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Auerthal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane «. Umgednng. ^LÄ» N« 3.A-mM«Ett«rn: AroM«, Kot, K«IP«, Z-tthi-g-k. «„»NW» Vld-nnementsprett. amtliche Inserate die korpuS-Jtile, L Pf. inkl. drrS werthvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: «Mts Hegemeister Aue sikrzgcbirge.) Reklamen pr, Zeile SO Ps». mit «ringerlohn LMk. Redaktion u. Expedition «ne, Marktstraße. Alle Postan,lallen und Laudbriesträger durch die Post 1 Mk. nehmen Bestellungen an. No. 84. Freitag, den 16. Juli 1897. 10. Jahrgang. aU«. av Vie hieltst Schühengilde hatt am 18. Juki dieses Jahres auf ihre« «euervauten auf de« Grundstücke« des hiesigen oöere« Mechergutes ge- keaeue« Sckiehstande das erste Schießen aö. Aus diesem Ankasse wird der Verkehr auf de« sSerhakö der Schwarzenverger Straße am Waldrand- vorhandene« Wege, ! der »an der ISgerstraße avzweigt, hinter der weißen Krdenjeche im Walde hintühtt und da«« auf die Schwarzenverger Straße stößt, von 2 Ahr Nachmittags vis 8 Ahr aveuds vervoten- Auch wird das Betreten des hinter dem Schießstande ge- legeuen a« die Grundstücke des overen Pechergutes grenzende« Waldes während der genannte« Stunden hiermit untersagt. Pie Weisungen der ausgestellten Wachmannschaften nnd die außerdem aus gestellte« Warrmllgszeiche« fi«d strengstens zu veachte«. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden vis zu 50 Mk. Geld »der entsprechender Käst vestrast. Ane, de« 15. Juki 1897. Dtl' Rttth dtk Stlldt. I A.: Nathsass. Kanve. Kerman«. Die „Auerthal-Zeitung" empfiehlt sich den geehrten Geschäftsleuten, Gastwirthen und Vereinen zum erfolg» reichen Ännoneiren. Bei Wiederholungen hohe Prozente, bei größeren Auf» träge« billige Pauschalpreise. IseLnisoLs LtsLts1öLrs.usts,Itön in VLsmiiitt. Am 7. Oktober 1807 beginnt ein neuer Lehrkursus Bauabtheilung der Kgl. Höhern Gewerbschule, d-. Königlichen Baugewerkenschule, Abtheilungeu der Köuigl. Werkmeisterschule für mechanische Technik und für Elektrotechnikun» Königlichen Fürberschule. Anmeldungen sind bis zum IS. September zu bewirken. Die Abtheilungeu der Höhern Gewerbschule für mechanische und chemische Technik, sowie für Elektro- technik eröffnen ihre neuen Lehr-Kurse nur zu Ostern. Gesuche um nähere Auskunft über die einzelnen Abteilungen, die aber besonders anzngebe» find, wolle man an die ttlrvvtton ckvr Vvvknisvkvn 8t»»t8l«lir»»8t»It«u In Vlivmnttr richten. Geheimer Hofrath Professor Berückt. Aus Letzter Woche. Seit fast einem halben Jahr hat man Gelegenheit, die „Einigkeit der Mächte- in der orientalischen Frage zu be- wundem. Zwar hat eniweder die „Einigkeit- oder die „Macht nicht hingereicht, um das unbotmäßige Kreta zu beruhigen, die Landung griechischer Truppen auf der Jniel zu verhin dern und den lürkisch-griech. Krieg hintanzuhalten; aber dafür reicht« diese Einigkeit doch hin, um zwischen den beiden krirg- sührenden Parteien einen Waffenstillstand herbeizuführen, nach dem die tapferen Nachkommen eines Leonidas und Themisto- kleS eine ununterbrochene Reihe glorreicher Niederlagen er litten hatten. Seit Wochen ist nun die