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—— Auerthal -Zeitung 8. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Aue «. Umgebung 11. Jahrgang Nr. 126 Sonntag, den 23. Oktober 1898 S. sie begonnen hatte, mit Gesang und Gebet geschlos- is rl 5 c a.D ürze a s »ck el. In er- Kirchen-Aachrichlefl für Ktösterlein-Zette. Borm. halb S Uhr Beichte. S Uhr HauptgotteSdicust mit heil. Abend» mahl. Nachm. 2 Uhr Bet- und Taufgottesdienst. Verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister, A u e (Erzgebirge.! Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstratze. igen, , wie Aus» wur- gattt ' e we tz oft sam- l, der best. glich am« Ser« lelle ke ich Von >wer» kehr» esun- edie» »ine- i und iihere dec den hendes Lastgeschirr überfahren worden. Der Gefchirrführer hatte sich zur Aufsuchung der verloren gegangenen Wagen decke von seinem Geschirr entsernr und dasselbe mitten au> dem Gleise stehen gelassen, gewiß ein nicht scharf genug zu verurteilender Leichtsinn! Glücklicherweise sind Menschenleben bei dem Unfälle mchl zu beklagen gewesen l In Postkreisen tritt mit großer Bestimmtheit das Gerücht auf, daß der Kaiser!. Postdirector Herr Walter demnächst in den Ruhestand zu treten beabsichtige. Der Beamte steht in hohem Alter, so daß das Gerücht wohl nicht ohne Grund ist, zumal es sich wiederholt. — Dem um die Entwickelung Leizigs verdienten Oberbürgermei ster Dr. Koch soll ein Denkmal errichtet werden. Den Stadtverordneten wird am Mittwoch eine entsprechende RatSoorlage unterbreitet. — Rach durchschwelgter Nacht kam heute vormittag ein „Sohn seines Vaters" in das Kontor des letzteren in der Ritterstraße. Papa, der na türlich schon flott thätig war, empfing seinen 19jährigen Herrn Sohn nicht allzusreundlich, um so weniger, als der letztere noch bezecht war. Der Vater wollte ihn des halb nach Haus führen küssen — auf der Treppe aber bekam der junge Mann derart „moralischen Katzenjam mer", daß er sich zwei Kugeln in den Kopf jagte. Töd lich sind ihm die Kugeln nicht geworden, allein ein lan ges Krankenlager ist dem jungen Mann doch gewiß. Die altehrwürdige Nikolakirche wird einer vollständigen Erneuerung unterzogen, und zwar durch Herrn Architek Weidenbach, welcher soeben in der neuen reformierten Kirche ein prächtiges Baudenkmal für Leipzig schuf. — Die Zahl der freiwilligen Feuerwehren ist infolge steter Fortentwickelung der städtischen Berufsfeuerwehr von 16 aus 3 zurückgegangen und hat nunmehr auch die frei- willige Wehr im Stadtteil'Anger ihr Vertragsverhältnis zum Rat gekündigt. — Die zahlreichen Exmissionen in folge der Wohnungsnot haben der Stadtverwaltung im letzten Jahre eine Kostensumme von 33 37 Mk. für den Transport von Mobilien nach den Exmittiertenhäusern auferlegt. — Seit 1894 hat der aus Münsterberg ge bürtige Albert Horn städtische Armenunterstützung genos sen, und als er kürzlich ins Krankenhaus kam, träumte das Armenamt die Wohnung desselben. Zur größten Ueberraschung^sanden die Beamten dort überall versteckt zusammen 14 540 Mk. in Wertpapieren und 1 399 Mk. in bar. Nach der Entlassung Horn's aus dem Kranken haus stellte das Armenamt Strafenantrag und erzielte die Verurteilung H.'S zu 800 Mk. Geldstrafe. Der „Ham ster" mußte auch 1153 Mk., die