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r r-. n»l n l Aukkthll! -^>küung «Lagevlatt sirr die Gtadt Aue uu- NNgeduuE .r-lu rOzto-- r^,^'1 -'N -rll»- 5 .4 N,4r» 7 ,'-s <s,ti ^lsili-nO lüguch ^achuunn^s. ciißci ,ni Tv»n u- ivei^rln^c«- Pre>» pro Mvocu sroi i>.» Hu»« .0 Pjp, abgchvtt l'> Pjp. - Mit orr ü»umag»bcimge: „Der Z^üpicgel" L>c> bei Pv» obqehoit »ro Bicrtefiayr l Mk- Durch den Briejn.lZk» l 40 Marl. Billigste Tageszeitung im Erzgebil»^. ,, : > Brrauiwyriucher Nedalicin Ernst Aunk«, Aue jErzgebirg't K.-4Mivn u. Cxpeditiou: Au», Marktstraßc. ' iu -Osniw ne'einipattifte Petitzeue40 spkp., ai»lttchr" Inserate dic'Lvrpu» Nette Sb Pfg., Mekka«« ? «ro Zeile SO Psg. Bei 4 maliger «üfaah» n - .r >b»/s Rabatt. — Bei grüievm Iuferchpi > u, mehrmaliger Ausnahme wird entspreü end HSHerer Rabatt gewährt. Alle Postanstatten midLanbbriefkräg« nehmen vestelknngenan. i / Freitag, den L3. Februar 1900 betreffend, ist ein Bebuuugdplan ausgestellt worden, bringen dies mit dein Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kennt- Bekarmtmachlmg. Für die Flur zwischen der Reichs- und der <r chwarzeuverger Straße, die Parzellen 73c. 78a. 78d. 78«. 79. 80. 8Ia. 82. 82». 83. 83». 84. 85. 86. 87. 88. 89. 135. 137. 137a. 137». 137e. 138. 139. 147. 148. 149. 152. 160. 161. 162. 169. 178. 179. 180. 181. 183a. 184. 185. 186. 187. 188. 196. 197. 198 und 585 Wir IS. JahrgMg, .l - "^7 -- " " > ..— . .. f- - - niß, daß dieser Plan während der Expeditionszeit in unserer Bauamtsexpevitton 2 Wochen lang zu jedermanns Einsicht ausliegt und etwaige Einwendungen bei Verlust des Einspruchsrechtes innerhalb vorgenannter Frist hier aüzn- bringen sind. Aue, am 19. Februar 1900. Der Rat der Stadt. >' Dr. Kretzschmür. EnderS. 2Lrr* -er wett. Deutschland. * Der Nothwendigkeil einer umfassenden Verstärk ung der deutschen Seemacht scheint man sich auch lin Zentrum nicht mehr zu verschließen, wenigstens schreibt die „Kölnische Volkszeitung", die gewaltigste Ruferin im Flottenstreil, in einem „Zentrum und Flottenvor lage- überschriebenen Artikel: „Ein schwierig Ding mag die Lösung d,r Deckungsfruge ja sein, aber man hat schon schwiegere Dinge gemacht, wenn sie gemacht werden mußten. Und so liegr die Sache hier . Ein gut Ding, das sich bessert I Lagegen ist das genannte Blatt, das die publizistische Fübrang der Partei un- bestritten behauptet, trotz „Germania", sehr un.usriedea mit dem neuen Gesetzentwurf über d e Avänderung des Gemeindewahlrechts in Preußen. A uslanv. * In Südamerika bereiten sich allem Anschein nach bedeutsame Ereignisse vor. In Chile ist man da hinter gekommen, daß ein Geheimbündnis zwischen Peru, Bolivia und Argentinien mit der Spitze gegen Chile besteht und daß namentlich Argentinien stark rüstet. Demgegenüber trifft nun auch Chile seine Vor bereitungen. De* LLries »i» * Cowes, 20. Februar. Die Königin Viktoria be sichtigte beute Vormittag hier ein Melizregiment, wo bei sie sichtlich erfreut die Mitteilu ig machte, heute früh seien gute Nachrichten vom Kriegsschauplatz ein gegangen. * London, 21. Februar. In einem militärischen Artikel führen die „Times aus: Während Zweifel eine beträchtliche Abnahme der Streilkräfte Cronje» stattgefunden habe, sei es als wahrscheinlich anzusehen, daß die Hauptmacht Cronjes umzingelt sei und gezwungen sein werde, sich zu ergeben. * Die Vermutung, daß die englischen Berichte die Lage der Buren auf dem westlichen Kriegsschauplatz viel zu schwarz gemalt hätten, scheint sich zu bestätigen, es stellt sich vielmehr jetzt heraus, daß es bedenklich mit dem Entsätze von Kimberley hapert. French v r- langt schleunigst Verstärkungen. Lord Roberts sandte ihm sofort mit ter Eisenbahn General Methucn mit einer starken Trupp-nabteilung und Vorräten zu Hilfe. Es scheint also, daß French, der etwas schnell vorge rückt ist, von den Buren sehr bedrängt wird. * Auch aus dem Norden des Kriegsschauplatzes, aus Rhodesien, ist .ine Meldung älteren Datums über einen Mißerfolg der Engländer eingetroffen: London, 21. Februar. Den „Time»' wird auS Bulawayo vom 12. Februar gemeldet: Eine starke britische Streitmacht aus Rhodesien griff heute ein von den Buren besetz es Kopje bei Krokodilspool an. Die Stellung war jedoch zu stark Die britischen Ver luste betragen 3 Offiziere und 19 Mann verwundet, 1 Offizier und 3 Mann vermißt. * Die Nachrichten über Vullers vierten Vormars.b auf Lavysmith laufen ziemlich spärlich ein. Aus ihnen geht vor allem h.roor, daß Buller sein Hauptquartier wieder nach Chieveley zurückverlegt hat. * London? 