmste hinter uns bringen. Es geht aber nicht nur um den Absatz und seine Sicherung in Deutschland, es gehr auch um die Weltmärkte. Auf ihnen wird die Krisenlage noch lange keiner Be ruhigung weichen. Wir stehen vielmehr in der Zeit einer allumfassenden wirtschaftlichen Umbildung auf der ganzen Erde. Die ursprünglich nur für Wochen und Monate ge dachten wirtschaftspolitischen Kampf- und Abwehrmaßnah men der meisten am Weltwirtschaftsaustausch beteiligten Länder verändern allmählich, aber sicher die Grundbedin gungen für den internationalen Warenaustausch. Es bahnt sich eine Entwicklung zur Aufrichtung geschlossener Wtrtschaftsgebiete an, wie sie vor wenig mehr als zwei Jahren im britischen Weltreich noch als verfrüht bei seite gestellt werden mußten. Heute- sehen die Dinge ganz anders aus. Heute treiben sämtliche Wirtschaftsstaaten der Erde eine immer straffere Kontingentierungspolitik gegen die Einfuhr. Der weltwirtschaftliche Leistunasgrundsatz macht in einem verhängnisvollen Grade wirtschaftlichen Neuerschei nungen Platz, die einer überwunden geglarwten, weltwirt schaftlich als primitiv erklärten Zett angehorten. Der Ge danke von wirtschaftlich in sich abgeschlossenen Weltreichen marschiert nickt nur, es gibt für ihn immer neue Stützpunk te in der Wirklichkeit. Geradezu rasch schreitet man auf seinen Wegen zu Taten, die sehr wohl auch als Schlachten in einem Welthandelskrieg gedeutet wecken können. Das Ringen im britischen Weltreich um oder g«» gen die Dormacht Englands ist nichts anderes mehr als ein Kampf um di« Märkte und um ein« weitgehende wirtschaft liche Gebundenheit an das Imperium. Die Hooverpolitik, die im wesentlichen an dem grauenhaften Tiefstand des Weltwrrtschafisaustausches schuldig ist, dies« kleinmütige wirtschaftliche Abschnürung der Bereinigten Staa- ten von der Welt und auf Kosten der Welt, bedeutete im Eckenbrecher. Grunde auch nichts anderes als den Versuch, eine geschlos sene amerikanische Weltreichwirtschaft zu schaffen, wöbe» noch so ein gang klein wenig daran gedacht war, gestützt aus die Schiffskanonen, auch einen möglichst umfassenden Teil des astatischen Marktes zu erobern und auch sonst in der Art von Flottenstützpunkten Borstoßmöglichkeiten für die wirtschaftliche Welteroberung über das amerikanische Gebier hinaus zu bilden. Eingriffe in di« Weltwirtschaft aus Eigennutz nur eines großen Staates, der genügend Schiffsgeschütze besitzt, um auf Kosten anderer Vorteile zu erzwingen, müssen aber stets zur Verwirrung des Ganzen führen. Staatspolitiker und Wirtschaftssührer, die aus den geschichtlichen Ereignissen, deren Zeugen und Mittäter sie gewesen sind, lernen und sich von ihren Erfahrungssätzen leiten lassen, sind aber auf der Ecke nie so knapp gewesen wie heute. Darum nimmt es nicht weiter wunder, daß auch der Gedanke der Ergän zung der geschlossenen Weltmacht Frankreich-Nord» asrtka in wirtschaftlicher Hinsicht ständig an Boden ge- wmnt. Dieses Ziel steckte hinter der großen Kolonialaus stellung von Paris im Jahre 1932. Der koloniale Gedanke auch in wirtschaftlicher Hinsicht ist durch sie in der Tat dem französischen Bolke wirkunasstark vor Augen gebracht wor den. Heute weiß der wirtschaftlich einigermaßen denkfähize Franzose aller Klassen, daß die Kolonien seines Landes nicht nur Menschei» für die Schlachten französischer Eroberungs kriege stellen können und worden, sondern daß sie auch einer ungeahnten Ausdehnung der französischen Industrie dienen wecken, die man ebenfalls mit schwarzen Menschen betreiben will. Und für die riesenhaft erweiterte französi sche Industrie würden dann die Völker des französischen Weltreichs die gegebenen Käufer sein. So denkt man und so rechnet man. Der vierte große Staat, der ein geschlossenes Weltwirt- schastsreich gewaltiger Ausdehnung anstrebt, ist Japan. Man geht nicht zu weit mit der Behauptung, daß Japan so gut wie ganz Asien als seine Kolonie, als sein wirtsä-aft- liches Interessengebiet