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1 f Nr 244 Aurrthalzeuung". S1. Dezember 1SSS » - zu ergänz«»; nachdem 1. Januar ist» für die weitaus rützrren Teil der verflossenen Jahre nicht mehr möglich. Bergleute und Weber eine Kundgebung, indem sie singend durch die Straßen der Stadt zogen. Irgend ein Zwischenfall ist nicht vorgekommen. 8 Moskau, 28. Dezember. In den Wolgasteppen haben di« letzten Schneestürme furchtbar gewütet. Fast alle Viehherden wurden vom Unwetter über, rascht, Biele tausend Tiere, auch die Mehrzahl der Hirten, die zum Teil durch Schnce verschüttet wurden, kamen um. Der Notstand unter der Steppenbeoölke- rung ist groß. am Bestimmungsort abzugeben. Auch für Drucksachen,', deren zeitige Bestellung Absender und Empfänger, wünschen, wird sich eine entsprechenoe Einrichtung treffen lassen. — ES wird für die Orte BermSgrün mit AntonS- thal und Jägerhaus, Crandorf, Grünstädtel, Raschau, Rittersgrün und Pöhla, sowie die Gutsbezirke Erla und Staatsforstreoier Anton-thal bis zum 30. März 1S00 die Festlegung (Ankettung oder Einsperrung) aller Hunde angeordnet. — Ein schwerer Unglücksfall trug sich am Mitt woch Abend in einer Argentanfabrik in Auerhammer zu. Der 16jährige Fabrikarbeiter Franz Möckel war bei der Arbeit mit dem Schurz hängen geblieben und kam zu Falle, wobei ihm ein Block glühenden Erzes aus ein Bein fiel, welches zersplittert und schwer ver brannt wurde. Der Verunglückte wurde sofort in die Heilanstalt des Herrn Dr. Pilling transportirt, wo ihm das Bein abgenommen werden mußte. Wenige Stunden darauf ist der junge Mann seinen Leiden erlegen. Seine Leiche wurde nach Crottendorf, wo er Tags vorher die Eltern gesund verlassen hatte, übergeführt. — Einem freudigen Familtenereignis sieht man im Hause des Prinzen Friedrich August in den nächsten Tagen entgegen. — Maul- und Klauenseuche ist untcr dem Rind. Viehbestände des Grundstückes Brandkaraster Nr. 2 für Bernsbuch ausgebrochen. — Der BurkhardtSwald bet Lauter, welcher der St rdtgemeinde Zwickau gehört, soll an den Staat ver- kauft werden. Vom Neujahr 1960 ab tritt für Versicherung»- pflichUge Angestellte die Bestimmung in Kraft, daß das Nachkleben von Marken nur für die letzten zwei Jahre gestattet ist. Bis zu diesem Termin dagegen ist die nachträgliche Einklebung für alle neun Jahre — das Gesetz über die Invalidität»« und Altersver sicherung gilt bekanntlich seit 18S1 — erlaubt. Um unliebsame Weiterungen zu vermetden, ist durchaus zu empfehlen, fehlende Marker» noch heute oder morgen und erlitt schwere Verletzungen am Hinterkopfe und arr der Wirbelsäule, sodaß er unmittelbar nach seiner Auffindung verstarb. K. dürfte die Thal in der Trunkenheit ausgeführt haben. In Scharfenberg wurde früh der Sohn des Schloßcastrllans Winterlich erfroren ausgefunden. Derselbe hatte seine Eltern beuchen wollen und hatte eine große Tour zu Rad zurückge- legt, ca. 100 Meter vom Ziele setzte sich der junge Mann nieder, um auszuruhen, wobei er einschlief und nicht wieder erwachte. Vrrirte*. b „Sie sind garnicht meine Muller." Vor dem Pariser Zuchtpolizeizertchte stand dieser Tage ein unger Taschendieb, dessen Schuld erwiesen war, dessen Identität aber nicht sestgestellt werden konnte, da er beharrlich leugnet«, Paul Forrestier zu heißen. Nun hatte das Gericht aber seine Mutter oorgeladen, die mit Thrö.nen ihren ungerathenen Sohn miedererkannte. Dieser wendete sich gegen die Zeugin und sagte: „Aber Madame, ich kenne Sie nicht. Sie sind garnicht meine Mutter." — Aus diese Worte wuchs die arme Frau sichtlich in die Höhe. „Was! Du Schlingel! - Ich nicht Deine