europäische Diplo matie an der Arbeit, den Waffenstillstand in einen förmlichen FrirdenSzustand hinübrrzuführen, aber cs geht bei dieser Ar beit wie beim S'opfen cineS allen Strumpfes: kaum ist das Loch mühsam zugcstopft, so reißt daneben ein neues auf. Ter arme Sultan ist nicht so ganz Alleinherrscher, wie inan ihn sich vorstellt — von seinen 300 „besseren Hälften- ist hier bei nicht die Rede! — aber muselmanische Priester und Mi litär« haben auch ihre Sprachrohre, die bis m das Kabinett de« Grobherrn dringen und diesem sehr vernehmlich zu er kennen geben: es sei die Zeit gekommen, mit den kühnen „GiaurS" Generalabrechnung zu halten. Thessalien soll durch aus im türkischen Besitz bleiben; die dortwohne. den zahlrei chen . . . Rumänen verlangen es so, weil sie unter türkischer Herrschaft ihre Nationalität leichter glauben bewahren zu können, wie unter dem griechischen Zepter. Zahlreiche Peti tionen in diesem Sinne find aus Thessalien an denGroßsnl- tan gelangt und wer etwa nicht unterschreiben wollte, dem wird eS ja wohl von de» überaus liebenswürdigen Baschibo- zukS brigebracht worden sein! Da mm aber die Mächte von vornherein sich dafür festgelegt haben, daß die siegreiche Par tei keine Vorteile für sich verlanqen dürfe, so find die Kon stantinopler Friedensverhcmdlungen ms Stocken gekommen und diese Thatsache bildet die Signatur der Verichtswoche. — Aus England kommen immer noch Nachklänge an die Ju biläumsfeier. Ausstände der Eingeborenen m den afrikanischen Kolonien und in Indien sind zwar nicht geeignet, den Glanz der britischen Krone zu erhöhen, aber man weiß aus dem indischen Sipoh-Ausstand unter Nana Sahib und dem chine sischen Opiumkriege, baß England ein vorzüglicher Kulturträ ger ist und die Mittet besitzt, seine Art von Kultur fest zu begründen. — Faurr hat srme halbe Million bewilligt be kommen, um bei seinem Besuch in Petersburg standesgemäß auftrrtrn zu könnet« und allen Lohgerbern wird das Her; im Leibe lachen bei der Nachricht, daß ihr ehemaliger Kollege vom Zaren zum Chef eines der schönsten russischen Regimen ter emannt werden soll. — General Weyler auf Cuba ver sucht «S mit der Milde, indem er Begnadigung und Arbeit denjenigen versprach, die sich freiwillig unterwerfen würden. Den Leuten scheint an der „Arbeit- blutwenig zu liegen, denn sie haben auch so zu leben und aus der Gnade des General» Weyler machen sie sich noch weniger. — In Oesterreich «,ü- lei der Rattonalitätrnkampf ungeschwächt fort und die Deut schen besinn«« sich auf ihre Zusammengehörigkeit und welcbe Rolle sie in der historischen Entwickelung de» österreichischen Kaiserstaates gespielt haben. Man kann ihnen nicht gut zu muten, daß sie ihre Nationalität z.