ersten Ranges bewertet und Kraft genug entfalten kann, ein solches riesenhaftes Machtgebilde aus der weitschweifenden Phantasie seiner Staatsmänner in die Wirklichkeit zu reißen. Und Deutschland? Nun, Deutschland wird im Verlaufe einer solchen Entwicklung erst recht Volk ohne Raum, Wirtschaftsmacht gewaltigster Leistungskraft ohne Ausdohnungsmöglichkeit der Märkte für seine Erzeugnisse. Darum müssen auch wir Gelegenheit zur Bildung neuer Käuferländer erhalten, um selbst leben zu können. Das heißt nichts anderes als Kolonien, Land, Raum im men» schmleeren Afrika zur Entwicklung zusätzlicher Bewohner schaften und zukünftiger aufnahmefähiger Märkte, ganz ab gesehen non der heute theoretisch Deutschland schon zugestan» denen Notwendigkeit der Erweckung von kolonialen Roh- stoffgebieten. ' M SlWMSlk I« WlMski-WM. Gegen die Haupträdelsführer 15 Jahre Zuchthaus beantragt. Berlin, 9. Januar. 2m Maikowski-Prozeß stellte der Staatsanwalt heute mittag gegen die 53 kommunistischen Angeklagten die Strafanträge. Lr beantragte gegen die drei Haupträdelsführer die Höchststrafe von fünfzehn Jahren Zuchthaus, gegen weitere Angeklagte 12, 11, 8 und 3 Jahre Zuchthaus; gegen sieben Angeklagte wurden je zehn Jahre Gefängnis beantragt. Die Strafanträge ge gen die übrigen Angeklagten bewegen sich zwischen sechs Monaten und neun Jahren Gefängnis. * Der Staatsanwalt beschäftigte sich in seinem Schluß plädoyer im Maikowski-Prozeß vor der Stellung der bereit gemeldeten Strafanträge in der heutigen Vormittagssitzung zunächst mit den beiden weiblichen Angeklagten, der Witwe ThereseRossel und der Frau Marie Borchcrr. Es mute eigenartig an, daß eine alte 68jährigc Frau wlc die Angeklagte Therese Rossel in dieser geradezu unverständ lichen Art sich an dem Ueherfall beteiligen konnte. Alle An geklagten hätten in diesem Prozeß gelogen, aber am mei sten habe die Therese Rossel gelogen. Ihre Tochter, die Kronzeugin für die Familie Rossel, sei cs gewesen, die dem Haupt strolch an diesem Ueberfall auf die SA.- Männer, dem Kommunisten Fenselow, zur Flucht verhalfen habe. Nach einer einstündigen Pause ging Staatsanwalt Ebert dann auf die Frage des Strafmaße s ein. Er erklärte: Die Schuld aller Angeklagten, die bezichtigt waren, an dem Ueberfall beteiligt gewesen zu sein, ist erwiesen. Nicht minder schwerwiegend und daher nicht minder ver antwortungsreich für das Gericht ist die Frage der Strafe. Der Staatsanwalt wandte sich besonders an die Geschwore nen. Ein schlechter Staatsanwalt wäre cs, der seine Aus gabe darin sehe, um jeden Preis harte Strafanträge zu stel len. Nicht das Schlangenhaupt der Rache soll uns leiten, das wär« ein Verstoß gegen den Befehl des Führers. Aber das Schwert der Gerechtigkeit in seiner vollen Schärfe muß unser Leitstern bei der Urteilsfindung sein. Saum je, abgesehen von dem großen Verbrechen der Reichs- tagsbrandstistur.g, ist uns die Maske des Volk und Skaai zerstörenden Bolschewismus in solcher Herausforderung entgegengelreten wie in diesem Verfahren. Der Staatsanwalt führte sodann weiter aus^ Wir ha ben die Gefährlichkeit der Halbheit im. alten System genug erfahren, das immer mit Notverordnun gen herausrückte, wenn es zu spät war. Gewiß, der Kom munismus hat Schläge erhalten, von denen er sich in Deutschland nicht mehr erholen wird. Aber hüten wir uns vor der Großmut, auf die die Angeklagten spekulieren, die aber zur Zeit nichts anderes wäre als unverantwort licher Leichtsinn. Unsere Pflicht ist es, den geschlagenen Feind, der stören kann, niederzuhalten, bis ihm auch jede Voraussetzung für sein verhängnisvolles Wir ken genommen ist. Nach der Stellung der Strasantrüge wurde die Ver handlung auf Donnerstag vertagt. Treibholz. Skizze von Werner Lürmann-Bremen. (Nachdruck verboten.) Einen Tag lang und eine Nacht hindurch war die Nordsee- Sturm gegen den Jnselfels gelaufen. Alle Fischer, Lau, Prüß, Siemers und sogar der eisgraue Harmkens, hatten im Oelzeug