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Tageblatt fak die Gta-t Aue Md WMMdmM «rfchetu» «»glich Nachmittag-, außer an Sonn- u.^ Feiertagen- — Preis pro Monat frei ins Hau» 20 Pfg, abgeholt 1k Pfg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel' Bei der Post abgeholi jro Biertcljahr l Ml. -- Durch de» Brikjt»:'zer 1.10 Mark. Billigste Tageszeitung im Erzgebirge. Beran,wörtlicher Redakteur: Gruft AunW, Au» sErzgebirge s Redaktion u. Expedition. Aue, Marktstraße. ne'eln'spaNineHe^tzeil-^^Ifs., «ioifichf JMLte die SdrpM.tiekkeK M., «ekkM - dir. 37 Donnerstag, den 15. Februar 1900. 1A. JahtgaM. 146. Sitzung vi m 12 Februar. Auf der Tagesordnung steht die Vorlage betreffend die Freundschaftsverlräge mit Tonga, Lainoa und Sansibar. Die Vorlage wird gleich in 2. Lesung ge nehmigt. — Es folgt di« Interpellation v. CzarlinSki betr. Auslegung des Paragr. 187 des GertchtSver- fafsungSgesetzessDolmetscher beiGerichtsverhandlungen). — Di« Besprechung der Interpellation, an der sich u. a. Staatssekretär Dr.Nieberding und Justizminister Schönstedt beteiligen, endet mit der Ankündigung des Abg. Motty (Pole), er werde einen Gesetzesoorschlag etnbringen, wonach im GerichlsoersassvngSgefitz be stimmt werden soll, daß auf Verlangen stets ein Dol metscher zugezogen werden müsse. - Justizmrnister Schönstedt erwidert, ein solches Gesetz werde nwhl niemals die Zustimmung der verbündeten Regierungen finden. — Morgen 1 Uhr: 3. Lesung der Lamon- worlag«, dann Kolonialetat. — Schlug halb 6 Uhr. rltt* de* H-stttrsetzes» wett. Deutschland. * Prinz Heinrich von Preußen in Wien. Kaiser Franz statiete am Sonntag Abend dem Prinzen Hein rich von Preußen noch einen halbstündigen Besuch ab, welchen dieser alsbald erwiderte. Später fand in den Gemächern des Prin.en ein Diner statt, an welchem nur seine nächste Umgebung theilnahm. Gestern Vor mittag fuhr Prinz Heinrich u. a. bei sämtlichen in Wien anwesenden Mitgliedern des Kaiserhauses vor und begab sich um 12 Uhr zum Defiuner in di« deutsche Botschaft. * Der Verlauf dec dreitägigen Debatte im Reichs tage über die Floltenvorlage gestat et keinen sicheren Schluß auf den Ausgang dieser gesetzgeberischen Aktion der verbündet, n Regierungen, Die Verhandlungen der BudgetkomMission, an welche der Gesetzentwurf ver wiesen worden ist, werden sich voraussichtlich lange btnziehen. Ausland * Rom, 12. Februar. Dem Blatte .Avantl" zu folge, welches seine Miltheilung aus amtlicher Quelle zu haben versichert, ist zwischen Rußland und Deutsch- land ein Einvernehmen zu Stande gekommen, wonach beide Mächte nach der ersten größeren Schlacht in Südafrika, wer auch der Sieger sein möge, interoeniren wollen. * Die Gährung in Egypten dauert trotz aller Ableugnungen von London aus ungeschwächt soft, sie nimmt sogar nach den neuesten Nachrichten an Umfang zu. Die englische Regierung hat sich demge mäß veranlaßt gesehen. Hals über Kopf von Malta zwei Regimenter nach Egypten zu beordern. * In Frankreich kriselt eS wieder: in der Depu tiertenkammer hat das Kabinett Waldeck-Rousseau über Sein vder Nichtsein zu kämpsen. De* LLpies in Sü-nf*ik<» * Ladysmith wird täglich stärker bombardiert, die Lag: der englischen Garnison soll hoffnungslos und White bereit sein, zu kapitulieren. — Churchill, der Kriegskorrespondent der „Morning Post", telegraphiert, Buller erkläre den Entsatz von Ladysmith jetzt für unmöglich. * Auf dem östlichen Kriegsschauplatz« ist zurzeit Kimberley schwer bedrängt. Die Einschließung der Stadt, in der sich Cecil RhodeS noch