Mutter? Leider bin ich es, und weil ich es bin, nimm das." Im selben Augenblicke hatte Paul eine Backpfeife erhalten, die weitaus besser ge- rathen war, als er selbst. Paul weinte und leugnete nicht mehr. b Ueber eine durch Zigeuner verübte sä. were Blut that wird aus Brentau bei Danzig Folgendes ge meldet: In dem sogenannten „Zigeunerkrug" war dieser Tage eine aus etwa zwanzig Personen bestehende Ztgeunerbande eingekehrt, auch der Arbeiter CiechowSkt nebst Frau und zwei kleinen Kindern, sowie einige Handwerksburschen hatten dort vorläufig Obdach ge funden. CiechowSkt gerterh nun während der Stacht in drin unbeleuchte'en Raume, in welchem die Zigeuner beisammen waren, mit dem Zigeuner Siegmund wegen seine« angeblich falschen Papiere in einen heftigen Wortwechsel. Plötzlich wurden die übrigen Bewohner Aus Aue und Umgebung. Aue, den 30. Dezember 1899. — Wir bitten unsere geehrten Leser um gütige Nachsicht, daß der Roman heute leider nicht begonnen worden ist, derselbe ist noch nicht eingetrofsen, wir wer den da- Versäumte über nachholen. Auch konnten wir technischen Schwierigkeiten wegen heute keine Bei lage beigeben und werden auch dieses nachholen. Noch mals um Nachsicht bittend zeichnet Hochachtungsvoll Die Reduktion der Auerthalzeitung. — De- NeujahrStage- wegen erscheint die nächste Nu nmer der Auerthalzeitung am Dienstag, den 2. Januar 1900. — Der Allgemeine Turnverein Aue hat morgen Sonntag, den 31. Dezember von 7 Uhr abends ab im „Bürgergarten" WeihnachtSoergnügen, bestehend in einem Tänzchen mit Christbaumverlosung. Gebeten werden die Teilnehmer ein Geschenk mitzubringen. — Einen wirklich gediegenen Abend bot äm 3. WeihnachtSseiertag Abend der Sängerchor des Königl. Zächs. Militär-Vereins I zu Aue mit seinem großen Gesangskonzert im Saale de» „LchützenhauseS" unter Mitwirkung der Auer Stadtkapelle. — DaS Urogramm bot reiche Abwechselung und -war 1. Sängermarsch (Männer-Chor), 2. Der alte Hempel be»m Professor Krempel (Humor. Soloscene), 3. Einzug der Gäste auf der Wartburg (gem. Chor mit Orchester-Beglettungs, 4. Frag-und Antwortspiel l Männer-Chor), 5. A Busserl vomDiandlan) 6. Die versunkene C locke (Parodistisches Original-Potpourri. Soloscene), der Hauptesfekt aber^ war 7. Mariner Liebchen (Operette in einem Akt mi Orchesterbegleitung). In demselben unrkten mit di* Damen Hungcr (komische Alte), Rudorf (Sopran) und Lenk (Alt) und die Herren Oeser (schüchterner Liebhaber), Jrmtsch (Liebhaber) und Schönherr (Komiker). D»e Rollen waren ausgezeichnet.besetzt und zeigten sich sowohl die Dame» wie die Herren ihrer Aufgabe recht sehr gewachsen. Da- Auditorium war auch verschwen- dertsch mit seinem Beifall und hielt bet den guten Leistungen nicht zurück. Stürmischen Beifall erntete auch Herr Schönherr als Komiker und da» mit guten Grund. Der Besuch «ar ern so starker, daß Nachkom- SLitz fische». s Schneeberg, 27. Dezember. Di« im Novembe r fier verstorbene Rentner»., verw. Goediche hat unserer stadt eine Stiftung zugewendet. In ihrem Testa mente bestimmte sie ei»» Kapital von 9000 Marl z» einer Bruno Friedrich-Goedsche-Sijtung. Die Zinse» des Kapitals sind zu drei gl«»a,en Teilen zur Be sch »fsung vonBüchern undLeürmuteln sur unbemittelte arme Schüler de» Gymnasium», .es --emmars und der Bürgerschule zu Schneeberg zu verwenden. »> Frohburg, 27. Dezember. Aus ver Flur Benn dorf wurde vergangene Woche ein Mann, anscheine».d ein HandwerkSbursche, im Schnee erstarrt ausgrsunoen. Im Krankenhaus Frohburg, woh»n man ihn brachte, ist der Bedauem»we,the verstorben. - Jn Ha»n brannte vie dem Gutsbesitzer Jahn gehörige Huserieime