« Gunsten der Tschechen ausaebrn sollen, wie r« von dcm Prinz,« Schwrznbrk lsprich: Schwarzenberg) ^verlang« wird. Diese« alte fränk ische AdrlSgeschlecht, da» jetzt in Böhmen reich begütert ist, hat sein tschechische« Herz entdeckt, von dem kein Mensch bis her auch nur «ine Ahnung hatte. Neuere Geschichtsschreiber haben sich di« redlich« und erfolgreiche Müh« gegeben, die Ehre des Grafen Schwarzenberg zu retten, der brandenbur gischer Kanzler unter dem Vater des Großen Kurfürsten war und den die laudläufige Geschichte nur als einen Verräter gegen seinen Herrn kannte; sein Nachkomme in Böhinen scheint diese Arbeit moralisch verrichten zu wollen. — Des Kaisers frohe NordlandSsahrt wird in diese«» Jahre durch die Witterung ungünstig beeinfluß«; vielleicht wird'S dafür in unserem Innern Heller, indem sich die Wolken des Un- mutS.zerteiken u. der Sonnenschein der^politischen Hoffnungen wieder voll in die Gemüter ergießt. Aus dem Auerthal und Umgebung. Mittheilnn-e« von localem Interesse sind »er Redaetio» stets Willkomm»». (Hausbesitzerverein Aue.) Am letzten Sonnabend fand die Hauptversammlung des hiesigen „Hausbesitzervereins statt. In derselben wurde zunächst durch den Vereins- kassirer der Cassenbericht über das erste Halbjahr 1897 abgelegt, derselbe schloß mit einer Einnahme von 196 Mk. 80 Pfg, einer Ausgabe von 12 t Mk. 60 Pfg. und einem baaren Cassenbestand von 7ö Mark 20 Pfg. ab. Die Miethskontrakte und Miethsquittungsbücher des Ver eins repräsentiren einen Werth von zusamm. 289Mk«40Pf. sodaß das Vereinsvermögen ohne das Inventar bereits 364 Mark 40 Psg. beträgt. Der Verein beabsichtigt in allernächster Zeit mit einer der renomirtesten Unfallver sicherungsgesellschaften einenVertrag abzuschließen,um die in den betr. Häusern verkehrenden Personen gegen Un fälle zu versichern, sollte demnach, selbst durch die Schuld eines Hausbesitzers, in dessen Hause ein Unfall vorkommen, z. B. durch unterlassene Beleuchtung der Treppen, so wirr- de die Gesellschaft den Verunglückten zu bezahlen haben, der Hausbesitzer aber von der Entschüdigungspflscht be freit sein. Auch will der Verein eine „Düngerabfuhrge sellschaft- gründen, um seinen Mitgliedern die Vortheile einer billigen und sicheren Abfuhr ihrer Abortgruben zu sichern, da es immer schwieriger wird, Oekonomen zu fin den, die in den vielen neu entstehenden großen Häusern die unappetitliche Sirbeit der Düngerabfuhr übernehmen wollen, welcher Uebelstand sich in einigen Jahren noch bedeutend fühlbarer machen wird. Dem Vorstand wurde Genehmigung ertheilt, vorbereitende Schritte zur Grün dung einer Düngerabfuhrgesellschaft zu thun. Auch wird sich der Verein dem „Verbände deutscher Hausbe sitzervereine- anschließen. Der Wohnungsnachweis des HautzbesitzerveretnS sand lebhaften Zuspruch. Man sieht, der Verein bietet seinen Mitgliedern große Vorthetle, mögen sich noch recht Viele ihm anschließen. Aus Sachsen und Umgebung. Leipzig, S. Juli. Wohin machen »vir unfern nächsten Ausflug? Diese Frage tritt nun bei Beginn der Ferienzeit mit besonderem Nachdruck an all« die heran, denen «« ver gönnt ist, von der Berufsarbeit etwa- auszuruhen, und seien es nur wenige Tage. Die Frage läßt sich leicht beantwor ten, wenn wir uns erinnern, daß Leipzig in diesem Jahre eine große Industrie- und Gewerbe-AuSstrllung geschaffen hat. Große Anstrengungen und fleißige Arbeit haben eine rege Beteiligung au» den Kreisen der sächsisch-thüringischen In- dustriellen und Gewerbetreibenden und «inen überaus zahl- reichen Besuch au» allen Gaum unsere» Vaterlandes und au» dem Ausland« bewirkt. Wenn