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sichert« gerecht« Preise zu schaffen. Di« öffentlich-rechtliche Körperschaft »Reichsnährstand" umschließe nunmehr alle an der Erzeugung, Bewegung, Bearbeitung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse mitwirkenden Gewerbe zweige. Es dürfe festgestellt werden, daß durch die Or ganisation des Milchmarkte«, durch das Müh- lensyndikatgesetz und das Festpreisgesetz eine ungeheure seelische Entspannung im Bauerntum sowohl wie bei den gutwilligen Elementen des Handels und der Müh len ausgelöst worden sei. In einer gestern stattgefundenen Aussprache sei bereits die Grundlage einer künftigen Or ganisation des Vieh» und Eierabsatzes erar beitet worden. Der Relchsobmann für die bäuerlich« Selbstverwaltung, Staatsrat Melnberg, ging auf die Bedeutung des Reichserbhofgesetzes vom bäuer lichen Standpunkt aus ein. Er sprach weiter kurz über die Gedanken, die dazu geführt hätten, die gesamte bäuerliche Selbstverwaltung aus der Großstadt Berlin herauszuneh- men. Die Selbstverwaltung, der Generalstab des Bauern tum«, gehöre hinaus aufs Land. Mit voller Absicht lege man daher die gesamte Selbstverwaltung in die geopolitische Mitte Deutschlands, in die Gegend, von der aus die Kolo nisationszüge deutscher Dauern das ostelbische Deutschland mit Pflug und Schwert erobert und dem deutschen Volke dienstbar gemacht hätten. Reichsernährungsminister Darrö sprach im Laufe des Abends besonders dem Reichsjustizminister Gürtner den Dank für dessen Verständnis für die Schaffung des Reichs- erbhofgesetzes aus. MMenrerMelendeMen. Dem Sohn die Teilnahme am Begräbnis -es Vaters verboten. Ein junger Warnsdorfer, der vor einiger Zeit die Heimat verlassen hatte, um in die Seifhennersdor fs r S A. einzutreten, durfte nun natürlich nicht mehr in die Tschechoslowakei zurück. Sein Vaterhaus jenseits der Grenze hatte er täglich vor Augen, da er nur wenigs Schritte von der Grenze entfernt wohnt. Man kann nach fühlen, wie dem jungen SA.-Mann zumute gewesen sein muß, wenn er daran dachte, daß er für lange Zeit die Schwelle des Hauses, in dem er geboren wurde, nicht mehr betreten durfte. Dennoch hatte er sich mit dieser Tatsache all mählich abgefunden. Dieser Tage nun trat der Tod seines Vaters ein. Man rief ihm die furchtbare Neuigkeit über die Grenze zu. Er hörte von den letzten Stunden seines Vaters. Aber er durfte nicht hinüber in seine Heimat, nicht zum To tenbett seines Vaters, denn zwischen ihm und seinem Vater haus liegt die Grenze des Reiches, ihr Uebertritt bedeutet Verurteilung nach dem Republikschutzgesetz. So konnte der Sohn das Begräbnis seines Vaters nur sehen, aber er durste nicht zugegen sein, denn überall sah er die tschechischen Polizisten, die seine Verhaftung vorgenommen hätten. Aus der Entfernung nahm er Abschied von seinem Vater, weil durch deutsches Land die tschechische Grenze geht. Schwere Zusammenstöße zwischen arbeitswilligen und streikenden Berg leuten in Nordamerika. Harrlsburg, 5. Oktober. Zwischen streikenden und ar beitswilligen Bergleuten ereigneten sich heute schwere Zu sammenstöße, in deren Verlauf 2 Bomben geworfen und zahlreiche Schüsse gewechselt wurden. Etwa 10 Personen erlitten Schußverletzungen. Um die Kämpfenden zu tren nen, mußten mehrer Kompagnien der Nationalgarde einge setzt werden. Sie gingen mit aufgepflanztem Bajonett vor. Erst nach langen Bemühungen gelang es, Ruhe und Ord nung wiederherzustellen. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 6. Oktober. —* NS.-Volkswohlfahrt und Mnterhilsswerk. Zur Aufklärung sei darauf hingewiesen, daß NS.