er aus der Armenkasse erhalten hatte, zurückzahlen. — Kaufmann Adler am Niedermarkt in Döbeln war mit dem I6jähr. Lehrling Goldammer aus Leisnig im Keller mit Abfüllen von Benzin beschäftigt, als plötzlich eine Explosion des Benzinballons erfolgte und Beide in einem Flammenmeer standen. Herr Adler hatte die Geistesgegenwart, den Lehrling, dessen Kleidung sofort in Brand geriet, sodaß er einer Feuersäule glich, aus dem Bereiche der Flamme zu schleppen. Die Feuerwehr mußte den Kellerbrand löschen. Der schwer verbrannte Lehrling wurde nach dem Stadtkrankenhause gebracht. Adler ist an Gesicht und Händen ebenfalls erheblich ver letzt. Das Abfüllen des Benzins hat Adler in der Regel ohne Licht vornehmen lassen, diesmal aber, da es im Keller zu finster war, nachträglich noch eine Laterne ho len lassen, wodurch das bedauerliche Unglück herbeige» führt wurde. berühmten englischen Predigers Forderungen für die Wahl des Berufes, die Vorbereitung durch Gebet, die Ausbreitung auf der Kanzel und im Leben auch für uns Zustimmung verlangen und von Bedeutung sind. Nach 3stündiger Tagung wurde die Konferenz, ebenso wie sen. Aus Sachsen und Umgebung. Am Sonnabend vormittag gegen 11 Uhr ist kurz vor Haltestelle Scheibenberg durch denvon Schlettau kommen- Personenzug ein herrenlos auf dem Straßenübergang ste- — In diesem Jahre sind auf Station Nossen 20 000 Stück Gänse ausgeladen worden. Sie mußten eine drei- tägige Quarantäne durchmachen, zu welchem Zwecke auf der Wiese des Gastwirts Handrick verschiedene Zelte er richtet waren. Nach Besichtigung durch d. Bezirkstierarzt gingen dann die Gänse nach allen vier Windrichtungen in das Land hinein. — In Großbauchlitz bei Döbeln stürzte der Nagel fabrikant Wapler auf einem Neubau aus einer Höhe von zmei Stock herab und zog sich einen Bruch der Wirbel säule zu, die den Tod zur Folge hatte. — „Das Lied, das aus der Kehle dringt, ist Lohn, der reichlich lohnet". So hat Goethe einst naiver Weise gedichtet. Heutzutage sind die Sänger und Sängerinnen schon etwas anspruchsvoller geworden, was durch nach stehende Thatsache, die Kapellmeister Pohle in Chemnitz dem dortigen Tageblatt mitteilt, aufs neue bestätigt wird. In dem Bestreben, alles menschenmögliche zu bie ten und vor keinem Opfer zurückzuschrecken, beauftragte Herr Pohle einen Freund, mit der zur Zeit in der Nähe weilenden gefeierten Sängerin Frau Marcella Sembrich wegen eines Engagements für Chemnitz in Unterhand lung zu treten. Dieser teilte nun das Ergebnis seiner Mission dem Auftraggeber mittelst Schreiben mit. Es lautet: „Dresden, am 1. Oktober 1898. Lieber Freund! Marcella empfingmich in Brillanten, war sehr nett und liebenswürdig, singt aber nicht unter 4000 Mk. Sollten Sie trotzdem geneigt sein, erbitte umgehend telegraphi- sehe Nachricht. Ihr N." — In den Räumen der Leipziger Allgemeinen Kre ditanstalt wurde unter der Firma „Lipsia", chemische Fabrik, eine Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Mügeln, Bezirk Leipzig, gegründet. Die Gesellschaft will ans den in der Mügelnschen Gegend vorhandenen Kalklagerfl che mische Produkte Herstellen, und hat ein Grundkapital von 250 000 Mk. — In Kuhnitzsch bei Wurzen ruhte auf der Pfarre ein uraltes Recht, das in seiner Eigentümlichkeit