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IS. Jahrgang Freitag, den 10. Febrnar 1899 Nr. 18 Verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister, Aue (Erzgebirge.) Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstraße. 8- 22. Die Hausbesitzer sind verpflichtet: 1.) im Winter den vor ihren Häusern hinführenden Fußweg stets von Schnee und Eis möglichst frei zu erhalten, und bei Schnee- und Eisglätte mit Sand oder Asche zu bestreuen, sowie glatte Stellen auf- zuhacken, auch diesen Vorschriften, wenn Schnee- und Eisglätte über Nacht entstanden ist, bis spätestens früh 8 Uhr nachzukommen. 2.) an den Dachrändern sich bildende Eiszapfen sofort herunterzuschlagen, damit durch deren Herabsallen Niemand beschä digt werden kann. 3.) nach starkem Schneefall so bald als möglich den Schnee vom Dach zu beseitigen und währendem, sowie überhaupt an gefährdeten Stellen, 'Stan gen auszustellen und Fuß- wie Fahrweg von den herabgefallenen Schneemassen un verzüglich zu befreien. Der Rath der Stadt. v>. Krehschmar. Enderl. Zuwiderhandlung gegen vorstehende Bestimmungen zieht Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haftstrafe bis zu 8 Tagen nach sich. Aue, am 4. Februar 1899. Aev M^h der Stadt. / Rathsassessor Taube Baustellen an der Göthestraße. Für Baustellen an der Göthestraße sind uns 13 M. 50 Pf. für 1 f^sm. ge boten morden. Höhere Gebote können bis 15. Februar schriftlich oder mündlich auf unserm Stadtbauamt abgegeben werden. Bekanntmachuna. Die Hausbesitzer werden auf nachfolgende Paragraphen der Straßenord nung aufmerksam gemacht. «Mw-»», » ,-uutag» Mit 3 Namitienötättern, Arohstnn, Hute Heister, Zerrspiegel. «»-««««enlSpretS inkl. der» werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn 1 Mk. durch die Post 1 Mk. Auertyal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue n. Umgebung Inserat« die einspaltige Petitzeile 10 Pf-, amtliche Inserats die Eorpus-Zeile 25 Pf. Reklamen Pro Zeile 20 Pfa Alle Postanstaltenund Landbriesträger nehmen Bestellungen an. Aus dem Auertyal und Umgebung. MUlheUungeu von loealeu» Jutereffe Nu» »er ««»action ff«t« WiUki»u»U»«N. — (Theater-Gesellschaft Karichs.) Am Dienstag ging Sudermanns „Das Glück im Winkel" in Scene; war auch der Saal nicht übervoll, so errangen die Künstler mit der Aufführung dieses interessanten Schauspiels, des- sen etwas gewagter Stoff die realistische Weltanscyauung des Dichters so recht treffend wiederspiegelt, doch einen durchschlagenden Erfolg. Da an diesem Tage viele The aterliebhaber durch andere Festlichkeiten abgehalten wa ren, wäre eine nochmalige Aufführung erwünscht. Heute Abend kommt zunt Benefiz für Hrn. Richard Neumeister „Tharleys Tante" zur Aufführung, morgen folgt das charaktervelle Schauspiel „Der Hüttenbesitzer" von Georges Ohnet, möge es wieder ein volles Haus bringen. Aür Arnchkeidende viele«, wie allseitig schon lange ärztlich anerkannt, die Veste Külse die elastischen Gür telbruchbänder von L. Magisch, Stnltgart, Reuchlinstr. 