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Allerthal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Aue n. Umgehung. ... 3 N-mili-Ettnm N»,,.«, KM- S-i»-r, Z-itspi-g-k. „„».L'-Nl,, >« Av»«»«m<ntsvreis amtlich» Inserate die Lorpus-Zeile 25 Pf. inkl. der» wenhvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: «mil Hegemeister, Aue sErzgebirge.) Reklame» pro Zeile 20 Psg, mit «ringerlohn 1 Mk. Redaktion u. Expedition: ««», Marktstraße. Postanstaltenund Landbrie,träger durch die Post 1 Mk. nehmen Bestellungen an. Nr. 137. Freitag, den 18. November 1898. 11. Jahrgang. Aus dem Auerthal und Umgebung. Vermischtes. Mittheiku«»«« vor» localem Interesse N„» »er Revaction stet» willkommen. Am vergangenen Montag feierte der „Bürger-Verein" sein ZöjährigeS Stiftungsfest im schön dekorirten Saale de- Bürgergartens. Nachdem Hr. Vorsitzender Albin Rotzner die Festteilnehmer begrübt, und der ehrenden Thä- tigkett des Vereins in warmen Worten gedacht hatte, schloß er mit einem stürmisch erwiderten Hoch auf Sr. Maj. König Albert, woraus das Sachsenlied begeistert gesungen wurde. Das Conzert von hiesiger Stadtkapelle in bester Weise ausgeführt, sand vielen Beifall, ein solenner Ball schloß sich an, der bis in die frühen Morgenstunden dau erte Möge der Bürgerverein auch in seinem ferneren Wirken ein Vorbild edler Bürgertugenden seinu. bleiben. 6 um das Gemeinwohl hiesiger Stadt verdiente Bür ger hatten sich zusammengethan u. eine Bürgeroersamm lung einberusen, zu der 70—80 Herren aus allen Be- rusSklafsen etngeladen waren, um ein geschlossenes Vor gehen aller Bürgerkreise gegen die Bestrebungen der So zialdemokraten betreffs der in Aussicht stehenden Stadt verordnetenwahlen zu veranlassen, und eine Candidaten- list« lokalpatriotisch gesinnter Männer auszustellen und durchzubringen zu suchen. Eine diesbezügl. allgemcine Ver sammlung ist für die ersten Tage nächster Woche vorge sehen und soll endgültig über die Annahme dieser Liste Entscheiden. — Schon wiederholt ist es oorgekommen, daß am Floßgraben, nach dem Panorama zu, promenirende Da men von einem anscheinend dem Arbeiterstande angehö renden Mann belästigt und bedroht worden sind. Der selbe wählt sich meistens den Montag zu seinen Rü- peleien, wie es auch letzten Montag wieder geschah, wo eine Dame von ihm in der frechsten Weise insultirt wur- de. ES wäre wünschenswerth, daß dem Treiben dieses schamlosen Burschen endlich Einhalt gethan würde. DaS König!. Amtsgericht macht bekannt: Auf Folium S39 des hiesigen Handelsregisters ist das Ausscheiden der Fabrikanten Emil Guido Gräßler in Lauter aus der Firma Gebrüder Gräßler in Lauter verlautbart worden. Ferner: Aus Folium 116 des hiesigen Handelsregisters ist die Firma Gebrüder Nier, Klempnergeschäft in Beierfeld, gelöscht worden. — Eisenbahn Karlsbad Johanngeorgenstadt: Das k. k. Eisenbahnministerium veröffentlicht; „Laut der vorliegenden Berichte der k. k. Eisenbahnbauleitung in Karlsbad und der k. k. Staatsbahndirektion in Pilsen ist die Fertigstellung der Theilstrecke Neudeck — Landesgrenze nächst Johanngeorgen- stadt der Bahnlinie Karlsbad—Johanngeorgenstadt bis Mitte November I. I. zu gewärtigen: hingegen sind die von der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung auszuführenden Um» bauarbeiten im Anschlußbahnhofe Johanngeorgenstadt derart noch im Rückstände, daß der volle Anschlußverkehr in diesem Jahre nicht wird in's Leben treten können. Um den vielsei seitigen wichtigen Interessen, welche sich an die eheste Be- triebseröffnung der vorbezeichneten Bahnstrecke knüpfen, nach Thunlichkeit Rechnung zu tragen, hat sich das Eisenbahnini. ntsterium bestimmt gefunden, zu verfügen, daß einweilen die Theilstrecke Neudeck—Platten (wie mitgetheilt 