Volltext Seite (XML)
1. vktob. 18»S. »AuerthasMm-.- etnhesten belegt, geschätzt auf 5800 Ml., soll an Ge- rtchtSstelle am 18 Ottober 1899 vormittag» 10 Uhr zwangsweise versteigert werden. — Am 27. Oktober 18SV Vormittag- 10 Uhr ist die Verkündung de« Ber. teilung-plan«. SLHstsche». 8 Neustädte!, 30. Sept. Der „« Sächs. Militär, verein hat heute Sonnabend Versammlung bet Kame rad Goldhahn. — Der »Säuger-Club* hat heute Sonn- abend nach der Singstunde Sartenau-gabe. e Schneeberg, 29. Sept. Kampfgenossen 1870/71, Sonnabend, den 80. Septbr., Bersami lang bei Kame rad Gerasch. s Grünhain. Der am 30. September cr. fällig werdende 2. Termin StaatSetntommensteuer, sowie 3. Termin Landrenten und der am 1. Oktober cr. fällig werdende 2. Termin Brandkasse ist spätestens bis 15. Oktober cr. an die Stadtsteuer-Etnnahme abzusühren. 8 Thalheim, 29. Septemb. Vorgestern wurde im Psorrteiche der Strumpfwirker Fr. W. Elau» ertränkt ausgefunden. 8 OberritterSgrü n, 28. Sept. Am 25. d. M. gegen 12 Uhr nachts ist da- erst im Juni vorigen Jahre« neu erbaute Wohnhaus de- Waldarbeiter- Karl Seltmann hier gänzlich niedergebrannt. 8 Stangengrün, 29. Sept. Titelverlethung. Kirch- schullehrer Richter hier hat da- Prädikat „Kanror" erhalten. 8 Berggießhübel. Einen bedeutenden Fehlgriff that ein Wähler, welcher »in der Rasche* statt de- Wahl, zettel- «in Rezept erwischte und da-selbe dem Wahl vorsteher übergab. Da- Rezept betraf ein Mittel zum „Einretben*, war aber absolut nicht zum »Ein. stecken* in die Urne bestimmt. 8 Mülsen St. Niclas, 27. Sept. Vorgestern Abend wurde der Dienstknecht und Soldat Otto Stark aus Hauptmannsgrün, welcher schon seit Weihnachten 1898 von seinem Truppenteil, dem !06. Jns.-Reg., als Deser. teur steckbrieflich verfolgt wird, hier sestgenommen. 8 Heidenau. Einen Sprung auf Leben und Tod wagte zwischen Heidenau und Mügeln aus einem in voller Fahrgeschwindigkeit befindlichen Personenzuge ein in den besten Jahren stehender Ehemann. Der- selbe hatte in Begleitung seiner »besseren Hälfte* mit dem 1 Uhr 36 Min. abgegangenen Zuge — höchst modern — eine Ehescheidungsreise nach Dresden in bester Harmonie angetreten. Die letztere mag nun gleich im Beginne der Reise eine unliebsame Störung erlitten haben, denn der Ehegatte beugte sich plötzlich zum Fenster hinaus, öffnete die Thür und — weg war er. Wohl hatte die Frau, wie einst die egyptische Potiphar den fliehenden Joseph, ihren Mann beim Schlafittchen erfaßt, doch löste der ungetreue Gatte mii unsanftem Rucke die süßen Bande und kollerte die Böschung hinab in den mit Strauchwerk und hohem Grase bestandenen Straßengraben, woselbst er insolge dieser für ihn sehr vorteilhaften Eigenschaften mit heiler Haut anlangte. Er winkre noch einen letzten Abschiedsgruß und lief dann spornstreichs querfeldein, während sein nach Scheidung lüsternes Weibchen allein die Reise nach der Residenz weiter sortsetzte, nicht ohne noch dem Fliehenden die schlechtesten Eigenschaften anzudichten. 8 Bertelsdorf bet Wulm, 28. Sept. Schwerverbrannt ist heute Morgen um >/z9 Uhr die Tochter des Arbei ters Kunze bei der Wäsche. 8 Klingenthal, 27. Sept. Sachsen und Tschechen Sonntag Abend wurden 6 Klingenthaler Herren, die. von Höllers Gasthaus in Markthausen nach Klingen thal zugingen, auf der GraSIitzer Straße von einer Anzahl roher Burschen in gemeinster Weise insultiert, »Sachsenhunde* und ähnliche Ausdrücke wurden in wohlfeilster Weise geboten. Die Burschen hatten es offenbar darauf abgesehen, eine Schlägerei in Szene zu setzen, denn da die Klingenthaler Herren keine Notiz von den Burschen nahmen und ruhig ihres Weges weiter gingen, wurde ihnen ein wahrer Steinhagel nachgesendet. 