Volltext Seite (XML)
NEUNTES ABONNEMENT-KONZERT IM SAALE DES GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG DONNERSTAG, DEN 5. DEZEMBER 1912. Leitung: Professor Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Die Nonnen. Dichtung Orchester (Op. 112) von Martin Boelitz, für Chor und großes von Max Reger. (Zum 1. Male.) Helle Silberglocken schwingen Durch den kühlen Tempelhain, Junge heiße Seelen singen In die stille Nacht hinein: >0 süße Mutter des Einen, Um den wir beten und weinen, Maria, nimm dich unser gnädig an!« Wieder tönt das Liebeszagen Voll unsäglich bangem Laut, Zitternd wie das ängstige Klagen Einer sterbenden Braut. »O süßer Sohn der Einen, Wir beten zu dir und weinen, Christ, unser Herr, hör’ deiner Mägde Flehn!« Sieh’, und aus dem goldnen Rahmen Tritt der Heiland nun herfür, Daß er ihre Stirn berühr’, Und die Lippen hauchen Amen! Tiefer noch beugen die Reinen Das Knie und lächeln und weinen — In roten Herzen blüht ein Wunder auf. ZWEITER TEIL. Ein deutsches Requiem. Nach Worten der heiligen Schrift für Soli, Chor, Orchester und Orgel (Op. 45) von Johannes Brahms. Die Soli gesungen von Fräulein Else Siegel und Herrn Martin Ober- dörffer. Orgel: Herr Professor Karl Straube. Einlaß 6'/ 2 Uhr. — Anfang des Konzerts 7 Uhr. — Ende g*/ 4 Uhr. 10. Abonnement-Konzert: Donnerstag, den 12. Dezember 1912. Symphonie (Nr. 4 Esdur, »romantische«) von Bruckner. Doppelkonzert von Brahms. Ouvertüre zu »Genoveva« von Schumann. Violine und Violoncell: May und Beatrice Harrison. Eintrittskarten für Hauptproben und Konzerte können auf mündliche oder telephonische Bestellungen hin nicht reserviert werden, sondern nur gegen Einsendung des vollen Betrages bis zum vorhergehenden Tage.