6. Wirwerweisen zur näheren Informierung aus das in heutiger Nr. befindliche (Inserat. — (Bürgeroerein Aue). Montag fand eine Monats- Versammlung des Bürgervereins im Rathskeller statt. Von 2 Abmeldungen und 3 Anmeldungen wurde Kennt- niß genommen, letztere zustimmend erledigt. Ferner wur de mitgetheilt, daß das Ehrenmitglied des Vereins Hr. Stadtrath Caßler, bei Gelegenheit oer Ueberreichung des Ehrendiploms, dem Verein in (hochherziger Weise verschie dene Schenkungen gemacht. Zunächst übernahm Hr. Fa brikant Caßler die Bürgschaft für die der Stadtkasse entliehenen Gelder zur Tilgung des Deficits vom Bau der „König-Albert-Ärotte" im Stadtparke. Ebenso will der Genannte die Verzinsung der Summe bis zur völli- gen Rückzahlung tragen. Desgleichen erbot sich Hr. Stadt rath Caßler zu dem nächsten Dienstag slattftndenden Vereinsschlachtfest die beiden Schweine zu bezahlen, wäh rend Frau Caßler für eine Vergrößerung des Vereins banners sorgen will, nachdem sich herausgestellt, daß dasselbe der Bedeutung der Gesellschaft angemessen zu klein ist. — Zu dem nächsten Montag stattfindenden Mas kenball im Schützenhause, der großartig zu werden ver spricht, sollen Mitglieder u. deren Frauen nur Zutritt haben, wenn dieselben mindestens mit Gesichtsmaske ver sehen sind. So gestaltete sich die Versammlung zu einer höchst erfreulichen, sie hat wieder gezeigt, daß der Bür- gerverein angesehene Mitglieder besitzt, die jederzeit für die Interessen des Vereins sich aufzuopfern gewillt sind. Eine böse Krankheit hat wieder im Auerthale Einzug gehalten, die Influenza, welche in vielen Familien ihre Opfer fordert. Wenn auch selten Todesfälle bei diesem „russischen Schnupfen" vorkommen, so ist es doch immer hin eine recht quälende Krankheit, die ihre Opfer einige Tage an das Bett fesselt, mit starker Nervenerregung u. starten Ftebererscheinungen verbunden ist und schlimme Nachwirkungen haben kann, denn nach der Beschaffenheit des Patienten geht sie oft in andere schwere Krankheiten über. Citronensaft und laue Bäder sollen das beste Ge genmittel sein. — Ein Kunstgriff gegen den Keuchhusten, den der Schweizer Arzt vr. Nägeli entdeckt hat, soll sofort hei lend aus das Kind wirken und besteht in folgendem: „Man hake den Daumen einer Hund hinter den vorde- ren Schneidezähnen in den geöffneten Mund des nach Lust schnappenden Kindes und ergreife mit den übrigen Fingern derselben Hand den Unterkiefer des kleinen Pa- tienten und ziehe ihn nach vorn und abwärts, während die andere Hand, aus der Stirn liegend, den Gegenzug aurübt. Man hake aber den Daumen so ein, daß der selbe nicht nur die Schneidezähne, sondern auch den Kie- serknochen erfaßt. Ist der Griff erstjeinmal gemacht wor- den, so kommt da» mit Keuchhusten behaftete Kind schon von selbst herbeigesprungen, sobald es das Herannahen »ine» neuen Anfalls gespürt, damit man es behandle. Bedenkt man, daß durch die lästigen Stickanfälle Nasen- und Ohrenblutungen, Sprengung des Trommelfelles, Unterleibsbrüche rc. hervorgerufen werden können, dann wird man die Bedeutung des vr. Nägelischen Keuchhus tengriffes zu würdigen wissen. Frische Lust und Gur- gelungen werden die Leidens eit abkürzen, gegen die un angenehmen Erscheinungen dieser häufigen Kinderkrank heit giebt es sonst leider keine Hilfsmittel." Aus Sachsen und Umgebung. — Daß die Bahnsteigsperre die Eisenbahnverwaltung