8 Leipzig, 27. September. In den Ortschaften des Mulde- und Jahnathals sind schwere TyphuSerkrank- ungen aufgetreten. Der Herd der Epidemie ist Ostrau, wo bis jetzt 50 Personen krank darniedecltegen. — In der Umgegend von Plauen i. B. sind so viele Fälle von DiphtheritiS festgestellt worden, daß mehrere Schulen geschlossen werden mußten. 8 Leipzig, 27. Sept. Hier war gestern Abend eine Versammlung von Industriellen aus dem Königreich Sachsen. Nach einem Vortrage des Generalsekretärs Herrn Dr. W. Wendlandt aus Berlin über die indu strielle Entwicklung Deutschlands und den deutschen Bund der Industriellen beschloß die Versammlung ein stimmig die Gründung eine- BezirkSverbandeS des Bundes der Industriellen für die Kiet-Hauptmann« schäften Leipzig und Zwickau. s Leipzig. Der Verband der hiesigen Steinmetz meister hat beschlossen, mit dem 7. Oktober sämtliche Steinmetzen in Leipzig und Umgebung auszusperren. Die Zahl der in Frage kommenden Steinmetzen be trägt 1200. « Leipzig. Vorgestern gelang e« hier, einen ge meingefährlichen Falschmünzer zu verhästen, der schon seit vielen Jahren die Falschmünzerei mit gutem Erfolg betrieben hat. E» ist ein 51jähriger Uhrmacher au» Jeßnitz in Anhalt. Derselbe kaufte am 25. September in einem Geschäfte am köntgsplatze verschiedene Maaren und wollte dieselben mit S Einmarkstücken bezahlen. Die Kassirertn erkannte jedoch da» Geld als falsches und verweigert« die Annahme. Hierauf bezahlte der Mann mit anderem Gelbe und entfernt« sich schleunigst. Die Kassirertn ließ ihn jedcch durch einen Angestellten des Geschäfte« verfolgen und seine Festnahme durch die Polizei bewirken. 8 Zittau, 26. Sept. Aus gräßliche Weise hat am vorigen Sonnabend der 25 Jahr« alte Bautechniker Paul Stückrad au» Zittau fein Leben etngebüßt. ver Genannte ist der Sohn einer hier am Mandauerberg wohnhaften PostschaffnerSwtttwe und befand sich seit einiger Zeit in Gablonz. Am vorigen Sonnabend nahm er mit seinem Freund», dem ebenfalls au« Zittau stammenden Photographen Krüger in MafferS- darf an der EinweihungSfeter der neu erbauten Billa des dort ansässigen Großindustriellen Herrn Alfred Ginskey thetl. Dem letzteren wurde vom ^Veteranen« verein, dessen Protector er ist, ein großartiger Lampion- zug bereitet. Krüger und Stückrad wollten nun von diesem Zuge eine photographisch« Aufnahme bei Mag« nesium-Blitzlicht machen. Da« in «ine Blechröhre ge füllte Magnesium sollte von Gtückrad in eine brennende Flamme geblasen werden, um da« Blitzlicht zu erzeugen. Hierbei Hal die Flamme wahrscheinlich dadurch, daß Stückrad zur unrechten Zeit Athem schöpfte, da« Mao- nesium im Rohr zur Explosion gebracht. Die Wirkung war grauenhaft. Der ganze Explosiv, off drang dem bedauernswerthen jungen Mann in die Mundhöhle, die Kinnladen wurden ihm zerschmettert und er wurde auf der Stelle gerödtet. 8 Brand, 26. Sepl. Die Grube »Beschreit Glück* geht nun auch ihrer Auflösung entgegen. Mit Ende dieses Monats w"rden wieder 50 Bergleute (die meisten von Brand, die andern von Zug) die Grube verlassen müssen, indem sie auf der Grube »Himmelfahrt* bei Freiberg Beschäftigung erhielten. Mit Ende Oktober wurden wieder ca. 40 Mann auf genannte Grube verschickt. s Meerane, 28. Sept. Wie schon mttgetellt, hatte sich die 18 Jahre alte Tochter de« FleischermetsterS Tetzner hier dieser Tage nach München begeben und zwar in Begleitung ihres im gleichen Alter stehenden Geliebten, eines Bäckergesellen. Bon dort aus richtete sie einen Abschredsbrief an ihr« Eltern und teilte diesen mit, daß sie sich da« Leben nehmen werde. Nach einer h'er eingegangenen Nachricht au-München hat das Liebespaar auch thatsächltch versucht, seinem Dasein ein Ende zu machen. In den dortigen städtischen Anlagen haben sie sich durch Erschießen zu entleiben versucht, ihren Zweck aber nicht erreicht, sondern sich nur Verletzungen am Kopf« beigebrach', die, so viel bis jetzt feststeht, nicht lebensgefährlich sein sollen. Die Lebensmüden wurden in einem Münchner Krankenhause untergebracht. 