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AurrtMl -Zettmg -,Nl( ' Billigste Tageszeitung im Erzgebirge > iisark .Vl^uk, blurk, zi!ui>, Bekantwsrtllcher Redakteur: «rrrst K««,r«, Aue (Erzgebirge.) Redaltion u. Expedition: Uu«, Marktstraße. ke!u. Ulut uoit l'ropon VUt0l«tl> »Kon rgi viiLieon >I>on I,»t !n«tgol»l'!! 5,40 vrn ^vl>. Lei ^uweo- rutviicl« ü ni, hi« einspaltige Petitzeile 10 P-O^imrtliche Jnsttate die EorpuS^seile 2LPfg^RMamen pro Zeile 20 Ma. K-i s uialignMahm- 26»/, Rabatt: T.U tzn'^aten ». mehrmaliger Aufnahme wird entsprechend höherer Rabatt gewährt. Alle Postaustaltrn und Landbriesträger yfhpMBestellungen an. » . . -ü ..chjluü-ttN,^,n»oM ' .d--' Tagebl-rit M »le Stadt Ane ««» Umgebnag UNÄ ...... .... Erscheint täglich Nachmittags, außer an'Sonn-». Feiertagen. — Preis pro Riona! frei ins Hau« 20 Pfg-, auswärt« 25 Pfg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspicgel" 6 Pfg. mehr. — Bei der Post abgeholt pro Vierteljahr 1 Ml. — Durch den Briefträger 1.40 Mark. Nr. 198 Sonnabend, den November W99. . - tÄ: Jahrgang. .... ' Der 4. Termin Stadtanlagen aus das Jahr 1899 ist am l. November dss. IS fällig und spätestens bis zum „ - IS November, 189» an unsere Steuereinnahme zu entrichten. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt Mahnung bez. Zwangsvollstreckung aus Kosten der Säumigen. Aue, den 1. November 1899. Der Rath der Stadt Dr. Kretzschmar, B. 4 .. Neubauten in Aue betv. 1 .Da die bei Baugenehmigungen erforderte gerichtliche Abtretung von Grund und Boden zu Straßenzwecken jetzt stets über die Maßest lange hinaus gezogen wird,-so geben wir hierdurch bekannt, daß wir fernerhin,Pen Beginn eines Baues nicht früher gestatten werden, als bis die gerichtliche Zötretung zn Straßenzwecken erfolgt ist. . Bauunternehmer wollen daher, damit sie später nicht aufgehalten werden, rechtzeitig dafür sorgen, daß die erforderlichen Dismgmbrationsanbringen fertig gestellt sind, da wir Ausnahmen davon nicht mehr-mgchen werden. <: A u e, den 25. Oktober 1899. AN Rüth VN StM. , ,, vr. Kretzschmar. Enders. für -en 5 nde, rtvn Ln- icht» tier h " Pf-'- i.50. van- Psd. lssen :S > r >o. rik ein -s-, 15 ln- n- 2l«s -er pslitischeir wett. Deutschland. * Ueber den Sieg der Buren herrscht in Frankreich große Freude, besonders englandfeindliche Zeitungs redaktionen haben geflaggt. * In Berliner maßgebenden Kreisen ist man an dauernd bemüht, einer unerwünschten Deutung der Reise des Kaisers nach England vorzubeugen. * Ueber die einheitliche Gestaltung der Postwert zeichen im ganzen Deutschen Reiche wird jetzt aus einer in Stuttgart unter Vorsitz v. Podbielski stattfindenden Konferenz beraten. Von anderer Seite aus verspricht man sich wenig Erfolg von der Verhandlung. * Hamburg, 1. November. Ein englischer Werbe? versuchte gestern Abend den Altonaer Kutscher Draeger für den Krieg gegen die Buren anzuwerben und ver sprach ihm, den Unterosfiziersrang und hohen Sold. Draeger schlug das Anerbieten aus. De? Werber flüchtete, als nach einem Schutzmann geschickt wurde. (Die Anwerbung sür fremde Kriegsdienste ist bekannt lich durch deütsches Reichsgesetz verboten. D. Red.) Ausland. * London, 2. November. Der gestrige Ministerrat beschloß die schleunigste Entsendung einer weiteren Division von 10 000 Mann mit 54 Geschützen. General White wurde angewiesen, Ladysmith zu halten, bis die nächste Verstärkung von drei Regimentern in Kapstadt am 6. November eintresse. * London, I. November. Vor dem Gebäude des Kriegsministeriums harrt eine große Menge von An gehörigen der in Afrika kämpfenden Mannschaften aus die Verlustliste. Viele Frauen und Kinder sino darunter, deren Angst mitanzusehen erschütternd und unver geßlich ist. * London, 2. November. Die Presse schlägt bei Beurteilung der Vorgänge auf