wohl einzig dasteht. Der Geistliche war nämlich befugt, all täglich aus der Erbschänke vier Schleis-Kannen Bier für vier Pfennige und im Falle des Mehrbedarfs für fünf Pennige jede Kanne holen zu lassen oder an Ort und Stelle zu trinken, mochte das Bier hier oder an anderen Orten auch noch so teuer sein. Darüber entstanden aber in neuerer Zeit zwischen Psarrherren und den Erbschän- ken so vielfache Streitigkeiten, daß im gegenwärtigen Jahrhundert der Amtshauptmann v. Lorentz zwischen den Erbschänken und dem Pastor einen Vergleich ab schloß und vom Konsistorium zu Wurzen bestätigen ließ, wonach der Psarrherr seit dieser Zeit ein aus jähr, vierundzwanzig Thalern bestehendes, in Halbjahrsraten auszuzahlendes Bierlegat empfängt. , Das Waffergeld für das z. Vierteljahr 18S8, sowie die * Waftergeldreste vom 2. Vierteljahr sind bis »v. Oktober 1808 an unsere Gtadtkaffe zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist wird gegen die Säumigen das mit Kosten verbun dene EinhebungSversahren eingeleitet, nach Befinden auch die Absperrung des Wasser- Zuflusses verfügt werden. Aue, den 21. Oktober 1898. Aus dem Auerthal und Umgebung, »itthcttun,«« von localem Jntcresse stnd »er «evaetton stets willkommen. Das Weihnachtssest ist in naher Aussicht und da rü- sten sich denn unsere Vereine, um Geld zu schaffen, armen Kindern, die keinen Vater, keine liebende Mutter mehr haben, die ihnen den Weihnachtstisch decken könnten, eine Festfreude zu machen. So wird morgen im „Blauen Engel" der „Frauen verein zu Aue" einen Theaterabend veranstalten und hat hierzu das interessante Lustspiel „Ein heimliches Verhält nis' gewählt, das eine hiesige Dame zur Verfasserin hat. Auch zu den einzelnen Rollen sind die besten Kräfte ge wonnen, so daß dieser Theaterabend ein sehr interressan- ter zu werden verspricht. . Im „Bürgergarten" wird Morgen Abend der sogen. „Runde Tisch" ein sehr abwechslungsreiches Conzert ge ben. 3 Damen und 2 Herren, sämmtlich von, hier, gut geschult und mit herrlichen Stimmen begabt, treten in Gesangspartien und Jnstrumentensolis auf, ebenso kommen 2 interessante Duetts zum Vortrag, das Militär vereins-Sängerchor und die Stadtkapelle wirken mit, so daß das 14 Nummern starke Programm recht interessant zusammen gestellt ist. Nach dem Conzert folgt Ball bis 2 Uhr, sodaß auch für Tanzlustige gesorgt ist. Mö gen beide Veranstaltungen, deren Ertrag zu Christbe- scheerungen für arme Kinder bestimmt ist, ein recht volles Haus finden. Die Königliche Amtshauptmannschast zu Schwarzen berg veröffentlicht folgende Verordnung, die „Verun reinigung der fließenden Wässer betr." Die Königliche Amtshauptmannschast findet sich veranlaßt, die zuletztun- term 17. Oktober 1890 veröffentlichten, gegen die Verun reinigung der fließenden Wässer gerichteten Vorschriften erneut einzuschärsen und Folgendes zu verordnen: 1., Das Einwersen von Asche, Kohlenresten und Schlacken aus den Feuerungen der Dampfkessel, Eisenwerke und Hausösen, von zerbrochenem Thongeschirr, abgenutzten Metallgegenständen, Schutt und Steinen aus Steinbrü chen, Ziegeleien und Gebäuden, Eisenabfällen, Straßenkeh richt, Thierkadavern, Sägespänen, erschöpfter Lohe und ausgebrachten Farbhölzern, sowie ähnlicher Stoffe, 2., das Zusühren