unentwegt am Falm gestanden und über See geschaut. Tod und Verderben gab das Meer, der ur alte, graumähnige Feind; Nahrung schenkte es, aber es ließ sich mit Blut bezahlen; da war nicht groß von zu reden . . . Pastor Fredrichs Wichte das so gut wt« sie alle. Am Morgen lag die See noch tobend unter ihren Blik- ken; wie eine mit weißen Blüten besäte, grüne Frühlings wiese. Müde ging Peter Lau nach Haus. Gesine lag noch schlafend im Alkoven; sie batte wohl auch die Nacht gewacht. Er kochte sich den Kaffee selbst und machte, daß er zum Unterland kam, um nach seinem Kutter zu sehen. Hinter dem Steindamm des Wellenbrechers sah er Bootsholz trei ben. Mit einem Male schlug sein Herz. War der Fracht- damvfer ,Huno", auf dem Christian fuhr, nicht gerade mit Kohlen auf Reise nach Schweden? Es konnte stimmen! Da saß er schon auf der Ducht der Jolle und zog die Riemen durchs Wasser. Mit dem Bootshaken fischte er draußen in der noch hochgehenden Dünung eins der zerschlagenen Holz stücke. Naß und leicht gewölbt lag es dicht vor seinen Füßen. Und die grüngemalten Buchstaben darauf, die hießen Juno! Wilder Schmerz durchwühlte ihn. Gesine faß in der Küche und fchälte Kartoffeln. Lau legte das schicksalsschwere Bugstück eines sturmzerschlagenen Deckboötes auf die Herdbank. Ganz weiß wurde das Gesicht der Frau. Dann schrie sie gellend auf. Das war nicht an zuhören. ,Du wolltest, daß er als Jung' auf die ,Zuno" kam!" wimmerte sie. „Schreiber sollte er werden beim Kaufmann Petersen. Und nun? Tot ist er, unser Einziger! Kein Grab, kein Kranz, keine Blume. — Hörst Du, Mann? Bei Kap Horn drunten ist Dein Vater geblieben, und nun mor det die See den Jungen und dann Dich . . . Aber Ihr Habs ja nicht auf mich gehört!! —" Lau entgegnete nichts. Was half da ein« Verteidigung? Gewiß, es sichren wohl mehr Schiffe auf See mit dem Na men ,Zuno" am Steven. Aber Gesine hatte die Schürze über den Kopf gezogen und würde ja doch nicht auf ver nunftvolle Mannesrede hören. Und konnte bei der See, die gestern stand, nicht 'mal so'n lüttes Boot koppheister gehen? Von den groben Brechern über Bord gehauen werden wie ein Donnerwetter? Lau schluckte. Mut! Mut! Aber tief in seinem Innern saß doch die Angst. Und da war er schon wieder draußen und auf der Treppe zum Unterland. Ts war Ebbzeit. Am Hafen stand ein Haufen Männer. Einer sagte halblaut zu Lau hin: „Auf den Sandbänken ist ein Toter angeschwemmt worden." „Das Motorboot los!" rief der und war auf einmal ruhig und gefaßt; alles lag in Gottes Hand. Der Bootskiel knirschte auf Grund, Lau war als erster über Bord, watete durchs seichte Wasser und kniete schon neben dem Ertrunkenen. Er schaute in ein in Todesqual verkrampftes, fremdes Antlitz. Glasblau schimmerte die himmlische Wölbung über den erloschenen Augen. Schwei gend entblößten die Fischer ihre Häupter. Mitten im Meer standen sie und hoben den Unbekannten empor. Beruhigt wogte jetzt die See. Als sie dann die Leinen festmachten, warteten Frauen und Kinder auf der Landungsbrücke, Gesine war nicht darunter. Zuhause nach dem Essen fragte die Frau behutsam: „Warst Du mit?" — „Ja, Fcku , kam rauh und bedrückt die Antwort. „Herr Pastor war hier. Will der Reederei «ine Depesche senden —" „Müssen abwarten", stöhnte Lau. Da war Gesine nahe bei ihm: „Mann! Sag' die Wahrheit! An der Kirche im Totenhaus liegt jetzt jemand. Ist es — ist cs Krischan?" Lau schaute sie an: „So wahr mir Gott helfe! Es ist ein Fremder." Wieder begann die Frau fassungslos zu weinen. Am Abend, als die Flut aufzulaufen begann, ging Lau hinunter zum Unterland. Zwischen Inselküste und Klippen war nichts als schaumiges, rauschendes Wasser. Hier war kein Toter angeworfen worden, auch kein Wrackholz mehr. Zage Hoffnung durchfuhr den suchenden Mann, Krischan lebt ... An Bord steht er wohl jetzt, denkt nach Hause, und die Abendsonne glänzt in seinem Haar ... Ein erster, kaum sichtbarer Lichtkegel fuhr vckm Leuchtturm droben in die