-Volkswohlfahrt und Winterhilfswerk zwei getrennte Organisationen sind. Die NS.-Volkswohlfahrt ist ein Verein, dessen Zweck ist, Volkswohlfahrt im weitesten Umfange zu treiben. Das Winterhilfswerk ist, wie sein Name sagt, auf die kalte Jah reszeit beschränkt und wird in jedem Jahre als vorüber gehende Einrichtung neu organisiert. Mit besonderem Nach druck wird darauf hingewiesen, daß diejenigen, die jetzt die Beitrittserklärung zur NS.-Volkswohlfahrt unterzeichnen, damit sich nicht für unbeschränkte Zeit verpflichten, wie viel fach in großer Besorgnis angenommen wurde. Nach den Satzungen der NS.-Volkswohlfahrt, die als Verein in das Vereinsregister in Berlin eingetragen ist, kann der Austritt des einzelnen Mitglieds aus dem Verein durch einfache schriftliche Erklärung unter Rückgabe der Mitgliedskarte er folgen. Die Mitgliedschaft erlischt am Ende des Monats, in dem die Austrittserklärung eingeht. Es wird erwartet, daß diese Erklärung über die Austrittsmöglichkeit aus der NS.- Volkswohlfahrt vielen, die noch zögern, den Eintritt in sie umso leichter macht. —* Deikragsherabfehung der hiesigen Ortskranken kasse. In der nach der Gleichschaltung der Kassenorgane stattgefundenen ersten Sitzung des Ausschusses der Allgemei nen Ortskrankenkasse hier, am 2. Oktober, gedachte der Kas senvorsitzende Pg. Kletzsch zunächst der Bedeutung des 86. Geburtstages unseres allverehrten Herrn Reichspräsi denten und Feldmarschalls von Hindenburg und des weite ren unseres großen Führers Volkskanzler Adolf Hitler. Seine Ausführungen klangen aus in einem kräftigen „Sieg Heil" auf die Führer. Als Ausschußvorsitzender wurde so dann einstimmig Pg. Konditormeister Erich Lange ge wählt. Der Genannte nahm unter Dankesabstattung für das ihm entgegengebrachte Vertrauen die Wahl an und versprach das Amt im Sinne unseres Führers getreu zu verwalten. Zu der beantragten Satzungsänderung wurde ebenfalls einstimmig beschlossen, die Kassenbeiträge mit Rücksicht auf die im laufenden Jahre fortgeschrittene Besse rung der finanziellen Verhältnisse von 6i/> auf 51/2 vom Hundert des Grundlohnes hrrabzusetzen. Ferner kommt dis dem Kaü nvorüftenden bisher aewährte Entschädigung von 360.— RM., jährlich, ganz in Wegfall und die den Mitglie dern der Kassenorgane gezahlten Sitzungsgelder sind auf 1 RM. herabzusetzen und nur dann noch zu gewähren, wenn die Notwendigkeit vorliegt, die Sitzungen au» räumlichen Gründen außerhalb der Kassengeschäftsstelle abzuhalten: beides aus der Erwägung heraus, daß zur ehrenamtlichen Tätigkeit im Dienste am Volk auch in den Sozialversiche rungsträgern in stärkerem Ausmaß wieder zurückzukehren ist. Schließlich sollen die amtlichen Bekanntmachungen der AOK. auch im „Freiheitskampf" mit ausgenommen werden. Diese Beschlüsse haben nach erfolgter aufsichtsbehördlicher Zustimmung Geltung ab 1. 10. 1933. Nach Erledigung verschiedener geschäftlicher Anfragen wurde die Sitzung vom Ausschußoorsitzenden mit einem dreifachen „Sieg Heil" ge- schlossen. —* Dl« Bekämpfung de» Veltlerunwesen». Am Mitt woch und Donnerstag wurden zwei Wanderburschen beim Betteln betroffen und vorläufig festgenommen. —* Dl« Turmmuslk de, Posaunenchor« findet Sonn- abend, den 7. Okt., abends 147 Uhr statt mit folgendem Pro gramm: 1. Turmstück (Intrade) von Joh. Pezelius, 1688; 2. O Durchbrecher aller Bande. Halle 1704; 3. Auf meinen lieben Gott, dorisch, von Joh. Seb. Bach; 4. Freu dich sehr 0 meine Seele. 