Volltext Seite (XML)
Ikukirch unö Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, (S. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr-84 Psg.. örtliche Anzeigen Irmeterzeile SV Psg. Fi mmlen Nummern und an bestimmten Platzen — Ersüllungsort Bischofswerda. "Kreins vlichos-werda Nr 444 und 445. Anzeigenpreis <in Reichsmark): Di« 44 mm breit« «inspattia« ^iwolt - Krug oder ionitmer irgendwelcher Millimeterzeile 10 Psg.. örtliche Anzeigen S Pfg. Im Lexttell die ^e« der Leitung oder der Beförderungseinrich- SO ww breit« Millimeterzeile SO Psg. Für da» Erscheinen von — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieserung oder Anzeigen tn bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. keine Gewähr. — Ersüllungsort Bischofswerda. DerSSHMLrMer Tageölaü surZWoßwerda Aleukirch und Zlmqeqend Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der SLchfische Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtsbauptmannschaft, des Arbeitsgerichts, des Hauptzoll- amt» und d« Bezirk-Bulamt- zu Bauten sowie de» Finanzamts sind de» «tadttats zu Bischofswerda behördlichersett» bestimmte Blatt tag«. ivezwMeeta für Li« Zeit «in«, halben Monats: Frei .... Hau, halbmonatlich Mark 1.10, b«im Abholen in der Geschäfts stell« wöchentlich 4ö Pf«. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- nummer IS Pfg.) RV 238. Dienstag, den 10. Oktober 1033 88. Jahrgang Tagesschau. NeichsprSfidevt ». Htudenburg. Ehreumrisler de, deutschen Haadwerk», hat die Schirmherrschaft über die Wrrbeveranslaltung de» Leich»standm de» deutsche» Handwerk», die vom IS. bl, 21. 0N»ber 1«Z ün «rsamten dmttschen R«lch»gebiet stattsindel, über. HAMWEV» * Am «epri»«n Lage, an dem Horst Wessel sein 2». Lebens- sähe vollendet Hölle, fand im Horst-Wessel-Lrankenhaus ln Berlin «in« Gedenkfeier statt, bei der Beichaminlster Vr. Goebbels eine «»spräche hie«, va» Grab Horst Wessel» war gestern da» Ziel vieler Tausender. * Die Zahl der Hel den Arbeil»äml«n eingetragenen Arbeit»- ^se»betr»gL»d« September rund Z SS0000. Der Rückgang in der zweiten Sqfternberhölste beträgt 220000. der Gesamlrückgang gegen dem HSWstand oo« Februar 2S Wllloneu. «nch in Sach- sen ist im September die Arbeik»loseozahl wesenlüch zurückgegan gen. Gegenüber de« Stande vom 21. Januar ist eine Abnahme um 255 6»S -- 32.7 Prozent ftstzustellen. * va» Bür« der Abrüstung»konfereuz ha» beschlossen, den HanplaUsschntz auf Montag, den 1«. Oktober, einzuberufen, präsi- deul Henders«, hat in der gestrigen Bürofihung seine Auffassung Über den Stand der Abrüstungsarbeiten dargelegt. * Auf den Berge»höhen bei Mayrhofen in Tirol wurden Souolag abend Hakeukreuzseuer abgebrannt, von dec Gendarme rie, die gegen die Urheber der Hakenkreuzfeuer vorging, wurde ein NationalsoMlist erschifsen. 7) Au»führkich«, a, and«« StG» Sie Stimme Frankreichs. Aufmarsch zur Abrüstungskonferenz. Auf dem Parteitag der Radikalsoziälistzn in Vichy hat Frankreichs Ministerpräsident am Sonntag in einer pro. v grammatischen Siede Frankreichs letztes Wort zur Ab» ' rüftungskonferenz gesagt, deren Büro gestern in Genf wie- der zu tagen begonnen hat. Er hat dabet, wie wir gestern meldeten, ausdrücklich unterstrichen, daß Frankreich sich von seinen bekannten Ergänzunasvorschlägen zum Plane Mac- Donalds nichts mehr abhandeln lassen wolle. Die Pariser Blätter gehen noch viel weiter und greifen Deutschland direkt an. Sie werden dabei unterstützt von einer Reihe amerika nischer Zeitungen, so daß sich Berliner amtliche