dem Kriegsschauplätze in Südafrika einen etwas schärferen Ton an. * Die erste Folge des Sieges von Ladysmith wird der Ausstand der unter englischer Herrschaft lebenden Holländer sein. Es wurde bereits gemeldet, daß e(ne Anzahl von Afrikandern in Betschuanaland sich jetzt offen den Buren angeschlossen hat, Ferner sind in dem zur Kapkolonie gehörenden Gebiet Transkei Un ruhen ausgebrochen. Weitere Erhebungenwerdenfolgen, und bald wird der ganze Norden der Kapkolonie in Flammen stehen. * Die Engländer trösten sich überihr militärisches Miß geschick mit der Freundschaft Deutschlands. Wenigstens hat der Minister des Innern Chaplin in Anknüpfung an die kaiserliche Depesche an sein Regiment erklärt: „Er freue sich, daß Deutschland (?) ein freundschaftliches Gefühl gegen England gezeigt habe. * Edinburgh, 2. November. Bei einem zu Ehzren der nach Südafrika abgehenden schottischen Offiziere veranstalteten Bankett sagte Lord Rosebery im Hin- blick aus die Niederlage bet Ladysmith: „Es ist mög lich, daß England in diesem Kriege noch andere Bataillone verliert, daß noch viele Offiziere nach Afrika gehey und daß noch Millionen aufgewendet werden müssen, von denen man bis jetzt keine Vorstellung hat. Aber sicher kann man jetzt vom Kriege nicht ablassen. Später wird die Verantwortlichkeit sest-ustellen sein. * Durban, 1. November. Auch die zweite Schlacht vor Ladysmith, welche bet dem etwa 8 Kilometer nordöstlich liegenden Umbanbanc-Hügel stattfand, endete mit der Zuriickwerfung Whites nach Ladys nith. Die Verluste der Engländer sind sehr große, da sie von den Buren durch einen scheinbaren Rückzug in ein un günstiges, mit Hügeln durchsetztes Gelände gelockt wordm waren. Die schweren Geschütze der Buren, die ebenfalls in berechnender Weise ihr Feuer einge stellt hatten, so daß die Engländer bereits glaubten, sie wären demontirt, bestrichen ihren Rückzug in ver heerender Weise und verwüsten jetzt die Stadt Ladysmith, sowie das englische Lager durch wohlgezielte Granat fchüsse^ Reitende—BoteN) di^ fich nach Pietermarttzr bürg durchgeschlichen haben, berichten, daß die Buren geschosse alle Straßen durchfegen und die Stellung White's unhaltbar machen. * Washington, 2, Nüvember. Die amerikanische Staatsschuld hat sich im Oktober um 2 277 1^9 Dollar verringert. Der Barbestand des Staatsschatzes beträgt 1025155 489 Dollar. ' * Newyork, 2. November. Alle hier erscheinenden Blätter sprechen offen ihre Freude über die Niederlage der Engländer aus. ist unter Zurücklassung seines Koffers in einem' Gast hofe verschwunden. , 8 Berlin, 2. Nov. Ein erschütterndes Familien- Drama Hal sich gestern Bbend nm Heltower See bei Groß-Lichterfelde abgespielt. Zwei Hymen,Frau Anna Panzer, die Gattin eines Schauspielers, der sich in kümmerlicher Lage befindet, und ihre Tochter, die Schriftstellerin Fräulein Franziska Panzer, haben sich zusammengebunden in den See gestüxzt., Sie wurden durch Herbeieilende herauSgezogen, doch war die Mut ter schon todt und die Tochter bervußtlos. 8 Berlin, 2.'Nov. Zn Potsdam puzrde in letzter Nacht, wie ein Berichter,tatter meldet, von den jn den CoroMMN cktti "LüsT'tzärirn^ksefindfilchen, Ringergruppen die vierte Gruppe von ruchloser Hand beschätzigs und verstümmelt, indem vom steyenden Ringer der gekrümmt« rechte Arm vom Ellbogen ab herunterge schlagen worden ist; auch der Kopf weist Beschädigungen durch wuchtige Schläge auf. 8 Der Holzbildhauer Wilhelm Noytft aus, Mainz wurde in Bonn verhaftet unter dem Verdacht, im April 1898 die Elise Günther in der Haienhaide bei Berlin ermordet zu haben. Norm war nach demMord nach dem Auslände au: gewandert. Deutschland. 