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Auerthal -Mtmg. Eagehlait für die Stadt A«e i - ° Erscheint täglich Nachmittags, außer an Sonn- u.^ Kriertagen. — Preis pro Monat srei ins HauS SO Pfg., abgeholt 15 Psg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel" Bei der Post abgeholl pro Bierteljahr 1 Ml. — Durch den Briefträger 1.40 Mark. Billigste Tageszeitung im Erzgebirge. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Funk«, Aue sErzgebirge.! Redaktion u. Expedition: Au«, Marktstraße. Unsere»«» höberer Rabatt gewährt. Alle Postanstalten und Layphsiefchägtr nehmen vestellungen an. Nr. 41 N«i«h»taK. 150. Sitzung vom 16. Februar. Zunä Hst kommt die von der Kommission beantragte Resolution zur Erörterung betreffend Aufhebung der auf den elsässisch-lothringischen Bahnen bestehenden ermäßigten Kohlenexporttarife nach dem Auslande. — Abg. Müller-Fulda (Ztr.) empfiehlt die Resolution warm zur Annahme. — Minister Thielen erkennt an, daß diese Anregung im gegerwürtigen Augenblicke ge boten erscheine. Aber die Sache liege nicht so einfach. Uebersehen dürfe z.B nicht werden, daß sich auf Grund der bestehenden ExpoMarife vielfach, so in Oberschlesien, zweiseitige Beziehungen zum Auslande gebildet hab m, Beziehungen, welche beeinträchtigt werden müßten, wenn von der einen Seile die Ausfuhr unterbunden werde. Weiter sei zu bedenken, daß z. B. die Ausfuhr nach den Seehäfen oft in höherem Maße inländischen Konsumenten zugute komme, als den ausländischen. Die Sache könne nur erledigt werden durch gemein- sanzeS Einvernehmen aller deutschen Bahnen. — Abg. Münch-Ferber (nl.) tritt sehr lebhaft für Aushebung des Exporttarifes für Kohlen ein. Er weist zur Be- gründung u. a. darauf hin, daß die Saarkohle in Italien und der Schweiz 50 Mark pro Tonne billiger ist, als innerhalb derselben Entfernung im Deutschen Reiche. -- Minister Thielen hält mit der Aufhebung der Ausfuhrtarife die Kühlennot nicht für gehoben, denn die Kohlen seien alle verschlossen. Er steht über haupt die Lage nicht für so schwarz an. Der Berg- arbeiterstreik werde sehr bald beigelegt sein und die Arbeiter würden wieder zur Arbeit zurückkehren. — Abg. Trolle (Loz.) mißt die Schuld an dem Streik den Unternehmern zu. — Schließlich wird die Ab stimmung über die Resolution ausgesetzt bis zur 3. Lesung. — Es folgt die Beratung des Antrages Münch Ferber wegen Errichtung von deutschen Handels kammern im iluslanbe. Außer New-Z)ork müßten , deutsche Handelskammern in London, Paris und Kon stantinopel in Aussicht genommen werden. — Der Antrag wird der Budgetkommisston überwiesen. — Nächste Sitzung Mittwoch I Uhr: Elsässischer Antrag betreffend Aushebung des Dikt.itu Paragraphen und Landeswahlrechr — Schluß 5 Uhr. Dienstag, den 20. Februar 1900. NttK de* 4>stttrf<heir welk Deutschland. * Prinz Ruprecht von Bayern, der der rinsUge Erbe der wittelSbachschen Krone, hat sich mit der Erzherzogin Anna von Oesterreich, einer Tochter des Großherzogs Ferdinand von Toskana, verlobt. * Tsintanfort, 5. Februar. Zum Schutze der beim Bahnbau beschäftigten Ingenieure und des Eigentums sind 190 Mann mit 2 Geschützen von Kiautschau abgesandt worden. Man befürchtet einen Angriff seitens Aufständischer von Kaumi. Ausland. * Die Pariser „Estafette" will wissen, daß iy F>ank- reich ein Korps von 2000 Freiwilligen zur Abreise nach Transvaal bereit sei. De* LL*res iir * Lourence Marques, 15. Februar. Eine Depesche aus dem Lager der Buren bei ColeSberg vom 12. d. Monats besagt: Die Verbündelen eröffneten heute früh den Angriff aus den rechten Flügel der Eng länder. Es gelang dem General Lemmer, eine Gruppe von Bergen zu