man heute die Ausstel lung, welch« sich, nebenbei bemerkt, durch billige Eintritts« wie Verpflegungspreise vorteilhaft vor anderen gleichartigen Veranstaltungen auszeichnet, betritt, wundert man sich mit Recht über die Menge Schaulustiger, auch zu Stunden, wo im allgemeinen der Mensch sich nicht zu Spaziergangen und Besichttiungen bequemt. Und ohne LokalpatriotttmuS zu treiben, dürfen wir wohl behaupten: die Leipziger Ausstel lung verdient diese warme Unterstützung, denn aus nur welli gen früheren Ausstellungen wird inan solchen werkthätigrn Ernst der Arbeit gefunden haben, ohne daß dabei dem allge meinen Bedürfnisse der Schaulustigen Eintrag gelhan ist. Daß das Buchgewerbe und Textilindustrie in einem Umfang« vertreten find, wie nie zuvor, darf nicht wundernehmen, denn das AuSstellungsgebier ist nach diese» beiden Seiten bekannt lich besonders reich gesegnet. Um so erstaunter wird dir Fremde aber sein, daß auch die Maschinen-, wie Metall,- Berg, bau-, Instrumente»- und zuletzt die keramische Industrie m ganz besonderer Stärke erschiene» sind. Erfreulich ist dabei, daß die Ausstellungsleitung trotz ihrer gewaltigen Ausgaben bemüht ist, jedem, auch dein weniger Bemittelten, den Besuch zu erleichtern. Für die Arbeiter giebt es besonder« Arbeiter- billetS, mit welchen auch tue SvnderauSstellungen besichtigt werden können, für Jedermann kombinierte Eintrittsbillett und für Schüler und Schülerinnen sollen, wie wir hören, gleich falls wesentliche Erleichterungen geschaffen werden. Dieses dankbar anzuerkennende Entgegenkommen macht eS auch er klärlich, daß bereits ain 7. Juli der millionste Besucher de» Ausstellungsplatz betrat und von dem geschäfkSsührenden Aus schuß durch eine kostbare Gabe — «ine goldne Damenuhr erfreut wurde. Unter solchen Umständen dürfen wir für Mitte oder Ende August wohl die zweite Million von Be suchern erwarten. Für tue kommende Woche sind einige Son derfeste geplant, so für Dienstag ein Volksltederabend mit Illumination des alten Mcßviertels, außer den gewöhnlichen Veranstaltungen. Wir hoffen, daß dieser Hinweis genügt, der Ausstellung noch weiter recht viele Besucher zuzuführen. Zufrieden werden sie nach Hause heimkehren können. Meteorologische». ftAors/no WäoaboansL/aktttttL nvu golrrauolit oclsr äisssllr« visckor »ufbossorn vill uoä gsvöfiut ist, ein« ball bar« uuä g«- äiogono V^aars ru lkautsn, finckst «ins r'lvlio liorrulil »llvr ünuock fertiggsardsitston k^kttoltvni ttlivl, sovi« sünunEattsr Tlseii-, Ltlvttvn-, Sott- noä lVtrttmviinktn- wkttoll«, klnräinvn, Nökelstokko, LoppivU,-, lii-ttvar- Inssno. ttottkockvrn unä Zteppckvokon in nur kostoo Hllntttttvn LU tdatsäofiliofi »uosvrgervttkulivfi bil ligen kreis?« in ävr IVRsvbvkudrllt von Lok» ck»r ^vdorss»«» unä LlvotvrgovtH««» S. »arnmeterssnno am Früh S Uhr. 14. 's! 15. " Wetterhäuschen auf der König- «lbert-Brücke. Sehr trocken 7SO B-stänt». schön Schön Wetter — veränderlich 780—^1 Regen (Wind) Biel Regen H Sturm 110 — i. - - 7üO Tempera turn-Lelftu» am 14. Juli -t-IS" ^740 - tt. „ -j- Id- HI- Windrichtung. — 730 am 14. Juli NO. — - 1ö> ,, W. HI- am 14. Juli Bewölkt — 710 „IS. ,, Trüb