8 Borna, 29. Lepl. Da« K. E. Karabinter-Regi- ment feiert morgen und übermorgen sein halbhundert jähriges Jubelfest, zu dem auch der Generalfeldmar- schall Prinz Georg, sowie ein Vertreter des Regiment»- chess, Großherzogs Karl Alexander von Sachsen-Weimar, erwartet werden. 8 Rochlitz, 28. Sept. Da« seit dem 15. September vermißte Dienstmädben L. Richter wurde heute in Colditz aus der Mulde gezogen. 8 Lommatzsch, 26. Sept. Gegen 10 000 Mk. hat der hiesige langjährige Lparkassenkassirer Döhlitzsch unterschlagen, welcher Summe nur gegen 4000 Mk. zur Deckung gegenüberstehen. U»be: deffen Vermögen ist das Konkursverfahren eröffnet worden. 8 Dresden, 26. Sept. Die Erneuerung des Meißner Domes, welche von allen Seiten als ein geradezu dringendes Bedürfnis bezeichnet wird, geht nun doch infolge der fortdauernden Bemühungen des rührigen Meißner Dombauvereins ihrer endlichen Verwirklichung entgegen 8 Kötzschenbroda. Eine »ernste* Gespenstergeschichte hat im Laufe der letzten Abende einen allerdings recht heiteren Abschluß gesunden. Schon seit Anfang vo riger Woche machten sich aus einem Kartoffelfeld« gegenüber dem Großeschen Restaurant regelmäßig gegen 8 Uhr zwei oder auch drei weiße Gestalten be merkbar, welche zum Teil durch ihre springenden Bewegungen einen selten „schauderhaften* Anblick noch insofern boten, als das klare, milde Mondlicht daS ganze Manöver zu begünstigen schien. Meist waren sie fast unbemerkt, Ein- nach dem Anderen, auf dem Schauplatze ihrer That zum Vorschein gekommen, begannen dort ihre HanSwursriaden, und in der Zwi schenzeit hatte sich dann auch schon eine ansehnliche Menschenmenge angesammlt, welch« die Dinge erwar tete, die nun kamen. Offensichtlich waren auch die Gespenster von dem „zahlreichen* Besuche entzückt, denn es erfolgte allemal, wenn für sie der Höchstpunkt gekommen schien, eine Bravoletstung, die immer darin bestand, die Fensterscheiben der benachbarten Bildhauer werkstatt des Herrn Thalheim einer Prüfung in Bezug auf Haltbarkeit zu unterziehen. Diesem Treiben sah wohl ein Theil der Zuschauer ganz gern zu, ander» war es jedoch bet dem Wirt« obenbesagten Lokale». Derselbe entschloß sich, dieser Sache „auf den Grund zu gehen*. Bewaffnet bis an die Zähn«, ging er der größten dieser Erscheinungen zu Leibe, «in kräftiger Griff genügte, sie vollständig in Bann zu schlagen, und nun begann die Entlarvung, welch« da« Resul tat zeitigte, daß die Geister — «in ea. 21jährtger Ge- werbsgehilse mit seinen beiden 1H- und 15jährigen Nr. 17 i. Brüdern war. Jedenfalls dürs e dieser Vorfall für die »Spuker* di« Folgen haben, daß sie dem Besitzer der Bildhauerwerkstättegegenüber ersatzpflichtig gemacht werden. Virirte Gsle. b Von einem aufregenden Erlebnisse im Duhner A att berichtet da» »KuxhavenerT agebl.*; Ein Zahn techniker aus Hamburg, der sich mit seiner Familie in kuxhaoen zur Cur aufhäit, beabsichtigte nm 6. d. M. Morgens 9 Uhr am Duhner Strande ein Bad zu neh- men. Da Ebbe war und er feine Kleider nicht am Strande liegen lassen wollte, beschloß er, in» Watt zu gehen. Vom Weiten sah er eine trockene Sandbank. Da ihn aber anscheinend einetiefe Wasserstraße (ein soge nannter Priel) von der Sandbank trennte, sragle er einen hetmkehrenden Krabbenfischer, wo er hinüber- kommen könnte. Dieser zeigte ihm auch eine sehr flache Stelle, die er erfreut durchlief. Auf der Land bank