nicht vor Betrug schützt u. daß die Fahrt von Dresden nach Chemnitz für 30 Pf. gemacht werden kann, lehrt folgende von einem Berichterstatter des „MUßner Tage blattes" gehörte Geschichte: Ein Arbeiter in Dresden schrieb seinem in Chemnitz wohnenden Freunde, er wer de nächsten Spnntag nach Chemnitz kommen,-La- er aber kein Geld zur Fahrt habe, beabsichtigte er, die Fahrt mit einer Bahnsteigkarte anzutreten. In Chemnitz solle ihn der Freund abholen und ihm dann die für dort nö tige Bahnsteigkarte aushändigen. Der Dresdener ist denn auch ohne jede Kontrolle in Chemnitz angekommen, hat dort die bereits- einmal durchlochtc Bahnsteigkarte eingehändigt erhalten und das betrügerische Unterneh men war geglückt. Der Chemnitzer Freund hatte näm lich folgende List angewendet, um auch die zweite Bahn steigkarte durchlocht zu erhalten: Er lies nach dem Lurch lochen seines Billets mit den Worten: „Ach, ich habe ja mein Bier noch nicht bezahlt! nach der Restauration zurück und ging dann mit einer zweiten Bahnsteigkarte durch einen anderen Eingang aus den Bahnsteig und hatte jetzt die zwei notwendigen Karten. (Fe uerver s i ch er u n g.) Die Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha, welche im Jahre 1821 auf Gegenseitigkeit errichtet ist, hat mit dem Jahre 1898 8 und Siebenzig Jahre ihrer gemeinnützigen Thätigkeit vollendet. Im Jahre 1898 waren für ö 327 891 800 Alk. ^ge gen 1897 mehr 151 941 000 Mk.) Versicherungen in Kraft. Die Prämieneinnahme dieser Anstalt betrug im Jah re 1898: 16 784 975 Mk. 50 Pfg. (gegen 1997 mehr 803 617 Mk. 70 Pfg.) Von der Prämieneinnahme wird in jedem Jahre der jenige Betrag, welcher nicht zur Bezahlung der. Schäden und Verwaltungskosten, soirne für die Prämienreserve erforderlich ist, den Versicherten zurückgewährt. Nach dem jetzt veröffentlichen Rechnungsabschlüsse für das Jahr 1898 betrug diese: den Versicherten wieder zu fließende Ueberschuß 12 285 265 Mk., gleich 74»/<> der ein gezahlten Prämie. Im Durchschnitt der zwanzig Jahre von 1879 bis 1898 sind jährlich 74st« der eingezahlten Prämien an Ueberschuß den Versicherten zurückerstattet. Der Simplicijsimus (ill. Wochenschrift, von Albert Lan gen, München, viertelj. M. 1.25, Einzelnummer 10 Pf.) bringt in seiner Nummer 44 wieder ungemein viel beach tenswert Amüsantes in Wort und Bild. Auf der ersten Seite nimmt Bruno Paul in einem vorzüglichen, äußerst dekorativen Bilde Stellung zu den Ausweisungen in Schleswig. Mit Zeichnungen zu durchweg guten und treffenden Witzen find ferner in der Nummer vertreten: E. Thöny, Wilhelm Schulz, W. Caspari und I B. Engl Der beliebte Hausdichter des SimplissimuS Hieronymus Jobs, ist als Räuberhauylmann in det böhm. Wälder gegangen, von wo her er seine Erlebnisse in lustigen Knittelversen berichtet, nicht „ohne witzige Schlaglichter auf allerlei aktuelle Ereignisse in seinem bisherigen Va terland zn werfen. Textlich vervollständigen die Num mer Beiträge von Ludwig JacobowSki. Dr. Ludwig Thoma und mehrere lustige Sachen unter der so schnell populär gewordenen.Rubrtk: Lieber SimpltcissimuS. Die Nummer 46 des Simplisstmus wird als Carnevalsnum- mer erscheinen und besonders reichhaltig und