nehmen, welche einen Hauptpunkt der englischen Stellung bildeten. Der Kampf dauerte den ganzen Tag. * London, 16. Februar, 7 Uhr 35 Min. Abends. AuS Capstadt wird gemeldet: French überraschte nach einem Parforce-Marsch, der alle bisherigen Märsche mährend des Krieges in Südafrika übertrifft, die Be lagerer, worauf Cronje seine Commandos auf die befestigten Positionen zurnckzog. Bon einem wirklichen Kampfe verlautet bisher nichts. Das Londoner Post aalt macht bekannt, daß die telegraphische Verbindung mit Kimberley hergestellt ist und Privatdepeschen dort hin aus Risico des Absenders angenommen würden. * Pretoria, 17. Februar. Amtlich wird aus ColeS berg gemeldet: Ain Dienstag sand ein weiteres Gefecht statt. Die Engländer verloren 60 Tote und Verwun dete und 30 Gefangene. Das Heer der verbündeten Republiken hatte keine Verluste. * Die Folge der Kämpfe bei ColeSberg und Rens- 1Ä. Jahrgang. —^-r...—k-,-—r bürg ish,. dqß^die Engländer RenSburg geräumt und sich auf ÄxuMl zurückgezog-n Hal en. " * Brüssel, 46. Februar. Die Streitkräfte der Buren qyi Modderiver. Jtl den letzte^ Tagen er hielten die Buren ast der Orayjegrenz,e bedeutende Verstärkungen, so daß letzt dort 2O0'0Ü Mann, unter Komfliapdo von fronst, stehen. Man glqubt hier, daß. Joubert sich nach dem Mol derfluß begeben werde. '* London, 17. Februqr. Das Unterhaus nahm mit 21.1 gegen 32 stimmen den NächtragSkredit im Betrage yon 13 Millionen Pfd. an. ' De * in i f H D eu t sch l a n d. 8 Das preußische Abgeordnetenhaus lehnte den Antrag Langerhan» aus fakultative Feuerbestat tung ab. ' ' 8 In Mühlhausen im Elsaß wurde in der Nacht zum Freitag bei furchtbarem Sturm ein heftiger Erd stoß verspürt; in vielen Häusern öffneten sich die Thüren und Fenster. 8 AuS Stettin. Die Prozeßverhandlung gegen die frühere Direktion und den AufsichtStat der Na- tionab-Hypolhekenkreditgeftllschasl ist wegen rechneri scher Irrtümer eineS^ Bücherrevisors auf unbestimmte Zeit vertagt morden. 8 Im Wetten, Nvrdwesten und Südwesten, des Reiches haben zahlreiche Schneestürme geherrscht, welche große Verkehrsstörung-» herbeifühvten. Der Oberrhetn und die Mosel sind stark geststgen. 8 Verhaftet wurde in München der Kaufmann Friedrich Sattler aus Mannheim, der, wie von dort gemeldet wird, nach Verübung von Unterschlag ungen geflüchtet war, 8 In der Charlottegrube in Czernitz (Oberschles.) stieß die mit Bergleuten besetzte Schale so stark aus die Sohle, daß sämtliche mehr oder weniger schwere Verletzungen erlitten, 8 Ein furchtbarer Orkan, iqie er seit 20 Jahren niz erlebt wurde, hat am Donnerstag bis zum Abend am Bstden ee gewütet. 8 A.u§ Nürnberg haben sich zwff Divisiontzschreiber hex 3. Division in Zivsl geflüchtet. Per eine ist Unteroffizier, der anoere unteryffizierSthuender Gc- Hrrt StlUhsrst. Noman von Max v. Rosenstei«. Ri -Und Ernst soll auf einmal alle seine Freunde verlie ren? Ihn erwarten schwere Stunden, und in diesen wer den Sie den alten, treuen Gefährten nicht verlassen wol len. Er liebt IHv« Tochter .. ." „Das war früher, jetzt ist es damit vorbei." „O, nein, seine Liebe ist unverändert geblieben, aber « ist zu stolz, davon zu sprechen und wird es nie thuu, wenn Mila Nicht zu der Einsicht gelangt, daß sie an seinem Herzen am besten ausgehoben ist. O, Herr Xaver, Sie ken nen den Adel der Gesinnung Ernsts noch nicht ganz. Auch Mila wird ihn schätzen und lieben lernen, wenn Sie meine Absichten unterstützen. Welche« reinere Glück darf sie er hoffen, al» da», die Gattin de» edelsten Menschen zu wer den?" Xaver war dessen nicht mehr so ganz gewiß Die Wett war für ihn und Mila eine andere geworden, und die Ver bindung seiner Tochter