20. Februar. Aus Durban wird ge meldet : Buller versuchte von neuem einen Frontalan griff gegen Colenso und Hlangwane. Joubert zog seine Haupttruppen vom Nordufer des Tugela zurück und hält Colcns > und den .Flußübergang, sowie die östlichen Hügel südlich des Tugela. * London, 21. Februar. Buller telegraphiert vom gestrigen Tage aus Blowsfarm: Die Füsilierbrigade olme s nahm gestern den Hlangwaneberg, der Eolenso be herrscht. Der Feind Halle alle seine Trupp«» nord wärts de» Tugela zurückgezogen. General Harr be« setzte heute Colenso -nach geringem Widerstande he» schwachen Nachtrabs der Buren. Die Engländer holten jetzt da» Süduser de» Tugela von Colenso bi» Eagle»- nest besetzt * London, 21. Februar, 6 07 Uhr. AuS Chioeley wird vom Dienstag gemeldet: Buller -erneuerte- mit allen Truppen unter dein -schwere« Bombardem nt Le» FrindeS den Versuch, den -Uebergang über den Tugela bei Colenso zu erzwingen, bisher i»dö>h vergeblich. Joubert beherrscht mit seiner Artillerie sämtliche Fürthen. Bullers rechte Flanke räumte Cobnso ohne -Kampf: * London, 21. Februar. Au» Kapstadt wird vv.m Montag Abend gemeldet: Der«rste Eisenbahnzug nach Kimberley leit dem Beginn des Krieges ging hier so eben ab s * London, 20. Februar. Aus Lorenzo Warqnez meldet der „Daily Mail".Korrespondent, daß die Byren eine große Schlacht am Tugela erwarten. Vev >n i s eh t « » Deutschland. < 8 BreSlau, 17. Februar. Eine dlussehen »rreqende Verhaftung ist hi r vorgenommen worden. Es Han- delt sich um den Oberpvstasfistenten W. vom Post- amt I. Diese» stand schon längere Z-itim Veidnchte, bet dem Verschwinden von Einschreibesendungen seine Hand im Spiele zu haben. Es konnte -ihm gber, trotzdem er bereits in Untersuchungshaft gesessen hatte, eine direkte schuld nicht nachgewiesen werden Na mentlich hatten die mcl rsach voi-genommenen HauS- : suchungen nicht daS gewünschte Res sttat. Külrzich nahm nun W. Urlaub, um seine kranke Muster in Hut Stilkyorst. Roman von Max v. Rosenstein. 84 Da« Hau» war still wie das Grab, nur das Sausen beS Winde», der ächzend über das Meer und die Mar schen fuhr, drang wie ferne» Wehklagen an das Ohr de» einsamen Mannes, der ein neues Mißlingen zu betrau ern hatte. Die Blätter, auf welchen die Entdeckung de» Verbrechen» seine» Schützling» verzeichnet waren, zitter- ten in seiner Hand. Er hatte sie wieder und wieder gele sen und fast willenlos seinem Gedächtnis eingeprägt Endlich öffnete sich die Thür und Gertrud Platter glitt geräuschlos in» Zimmer. Ihr Gesicht war geisterbleich und ihre Augen brannten wie im Fieber „Sie wissen, gnädiger Herr," ries sie, „daß Julius für immer von un gegangen ist. Lesen Sie diese Zeilen " Sie überreichte ihm einen Zettel, auf welchem hastig mit Bleistift geschrieben, folgende Worte standen: „Sta tion Dalton Ich gehe nach London, Herr Wallram wtrd Dir alles sagen. Leb wohl." „Wer überreichte Dir die Botschaft?" fragte der Guts herr. „Ich sand den Zettel aus dem Fußboden meine» Zim mers in der Nähe des Fenster» Julius muß auf den Bäu men in die Höhe geklettert sein und ihn bineingeworfen ha ben Ich weiß, weswegen er floh, und ei» bedarf kaum einer Aufklärung " „Was weißt Du. mein arme» Kind?"Wallram sträubte sich noch immer, Juliu»' Geheimnis preiszugeben Er war < bi» zu dieser Stunde stolz auf ihn gewesen. „Meine Gebieterin klagte ihn der Ermordung ihre» Bruder» an und Sie schrieben ihre Beschuldigungen heute nachmittag nieder," entgegnete Gertrud. «Und hältst Du ihre Anklage für begründet?" „Ja Juliu» leugnet seine Schuld nicht" „ES war ein schrecklicher Tag, mein Kind, und er en- bet« schrecklich, aber für Dich, Mädchen, sollte er «inen glücklichen Wendepunkt bedeuten." ?