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Lageblatt s»r die Stadt Aue »M M»gt»Mg. Billigste Tageszeitung im Erzgebirge Dienstag, den 23. Januar 1900 Nr. 17 Welche «l» ' schöne», blonde- Mädchen Nrit großen, Da» anmutige, zierliche, siebzehnjährige „Ja, «uer. - , „Da», unter welchem dieser mächtig« Pstaumenbaum ! lst«tzt,eüs dem «» sich so bequeni'hiiumrer'NetterN^äßt. Ich will den Herrn bitten, mir zu erlauben, da» knorrig»! -Dina niederzuhaue« S» ist gar zu einladend fürLvute, j »dt» sich heimlich au» dem Hause entferne« und Baus-heim« > Verantwortlicher Redakteur: Gruft Kuuk«, Aue sErjgehirge.I Redaktion u. Expedition: ftttt«, Marktstraße. in nach Italien. Ob ihn nun die jüngsten Aeußerungen de» Kaisers über die Sozialdemokratie so sehr ver schnupft haben, daß er sie erst fern im Süden glaubt verwinden zu können? De* LLvies tir Südafrika * Die Engländer besorgen infolge sranzöstsch.rnssischev Einflüsse Verwicklungen in Südafrika. Daher hat des Vorredners. Staatssekretär Graf PosadowSkp der- wahrt die Regierung gegen den Vorwurf, laß sie Komplimente vor dem Großkapital mache. Was da» Koalitionsverbot anlange, so habe e- aufgehoben werden müssen. Nun zur Sozialdemokratie! Gegen« über einer solchen Bewegung müsse eine kluge Re gierung zunächst produktiv zu wirken suchen. Di« Politik der Herren v. Kardorff und v. Kröche: ist die Politik des Unmöglichen! Die Diskussion wird ge schlossen. Morgen Fortsetzung der Debatte. Deirtsetze* Aeieh»t«»s 130. Sitzung vom IS. Januar Interpellation Möller und Genossen: Schritte haben die verbündeten Regierungen gegenüber den Beschlagnahmen deutscher Schiffe durch Organe der ettg'ischen Regierung gethan? Staatssekretär Gras Bülow erklärt sich bereit, die Interpellation sogleich zu beantworten. — Abg. Möller (nl.) begründet die Interpellation, die durch die bereits erfolgte Freigabe der Schiffe durchaus nicht hinfällig geworden sei. Trotz der deutschen Proteste hätten die Engländer 3 Wochen gewartet, ehe sie den „Bundesrats sreigaben. Das sei eine Rücksichtslosfl keit sondergleichen. (Zwischenruf des Abg. Böckel: Unverschämtheit!) Die Störung, die den Postdampfern bereitet worden sei, sollte doch An laß geben zu einer internationalen Sicherung dieses Postdampferverkehrs, um willkürlichen ungehörigen Störungen vorzubeugen. Deutschland müsse aber auch Bürgschaften haben gegen Wiederholung solcher Vor gänge. Transvaal brauche jetzt gar keine Waffen und Munition mehr, der Präsident habe dafür schon früher gesorgt und dabei sich sogar dem Verdacht ausgesetzt, Gelder für sich zu verwenden. (Bravos!) „Ich halt«-,! sv schließt Rrdner, „die Engländer tm Einzelnen für> ehrenwerte Leute, nicht sie greife ich an, sondern die Organe der englischen Regierung! Staatssekretär Gras' Bülow entgegnet: Mit Rücksicht auf den Ernst der Lage und die ganze politische Situation werd«-er sich^ auf das rein Sachliche beschränk». Bindende Rechts« sätze über die Befugnisse der Kriegführenden gegen den neutralen Handel gebe es nicht. Eine dahingehende Regelung sei bisher noch immer gescheitert. Vorläufig sei das Leerecht noch flüssig, dehnbar, lückenhaft. Der Machtstandpunkt sei noch immer nicht zu Gunsten des Rechtsstandpunktes verlassen worden. Ein Antrag des Abg. v. Liebermann (Ant.) auf Besprechung der Inter pellation wird abgelehnt. Das Haus setzt die Etats beratung fort, und zwar beim Etat des Reichskanzlers. Abg. v. Kardorfs (Rp.) hält dem Reichskanzler gegen über (der soeben erschienen) den Vorwurf aufrecht, daß er zu connivent gegen Sozialdemokratie und Groß, kapital sei. Die Erklärung les Grasen Bülow sei eine vollständige Kapitulation gewesen. Reichskanzler Fürst Hohenlohe wendet sich gegen die Ausführungen Ausland. * Durch kaiserliche i Handschreiben ist das neue österreichische Kabinett v. Koerber endgiltig ernannt worden. * Eine Abstimmung in der französischen Depu