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Be- b 5 tir Sit-sr-Atts» . « selbst besetzt. 25. Januar. Es herrscht der Eindruck angeblicher Sieg sei ein bloßer Schein fürchtet eine Burenlist, um Warrcn in * Berlin, 2k. Januar. Nach einer Brüsseler Pri- valdepesche mehrerer Morgenblälter hat General Warren am Dienstag nur eine vorgeschobene Position de: Buren und einige kleine Anhöhen, nicht aber den -plonkop * London, vor, Warrens erfolg. Man die Falle zu locken und ihn vernichtender beschießen zu können. * Die .Franks. Zlg." erhält Kenntnis von Privat briefen, die von t ürchaus glaubwürdigen Pei sonen, einen'. Arzte und einem Geistlichen herrühren und ütnr schwere Greuelthaten englischer Soldaten berichten. An der wenig geschützten nordwestlichen Grenze von Transvaal sind von Betschuanalano aus englische Truppen gemeinsam mit Koffern in Transvaal etnge- -rur.gen und haben dort förmliche Raubzüge auSge- sührt. — Zu demselben »apitel gehört die nachstehende Zuschrift, die der „Kreuzzetrung" aus Rustenvurg vom 10. Dezember zugeyt: .Hier bei dem Lunddrost de» Distriktes Rustenvurg liegen die eidlichen Aussagen der Frauen und Mädchen, welche die Engländer hallen durch die Kaffern sangen lassen. Dieselben erklären, daß sie durch Koffern gehalten und von den Eng ländern vergewaltigt wurden. — Dle armen Geschöpfe sind gegenwärtig im Spital.-- Unter den Mißhandelten sollen sich svgar Mädchen von 12 Jahren befunden halun. - s l Tageblatt für die Stadt Aue uud Umgebung Ausland. China hat einen neuen Kaiser. Der unglückliche Kwangsu weilt allerdings noch unter den Lebenden, er hat sogar selbst das Edikt unterzeichnet, das dm 9 Jahre alten Sohn des Prinzen Tuano, Namens Put Sing, zum Kaiser ernennt. * London, 26. Januar. Um Mitternacht verbrei tete sich das Gerücht, der Kaiser von Chino habe Selbstmord begangen. Eine Bestätigung des Gerüch tes liegt jedoch nicht vor. Nr»» -e* Welt. Deutschland. * Das Hauptereignis auf dem Gebiete der inneren Politik ist die Annahme des neuen FlottengesetzeS dur h den Bundesrat und seine Einbringung im Rei vStage. Deutsche* * rleletzstus 135. Sitzung vom 25. Januar. 2. Lesung der sog. lex Heinze. Die ersten sttmmungen handeln von der Kuppelei. Paragraph 180 verschärft die bisherige Struse erheblich, läßt aber bei mildernden Umständen eine Ermäßigung der Ge- fängnißsirase bis aus einen Tag zu. Diesen Para graphen hat oie Kommission unverändert in der Fassung der Borlage angenommen. — Paragraph 181a richtet sich gegen das Zuhällerwesen. Ein Paragraph 18) b der Vorlage endlich, der das Vermieten an Dirnen strafbar erklären wollte, wofern damit eine Ausbeut ung des unsittlichen Erwerbes der Mieterin verbunden fit, ist von der Kommission abgelehnt worden. Para graph 180 wird devattelos einmütig angenommen. Zu Paragraph 181 beantragt Abgeordneter Himburg (kons.) die Zulassung mildernder Umstände einzig und allein zu beschränken aus den Fall, daß es sich um Verkuppelung Verlobter handele. - Abgeordneter Stadt hagen (Soz.) befürwortet einen Antrag : In dem Falle, wo es sich um ein oerwundschastliches bezw. erzieher isches Verhältnis, insonderheit aber um eheliches Ver- hältniß handelt, die auf qualifizierte Kuppelei gesetzte Straf« nur einlreten zu lassen, wenn oie Kuppelet aus Eigennutz betrieben oder aus den Willen der zu verkuppelnden Person zur Vornahme oder Duldung der unzüchtigen Handlung eingewirkt ist." — Ferner empfiehlt fiedner noch erneu neuen Absatz dahin, daß „die Duldung eines geschlechtlichen Verkehres zwischen Verlobten nicht ats Kuppelung zu erachten ist." — Abgeordneter Himburg ^onj.) ändert seinen Antrag dahin ab, daß es heißen muß: mit einander -ljerlvbte (Stürm. Heiterkeit). — Geh. Rat von Tischendors bittet dringend, sämtliche Avänderungsanträge abzu lehnen.