21. November, noch in der zweiten Hälfte des Monats November) l. I. dem öffentlichen Verkehre übergebe» werde. Indem das Visenbahnministerium hiervon dem geehrten Verwaltung-» rathe Mitthcilung macht, fügt es die Bemerkung bei, daß dermalen mit der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung Ver handlungen im Zuge stnd, welche dahin zielen, die Aktivi» rung eines beschränkten Uebergangsverkehrs für Massengüter, namentlich Holz und Kohle in Wagetiladungen, nach Jo hanngeorgenstadt noch in» Laufe des kommenden Winters zu ermöglichen. Wien, am 28. Oki. 1898. Der k. k. Eisen- bahnminister. Wittek m. p. Hie» zu bemerkt ein österreichi sches Blatt: Es ist sehr erfreulich, ans dein vorstehende» Erlasse entnehmen zu können, daß die österreichische Baulei tung ihre Aufgabe rechtzeitig erfüllte, während man merk würdigerweise auf sächsischer Sette noch im Rückstände ist. ES nimmt das um so mehr Wunder, als ja die Betrieb samkeit bet sächsischen Unternehmungen aller Art längst sprichwörtlich war. Diesmal waren also unsere guten Sach sennachbarn nicht genügend „Helle". Hoffentlich wird aber nun „drüben" alles daran gesetzt werden, um bald fertig zu werden, damit wir Karlsbader, die wir im Winter ost ge nußreiche „Schlittenfahrten" nach Johanngeorgenstadt unter nahmen, um im dortigen vorzüglich geleiteten „Hotel de Gchle" rinzukebren, in die Lage versetzt werden, in der lan gen Winterszeit leichter, bequemer und billiger Ausflüge in'S „Gebürgt" zu unternehmen. — Da gegenwärtig die Formulare zur Deklaration des Einkommens versandt werden, veröffentlichen wir in Fol gendem die Skala, nach welcher die Einkommensteuer er hoben wird: Klaffe über Einkommen Steuersatz 1s. von 400 dis 500 Mk. 1 Mk. 1 500 600 2 2 »» 600 ,, 700 D 3 3 700 800 4 4 »k 800 950 6 5 950 1100 8 6 1100 1250 10 7 // 1250 // 1400 13 8 1400 1600 16 9 »» E 1600 1900 21 10 k» 1900 2200 29 11 B 2200 kl 2500 37 12 D M 2500 »/ 2800 45 13 M 2800 3100 54 14 3100 3400 63 IS »5 3400 3700 72 16 3700 4000 82 17 4000 4300 96 18 ,, 4300 4800 112 19 4800 5300 128 20 k» 5300 5800 144 21 5800 lk 6300 161 22 * 6300 6800 178 23 6800 f, 7300 195 24 M 7300 // 7800 212 25 7800 8300 229 26 8300 8800 246 27 8800 9400 264 28 9400 10000 282 29 10000 ,, 11000 300 „ usw. — Wie jüngst berichtet wurde, wird die Hei.emr^ch- tung der Personenwagen ru den Dnrchgangs-(D-) Zügen der preußischen Staatsbahnen ^ur Zrir dahin verbessert, daß die Erwärmung der einzelnen Wagenabteilungen durch die Nei- senden reguliert werben kann. Hierzu wird jetzt mitgeteili, daß aus unseren Sächsischen Staatsbahnen bereits sämtliche Personenwagen 1. und 2. Klasse, sowie die neueren Wagen 3. Klaffe eine derartige Reguliereinrichtung besitzen. Natur gemäß kann mit ihr nur ein allmählicher Wechsel de.' Tem peratur herbeigeführt werden und es sind deshalb jetzt Ver suche angebahnt worden, eine raschere Lüftung der Wagen abteilung ohne Oeffnen der Fenster herbeizusühren. „WaS soll ich nur noch mit dem Mädchen anfangen," so fragen oft Eltern und Vormünder, wenn sie alles ver sucht haben, schwer erziehbare oder leichtsinnige Mädchen zum Gehorsam und zur Arbeitsamkeit zu bringen. Wie in manchen anderen schwierigen Lagen u. Fragen kommt auch hier die Innere Mission zu Hülfe. Es ist gewiß manchem angenehm zu erfahren, daß der Verein für In nere Mission in Leipzig für Mädchen von 14 bis 18 Jahren, welche durch ihr Verhalten ihren Angehörigen Kummer und Sorge bereiten, schon seit einer Reihe von Jahren eine Erziehungsstation im Martinstift zu BorS» dors eingerichtet hat. Die Mädchen erhalten unter der Anleitung und Aussicht von Diakonissen in einem fami lienartigen Zusammenleben Ausbildung in allen häus lichen Beschäftigungen u. werden unter Zucht des gött lichen