befindet» wird immer enger Die Widerstandskraft der Besatzung läßt immer mehr nach Seit Anfang Januar lrbsn die eingeschlossenen Truppen nur noch von Pferde fleisch. * London, 12. Februar. Aus Durban wird tele- graphiert: Es bestätigt sich, daß General Joubert mit einem Teil seiner Armee und mit Artillerie den Tugela überschritten hat, um Buller in der rechten Flanke anzugreisen, ihn von seinen Lagern bei Chiveley und Frere zu trennen und ihn gleichzeitig von seiner OperationsbafiS im Süden abzudrängen. Der Ka^pf zwischen Jouberts Vorhut und den Truppen Bullers hat am Doornkop südlich oo n Tugela bereits he- gönnen, ebenso ist General Barton, der Komm, ndaüt des Lagers von Chiveley, westlich von diesem Lager in einen Kampf mit den Buren, die sich zwischen ibn und die Verbindungsstraße mit Buller einzuschteben versuchen, verwickelt. Läufer behaupten, Joubert hakte die Hnupthöhen diesseits des Tugela besetzt und Bär ¬ ton« Versuch, ihnvon, dieseyzu vertreib^ sei miß- lungep. Andere BurentpnjMgyböS rückep von Osten aus dem Zululande gegen GreUown, häkb lsn Rücken von Chspesly, vpr, Da§ Mburg-Üöm^ando söll stch bereit» de« Ortet Eshorve bemächtigt haben, üm von dort aus hie Etfe'ibahn nach Durban z'ü veLröhitlll * tzpnhoij, jl3. Februar. Die Äürrpookkr „Wst" berichtet, daß sich 'kn Dräfi-lldäk'estt'MeihbiM DRau- lpi«l oorheseite, namüch cine MtzMnethe-uÜtz der Purenfrguen, hie ais? der - ei^ ihrekDalken äufKriege theilnehpien wollen und sich" bereits s^ii ' K MöNÄten in der Handhabung dek GeweHre^ geltbt" häkteii. Prä- fident Krüger und General Jaübertkon'Mst die Frctüen bis heute v'ost.tyreP Pörhäbm Hchhtüken;' Müßtest ihnen aber versprecherk, sie am Kriege lMlfiehmeti jü Kissen, sobald die Engländer ihren Fuß auf fMsräätmhe» oder Trqnsvqalgebiet setzen sollten. * Während mbn sich auf eine Zeit vethältstis- mäßiger Ruhe am Tügelä' gefaßt machk^, ist' das völlig Unerwartete einMretcn, daß die Tmtsn zur Offensive ützeMgaMn stnS. Vck v itt Lfeß^tck » Deutschland. 8 Das Befinden des RetchStadsavtzeordneteü Dr Lieber iL mich ilüüwL/7 gefckhkvbll^'Vöch^ niM Hofs nungSlös,' § Dke SaMMlüäg de« Alldeutschen Vetbai d, 1 für die Bllfiefi hat' bishi-r l7S öSk.IS Mark An gebrächt. ' ' ? 8 Zu der GeUeräküersamtnlung dris Bundes der Landwirre, dis ttN Gebäude de» ZiktuS Busch zu Berlin abgehaktett wurde, waren etwa Sllüy'Persvnen erschienen. ,;:>> >, : 8 Wie verlautet, werden Belgien und Frankreich gegen jeden Vertrag, weicher den Niearagua-Ka-nal völlig in di« Hände NnrdamertkaS legt, protestieren. K Der »Mtrikantsche SchiffSkommandant Süliröder ist zum 1. Gouverneur von Tutuila (Samoainseln) ernannt «ordem. . . ? § Selbst gestellt hat sich der Gzqgn^.x, ^iaotSM- waldschust der Spinnergtbestzer, Otzhts Buschs dr an. gebtich Wechseifälschuugrn tzegq^g .GsleM^Ug wurde Konkurs,.über djs- RsM.kMuet, j Karl E>t»t Stissyarst. Roman von Max v. Rosenstein. >7 „Ich habe Gertrud weggeschickt," sagte Elmlna zu ihrer Schwägerin, „weil ich Dir etwa» mitzuteilen habe, das außer Dir niemand hören soll." „Ist die Angelegenheit von so großer Wichtigkeit, El- mina?" „Ja, Kind. Sie betrifft Gertrud. Du wirst Dich nicht wundern, wen» Du erfährst, daß ich eifersüchtigen Ge mütes bin, und daß ich Dich um die stetig wachsende Neig- ung Gertrud» ..." „Findest Du ein Unrecht darin, wenn ich mich mit iHv befreunde?" „Sei ihr eine Freundin, wenn ich nicht mehr bin und sie einer solchen mehr als je bedarf. Seit länger als sechs Jahren ist Gertrud meiner Obhut anverlraut, ich hahe sie erzogen, sie