— Abg. Roeren (Zentrum) spricht sich in dem selben Sinne aus. — Avg. Vecky (srs. Vp.) bekämpft zunächst dcs konservative Verlangen, die Zu.assung -mildernder Umstände zu vejehranlen aus oieFarte eines Verlobtenverhältnisses. Es seien durchaus auch andere Fälle denkbar, wo z. B. bittere Not vorlrege, die einer milderen Beurteilung zu unterliegen hatten. Ent schieden bitte er die sozialdemvkrarlschen Anträge ab- zuleynen. — Abgeordneter Stöcker (v. k. F.) lehnt gleichfalls die sozialdemokratische, Anträge ab. Auch dem Antrag'Himburg könne er nicht zusllmmen. Es solle nicht in den betreffenden Kreisen die Anschauung noch mehr Platz gerinnen, die Verkuppelung Verlobter sei nichts so SchUmmes. — Abgeordneter Bevet (soz.) tritt nochmals dafür em, die Kuppelung eines Ehe mannes gegenüber der Ehefrau nur im Fuae Eigen nutzes bezw. Ellilvirkung aus den Willen der Frau überhaupt bezw. sv streng zu bestrafen. Redner weist aus die Konsequenzen einer unve>anderten Annahme des Paragraphen hin, aus das Dulden von Haus- freunden. Unter Umständen könne recht vornehme Gesellschaft in die Zuchthäuser kommen. (Heiterkeit.) Gey. Rat von Lenthe führt a--s, es handle sich überhaupt nicht um einfache Duldung, sondern um H Kuppelei, die genau gerichtlich sestgefieUl werden müßt«. Eine „Tradttwn" des geschlechtlichen Verkehrs vvn Verlobten sei jedenfalls nicht anzuertennen. Nach kurzer Debatte wird Paragraph 181 unverändert in der Fassung der Regierungsvorlage angenommen. — Beim Zuhälterparagraphen, tz 181a, beantragt Abge ordneter Himburg (kons.), den Zuhälter, der wyemann der Dlrne ist ooer welcher ou Dirne mit Gewalt oder Drohungen zu ihrem Gewerbe anyast, mit Zucht haus, statt nur mit Gesängniß, zu bestrafen. — » Nach kurzer Debatte wird auch 8181» unverändert angenommen. — Es folgt 8 181b betreffend Vermte- * ten von Wohnung an Dirnen. — Die Kommtssion hat diesen Paragraphen abgelehnt. -- ^Abgeordneter Beckhiffrs. Vp.) beantragt Wiederherstellung dieses Paragraphen, eventuell m etwas anderer Fassung, welch« den Vermieter straffrei macht, «sofern der Mlet- ztns und die Vergütung für sonstige Beschaffungen da» Maß de» Gemetnüdltchen nicht überschreiten. ' — Ein sozialdemokratischer Antrag will den Paragraphen Deutschland. 8 Uevcrfall durch e»nen Soldaten. In Gnesen würbe eine jung« Frau von einem Soldaten des dor tigen Infanterie-Regiments angesallen. Der Soldat packte sie am Genick und warf sie der Länge nach zu Booen. Auf ihr Geschrei kam der Ehemann schnell genug hinzu, warf sich auf den Uebelthätrr Und hielt ihm fest. Al- Letzterer sah, daß er nicht «nr» 8 Weil ihr die Stellung nicht gefiel Ef iken Mord- versuch auf die Herrschaft unternahm dasDttnfimäd- chen des Kaufmanns LKschmann in MeudamM. 'Die jugendliche Person war erst seit dem 1. d. M. dort zugezogen, und da es ihr tu dieser Stellung nicht ge fiel, wollte sie den Dienst wieder oMasstii womit je- doch die Herrschaft nicht ^einverstanden war. Aus Hache wapf nun das Pkädcheck zunächst ni das für das zehn Wochen alte Kind best immte Badewasser eine HandvoÜ Glaöscherben, uul da^ kleine zu verwunden. Am selben Tage brachte däe Mäd chen der Herrschaft Cacäo aus den Tisch, welcher einen widerlichen Geschmack hatte." Eine söfort oürgenom- mene Untersuchung ergab, daß Lchwefekfäitt? dem Getränk beigen.ischt wär. Auf eiföltzke TMzktgr"dei der Polizei wurde die Thäterin verhaftet und dem AmlSgerrchtSgefängnifse zav^ührt'. Lie'tzat bereit em umfassendes Geständnis abgelegt. 8 Durch die vor kurzem im Reichstage stattgehabte Verhandlung ist die Frage, ob die Berechtigung der Realanstalten erweirert werden soll, wieder -in FLuß gekommen. Bekanntlich haben sich Redner' Lev oerschie- denen Parteien für eine Erweiterung, an-gafpr-chen und auch der Staatssekretär ootll RetchSamt des Innern, GrasPosadowsky, hat sich wohlwollend dazu-geäußert. ES scheint auch, daß mit dem Wechsel im preußischen Kultusministerium dort »tue den Realgymnasien gün stigere Strömung eingezogen ist. j Gera, 18. Jan. In der Stadt ist der Typhus auSgebrochea. Bis jetzt liegen n einem H< use am Esel, weg vier Personen