nicht ^geklärter Betriebswässer mit festen , Abfällen aus Bergwerken und Aufbereitungsanstalten, Hütten- und Blausarbenwerken, chemischen und Papierfa briken, Holzschleisereien, Gerbereien Färbereien und Woll wäschereien, den Schlachthausabgängen u. s. w. in die fließenden Wässer ist verboten. Zuwiderhandlungen wer den mit Geldstrafe bis zu 500 Mark, eventuell mit ent sprechender Haft bestraft. Bei gleicher Strafe ist 3., in jedem Etablissement, dessen Absallwässer mit festen Stos sen, insbesondere Holzstoff vermischt sind und den fließen, den Wässern zugeführt werden — soweit noch nicht ge schehen — bis spätestens zum 1. Mai 1899 eine zweck entsprechende Klärvorrichtung mit Manteleinsatz anzulegen, auch ist 4., für gehörige Reinigung der vorhandenen Klär vorrichtung zu sorgen. Die Besitzer sind gehalten, Ta gebücher zu führen, in welche die Tage der bewirkten Rei nigungen, die Menge des ausgehobenen Schlammes und der Ort der Ablagerung des letzteren einzutragen und welche den revidirenden Beamten aus Verlangen jederzeit zur Einsicht .vorzulegen sind. Die Ortspolizeibehörden werden wiederholt angewiesen, die Befolgung dieser Vor schriften streng zu überwachen und Zuwiederhandlungen anher anzuzetgen. Besondere Revisionen werden angeord- Met werden. In Schneeberg tagte am 19. Oct. die alljährliche Konferenz der Geistlichen der Ephorie Schneeberg, welche durch die Anwesenheit des Herrn Oberkonststortalrat vr. Kohlschütter ausgezeichnet war. Nach.Ansprachen des EphoriS, Herrn Superintendent Lic. Noth, u. des vorge nannten Herrn Vertreters des LandeSkonsistortum hielt Herr DtakonuS Hartg einen ca. I V, stündigen Vortrag in Behandlung der Frage: „Was verlangt Spurgeon von einem evangelischen Geistlichen?" In fesselnder Dar stellung legt« der Herr Vortragende dar, in wie fern des Dee Rath der Stadt. Or. Arehfchmar. Kühn. Kirchen-Flachrichten für Aue St. Mcokat. 20. Sonnt, nach Trin.: Früh Uhr - Beichte r DialonuS Oertel. Vorm. 9 Uhr: Haupt-Gottesdienst. Predigt über Kol. 3,12—17: Hilss- geistlicher Bochmann. Feier des heiligen Abendmahl». Nachm. V, 2 Uhr: Kinder-Gottesdienst: Pfarrer Thomas. Abends 6 Uhr Predigt-GotteS- dienst: Diakonus Oertel. Abends 8 Uhr: Ev.-luth. JünglingS-Berein. Feldverkauf in Zschorlau. Die zu unserem Gute (Klötzergut) in Zschorlau gehörigen Felder sollen Montag, den 24. Oktober 18S8 in einzelnen Parzellen versteigert werden. Kauflustige wollen sich am genannten Tage Borm. 1v Uhr im Restaurant von Oskar Röbert in Zschorlau einfinden. Der Rath der Stadt Aue. vr. Kretzfchmar. Wendler. VktttVochS, Areita-S u. Sonntags, Alit 3 IstMikiekköräNekk, Arossfinn, Ante Aeister, Aetlfpirgei. die einspaltige Petitzeile 10 Psg.^ Abonnementsprets amtliche Inserate die CorpuS-Zeile 25 Pf. ink'. der3 werthvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: «mit Hegemeister, A u e (Erzgebirge.! ^«amen Pro Zeile 20 Mg. mit Bringerlohn I Mk. Redaktion u. Expedition: «ne, Marktstrabe. All« Postanjtaltenund Landbnesträger durch die Post 1 Mk. nehmen Bestellungen an. rvävsLLii - muss Ulsildadsrs uuä kloa-Vsbvrualims, veranlassen ans rn einem ntrkUvkvn 4u8Vvkkuuk säuunti. Oamsnlloillerstoüv kür Winter, llsrbst, krüüsadr n. 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