ihrer Vergangenheit entfremdet und da» Gute lieben gelehrt. Ihre Dankbarkeit und Treu« war »nein einziger, mein schönster Lohn." .Dü scheinst zu vergessen, daß Du ste doch in kurzem verfielen mußt. In wenigen Wochen wird ste Julius' SrstU. „v Kind, da» ist mein schwerster Kummer. Soll ich Di» etwq». auvertrauen, Mila?" «Wenn Du e» für notwendig hältst." «Nun, Gertrud Platter wird diesen Juliu» niemals hejratenl* „Julin» nicht heiraten?" wiederholte Mila betroffen. „Ich wstyde ste lieber in ihrem Sarge sehen!" rief Elmina leidenschaftlich. „W-Shalh, Elmina?" „Weil., erste nicht liebt." „«a» bringt, Dich auf diesen Gedanken?' „Weil er Dich liebt, Mila. Ich habe ihn beobachtet seilDu hl« bist, und an» jedem sein« Blicks gelesv^baß « Dich allein liebt? Villa schwieg. i., „Dec Äcd iuke an k i-c-M'M'" ««»>»»»>>,V v: cücksiihtigst Du gär- nicht, UmM?" Weißt Du nicht, E sehr ec sich auf die BeLbirchüng sRuSr btihM LiMkiige sreiit ?" „Seiner AMk^nnung bin ich äxwiß,'filr'M verblfige ich nitch, Mila, cht wirb atst einst dass ich ai>n „Sb Will ich Gertrud eröffnen, wa» Dü verl-ingst, noch, ehe der Tag zur Neige gcht, wenn Du',nK beesprichst. mkit nicht zuvorzywiiuneli, El»iM." „Ich versprecht e» Dir, ntehrmoch, ich,bfn Dir nuend- sich dankbär MDelüe WillsilljrijjW. Siehst D» fetzten, Mila, wedhalb ich nicht föüÜselfte.'daßMrzmd Dir 'etne z»»warm«"s"'" xen, um an da- heißt? p „Du leugnest es nicht, Mila," fuhr Elmina fort. »Wq bleibt die tugendhafte Entrüstung,^ die dieser Beschuldige nng folgen sollte ? Ich fürchte diesen Menschen, ich glaub- ihm in keiner Weise." „Er ist rechtschaffen, bieder und strebsam und wird Ger^ trud ein zärtlicher Gatte sein." „Sagteich Dir nicht, daß er sie niemals heiraten wird sf Glaubst Du, ich hätte nicht die Macht, meinen Willen durchzusetzen?" „Du mußt zunächst überlegen, ob e» wohlgethan wäre, die beiden von einander zu trennen. „ „Er liebt fle nichk, sie ist ihm gleichgiltig, und wenn ste diese Entdeckung zu spät macht, wird ste vielleicht da ran sterben. Dn selbst mußt mir helfen, Du mußt ste war nen und sie die Entscheidung treffen lasten." „Nein! nein, Elmina, das thu« ich nicht. Eine vor übergehende: thörichte Laune darf nicht so hart bestraft werde» Ich mag nicht diejenige sein, die da» Vertrauen einer Frau zu ihrem Geliebten erschüttert." „Du ziehst also vor, sie betrogen zu wissen?" „Ja, da» ist noch immer besser, al» eine so grausame Aufrichtigkeit." „Du bist noch immer eine Schwärmerin, mein Kindt aber auch in hohem Grade selbstsüchtig: Du belastest mich mit einer Aufgabe, die über meine Kräfte geht." „v, Elmina, e» ist so leichtllnhetl anzurichten, so schwer seine Wirkung zu hemmen:" „Ja, und ich bin ungeschickt, den unabwendbaren Schlag zu milder», Du vernichtest e», Mila." „Ab« ist e» denn, uuuntgängllch. notwendig, Gertrud von alleyrLU unterrichten?" „Im Wenn sie alle», weiß, mag sie den Mann Leitch ten oder nicht. Ich verabscheue Täuschung und chehL yl- Du. D» tänschkest, Deinen Vater, al» L heimlich mit meinet» Bruder vermähltest." e? Sie wirÜ iüit mlr heiMh- 'ein nMS- LkbHi'M br^imwn, N-NM ten MuNttLdie klifiieBvrirrung nicht vergebÄiMÄiiia?" ' „Sehr Möglich, Mila. Doch ich Habe- Dtin Vc>-Me- chen,'alle» akdkre übeAaß mir." ' > - ch» Mila war tics bestürzt über de» empjmige««» Aufi»sag ! Ihm Sympathie; get)örie de»uLieh«nstew deuu al» solche mußt« ste gegeuivürtig Jifijn» «ich Gertrud bei schien.-E» MvßtNifiiges Hrcz, eittporle iich)>a- 4"uugefi »ü verui.M> Sie it>^lte )hr le», aber in ciuccWeiss, di« dem ar-