schwer e rkrankt dornieder. Die Brunne» wurden polizeilich geschlossen. Die Entsteh ung der Leuche ist auf schlechtes Trinkwasser zurück- zusühren. --- 8 Frankfurt a. M., 26. Januar. Bei einem gestern in dem Orte.fLhenS ausgebrochenen Brandl wurden 27 Gebäude 'eingeäschert, wodurch 5 Familien obdachlos wurden. ' -"l , § Hamburg, 26. Januar. Der Rhedrrei des Bark schiffes «HanS Wagner" ist von der Freigabe des Schiffes nichts bekannt, -ste erklärt es'süt .unwahr, daß das Schiff Dynamit an Potd hattel " § Der Kaufmanii August Grotaus aus Dissen (Hannover) ist nach Unterschlagung von 35 000 Mark flüchtig geworden. Ferner der Kieler Vertreter »er Exportbrauerei, Hansen, nach Unteschlagung von 40,000 Mark ' - ' ' § Die deutsche Strecke des Telephons Parts-Berlin ist fertig. Der gesamte Verkehr Paris Berlin'soll Vüde Februar eröffnet werden. Das Gesprää' PalisrBertin kostet sechs, PariS-Metz zwei FranlSs der Grrnzverkehr 1 Franks 25 Centimes. 8 Leutnant Plewe aut der Konzession der Süd-' kamerun-Gesellschast am Kongofluß soll von Einge borenen ermordet wo,d.n sein. Angeblich sotten auch fünf von PleweS eigenen Leuten an der Mordthat beteiligt sein. Das „Berl. Tgdl' brMerkt zu - dieser Nachricht: Ein Leutnant Plewe oder Ähnliche» Hamens existiert in Kamerun nicht. Wir wollen sticht hoffen, daß der treffliche StaNonSches nm Upoko.RegstrungS- arzt Dr. P»ehn gemeint ist. . . 8 Der Schah Mvzaffer-ed-din von Persieü wird im April Berlin besuchen. , 8 Prag. 25. Jan. W.gen Kohlenmangel» wurde h-ule an der tschechisch»,! und deutschen Rm'.schule an den Volks- und Bürgerschulen in Wetnber-je und Wrschowttz der Unt.rrichl eingrstellk.' 8 Wien, 26. Januar. Die «Neue Frei« Pteffe' meldet über d»e Verständigungskonferenz, die auf de» 15. Februar ^.berufen M haben die Forderung ein-r einheitlichen Konferenz für Böhmen und Mähren fallen gelaffrn. - » 8 Budapest,' 2V. Jan. Zwei wohlhabend« ungar- lsche Landwirthe, Paul Varga- und «n»r«a« Töovace erschienen vor dem MuSzlaer Bezirksgericht« in einer EyrenbeleidtgungSsache. Der Beklagt« Varga lv-urd« freigesprochen, was den Kläger Kovac» dermaßen «. ist ungefähr derselben Fasiung..wiederherstellen, jedoch rinnen konnte, geberdete er sich wie ^Ae»^r noch mir oem Hinzufügen, daß die Polizei nicht be. Die junge Frau ist erkiastkt, und l a ste sich kn ge rechtigt sein solle, anzuordnen, daß Personen, die ge- segneten Umständen befindet, ist noch keinerw.gl ab- werbSmäßige Unzucht treiben, nur in bestimmten zusehen, welche Fotgen di se Rohett'habeen kann.^ Stadtteilen, Straßen - Wohnung nehmen. — Abg. ' Hie er (natlib.) ist für den Antrag Beckh. Nach lan-^ gem Schwanken sei dies als das richtigste erkannt; worden. Die Zustände würden nicht besser, sondern, schlimmer, wenn die ProfUutivn aus die Straße ge worfen wurde. — Staatssekretär Nieberding erklärt^ die verbündeten Regierungen stünden nach wie vor auf dem Standpunkt deS Paragraphen derRegierungs- ooilage. Daß Localisierung und Kakernierung die Folge sei, sei in Kiner Weise erwiesen. Aus die Straße setzen könne man solche Personen nicht. Er bitte, den Antrag Beckh anzun^hmen. Morgen 1 Uhr: Fortsetzung der Debatte. c> Erscheint täglich Nachmittags, außer an Sonn- u. Feiertagen. — Preis pro Monat frei ins HauS r5 Psg., abgehvlt 20 Psg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel" 5 Psg. mehr. — Bei der Post abgeholt «» pro Vierteljahr l.Ml. — Durch den Briefträger l.40 Mark. ( Billigste Tageszeitung im Erzgebirge. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Jnukr, Aue (Erzgebirge.) Redaktion u. Expedition: An«, Marktstraße. »ie einspaltige PeRtzi-tttÄlU., «-»"'chs Inserat die LoipLS-ZeileSü Ms-, »-tta«: pro Ztikr 20 Psg. Bei 4 mal»«« «usnah». Rabatt. - «ei grSbM» JqsmUe» ». mehrmaliger Ausnahme «üd enffpreä nrd höherer Rabatt giewShrt. Postdnstalttn inbLandbrirsttSgernehmenBestellungknstm !i.in . .r - ' i: ... Nr. 22 Sonntag, den 28. Januar 1900. ' , 12. Jchrgayg,..