1556; 5. Die Gnade unseres Herrn. —* Bürgerschule. Einen feierlichen Ausklang nahm das Fest der deutschen Jugend am heutigen Tage. Auf dem Hofe der Schule nahmen die oberen Klassen vor dem Leh- rerkollegium Aufstellung. Herr Schulleiter Oberlehrer May wies die deutsche Jugend auf den Wert der Körper schulung und den hohen Geist eines gesunden deutschen Sportes hin. Darauf verteilte Herr Oberlehrer May die Siegerurkunden, von denen 7 mit Hindenburgs Namen und 118 mit dem Namen des Reichssportkommissars von Tschammer unterzeichnet sind. Das Deutschlandlied beschloß die kurze eindrucksvolle Feier. —* Der Sriegerverein ladet im Anzeigenteil seine Mit glieder zum Kommerzienrat Huste-Gedächtnisschießen, das am Sonntag auf dem Schießstand am Schützenhaus statt findet, ein. —* Sächsischer Milikärverein 1SS0. Im Anzeigenteil ruft der Führer die Mitglieder für morgen Sonnabend abend nach dem Vereinsheim „Goldene Sonne" zwecks Ab haltung der Oktoberversammlung. —* Gegen den Verkauf von Splrikuskochgerälen in Groß- vertrlebssiellen der Reichsmonopolverwallung, wie er als Beitrag zur Arbeitsbeschaffung beabsichtigt ist, haben sich die sächsischen Gewerbekammern nachdrücklich gewandt. Sie vertreten dabei den Standpunkt, daß diese Art der Arbeits beschaffung, wobei die Geschäftsbelebung auf Kosten einer anderen Gewerbegruppe gehen soll, keinen praktischen Er- folg bedeutet. Die sächsischen Gewerbekammern haben des halb an den Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag die Bitte gerichtet, bei den zuständigen Stellen dahingehend vorstellig ^u werden, daß im Interesse des ortsansässigen Einzelhandels mit Haushaltungsgegenständen von einem Kleinverkauf von Spirituskochgeräten durch die Reichsmono polverwaltung Abstand genommen wird. Geißmannsdorf, 6. Okt. Zu dem Bericht vom 4. Okto- ber ist nachzutragen: Der Führer des hiesigen Landbundes ist Herr Gutsbesitzer AlwinBerger, nicht Beyer. Großharthau, 6. Oktober. Ium ersten Deutschen Ernte dankfest, so wird noch nachträglich berichtet, hatte auch un sere Gemeinde alles aufgeboten, den Tag der Verbunden heit und des Bekenntnisses zum Bauerntum würdig zu feiern Pünktlich früh i/„6 Uhr erscholl der Weckruf durch die hiesige Freiwillige Feuerwehr. Nach der Rundfunkrede des Herrn Reichsminister Dr. Goebbels stellten die SA., HI. und Amtswalterschaft sowie sämtliche Korporationen und Vereine mit Fahnen zum Kirchgang. Ueber die kirchliche Feier wurde bereits ausführlich berichtet. An schließend folgte am Ehrenmal, wie ebenfalls schon be richtet, eine Heldengedächtnisfeier. Mittags 2,15 Uhr setzte sich unter Marschklängen der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr ein imposanter Festzug in Bewegung. Er wurde geführt von SS., SA., HI., BdM. sowie Amtswaltern und Mitgliedern der Partei Es folgten die Fahnengruppe der Ortsvereine und anschließend die Vereinsmitglieder. Den originellen Teil des Festzuges führte eine Reitergruppe, ihr folgten die Festwagen, auf denen die Bearbeitung des Bodens von der Düngung bis zur gereiften Frucht versinn bildlicht dargestellt war. Dazwischen gingen reizend« Kin dergruppen. Den Schluß der Wagengruppe bildete der Milchhof Großharthau, der auf seinen Wagen für Erfri- schungen der Kinder Sorge getragen hatte. Die Freiwillige Feuerwehr schloß den Zug. Dank der vorzüglichen Organt- 'ation verlief der Umzug reibungslos, so daß die den Fest- 'iig begleitende San'-^'skolonne nicht einzugrsüen brauchte. Nach zweistündigem Marsch durch den Ort wurde der Fest- zug auf der Kyffhäuserwiese aufgelöst. Die Fortsetzung des Festprogrammes erfolgte durch eine Ansprache des Herrn Bürgermeister Ernst Haufe im Kyffhäusersaal. Mit