n»eder. s Niederhablau, 28. Dezember. Am gestrigen Lage wurde der hiesige Bergarbeiter Münzner, welcher schon reichliche Familie hat, mit einer DrillingSgevurr er freut. s Kfingenthal, 26. Dezember. Beim SchneeauS. schaufeln wurde der Streckenarbeiter Robert Scherzer auf dem Zwotaer Bahnhöfe von einer rangier enden Maschine zu Boden geworfen. ES wurde ihm oer rechte Arm dicht an der Schuller vollständig abge fahren. > » Crimmitschau, 27. Dezember. Aus Antrag des Vorsitzenden der Schutzg-»».emschast ,ur V.ander uns Gewerbe hier ist der Kaufmann Rofi hier wegen un- - lauteren Wettbewerbs zu 300 Mart Gerüstmse ooer ! 20 Tagen Gefängniß verurteilt worinn. » Falkenstein, 28. Dezember. Am u. Feiertag > srüh hat sich der 20jährige Sohn des Weoers ». h»e^ i in seiner Bodenkammer durch Erhängen entlero.. - Was den jungen Mann in den Tod gelrieoen, : nicht bekannt. - Orkanartiger Sturm wuterEer stist vorgestern. Der Schnee lieg» stellenweise bis zü 1 nst. - Höhe und es stockt der Verkehr an manchen Stellen infolge Schneeverwehungen. > » Gera, 26. Dezember. Daß unsere Stadt that- sächlich den Beinamen „Stadt der Theater" oder „Stadt der VergnügungSwelt" zu erhalten berechtigt ist, beweist der Umstand, daß hier jetzt drei ständige Theater bestehen. Wvhl für eine Einwohnerzahl von 68 000 Seelen (mit Vororten) eine Leistung, welche einzig dastehen dürfte. » Müllen St. Jacob, 28. Dezember. Gestern wurde aus dem Wege von Zwickau nach hier ein 17jähriges Mädchen von 2 Burschen überfallen und ihrer Bar schaft von 28 M. beraubt. -> Neustädtel, 28. Dez. Der hiesige brchangesehen- Dampstischlereibesitzer Christian Tröger hat seinen» Arl beitSperionale als Weihnachtsgabe ein Stistungskapita- oon 10000 M. überwiesen, dessen Zinsen zur Unter- s Meißen, 27. Dezember. Von 'der hiesigen Eisen- muß im Interesse der preußischen Etsenbahnp fittik unter allen Umständen verhütet werden. 8 Zu dem Meuchelmorde de» Prinzen von Aren- berg an dem südwestasrikanischen Eingeborenen Cain j (sprich Kehn) wird noch daraus aufmerksam gemacht, > daß der Ermordete keineswegs «in Diener de» Prinzen - war. Lain war vielmehr ein angesehener Unterhäupt ling der OsthereroS, und allezeit ein treuer Anhänger der Deutschen, denen er in dem Feldzuge vom Jahre 18SS gegen Nikodemus und Kahamema und auch sonst durch seine vermittelnde Tätigkeit schon große Dimste geleistet hat. Der Prinz war vor seinem Kolonial dienst wegen Goldatenmißhandlung au» dem Kürassier regiment zu Münster au-geschieden. 8 Bet Homberg a. Rh. rettete ein neunjähriger Junge «inen in da» Wasser gestürzten SchifsSarbeiter vor dem Tode de» Ertrinken». t Entsprungen sind au» dem Gefängnis in Fulda der Mörder Burckhardt und zwei Mitgefangene. 8 Die Reichsbank hat gegen da» zugunsten der Ella Goltz ergangene Urteil in Verbindung mit der Grünenthal-Affäre Berufung eingelegt. 8 Außer den Kruppschen Werken sind nunmehr auch den ilkkumulatorenwerken Gottfried Hagen-Kalk englischrrsettS KrirgSbestellungen zugegangen, und zwar 40 Tonnen Bleikugeln, zu deren schleunigsten Herstellung do» Werk angestreugteste Thätigkeit ent- wickelt. 8 Auch Bagern wird höhere Wert« von Briefmar- ken (2, 3 und k Mark- in den Verkehr bringen Diese neuen Marken, welche gleich den jetzigen das bayerische Wappen tragen werden, dürsten erst im Februar 1900 zur Ausgabe gelangen. 