entledigte er sich der Kleider und badete. Bald aber bemerkt« er, daß das Wasser fast bis zu seinen Kleidungsstücken gestiegen war. Die Fluth war also eingetreten! Schnell sprang er aus dem Wasser, klei dete sich an und lief weg, doch o Schreck! die flache Stelle war nirgends mehr zu finden eine breite Wasser, stratze zog sich recht» und links entlang. Im Rücken wogte die See, vor ihm lag das weite Duhner Watt. In seiner Verzweiflung versuchte er an verschiedenen Stellen durchzukommen, bis zur Brust lief er ins Wasser, aber des Schwimmens unkundig, wäre er unrettbar verloren gewesen, wenn er weiter,hineingelaufen wäre. So lies er zurück und schrie in seiner Todesangst um Hilfe, bis er vor Heiserkeit nicht mehr zu schreien ver- mochte. In sehr weiter Ferne sah er Personen im Watt laufen, aber bei der mit Riesenschnelle aufstet- genden Fluth wäre eS unmöglich gewesen, Rettung zu bringen. Schon suchte er sich mit dem Gedanken ver traut zu machen, den Tod in den Wellen zu finden, da sah er in weiter Ferne unterhalb Duhnen eine An- zahl Möoen auffliegen. Sofort nahm er an, daß diese Stelle vom Wasser noch nicht überfluthet wäre. Nach langem Laufe erreichte er die Stelle, doch war auch hier mittlerweile das Wasser so hoch gestiegen, daß es ihm bi- zur Brust reichte. Doch gelangte er nun ohne weitere Fährllchkeit an das Ufer und trat fröstelnd den Heimwcg an. I Oefferrtlicher Dank I dem Herrn Franz Wilhelm, Apotheker in Neun- I kirchen, Nieder-Oesterreich. Erfinder des antirheu- I malischen antiarthritischen Blutreinigungs. Thees. Blutreinigend für Gicht und W Rheumatismus. U Wenn ich hier in die Oessentlichkeit trete, so ist es deshalb, I weil ich es zuerst als Pflicht ansehe, dem Herrn Wilhelm, W Apotheker in Neunkirchen, meinen innigsten Dank auszujpre- W chen für die Dienste, die mir dessen Blutreinigungsthee in IZ meinem schmerzlichen rheumatischen Leiden leistete, und sodann, um auch Andere, die diesem gräßlichen Uebel anhcimfallen, aus diesen trefflichen Thee ausmerksam zu machen. Ich bin nicht im Stande, die marternden Schmer zen, die ich durch volle 3 Jahre bei jeder Witterungs veränderung in meinen Gliedern litt, zu schildern, und von denen mich weder Heilmittel, noch der Gebrauch der Schwefelbäder in Baden bei Wien befreien konnten. Schlaflos wälzte ich mich Nächte durch im Bette herum, mein Appetit schmälerte sich zusehends, mein Aussehen trübte sich und meine ganze Körperkrajt nahm ab. Nach 4 Wochen langem Gebrauch obengenannten Thees wurde ich von meinen Schmerzen nicht nur ganz befreit und bin eS noch jetzt, nachdem ich schon seit 6 Wochen keinen Thee mehr trinke, auch mein ganzer körperlicher Zustand hat sich gebessert. Ich bin fest überzeugt, daß Jeder, der in ähnlichen Leiden seine Zuflucht zu diesem Thee nimmt, auch den Erfinder dessen, Herrn Franz Wilhelm, so wie ich segnen wird. In vorzüglichster Hochachtung Gräfin Vntschin-Ätreitfeld. Oberstlicutenants-Gattin. I Bestandtheile: Innere Nußrinde 50, Wallnußrinde W W 60, Ulmenrinde 75, Franz. Orangenblätter 50, Eryngi- I' I blätter 35, Scabiosenblälter 56, Lemusblätter 85, Bimstein W D 1,50, rotheS Sandelholz 75,Bardannawnrzel 4-1, Larux- W I Wurzel 3,50, kaäio, OanepKM. 3,50, Chinarinde 50, W « Eryngiiwurzel 57, Fenchelwurzel (Samen) 75, GraS- L W Wurzel 75, Laphathewurzel, Süßholzwurzel Saffapa- M D rillenwurzel 35, Fenchel, röm. 3.50, weiß Sens 350. I- I Nachlschattenstengel 75. MLWMWWWWWWMWWWMMWMWWM Osmerr- rurck 8l O88V8 Sortiment In nur xnten uvck 8o1lävn Knalltüten. Vsraanä nacrlr auovürto äirskt an krivat«. Nus tsrporto- unä spsssntrsi. Schellfisch, M-tzGäe «reiröt, A « e, Marktgäßchen 2. Der Roman befindet sich aus der Beilage.