Weite. , Vor der Tür zu Brodersens Fährhaus stand Vatter Harmkens und winkte Lau mit dem Arm heran. Ueberhellt war sein Runzelgesicht mit der weißen Schifferkrause. Drin nen an der Tonbank sagte er und hob das Grogglas: „Vom Reeder ist Antwort da. „Und?" fragte Lau mit schlagendem Herzen. „Juno" wegen Schlechtwetter verspätet ausgelaufen", sagte der Alte gelassen und blinzelte. „Also lebt Krischan wohl noch — nich', Peter?" Aus dem Grammophontrichter quollen wild und verwegen und doch so schwermütig zart die unvergänglichen Klänge des Seemannsliedes „La Paloma". Die Sonne war nun im Meer versunken. Zwischen den rotdunklen Steilfelsen woben Schatten. Gesine wartete un ter der Haustür. Beide sagten sie kein Wort, aber ihre Her zen flössen voll Glück und Abendfrieden ineinander. Die Lampe brannte, und auf Peters Tischplatz lag das Stück Papier, das Pastor Fredrichs gebracht hatte. Der große, donnerdunkle Laut des aufflutenden Meeres erfüllte die Luft; wie von jeher, solange sie beide denken konnten. Rube- los schwang das Leuchtfeuer seinen Hellen Strahl durch die brausende, meertönende Nacht. Zwei Tage später begrub die Inselgemeindc der» Er, trunkenen auf dem Friedhof der Heimatlosen. Gesine legte einen Kranz auf den Sandhügcl. Wind rührte ihn an mit kühlen Fingern, strich über die Muscheleinfassung und raunte im Dünengrase. Das Bootsstück mit den Buchstaben „Juno" aber be wahrte Lau wie einen Schatz. Ob das Schiff noch fuhr, dem es entstammte, konnte niemand erfahren. Er schenkte es Christian beim nächsten Urlaub. Und fortan lag es tief un ten in des Jungen Seekiste — Treibholz nur und doch uner setzbar und kostbar— wie ein Talisman, der seinen Besitze? vor Herzeleid und Todesgefahr bewahrt. Neues zum Orientierungssinn der Vögel. An dem bekannten Carnegie-Institut zu Washington hat man sich in jüngster Zeit wieder stärker mit dem immer noch ungeklärte»» Instinkt, der vor allem die Zugvögel über erstaunlich große Entfernungen leitet, beschäftigt. Unter anderem wurde der Ortssinn geprüft, der Möwen, die in fremde Gegenden gebracht wurden, ihr Nest wieder finden läßt. So fing man fünf ausgewachsene Tiere dieser Akt von ihren Nestern auf Bird Key, einer Insel iin Golf von Me xiko, und brachte sie ai» Bord eines nach Neuyork bestimm ten Schiffes. Auf der Höhe von Kap Hatteras wurden die Möwen wieder frei gelassen. Schon fünf Tage später wur den zwei der Vögel auf ihren» heimischen Nest beobachtet, die drei andere»» in der Nähe ihres Nestes, das inzwischen von anderen Möwen ii» Beschlag genommen worden war. Die Versuchstiere hatten in der genannte»» Zeit rund 1Ü0V Kilometer zurückgelegt. Der Samenzünsler, ein neuer Speicherschädling. Die Zahl der bei uns oorkommcnden tierischen Schäd linge, welche die in Speichern und Lagerhäusern aufgesta pelten Güter angreifen und vernichten, ist neuerdings durch eine aus Ostasien stammende Art vermehrt worden. Es handelt sich um den sogenannten Samenzünsler (Amophia gularis), der unlängst in Hamburg auk einem Kakaospeicher entdeckt wurde. Die von ihm drohende Gefahr ist keines» wegs gering zu achten, da der Schädling in Siideuropa und auch in London bereits ii» größeren Mengen auftritt und eine Verschleppung auch nach Deutschland zu besorgen ist. Das eigentlich Gefährliche sind beim Saweinünsler wie auch bei ander«»» Schädlingen dieser Art die Raupen, die an Nüs sen, Getreide, Reis und Hülsenfrüchten leben. Di« energi sche Bekämpfung des Tieres von Anfang an erscheint drin gend geboten, hat doch das Beispiel der vor rund einen» hal be»» Jahrhundert bei uns eingebürgerten Mehlmottc, des heute größte», Schädlings unseres Mühlengewerbes, gelehrt, welche Folgen das Neuauftreten eines fremden Schädlings für unser Wirtschaftsleben haben kann. Der Samenzünsler ist übrigens an einein auffallenden runden oder eiförmigen dunkelbraunen Fleck, der sich von den graubraunen Vorder flügeln deutlich abhebt, verhältnismäßig leicht zu erkenn?"