ker- nigen Worten brachte er uns so recht die Bedeutung und den Willen unseres obersten Führers, treu zur heimatlichen Scholle zu halten und sich schicksalsverbunden zu fühlen mit allen Volksgenossen in Stadt und Land, zum Bewußtsein Vierzig bedürftige Volksgenossen aus Bischofswerda wur- den von der hiesigen Bauernschaft mit Kaffee und Kuchen lowie einem leckeren Abendbrot bewirtet. Bis zur Rund- - und des Reichs- bauernsührers konzertierte die Feuerwehrkapelle. Der Zel- lenleiter, Pg. Weise, gedachte in kurzen Worten des Füh rers, von dem der Gedanken de« Reichserntedankfest«, aus ging und brachte unserem greisen Reichspräsidenten von Hindenburg und Führer Adolf Hitler ein dreifache« „Sieg- Heil" au«, wonach da« Deutschlandlied erklang. Im festlich geschmückten Kyffhäuserfaal begann gegen 8 Uhr der Erntetanz, der in fröhlicher Feststimmung die vielen Teilnehmer bis gegen 1 Uhr beisammenhielt. Burkau, 6. Oktober. Kultur- uud Heimatabend. Der Stahlhelm, B. d. F., Ortsgruppe Burkau, veranstaltet am Sonntagabend in Schusters Gasthof einen Kultur- und Hei matabend. Herr Oberleutnant a. D. Hausse hält einen Lichtbildervortrag über das Thema: „Im Fluge über Deutschlands Gaue". Der Eintritt ist frei. Siehe auch An zeige. Neukirch (Lausitz) und Umaeaend. Neukirch (Lausitz), 6. Oktober. „Arbeilsschlachl uud Ar- beilssleg" heißt das Thema, über das Pg. Bürgermeister AHolling er, Sohland, am heutigen Freitag im.Hofge richt" sprechen wird. Der Vortragende ist in Neukirch kein Fremder, und es ist zu begrüßen, daß ein mit dem Stoffe so vertrauter Mann wie er über diese wichtigen Tagesfragen spricht. Es ist zu hoffen, daß die Bevölkerung unseres Ortes dem Bortrage das nötige Interesse entgegenoringt und die» durch zahlreiches Erscheinen beweist. Jeder Volksgenosse, ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, hat die Pflicht, sich über Diese wichtigen Fragen der Arbeitsbeschaffung aufklären zu lassen. Der Vortrag wird von musikalischen Darbietungen um rahmt. Neukirch (Lausitz), S. Okt. Li« Lichtspiele Neukirch bringen diese Woche die reizende Tonsilmoperette „Keinen Tag ohne Dich" von Ernst Neubach. Lustig, mit k-cken Einfällen, bunt schillernd wie Konfetti, diese harmlose Liebesgeschichte zwischen dem Schornsteinfeger, der allen anderen Glück bringt, nur sich selbst nicht und dem kleinen Nähmüdel, das er schließlich doch heimführt. . . . Dieser Kern der Handlung ist von allerlei amüsanten Szenen umrahmt. So spielt dahinein das mißglückte Liebesabenteuer des Modehausbesitzers, der bei einem versuchten Seitensprung von sei ner Frau überrascht wird, dazu einige Schlager von Hans May, dessen humorvollen musikalischen Einfalle den Gang der Dinge zün dend untermalen. Und vor allem von durchschlagendem Erfolg die Darstellung Lee Parrys, das liebe klein« Madel aus der Nähstube, Oskar Karlweis, der Schornsteinfeger, ein netter, lustiger Junge, immer zu kecken Streichen aufgelegt und Paul Hörbiger, der Ma ler, der nie aus dem Dalles herauskommt. Famos auch Hans Hermann Schaufuß als „Lebemann", Ida Wüst als energische Cat- tin, um nur die Hauptpersonen zu nennen. Das Orchester Oskar Joost und die Kardosch-Sänger sind weitere sichere Begleiter auf dem Wege zum Erfolg. Steinigtwolmsdorf, 6. Oktober. Der Ortsbeaufiragke der Deutschen Arbeitsfront für den Konsumverein Steinigt wolmsdorf teilt uns mit: Daß auch bei den Konsumgenossen schaften der Geist der heutigen Zeit sich durchsetzt und Ver ständnis für die Notlage vieler deutschen Volksgenossen vor handen ist, zeugt davon, daß sich auch unser« Konsumgenos senschaft an der Hitlerspende mit 156,— RM. beteiligt hat. Ebenso führen alle Angestellten und Arbeiter freiwillig ab 1. August bis auf weiteres 1 Prozent ihres Bruttoeinkom mens zur Arbeitsbeschaffung ab. Die Genossenschaft selbst, stellt für die Linderung der Not bzw. stellt der NS.