Stellen ver anlaßt sahen, dieser Stimmungsmache direkt entgegen zu tre ten- Vor allem operiert die Gegenseite mit der massiven Be- hauptung, Deutschland verlange die sogenannten Musterwaf fen und die Herbeiführung einer absoluten Parität mit Frankreich nach Ablauf der ersten vier Probejahr«. Es ent behrt nachgerade jeden Reizes, wenn man immer wieder feststellen muß, daß Deutschland diese Forderung nach einer absoluten Parität noch nie gestellt hat, daß es nur während der ersten Abrüstungsperiode vechindert wissen will,, daß ihm «ine weitere Abrüstung auferlegt werde, während die anderen ln dieser Periode so hochgerüstet bleiben können, wie sie es jetzt sind. Was die Musterwaffen anlangt, so for dert es nur, daß in dieser Beziehung schon jetzt jegliche Dis kriminierung aufhört, es will aber gar nicht di« gleiche Zahl an Musterwaffen, wie sie Frankreich besitzt. Infolgedessen wird es auch gar nicht in die Lage kommen, diese Waffen wieder zerstören zu müßen. Dieser Einwand Frankreichs gilt also nicht. Auf di« Frage, warum Deutschland auf die Modalitäten der von Frankreich vorgeschlagenen ersten Ab- rüstunasperiod« eingehen soll, braucht man eigentlich nur die französischen Vorstellungen herzuzählen, um zu begreifen, daß sie von uns nicht in Bausch und Bogen angenommen werden können. Deutschland soll nämlich sein langdienendes Berufsheer in «in kurzdienendes Miliarer verwandeln, soll SS., SA. und Stahlhelm auflösen, die wohl mit der Bezeich nung »milltärähnliche Verbände- gemeint sind; inzwischen soll die Kontrolle organisiert werden.» Das würde bedeuten, daß Deutschland mähend dieser ersten Periode von vier oder fünf Jahren vollkommen wehrlos wäre, indessen den ande ren Staaten di« volle Freiheit blieb«, neues schweres Kriegs material hemustellen. Zweifellos hat sich noch diesem Stich wort aus Vichy, dem eine ausgedehnte Pressekampagne folgte, die Situation in Genf verschärft. Baldwin hat auf dem konservativen Parteitag folgenden Satz gesprochen: „Denn die Engländer sich gegenüber einem anderen Land« unterlegen fühlen, müsse dieses Land seine Rüstimgen ent sprechend hera-setzen oder England müßte seine Rüstungen entsprechend heraufsetzen: unter anderen Voraussetzungen werde ein« englische Regierung der Abrüstungskommission nicht zusttmmen könnend Nicht mehr, sondern weniger ver- langt Deutschland. Uegierungsantwort auf die Daladier- Uede. cnb. Berlin. 9. Oktober. (Eig. Meldg.) Wie wir von unterrichteter Seite hören, wird die Reichsregierung mögli cherweise zu der Rede des französischen Ministerpräsidenten Daladier, die dieser am Sonntag gehalten hat, in diesen Ta gen Stellung nehmen. Kauptausschuü am 16. Oktober. Genf. 9. Oktober. Das Büro der Abrüstungskonferenz hielt heute eine Sitzung ab. Sie war größtenteils mit einem Bericht Hendersons über die Besprechungen ausgefüllt, dis er während der Vertagung der Konferenz in den verschiede- nen europäischen Hauptstädten geführt hat. An der Sitzung nahmen u. a. Botschafter Nadolny, der französische Außen minister Paul Boncour, der amerikanische Delegierte Nor man Davis, der englische Unterstaatssekrtär Eden, der ita lienische Delegierte Marchese Soragna und der japanische Botschafter Sato teil. Es wurde beschlossen, noch eine Bürositzung am Sonn abend abzuhalten und den Hauptausschuß für Montag, den 16. Oktober einzuberufen. Der Vertreter Englands, Unter staatssekretär Eden, wurde beauftragt, auf Grund der Be sprechungen zwischen den einzelnen Delegierten, die i» dieser gesunken. Die Zahl der männlichen Arbeitslosen ist um 30 555 zurückgegangen, die Abnahme bei den weiblichen Personen beträgt 13 31S. Gegenüber dem Stande vom 31. Januar 1S33 ist eine Abnahme der Arbeitslosenzahl um 235 oss 32.7 proz.. festzustellen. Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen betrug am 30. S. 1930 415 270, am 30. 9. 1931 547025, am 30. 9. 1932 651383. am 31. 1. 1933 718 586 und am 30. 9. 483 517. Die Arbeitsmarktlage des Monats September 1933 läßt mit Deutlichkeit erkennen, daß allenthalben ein star ker Wille zur Beseitigung der Arbeitslosig keit vorhanden ist. Es liegt auch eine wesentliche Besse rung und Festigung der Wirtschaftslage vor. Welchen be sonderen Erfolg der in sämtlichen Arbeitsamtsbezirken im Rahmen der sächsischen Arbeitsschlacht durchgeführte Kampf gegen die Arbeitslosigkeit erzielt hat, ist bereits in den letz ten Tagen der Oeffentlichkeit mitgeterlt worden. Dabei muß immer wieder heroorgehoben werden, daß die Bestrebun gen der Arbeitsämter in außerordentlich tatkräftiger Weise von der Gesamtorganisation der NSDAP, unterstützt wor den sind und sowohl die industriellen Unternehmerkreise, die Landwirtschaft, der Handels- und Gewsrbestand, als auch die Hausfrauenschaft bereitwilligst vorhandene Arbeitsmög- lichkeiten zur Besetzung mit insbesondere langfristigen und kinderreichen Arbeitslosen zur Verfügung gestellt haben. Neben dem Baugewerbe, das einen Rückgang der Ar beitslosenzahl in Höhe von 6250 Personen aufrvoist, und der Berufsgruppe der ungelernten Arbeiter, bei der eine Entlastung von rund 7 000 Arbeitskräften zu verzeichnen ist, hat in den beiden sächsischen Hauptindustriezweigen, und zwar im Metallgewerbe die Arbeitslosenzahl um 6800 und imSpinnstoffgewerbeum 5500 abgenom men. An der Abnahme der Arbeitslosigkeit sind weiter we sentlich folgende Berufsgruppen beteiliK: das Bekleidungs gewerbe mit 2800, die Industrie der Stein« und Erden mit 1230, das Nahrungs- und Genußmittelgewerbe mck> das Bervielfältigungsgewerbe mit je rund 1000, da» Verkehrs gewerbe mit 1100 und die Hauswirtschaft (häusliche Dien ste) mit 14 000 männlichen und weiblichen Personen. Der Arbeitsmarkt für kaufmännische und Büroangestellte weist rund 2300 und die Berufsgruppe technische Angestellte rund 1000 weniger Arbeitslose gegenüber August dieses Jahres auf. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Ar beitslosenversicherung betrug am 30. September 1933 36381 rind zwar 24 736 männliche und 11 618 weibliche Personen gegenüber dem Stande am 31. August 1933 mit 29 329 männlichen und 15 008 weiblichen, zusammen 44 337 Per sonen; es ist somit ein Rückgang von 7956 Männern und Frauen zu verzeichnen. In der Krisenfürsorg« waren am - 30. September zusannnen 131253 Hauptunterstützungsem- pfänger vorhanden, die sich ans 94 095 Männer und 87158 Frauen verteilen. Am 31. August 1933 wurden in der Krisensürsorge 138 287 Hauptunterstützungsempfänger ge zählt, davon waren 98 487 männlich und 39 80V weiblich. Die Abnahme der Krisenunterstützung beträgt 7034. Woche noch stattfinden sollen, Anträge über die augenblick lich noch strittigen Punkte zu formulieren, damit sie gleichzei tig mit der zweiten Lesung des Macdonaldplanes im Haupt ausschuß behandelt werden können. Hendersons Auffassung. In seiner Rede vor dem Büro der Abrüstungskonfe renz bemühte sich Henderson, ein« positive Darstellung des Standes derAbrü st ungsarbeiten zu geben imd Lis vorhandenen sehr erheblichen Schwierigkeiten unerwähnt