Wortes und der Arbeit zu brauchbaren Menschen herangebildet. Es stnd schon viele sehr günstige Erfol ge erzielt worden. Anmeldungen werden angenommen von der Vereinsdirektion, Roßstraße 14. — Ein nicht uninterressanter Vorfall in Constantinopel illustriert die eigentümlichen Verhältnisse der Türkei rech: eigenartig: Die durch ihre Weltreise bekannt gewordene Firma Compagni Comet in Dresden lies an ihre Abon nenten aus Constantinopel auf Ansichtskarten das Por- trait des Sultans versenden, welche aber von der dorti gen Behörde confiszirt wurden mit dem Begründen, daß d»r Btidniß des Sultans von der Türkei aus nicht ver sandt werden darf. Das gleiche Schicksal hätte beinahe eine 2. Karte erreicht, auf welcher die große Moschee ab- gebildet ist; doch ist es dem energischen Auftreten des Reisenden der Gesellschaft gelungen diese Karten sreizube- kommen. Wie werden nun die Abonnenten ihren Sultan erhalten? O, Mohamed, Du hast es dir einstens gewiß nicht träumen lassen, daß Du auch der Ansichtskarte des Ungläubigen gefährlich werden kannst. Bor kurzem brachten wir eine Notiz über die bevorstehende Grün dung einer deutschen Goldminen-Gesellschajr in Dresden. Inzwischen erfahren wir weiter, daß eine der ersten Kapazitäten ans dein Gebiete der Geologie und. Mineralogie, Herr Professor l>r.K. Lebbeke von der Königl. B. Tech». Hochschule in München,sich nach eingehender Prüsung der ihm vom Syndikat zur Erschließung südafrikanischer Goldfelder G. m. b. H., Dresden überlassenen Erzproden nnd sonstigen Unterlagen äußerst günstig überdas bevorstehende Unternehmen des gedachten Syn dikates ausgesprochen hat. Unter anderem schreibt Herr Professor Or. K. Oebbekc: „Diese Proben entsprechen in ihrem Gejammchabituü durch aus denjenigen Gesteinen, welche sich in den legten Jahren in Süd afrika als fo außerdentlich gvldreich erwiesen hveu. Tie petrographi sche Beschaffenheit der vorliegenden Gesteine und zumal der verhältnis mäßig hohe Gehalt an Schwefelkies, welcher auch in Ludasrika als Träger des Goldes anzujehen ist, erscheint hoffnungsvoll, um jo mehr, als es sich erfahrungsgemäß bei Borlommnissen von derartiger Aus bildung nicht um Gänge handelt, welche verhältnismäßig rasch ihre Be schaffenheit ändern, sonder» um schichtcuartige Eiulageruuge» in de» Schiefern, wie sie sich überall in den südafrikanische» Goldfeldern als äußerst gleichmäßige Träger von Gold erwiesen Haven." — Eine der artig günstige Beurteilung seitens einer Autorität wie Herr Prof. Or. K. Oebbeke spricht sehr für die Solidität des Unternehmens nnd die voraussichtlich hohe Rentabilität der zu gründende» Deutschen Gvld- nlinen-GWellschast in Dresden. Gewerbliche Schutzrechte aufgesteür vom Patentbureau Sack Leipzig. Patentanmeldungen: „Lrommelrauhmaschinen Breithalter" Firma Ernst Geßner Aue- Patenterteilungen: „Rundsalzverjchließmaschinc", E. Kircheis, Aue. Gebrauchsmuster: „Gardinenjchoner", Kvnrao Ulopier, Aue, „Schloß kasten", Oskar Wendler, Aue, „urapenrauhmajchineErn» Geßner, Aue, „Drahtbiege und Schneidvmrnylung". Edm. Hiltinann u. Eo., Aue i. S. „ Reiche Ernte« bedingen starke Düngung. Die diesjährige reiche Ernte ersoroert einen starten Ersah an Pslau- zennährstoffen, da dem Boden hierdurch weit mehr entzogen wordenist, alsdiirch «ine schwache Ernte. Zn erster Linie handelt es sich nm den Erjav der Mineralbefkandleile, also der Phospyorjänce, des jtalis und Kalles. Nehmen wir eine mittlere Ernte zu 25 Zentner pro Morgen an, so würden wir dadurch dem Boden entziehen rund 4o Psd. Uati, 12 Psd. Phosphorsäure und 24 Pfd. Kalk. Ein reicher Ertrag von 46 Zentner Heu entnimmt den Boden rund 60 Psd. Kali, 26 Pfd. Phos phorsäure und 60 Psd. Kalk. Aus diesen verschiedenen Zahlen geht hervor, daß der Ersah sich