lustig sein. Diese Nummer kann auch direkt vom Verlag frauko gegen Einsendung von 15 Pfennig in Marken bezogen werden. Ocffentlicher Dank dem Herrn Franz Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen, Nieder-Oestreich. Erfinder des antirheumatischen an tiarthritischen Blutreinigungs-Thees. Blutreinigend für Gicht u. Rheumatismus. Wenn ich hier in die Oefsentlichkeit trete, so ist es deshalb, weil ich es zuerst als Pflicht auseye, dem Herrn Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen, meinen innigsten Dank anszusprechcn für die Dienste, die mir dessen Blutreinigungsthee in meinem schmerzli chen rheumatischen Leiden leistete, und sodann, um auch Andere, die diesen« gräßliche-.« Uebel enheimsallen, auf diesen trefflichen Thee aufmerksam zu machen Ich bin nicht im Stande, die mar ternden Schmerzen, die ich durch volle 3 Jahre bei jeder Wittcr- ungsveränderung in meinen Gliedern litt, zu schildern, und von denen mich weder Heilmittel, noch der Gebrauch der Schwefel bäder in Baden bei Wien befreien konnten. Schlaflos wälzte ich mich Nächte durch im Bette herum, mein Appetit schmälerte sich zusehens, mein Aussehen trübte sich und meine ganze Körperkrast nahm ab. Nach 4 Wochen langem Gebrauch obengenannten ThecS wurde ich von Meine Schmerzen nicht nur ganz befreit und bin es noch jetzt, nachdem ich schon seit 0 Wochen keinen Thee mehr t. iike, auch mein ganzer körperlicher Zustand Hal sich gebessert. Ich bin fest überzeugt, daß Jeder, der in ähnlichen Leiden seine Zuflucht zu diesem Thee nimmt, auch den Erfinder dessen, Herrn Franz Wilhelm, so wie ich segnen wud. In vorzüglichster Hochachtung Gräfin Butschin-Streitfeld. Oberstlieutenants-Gattin. Bestandtheile: Innere Nußrindc 50, Wallnußrinde 50, U menrinde 75, Franz. Orangenblätter 50, Eryngiblättcr 35, Sca biosenblätter56, Lemnsblätter 85, Bimslein 1,50, rothes Sandel Holz 75, Bardannawurzel 4t, Laruxwurzel 3,50, liaäio, Oaris- pdz-U. 3,50, Chinarinde 50, Eryngiiwnrzel 57, Fenchclwurzel (Samen) 75, Grasmurzel 75, Laphathewurzel, Süßholzwurzel C assaparillenwurzel 35, Fenchel, röm. 3.50, weiß. Sens 3.50 Nachtschattenstengel 75. "TL. Darrren- uucjs utoSe K5I O88V8 8vi tlUlvnt iu nur 8«t«n unü 8o1iüvll ijunlilüt«». kiii r>lvi«lvN8ta1k» an«! Vvrsauä nervst ausrvnrbs ckirsstb an krivais. jstu»d»r porto- und sxsssntroi. SaU-Seide 75 Pfge. bis 18.65 p. Meter, —sowie schwarze, weiße u. farbige ii»nn»b»rg-8»iii» von 75 Pf. bis Mk. 18.65 p. Met. — in den modernsten Geweben, Farben und Dessins. An ksäoemrin kranko umt verralll in» iiau». Muster umgehend. 3 6. ttonnsdsrg's Lsiävn-k'sdi'ikon (k. u. k. ttoü.) Lürlok. IL«vi8i«n der Lagerbest, antäßl. d. Neu-Uebernahme veranl- uns noch für kurze Zeit den rvirleltvüeu 4u»vvrltrruk sämmtlicher Damenkleiderstoffe für Frühjahr,r minner, He«bst und Winter sortzusctzcn u. offer. beispielsw. 6 lüvzer «oliäsu ltlv«tvv ikbplilk r. Lleiä k. Ä. 1.80 kkg. 2) 6 „ „ ,4rui>»-8ommvrstoK„ „ „ 1.80 „ 6 „ „ 4da<llei--)iour«»ut« „ „ 2.70 „ 6 „ „ Vuinontuvk u. I-ockon „ „ 3.S0 „ Außerd. neuest. Eingäng. s. d. Frühjahr u. Sommersaison. Mod. Klei ber- u.Blousenstoffe in allergrößt. 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