zu lasten. Er legte Wert auf die Feststellung, daß bei seinem Besuch in den verschiedenen europäischen Haupt städten sich in den meisten strittigen Fragen keine ernst haften Schwierigkeiten für eine Verständigung ergeben hätten. Henderson, der als einzige politische An spielung auf die Unruhe Europas und das daraus sich er gebende Mißtrauen hinwies, teilte die schwebenden Fragen inzwei Gruppen ein. Als verhältnismäßig leicht bezeichnete er eine Ver ständigung über folgende Punkt«: 1. Allgemeiner Verzicht auf Gewaltanwendung, 2. Definition de» Angreifers, 3. Kontrolle, 4. vereinheitlichuna der kontinentalen europäischen 2,2 Millionen Arbeitslose weniger. Die 4-MiUionen-Grenze unterschritten. — Am 30. September nur noch 3850000 Arbeitslose. Berlin, 9. Oktober. In der zweiten Sepkemberhälsts ist, wie die Relchsansialk für Arbeitsvermittlung und Ar beitslosenversicherung berichtet, durch dm energisch und planvoll geführten Kampf gegen die Arbeits losigkeit die 4-Millionen-Grenze um mehr als 150 009 unterschritten wordm. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern eingetragenen Arbeitslosen betrug am 30. September rund 3 850 000. In einem Zeitpunkt, in dem eine weitere natürliche sai- sonmäßtge Entlastung des Arbeitsmarktes in größerem Umfange nicht mehr zu erwarten war, sind die Arbejts- beschaffungsmaßnahmen der Reichsregierung in ver stärktem Maße eingesetzt und die von der Reichsan stalt geforderten Notstandsmaßnahmen erheblich aus gedehnt wordm. Dies trug im Zusammenhang mit der weiter anhalte ndenBelebung der Wirtschaft wesentlich zu dieser starken Entlastung bei. Der Gesamlrückgang betrug rund 229900 (minus 5,4 v. H). Von den Arbeitslosen bezogen Arbeits losenunterstützung rund 316 000 (minus 20725), Krisen unterstützung 1108 000 (minus 34 364), Wohlfahrtsunter- stühung rund 1488 000 (minus 110 000 im Laufe des gan zen Monats). Besonders beachtlich ist der starke Rück gang der Wohlfahrtserwerbslosen, der anzeigt, daß es mehr und mehr gelungen ist, im Rahmen der Arbeitsbe schaffung auch die sozialpolitisch dringlichste Aufgabe, naiw lich die Unterbringung der langfristigen, häufig äl teren und verheirateten Erwerbslosen einer Lösung zuzu führen. Wieder stehen hinsichtlich der Höhe der Entlastung des Arbeitsmarktes die hochindustrialisierten und dichtbevölkerten Bezirke im Vordergrund. So meldet Brandenburg einen Rückgang um rund 44 000, Sachsen um rund 33000, Mitteldeutschland um rund 24 000, Rheinland um rund 19 000, Westfalen um rund 15 000. Den anteilmäßig stärksten und für einen Bezirk mit niedriger Arbeitslosenziffer auch in absoluter Höhe be achtlichen Rückgang hatte Pommern mit einer Abnahme um rund 10 000 oder rund 19,2 v. H. seines letzten Bestandes. Gegen den Höchststand vom Februar des Jahres mit 6 047 000 Arbeitslosen ist also bisher ein Rückgang um fast genau 2,2 Millionen Arbeitslose zu ver zeichnen. Die Zahl der Beschäftigten ist bekanntlich noch weit höher angestiegen, als es der Rückgang der sicht baren Arbeitslosigkeit zeigt. Schon Ende August war die Zahl der Beschäftigten 13 724 000, während diese Zahl Ende Januar 11 487 000 betrug. Hinzu kommt noch die besonders große Entlastung des Arbeitsmarktes im September. Wesentlicher Rückgang auch in Sachsen Dresden, 10. Oktober. Der Kampf gegen die Arbeits losigkeit hak im September die Arbeitslosenziffer in Sachsen wesentlich vermindert. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Sachsen ist gegenüber dem Vormonat August um 43 870