tiertenkammer hat die Stellung des Kabinetts Waldeck» Rousseau befestigt. Alle republikanischen, auch die sozialistischen Blätter loben den Ministerpräsidenten als Republikaner. * Petersburg, IS Januar. Osftciell wird bestätigt, daß die Engländer an der südafrikanischen Küste den russischen Llvyddampfer „Wladimir Lawin", welcher Staatsgut für den Bau russische» Kricgsschiffe^für die Werft in Philadelphia an Bord halt?, beschlagnahmten. Schritte zur Freigabe des Dampfers sind in London eingeleitet. ü * Kairo, 19. Januar. Hier ist die Meldung ein ¬ getroffen, daß Osman Dtgma, der erste Feldherr des Mahdi gefangen genommen worden sei. > -e* Ivrlt. Deutschland. * Auffällig ist unmittelbar vor der Entscheidung der Flotten-Frage die plötzliche Reise o. St'«mms Ob ihn nun die jüngsten Aeußerungen die 4. RAtitrbrigckde, die nach Südafrika äbgehen sollte, h« t Geg»tMsehl erhalten. Offenbar befürchtet man in London dte' AufroVung der egyptischon Frage. * Eine Durbaner Drahtmeldung besagt, daß mit jedem Hrchnzüge von der Front Verwundete im Feld- hosptal ätn Mooistusse ankommen, wnrauS sich schließen lasse,' daß -IMit» heiße Kämpft statkgesuitden^ haben. — MethneN» Tttlpflen d ahen zu meutern. Die Truppen, weiche unter MrthuenS stehen, grüßen diesen wegen stitter schlechten Führung nicht mehr. * LÜNdon, IS. Januar. Dte Zeitungen melden, es sei Befehl gegeben Morden, eine acht« Division so fort in Aldershot zu mobilisieren. * Ptickoria, IS. Januar. Die Pässe aller sich im Grenzgebiete aüfhattrnden britischen Unierthanen wer den einer Revision unterzogen. Die Betreffenden müssen die Gr nde angeben^ weshalb sie im Lande zu bleiben wünschen. * Obeist PlmNer soll aus Tuli mit drei Panzer zügen angekommen sein. Er habe augenscheinlich die Ävsichfl Mafeking zu entsetzen. * Loridün, SO. Januar. Dem Reuterscheu Bureau wird auS ViijöenS vom 16. Jan. gemeldet: General Bullers zwtite Bewegung war eine Rekog loszierung gegen EolensÜ Mit eine n Panzerzuge iN der letzten Nacht,'deir stark bemannt war und ein Geschütz führte. Nach heftigem Feuer kebrten die Engländer zurück. Dtd BürSn erwiderten da» Feuer nicht; einer wurde verwundet. Ein Gefecht dürfte unmittelbar beoorstehen. * London, SO. Januar. DaS Reutersche Bureau meldet auS GprärmannS-Camp: Die englischen Streit kräfte stthtn in ausgezeichneter Stellung- welche Las ganze Thal nach Lrtdysmith zu beherrscht. Ein Teil der Truppen verbleibt in Chtveley, um die Buren an dem Ueberschreiten des Tugela tei Tolenso zu hindern * London, 20. Januar. Reuters Bureau meldet: AuS tiadyfmith wird vom 17. Jan.>geNnldet: In der Richtung von Colenso und Springfield wurde der will, kommen« Schall der Geschütze oer Entfatztruppen ge hört. E« herrscht starke Hitze. Der Gesundheitszustand hat sich verschlechtert. * LSüßon, iv. Januar. Aus Spearman'S Lager wird unter dem l8. Abends gemeldet: Lytleton's Bri- gäde würde von den überstarken Bürenkolonnen ge- zivuüg Nj znrückzugehrn, da in Folge des plötzlichen llnichwellen- des Tugela nicht schnell genüg Ver- «rschetut täglich Nachmittags, außer an Sonn- u. Feiertagen. — Peet» pro Monat fiel ins HauS L5 Pfg., abgeholt 20 Pfg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel" k Pfg. mehr. — Bei der Post abgeholt pro Vierteljahr 1 Mk. — Durch den Briefträger 1.40 Mark. Juliu» und seine Gefährten durch U I I Mander Thür geweckt wurden. Gou- nod und Jean waren im Augenblick au» dem Bett. „Ist e» nicht noch sehr früh?" fragte Juliu» ä^erlich „Ja, aber wir haben eine halbe Stunde bi» zum Meere." Da» Seebad war gar nicht nach Juliu»' Geschmack, aber « sürchtete mit Recht, verlacht zu werden. NachSttllhsrst- »urückgekehrt, frühstückten die drei jungen Leute gemein sam, und dann ging «» an da» Tagewerk Auf dsmGu«- Hof schwärmte e» wie in einem Bienenstock. Nach rech» und link» zogen die Arbeiter au» auf die Felder, in die Scheuer« und Ställe, mit den