8 Unterm Weihnachtsbaum erschossen hat sich am heiligen Abend der Modelltischler E. Müller in der Frankfurter Allee, Berlin. Der Sljährtge Mann hatte in den letzten Jahren alle seine Lieben verloren. Am Sonntag Nachmittag besuchte er ihre Gräber, kaufte sich dann ein Bäumchen und schoß sich vor diesem eine Kugel in die Schläfe. Auslan d. 8 Vor dem Pariser Schwurgericht begann die Ver- Handlung gegen 11 Anarchisten, welche sich wegen der im letzten August in der Kirche St. Joseph verübten Plünderungen zu verantworten haben. 8 In Saint Etienne veranstalteten ungefähr 6000! x x solch» Personen, mend« zurückgewiesen werden mußten. Der -ängerchor kann mit dem Erzielten recht zufrieden sein, denn nicht «dem Gesangverein ist e» vergönnt, soviel Beifall ein- i uhetmsen. Ein gut Teil zu diesem Erfolg« trägt ja auch fein tüchtiger Dirigent, Herr Fischer, dazu bet. dem Konzert folgle Ball. — Wir wollen nicht versehlen, auf den vom -te igen Bergveretn ausgestellten Weihnachtsberg im i Srauereirestaurant aufmerksam zu machen. Derselbe ist wohl einer der größten und schönsten der hier in unsererGegend ausgestellten WeihänchtSberge und giebl eine sehr gute Darstellung von den Ereignissen und Begebenheiten beim Erscheine:, unsere- Heiland'» Jesu Christi. Die Figuren und Seenerien befinden sich un unterbrochen im Betrieb und versinnbildlichen da ganze Wirken und Leiden unsere» Heilande». Der Berg ist nur noch bi» zum 6. d. MtS. ausgestellt und ist eineBesichttgun^ für die nächsten beidenTage(Sonntag und Neujahr) bestens zu empfehlen, besonder» da der Preis gegenüber den gehabten Mühen und Aufwen dungen ein sehr mäßiger ist, zudem dient die Ein nahme zur Unterstützung Hilfsbedürftiger. — In folgenden Orten MaroccoS sind am 20. Dez. deutsche Postanstalten eingerichtet worden und zwar in Tanger ein.Postamt, in Casablanca, Larache, Mazagan, Mogador, Rabat und Sasst Postagenturen. Diese Postanstalten befassen sich mit dem Briefpostdienst, mit Postpacketen und Postsrachtstücken l i» zu 10 Kilogramm sowie mit den Zeitungsdienst. Das Postamt in Tanger vermittelt auch oen Postanweisung-Verkehr. Die Taxen für die Postsendungen bleiben dieselben; nur für Post- anweisungen nach Tanger wiud da- Franco auf 10 Pf i. für je 20 Ni. ermäßigt. — Am Srnntag den 31. Dezember sind di« Post schalter wie an Werktagen geöffnet. Die Briefbe stellung findet an diesem Tage wie an Werktagen, di« Paketbestellung dagegen nur einmal (Vormittag») statt. Am 1. Januar wird Schalterdienst wie an Sonntagen abgehalten, die 3 OrtSdriesbestellungen erfolgen um 8 Uhr vormittags, 12 Uhr Mittags und halb 6 Uhr nachmittags; die Packetbestellung findet nur einmal (Vormittags) statt. Werthbriefe und Postanweisungen werden am 31. Dezember und 1. Januar bei der Iten und 2ten Bestellung' mit abgetragen. Am 31. Dezember und 1. Januar wird die Landbriefbestellung wie an We klagen ausgeführt. — Vom 1. Januar 1900 ab kann die Beglaubigung . ' . . ' - welche des Schreibens unkundig sind, nicht mehr durch einen oder zwei an wesende Zeugen erfolgen, sondern die Beglau bigung dL Handzeichens muß gerichtlich oder nota riell sein. — Ueber eine weitere Neuerung in'» Postbetriebe wird berichtet, daß d:e Karegorie der dringenden ol er O-Briesc eingejührt worden soll. Die ReichSpostver- waltung will farbige Briefumschläge auSgeben, die mit 5 Psennige pro Stück verkauft werden und der ringeschlossenen Sendung die Beförderung mit der ersten Bestellung sichern. Die fahrenden Postbeamten, die nicht mehr alle Briefsendungen unterwegs sortiren stützung seiner Arbeiter Verwendung finden werden, können, werden sich darauf beschränken, die an den , - — — ... - farbigen U nschtägen kenntlichen Briese während der bahnbrücke stürzte sich der Ratsarbeiter ^Hauböld 'm Fahrt zu sortiren und die übrigen Briefe un.ortirt selbstmörderischer Absicht hinab auf das Eis der Elbe