> »' ,W_»! „Wieso?" rief Gertrud mit flammenden Augen. „Weil Ln n»it knapper Not einem fürchterlichen Ge schick entronnen bist. Er hätte jetzt Dein Gatte sein und die Wahrheit erst nach Jahren an» Licht kommen kön nen, wo Dn. an ihn gebunden, Dich nicht mehr von ihm loszusagen vermochtest." „O. Ntti« Gott, wäre es nur so gewesen! Ich würbe dann die schwere Prüfung mit ihm geteilt, seine Kämpfe mit durchaefochten, ihn stark und mutig erhalten haben." „Du liebst ihn also, Du gabst ihn nicht auf, weil seine Neigung für Dich erstorben war?" „Er war, er ist mir teurer al» mein Leben 1" „Der Mürber Karl Gounods?" „Der Himmel vergebe ihm l Ja, er mag den jungen Mann getötet haben, aber sicher im stände der Notwehr, in de« Verteidigung gegen einen Angriff. E» war kein Mord, desse« bin ich gewiß." „Da» arm« Mädchen kommt dir Wahrheit so nahe," dacht« Waüram „Das Gesetz wird diese Entschuldigung nicht gelien lassen," fuhr er laut fort. „Die Thatsache, daß aa AM tüiete, bleibt unter alle« Umständen beste hen/ „MG »aa Unglück geschah, e» sind sechs Jahr« darü ber vsrflvaeu, war Juliu» noch ein Knabe, «in wilder, verzweifelter Knabe und erst seit zwei Tagen unter Ihrer Obhut. Da» Böse überwältigte ihn, ehe er Zett gefun den, sei» AhzornigeS Temperament beherrschen zu ler nen Er »ar immer heftig und leidenschaftlich und hört« immer nur auf mich. Er kannte da» Gate, er kannte Gott' nicht, «nb t« der Besserungsanstalt begegnete er nur har-r ten Vorgesetzten, hörte er nur strenge Worte. O, rufen St« da» Gesetz nicht gegen ihn an! Denken Sie daran, wie sehr er Sie liebte und ,Nit welcher Verehrung er zu Ih nen aufblickt« I" Gertrud war vor dem Gut-Herrn in die Kni« gesun ken und er hatte Mühe, sie wieder aufzurichten. „Meine «ruw Gertrud," sagte er milde, ,,e» bedarf Dei- NGr MasMW» Nicht. Ich werd« alle» aufbiete«, ihn d« . Händen der Gerechtigkeit zu entreißen, nicht ihn derselben auszuliefern" — - ?? „Sott feg»« Sie,l" muvinelt« Gertrud. „Elmina hat «mir Überlassen, nach eigenem Ermes sen zu handeln St« wußte-nicht, wie teuer Julin» mei nem Herzen war Ich bin kein Tugendheld und vermag die, welch« ich liebe, nicht in« Elend zu stoßen, und des halb, Gertrud, handle ich also." » , Ex schritt zur Lampe und hielt die Papiere über die Flamme, bi» sie verkohlt waren. Gertrud beobachtete ihn mit auf bie Brust gepreßten Händen. „Da» ist die Geschichte seine» Verbrechen» ?" hauchte st«. ^Gott sei Dank! Gott sei Dank!" : „Und wa» nun?" i „Ach, wa» nun? Wir müsse« «arten, bi» «r un» Nach richt giebt." " „Er wird nicht» von sich hören lassen, GeÄrud. und « ist am besten so. Er muß au» Deinem wie au» mei nem Leben verschwinden. Dich hat er ebenso grausam ge- täuscht, wie Mich, er ist unserer nicht mehr würdig und gehört nicht mehr -u un»." „Er geh»« mir bi» an» Ende," mmnieli« Gertrud, dem Gutsherrn die Hand küssend und sich leise au» dem Zimmer entfernend. 67,iS -Luch Wällram kämpfte vergeben», sein Interesse für Juliu» zu tüten. Der Gedanke an den Unglücklichen ließ Isich nicht Mvbannen. Was sollt« aus dem Unseligen Mer iden? Würde sei«-eitler, beharrlicher, berechnender Cha rakter ihn fürderhin über oie Klippen de» Leben» hin- ! wegtragen? War er jeden echten Gefühle» bar, oder war sein Empfinden tiefer al» die Freunde verinateleu? Wel che» war die wirkliche Natur diese» jungen Menschen, der fl« seit sety» Jahren so vollkommen zu täuschen nud eine so furchtbar« Rolle zu spielen verstanden hatte ? Lag der Versicherung,4ie Luliu» drqnßen am Strande fv feierlich gegeben, nicht in der Thai die Wahrheit zu Grunde däHKarl Gmuchdsr-bdenunfreiwillige» Mörder gebessert hattII