-Dolks- Wohlfahrt Lebensmittel im Werte von 200,— RM. für d* Winterhilfe zur Verfügung. Diehmen bei Gautzlg, 6. Oktober. Besuch von Berliner hitlersungen. Seit einigen Tagen weilen in dem am Klee busch gelegenen Landhsim 14 Berliner Hitlerjungen zur Er- - holung. Während ihres Aufenthaltes sind sie Gäste der Gemeinde Diehmen und der Ortsgruppe Gaußig der NS.? DAP. Sie fühlen sich in unserer herrlichen Gegend außer ordentlich wohl und haben nicht viel Sehnsucht nach dem Berliner Asphalt. Cunewalde, 6. Oktober. Lin Feuer äscherte am Mitt woch in der Mittagsstunde den Lagerschuppen der Lörden- Drogerie Meißner ein, der in kurzer Zeit vollständig nieder brannte. Dem tatkräftigen und schnellen Eingreifen der Feuerwehren ist es zu verdanken, daß das Feuer nicht auf das Wohn- und Geschäftsgebäude Übergriff. Gerettet wer den konnte nur der Aufbau eines dort untergebrachten und zu dieser Zeit gerade abwesenden Schnellastwagens. Oppach, 6. Oktober. Ein Slubenbrand brach Mittwoch früh in der Wohnung des Maurers Wilhelm Schulze in Oberoppach aus. Vermutlich war etwas Glut aus dem Ofen gefallen und hatte einige neben dem Ofen hängende Kleidungsstücke in Brand gesetzt. Das Feuer hatte bereits die Stubendecke und einen Holzverschlaa ergriffen, als es bemerkt wurde und noch rechtzeitig gelöscht werden konnte. Spillwih, 6. Oktober. Hohes Alker. Am Sonnabend vollendet Herr Georg Maximilian Krostag, der Schwiegervater des Herrn Gutsbesitzer Paul Handrick in Spittwitz, sein 92. Lebensjahr. Er ist am 7. Oktober 1841 in Belgern bei Gröditz geboren. Ihm war es vergönnt, mit seiner Gattin Florentine geb. Borsdorf aus Rittergut Eckers dorf nicht bloß die goldene, sondern auch die diamantene Hochzeit zu feiern. Im Februar 1927 starb ihm die Gattin. Er selbst fühlt sich noch wohl, wenn auch die zunehmende Schwäche der Füße ihm nur noch kleinere Spaziergänge zu unternehmen gestattet. Auch raucht er noch mit Behagen eine Zigarre. Möge ihm weiter ein recht freundlicher Le bensabend beschieden sein! Bautzen, 6. Oktober. Kommunistenverhaftungea. In den letzten Tagen wurden hier 17 Personen festgenommen, denen nachgewiesen werden konnte, daß sie im Sinn« einer Wetterführung der KPD. tätig waren. Sie hatten Zu sammenkünfte abgehalten, Beiträge kassiert und unter sich Zeitungen mit hetzerischem Inhalt verteilt. Unter den Festgenommenen befinden sich auch die früheren kommuni stischen Stadtverordneten Hühner und Fräulein Fritsch«. Der größte Teil der Verhafteten wurde dem Schutzhästlager Hohnstein zugeführt. — Bautzen, 6. Oktober. In der gestrigen Skadkverord- nelensihung erfolgte zunächst die Begtüßtmg des neuen Stadtoberbaurates Dr. Jng. Jüttner durch den Stadtoerord netenvorsteher. Vorsteher Mücke gab dabei dem Wunsche Ausdruck, daß es möglichst bald gelingen möge, den städti- schen Haushaltplan zu balanzieren, damit nicht wie bisher alle Bauvorhaben zurückgestellt werden müßten. Dr. Milt ner dankte für seine einstimmige Wahl und erklärte, daß er alle Kraft in den Dienst feiner Heimatstadt stellen wolle. Dann beschloß das Kollegium, die Bürgersteuer für 1984 mit 600 Prozent des Reichssatzes zu erheben. Einstimmig genehmigt wurde der Vertrag mit Theaterdirektor Ltopold Löschte aus Dresden über die Verpachtung des Lautzetter