mit Ernst war ungewöhnlich schSn, sta, tritt letzt in eine ganz ander« Sphäre und kann mit Ären gegenwärtigen Mitteln eine weit glänzender« Par- „Wir müssen da» der Zukunst überlassen," erwiderte er ausweichend, „für den Augenblick ist ta der Sache nicht» »n thun." „Reue bitter« Enttäuschung wartet feiner," klagte Sl- «tlitia, «nd mein Mund muß e» sein, der sie ihm verküm tze^ E» ist die» di, letzte Pflicht, die ich auf Erden zu er- fällen habe. Welch ein Segen wäre e» für ihn, wenn Mila thmietzt ÄS Trösterin zur Seite stände!" , Der Lehrer neigte sein graue» Haupt über die Kranke, küßt« sie auf die Stirn, flüsterte ihr einige Worte in» Ohr KW verließ st«. Nach «hm trat dl« Haushälterinan da» Dsttzttm di« Leidende zu bedienen. F „WostüdMila und Gertrud ?" fragt« Llmtna unwirsch. „M« schlaf««, von Müdigkeit überwältigt, beid«, und PH tyächtt st» nicht wecken," >1-IHIMWMIWMM „Auch ich will schttffc», bitte gehen Sie und lassen Eie mich allein" „So schenken Sie mir nur auf eine Minute Gehär, ich belästige Sie da»» nie wieder." „Sprechen Sie, aber fassen Sie sich kurz." Die Sonne war hinter dem Gutshvf versunken uud da niedrige Zimmer, in dem die Kranke lag, in Schatten gehüllt, „Ich will Ihnen nur sagen," schuchzte die Haushäl terin, sich schnell auf Elmmai» Hand mederbeugend und sie küssend, daß ich mit Freuden für Sie in den Tod ge hen würde, ich will Ihnen nur danken für da« Gute, da» Sie an meinem Kinde gethan haben. Sie waren e», die Gertrud dem zeitlichen und ewigen Verderben entriß, di« au» ihr ein edle», reines, holde» Geschöpf macht«, und ich, gnädige» Fräulein, ich bin, wa» Sie nicht ahnten, wa» niemand weiß, ich bin Gertrud» Mutter." „Auch Ernst Wallram weiß «» nicht k* „O, ja, er allein weiß «» noch außer Mir." „Und Gertrud?" ^Stt fbll, st« darf e» nie erfahren, wa» konnte ihr «ine Mutter mit etuer Vergangenheit wie die meinige sein? Ich verließ sie, al» sie ein kleine», hilflose» Kind war Al» ich zu ihr zurückkehren wollte, sperrte man mich In» Gefängni», und al» ich wieder frei wurde befand st« sich, meiner Macht entrückt, tn bösen Händen, bi» er, un ser wohlthäter, un» entdeckte und sich unser annahm." „Ernst Wallram?" „Ja, gnädige» Fräulein." .So werden Sie ihm bi» an» -Atz« treu zur Seit« bleiben?" „Za, und nochmal» taufend Dank." „Wissen Sie, wa» meine tief» Abneigung gegen Sitz veranlaßte?" „Me sollt« ich?" „Seit Jahren wäre» Ihnen bekannt, wer meinen vrüe her Karl ermordete und seit Jahren schweigen Sie." -Ich kannte ihn nicht, ich glaubte ihn nur za kenne» «ndhatt« mich nicht geirrt, wie ich später ersah." , M WKttzp jh, j«M Nacht, um jemand«» Rückkehr .Ja. ttzmhr.* Me JennyMqtthelv» ernst. „Wer „Ja, upd er,HM«, Sie Mit in Verdacht. Der Alte war damal» noch M in Mgf-cht in her Nähe de» Schnlhau- se» uyd.wax Zeuge der Ermordung meine», Bruders." „O, ich will nicht» weiter börem,ich will nicht gMy ihn zeugen. Er that e». nicht, sein Wort, ha» Wort Hese» MaNnt» genügt mir." „Wessen Work? Weib, Sie dachten doch nicht, Ernst Wallram sek der Mörder?" ' „O, Berzeihung. Herr Wallramml" „Und St« würden ihn nicht verraten haben, auch wenn er «Seewesen Wäre?" forschte Elminä neugierig." „Ja, SW sind eine treue Seel«, und so. lauge Sie le ben, wird «» Ernst an einer treuen Freundin nicht fehlen." „Da» weiß de, allmächtige GW" Lauttotz glitt Jenny au» de« Zimmer, vor der Thür desfelben begegnet« ihr «S^lä^nstne^w^ertn ?" fragttzdie junge Witwe. Inzwischen hatt« Juliu» d!» Geschäfte feine» Herrn mit aewrhnttm Eifer erledigt. Die Tragödie dÄ Tube», die sich »Alenwärtig auf Aut Stillhrrst abspielte, fand einen kühlen Zuschauer in ihm. Er war ein Maim vou eifer-