8 Raffinierte Fälschungen von Postanweisungen werden aus Halle a. d. S. berichtet: Ein der Post behörde und der Polizei der Beschreibung nach wohl bekannter, bisher aber noch ni.at ergriffener, junger Mensch hat sich auf die Fälschung von Postanweisungen verlegt, und zwar bis jetzt stets mit Glück. Der Gauner operiert in verichiedener Weise. So hat er von ihm gefälschte, mit Stempeln versehen«, Übler ganz ansehnlich« Beträge lautende, an ihm, das heißt, unter falschen Namen nach auswärts adressierte Ppst- anweisungen in der W eise an das Abgabepostamt einzuichmuggeln gewußt, daß «r sie den mit der Be förderung der! Briefschaften nach dem Bahnhofe oder Bahnpostamr beauftragten Boten mit dem Bemerken zusteckte, eben habe sie der Bote verloren. Da dies nicht unmöglich war, nahm sie der Betreffende mit Dank, entgegen und lieferte sie auf dem Postamt« pflichtschuldig ab, das sie anstandslos weiter beförderte. Oder aber er erhob auf einem Postamte postlagernde an ihm adreffirte Brief- und Drucksachen, dann ging er zurück und Übergab dem betreffendem Postbeamten eine von ihm gefälschte Postanweisung mit dem Be merken, diese habe sich in den Briefschaften versteckt vorgefunden. Zumeist adressierte dieser Bursche die - Postanweisungen nach dieser oder jener Stadt an eine bestimmte Adresse, dort erschien er, wies sich durch gefälschte Papiere aus und erhielt das Geld anstano, . los ausgrzahlt In einem Falle, wo ihm das Ein? schmuggeln einer gefälschten Pdstanweisung über einest namhaften Betrag tzlückte, beauftragte er ein bayrrp scheS Bankhaus 'für' den Betrag' Papiere zu kausem Nach einigen Tagen erschien er bei dem Bankier, legi, timierte sich Md'-strhielt die Papiere und den Restbej trag in Bar. Go häk er es in verschiedenen Städtenz so auch in Halle getrieben, wo es der Criminalpolizeh bald geglückt wäre, ihn zu ergreifen. Der geriebene Vürsche hatte indessen jedenfalls Unrat gemerkt und 8 Die Haftentlassung des Spielers Hermann Wolff ist gegen Stellung einer Kaution von 50000 Mark erfolgt. ° ß Von der Strafkammer zu Civilkammern über- wiesen worden sind, nach,der „Franks. Ztg.", zwei Richter, dis ist zwei In letzter Zeit viel besprochenen Prozessen dir 4. Strafkammer des Berliner Landgerichts I'Mitgewtrkt Häven: bei der" Freisprechung "gegen die Harmlosen und im^Juin dsr der Freisprechung des , „Vorwärts" von iher"iAnklage der ^Beleidigung des Dresdener OberlandeSgexichtS durch,hie. Behauptung, Paß es „iyst,ohn« Umschweife die- -Angehörigen der Arbeiterpartei als minderen Rechts erklärt Hat, ,US ,andere. Staatsbürger.5 "Dir viert« Berliner Straf- ka.mm.er fällt« «in sretsprechindes Urth'eil, weil eS /äuf Grund oer- BiwASaüfnahme'nöch Änlesüng der Ür- sch-rtft einiger' Uttheile des Obeilästdesgerichts zu DrsS- den zu der Ansicht kam, daß die Pehauptung deS „Vorw." dem Sachverhalt entsprach, - 8 Wegen Betruges steckbrieflich verfolgt wird der Baurat Robert Blankenburg aus Swinemünde. Blanken burg hatte seit etwa zehn Jahren die Stell« des KreiS- bauinspektors für den Kreis UsedM-Wdllkn inste. " Die internationale" Streikstäfistik '.'der' BeiUnxr Halbmonatsschrift „Der ArbeitMätkk^ Vrgiebt'.'däß die Zahl'd»j neü^ begonnenen Streiks nach vorübergehen dem Sinken im'Aügüst und SeptenMr. fich wieder wesentlich erhöht hat.' ' 8 Mi den Verhaftungen in München, Mer die, ustr berichteten, handelt eS sich, wie jetzt , bekannt wird« , mit Ausnahme einer Hebamme nur um jung« Leut«. Die Mitteilung/ daß ein Kommerzienrat und ein Buch, druckeretbefitzev. gleichsall« verhaftet Worden feien, ist unrichtig. - * ,^8-KMl. 2. November.' Ein großes Feuer wütete in Thyrm-Hoßbach. Di« Kirche und zehn Häus«nHnt> -fingeäschert ; eine große Summe baren Geldes ver- b^annie». i - - .z , 8» Hamburg! 2. November. An Bord dH Hamburg- Amerikm Dampfers „Lippe" fand gesterä eine Kessel- rxplosion statt. Das Deck wurde zertrümmert, ein« Person getötet, eine ander« schwer verletzt,