Herden hinauSanf die Wiese. „Du, Juliu», kannst Boldock heute im Garten helfens" ordnete Wallram an. „Später wirst Duunt« Karl Gou«> nod» Aufsicht die Landwirtschaft erlernen. Du fürchtest! Dich doch vor der Arbeit nicht ?" « -v «ein» ich bin daran gewähnt." < l Mauen.Hrd." per. z.M« knd-r »guter Kameradschaft Gvunod SlszUs^mederholen.Da» schöne, Zpldpck'trug Diroffs, Mjr da» zu saßen?" fragte er. *Dtr Alte will mir einen Wink gebens murmelte er - '„MH glaube, di« ganze Geschichte ist au»," ries Jean . mit seinem blödsinnigen, wilden Lachen. . '„Dabdenktich nicht. Ich habe meint« .Tnschluß ge faßt .und. werde ihn aüsführen." Juliu« ^War neugierig, wekchen Sntschluß der junge Mann gefaßt^ hatte undan-führenwollte.weihalb er so ernst und nachdenklich vor kW hinstqrrte. Nach dem Abendessen desselben Tage« saßen Ernst Wall- rmn Mud «yred >Xav«r in dtin behaglichen Wohnzimmer de» Herrenhauses bet «inen, Glase Wem plaudernd neben- etuanboe.'vStr^raftcht«« ^beide an» langen Tonpfeifen und schienen so vertraut mit einander wie Jugendgefährten, obaleich d«,Meißhaa«iga Lehrer sünfustdzwanzjg Jahre älterwar «ut sein Freund, her Laichwirt, mit dem ern- ! sten^nfldenOesichtsauedrnck Am-aydpwn„ E,che ,de» Zimmer» sgß Mila Xaver, die de» Lehrers, ha» eiiuige Kind der jungen Frau, WttM'Heben geheiratet und sehr bald wieder ver- SMYorst Roman von Max v. Rosenstein. 7 .Ma» für ein Lärm war da»?" fragte die rauhe Stimme der Haushälterin. „Weswegen schlaft Ihr nicht?" „Julius erschreckte mich durch sein Nachtwandeln," ent ¬ gegnet« Jean. „Konnten Sie ihnen nicht Ruhe gebieten, Herr Gou- nod?" rief Frau Matthews vorwurfsvoll. „Sie wissen, einen wie leisen Schlaf der Herr hat." „Ich werde dafür sorgen, daß « nicht mehr gestört wird- Gute Nacht, Frau Matthews." -Gute Nacht, Herr Gounod." ' Wieder war alle» still und wieder wurde da» Licht km Schlafzimmer ausgelöscht. „Sie ist «ine wachsame Katze," murmelt« Karl Gou- uod. - „Du hast Dich noch nicht von der Änstreiigüiig der Reise erholt, und da» Bad hat Dich weniger gestärkt, al» ich erwartete." «Frisch genug war e»." „Hast Du gut geschlafen?" „Ziemlich." „Frau Matthew» sagte mir, Ihr wäret alle drei noch wach gewesen, nachdem alle» im Hause schon schlief. Wie kam da»?" „Die Schlange," dachte Juliu». „Ich hatte mich tä ein falsche» Bett gelegt und mußte wieder aüfstehen," er- klärte er, dem Gebieter in den Garten hinter dem Haus« folgend, wo Boldock emsig harkte und jätete. „Sehen Sie nur, Herr," rief der Alte, „wie dte Beete hier zertreten sind, und der schöne Rosenstrauch unter Fräulein Mila» Fenster ist ganz zerknickt. E» müssen Aepfel- diebe hier gewirtschaftet haben. „Wir hatten heute nacht starken Wind," bemerkte Wall ram, sich abweudend.al» ob er dte Unterhaltung mit Bol- jdock abzubrechen wünschte. „Er . mag mich nicht hören, er will nie hören, wenn man ihm etwa» sagen will," murmelte Boldock, dem Ge bieter nachschauend, „und ich hätte ihm so viel mitzutet- len. Nicht Diebe sind«», die bei nächtschlafender Zeit hier .hernmsvazieren." Mch, mein Junge," rief «Juliu» zu, den er jetzt erst , gewahrte, „Du bist da, um mir zu helfen? Da» ist recht, mein Sohn, ich bin schon dreiundachtzig Jahre alt, und nicht mehr im stande, so zu arbeiten, wie in der Jugend. Sage, mein Bürschchen, höbt Ihr die Nächt gut geschkä« sen? Du und Jean Upd der juüge Herr? Ihr betvvynt doch alle dvtk da» Gtebetfensttr dort oben?" Ja, Alter." > > Da», unt< Tochtei dtj!^ 'lörrsi! ! > blauen bel !, worauf «.fiel. m'neßs ihre Finger Üb« die Tasten eine» prächtigen «Utz von schtversälligmEicheNhvlzmödeln wenig gE u Nnseoas» »le einspaltige PeMeile 10 VfL., amtltchc Inserate di« Lorpus-Zeile 25Psg., Äeklami pro Zeile 20 Pfg. Bei 4 maliger Ausnahm. »8«/z WabM. ÄS gMßftenAnseraikn «. mehynaliger Ausnahme wird entspreä end höherer RaSätt gewährt. Alle Postanstalte» end LandbrichÄiger nehmen veW-mgenan