einigermaßen nach der Nayrfioficnlnahme zu richten hat. Um für das nächste Jahr die Gruudveütiiguugen einer reichen Ernte zu schaffen, würde es nötig sein, den in guter Knttur be findlichen Wie,en, sofern wir es nicht nut leichten, sandigen oder ain- moorigen Bodenarten zu thun haben, die aus ihrem Eigenen an Kali nichts hergeben können, mindestens 4 bis 5 Zentner »lall pro Morgen zuzusehen. Ist die Wiese von Natur katiyaltlg, nue solches ü Krall dei schwerem Boden der Fall ist, jo brancht ,elbstvctstanülich nicht die ganze entzogene Kalimenge wieder zugcjeht zu werden, doch wird man immer hin gut thun, die Kalidüngung auch hier nicht ganz außer Acht zu la,- ,«n. An Phosphorjäure muß dem Boden stets mehr gegeben werden, als ihm durch die Ernte entzogen worden hl, einmal deshalb, weil un- jere meisten Böden nur ganz geringe Phospyorjänrevorralc haben, und dann weil nicht alle Phosphorjäure, die wir der Wie,e znsühren, von den Pflanzen aufgcfunden wird. Eine regelmäßige Jahresoüngung mit etwa 2 Zentner Thomasmehl ist immer augczeigl, darin ,nhren wir dem Boden gleichzeitig 75 bis rOO Psd. Kalk zn, so daß nach dieser Richtung hin ebenfalls der Bedarf der Pflanze gedeckt wird. Dnrch diese Düngung wird bekanntlich zugleich der Bruchs der schmeuer ings- blütigen Pflanzen gefördert, sodag also die Slickslvsjdüngr ig meßt entbehr lich gemacht. Wird ausnahmsweise zur Förd-rung oesu:raswnchsu in eine ichwache Slickstoffdüngung erford-rlich, jo ge cg-: oaz. ca. -0 Psd. Chilisalpeter oder 40 Psd. fchweselsaures Ammon.nt pro Morgen. Ein neues Bolksinstruinent für Hausmusik. Aus der Schweiz, wo neue praktische Erfindungen immer rascher Eingang finden, als anderswo, erfahren wir, daß dort ein leicht erlern bares, handliches und billiges Musikinstrument ganz erstaunliche Ver breitung gesunden habe. Es ist dies die sogenannte Acrordzither. An stillen Feierabenden kann man aus vielen Häusern wvhUnnlgctränkle Melodien in harjenähnlichen Tönen erschallen hören, deren Entstehung der allein versteht, der das Instrument kennt. Mit der gewöhnlichen Zither hat eS nur die äußere Form und Eonjlrullion gemein, leine be sonderen Vorzüge aber verdankt es drei neuen Vo ichtu gen, wodurch bewirkt wird, daß..lau 1. ohne Notenken.luisse jedes Volkslied und einsache Musikstück zu spiele», 2. die Begleitung dazu leicht zu finden und 3. das Instrument selber zu stimmen vermag, alles ohne Anleitung eines Lehrers. Eine Menge deutscher und amerikanischer Fabriken bemühen sich, der steigenden Nachfrage nach dem neuen Instrument zu genüge», in- dcsseu hat eine Dresdner Firma ihre Eonrnrrrntinnen in jeder Bezic htig sosehr überholt, daß mau in Fachkreisen immer die Müllcr'iche meint, wenn man von Accordzilhern überhaupt spricht. Das Haus I. T. Müller in Drcöden-Stricjeu gicbt auch ein eigenes; reizend änsgc- staltetcS Accordzither-Büchlein heraus, das auf Verlangen Jedermann gratis und franco zngesandt wird. I v <j v 8 t Ni 1 - «ine» Ikeiikadoi» uuck kiou-Oebornadwo, rvraulüssou uus z.n siusw vkrKUvben 4u8V«rlluu5 f. tVoiduaehtsZosokeuko iuOameuüloicksr- stolls für VVintor.Ilvrbst, ^rüdjatlr u. gvuuner u. ollerir. boispioisw.: 5 Aster »ollcken VVlntvrotolk r. Lieick f. LI. 1.80 ktz. « n » «untluxostoir „ „ „ „ 2.10 „ 6 „ „ rlexilx« u. > «lonrstoll^ „ 2.70 „ 6 H » Naibtuvb „ » „ 2.85 „ sowie neueste Eingänge der modernsten Kleider u. Blonsensloffe für den Winter, Vers, in einzelnen Metern bei Aufträge» vou LO Mk., an fr. kl L1"s I N 8 L kl H Lo, f»an>lkurt,»m Rain, Versandhaus. 10 Prozent extra Rabatt auf alle schon rcduzjriyn Preise während der Inventur Liguidatiül» Muster a. Bert. sr. — Modcbilder gr. Stoff z. ganzen Herrenanzug f. M. 3.7s) mit 10 Prozent Extra- „ „ „ Eheviotanzüg „ 5.8S) Rabatt. 1