c) Mei Mutter mag mi net von St. Krehl. Im Westen niedersank der Tag, Da schritt sie langsam durch den Hag, Gebeugt das Haupt, mit müdem Gang; Ihr Antlitz jung und hold genug, Doch tiefes Leid in jedem Zug, Und leis ihr traurig Lied erklang: »Mei Mutter mag mi net, Und kein Schatz han i net. Ei warum sterb i net, Was tu i do?« Wo sie gelehnt die Wangen bleich, Ward feucht von Tränen Blüt und Zweig; Vom Dorfe Geigen und Schalmei, Sie riefen laut zu Spiel und Tanz, Da stand sie still im Abendglanz Und sprach, als ob im Traum es sei: »Gestern ist Kirchweih g’we’, Mi hat ma g’wiß net g’seh’. Denn mir ist gar so weh, I tanz ja net!« Als übers Jahr die Sichel klang, Da stand ein Kreuz am Waldeshang, Drei Röslein nickten ob der Stell’, Erdwärts ihr glüh Gesicht gekehrt, Als hätten Tränen sie beschwert, Und drüber sang Rotkehlchen hell: »Laß die drei Rösle stehn, Die an dem Kreuz da wehn! Hänt ihr das Maidle kennt, Die drunter liegt?« Emst Lenbach. d) Die Heinzelmännchen von F. Draeseke. Wie war zu Köln es doch vordem Mit Heinzelmännchen so bequem, Denn, war man faul, . . . man legte sich Hin auf die Bank und pflegte sich. Da kamen zu Nacht, Eh man’s gedacht, Die Männlein und schwärmten Und klappten und lärmten Und rupften Und zupften Und hüpften und trabten Und putzten und schabten, Und eh’ ein Faulpelz noch erwacht, War all sein Tagewerk bereits gemacht! Beim Fleischer ging es just so zu: Gesell und Bursche lag in Ruh. Indessen kamen die Männlein her Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer! Das ging so geschwind, Wie die Mühle im Wind! Die klappten mit Beilen Die schnitzten an Speilen, Die spülten, Die wühlten Und mengten und mischten Und stopften und wischten. Tat der Gesell die Augen auf, [verkauf! Wapp! hing die Wurst schon da im Aus-