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Wellmer hatte dmselben noch während de, Manöver, bei Wad«, ein geführt. — Die jungen Leute gefielen einander und die Berlobung erfolgte am Geburtstage der Braut. — Wellmer hatte dieselbe mitgefeiert und klärte den Irrtum auf, al, « zwei Tage spät« hi« etntraf.* Gespannt hörte Lisa zu. „Frau Blaut «hielt «ich noch am Abend d« Aufführung bei meine« Glauben. Mein Gotti — diese Nachricht könnte mir Gesundheit bringen, wenn nicht die " „Welche Angst? « „O gewiß l Man scherzte viel üb« die Sache, ich «»ähnle sie nm nicht gram dich, well tch damals mit dir nicht von Well«« Archen wollte. — Verzeihst du mir die,, liebe» .Beste Rama, tch versteh« noch immer nicht -/ries Lis», Äthmpd wmae, Rot ihre «anz« «erflog. „Sage mir schnell, wie alle- Ota» Ued»Hd Emts Md»« iktzÜWEesW stüllö sollte mich wenigsten» behatteul — Darum gehe tch auch «te mehr voa dir, du Gute.' Sie bildet hin bleibende, Zeichend« «lS chrtischer Tyrannei, dq st» türkischer Kanonen gegossen it Rumänen Hm AM« 1877 wurden. Fast wtrttos und hatte wenige Lage vor ihrem End« ein Testament aufgesetzt. Lisa kam durch ihre Güte In Besitz einer ansehnlichen Summe. Dar haste« e Ber- lemtia» . ^t w« Lisa, Lechen bestimmt den mau i durfte," regtedti Genesende Schmeml»ft- ch» Et« VkmEU »am uvtt sht keimende Lebenskraft Petrokot». D« Sohn de, Bauem Olezvk in MoSzczentz«, der seines liederlichen Lebens wandel, wegen von seinem Bat« au, dem Hause gewiesen worden war, vernagelte in ein« der letzten Nächte Thür um Fenster de, Ater« lichen Hauses und steckte dasselbe dann in Brand. Bat«, Must« und Schwester des Mordbuben, sowie einige Dienstboten, welche in dem Hause schliefen, fanden, als sie sich retten wollten, die Thür verschlossen und verrammelt und waren schon dem Erstickungstode nahe, als eS ihren vereinten Anstrengungen noch im letzten Moment gelang, «in Fenster auszubrechen und durch dieses den Ausgang ins Freie zu ge« Winnen. Der ruchlose Thäter wurde verhaftet. Ankömmlig störte das Terzett bis zur Erledi gung des Spiels nicht, dann aber, die Stirm furchend und die HiMd schwer auf die Schulter X.' legend, sagte er: „So, so, Herr L ! Sie spielen also Karten?^ — Herr X. blickte auf, im Nu mit sich im reinen Störenfried kalt an und erchil fordernd: „Verzeihung, ich HL^ »»» anügen. Wer find Sie denn eigentlich? Herr A. fuhr auf: „Na, das ist nicht thut d« Mensch, als wüßte er nicht, Ivaß ich Die schnellsten Eiseubahnzüge. Bish« ! besaßen die Engländer den Rekord der schnellsten '' Eisenbahnzüge. Seit kurzem ist er an Frank reich übergegangen. Auf der Strecke der Nord- bahm zwischen Paris und AmienS — 131 Kilo meter — fahren jetzt Schnellzüge, die diese Ent- fernung in 1 Stunde 2s Minuten zurücklegen, also mit ein« Durchschnittsgeschwindigkeit von 92 Kilometer 470 Meter in der Stunde; teil weise legen die Züge 120 Kilometer in der Stunde zurück. Diese Geschwindigkeit ist keines wegs eine Versuchsgeschwindigkeit, sondern die fahrplanmäßige. Auch andere Züge der Nord bahn sollen sie auf jen« Strecke m absehbar« Zett erhalten. Ermöglicht ist diese Verbesserung durch die dem Ingenieur du Bousguet von d« Nordbahn zu verdankenden neuen viercylindrigen Compound-Lokomotiven. - entsetzliche Augst bliebe.' Sprich, Zsa.* „Warum verachtet « mich ?' Sagte diese. Ich habe nicht» aethan, vaS ihu verletzen konnte.* „Beruhige dich,' sagte die Mutt« sanft. Schon sehe ich in -Her Siche klarer^^ote hön, hoch „Sich, Mutt«, mein Her- war schon ge brochen, ehe ich mich für denselben schmückte, «» «hielt dort nur noch den Todesstoß.* „So hörtest du Nachteilige» üb«...?* sie zögerte den Namen auszusprechen, so an genehm es ihr auch sein konnte, die Starrheit Lisas weichen zu sehen. „Ich hörte nichts Nachteilige» üb« Henn von Well««,* fiel die Tochter rasch ein. „Frau Blaut tellte mir seine Berlobung mV Fräulein Werder mV; — Mutt«, eS ist entsetzlich, fich verftoßen zu sehen, wo man mit ganz« Seele liebt.* „Ja,* sagte die Professorin düst« und sann dem eigenen Schicksal nach. Doch nur einen Augenblick gab sie fich schmerzlichen Erinnerun gen hin, ihr kam die» Gespräch mV Lisa wie eine Erlösung au, der Gefangenschaft vor. „Endlich ew Licht in der Dunkelheit umher.* „Meine arme Tochter,* fuhr sie leise fort, „Frau Blaut hat schwer an dir gesündigt: Herr von Well«« war niemals verlobt.* Gertchlstzaür. Jnowrazlaw. Die hiesige Strafkammer der« handelte End« voriger Woche gegen den Fabrik besitzer Otto Schwirtz. Dieser sollte in einem Schreiben an dm Landeshauptmann v. DziembowSki den LandeSbau-Jnspektor ZiemSki dadurch beleidigt haben, daß er behauptete, ZiemSki zöge polnische Lieferanten bei der Vergebung von KieSauSschrei- bungen vor. Schwirtz hielt vor Gericht seine Be hauptung aufrecht, uns die Beweisaufnahme fiel für Ziemskt so ungünstig au», daß Schwirtz freige- strochen wmde. Pofe«. Bor der hiesigen Strafkammer hatte sich der 15 jährig« Schuhmacherlehrling A. wegm Majestätsbeleidigung zu verantworten. Der Ange klagte hatte zu einigen Schülern in bezug auf dm Kaiser unehrerbietige Aeußerungen gemacht. Das Urteil lautete auf einen Monat Gefängnis. Zweibrücken. Wegm Ermordung seine» eigenen Bruders stand der 27jährige Peter Steinbrecher au» Otterberg, ein wahres Scheusal in Menschengestalt, vor dm Schranken des pfälzischen Schwurgerichts. Seit längerer Zett mit dem Getöteten verfeindet, brach er im Wirtshaus« einen Streit vom Zaune, verfolgte ihn und rief ihm zu: „Heute schlachte tch dich!* Trotzdem der Verfolgte ihn bat, aufzuhören, brachte er ihm fünf Stiche bei, deren einer das Herz verletzte und nach einer Stunde dm Tod herbeiführte. Später brüstete fich der Unmensch mit der That. Wegm Körperverletzung mit tödlichem AuSgange wurde er zu zehn Jahr Zuchthaus verurteilt. Mel. D« Fürst vp» Monarch der sich zur Zeit auf einer Forschungsreise an der nor wegischen Küste um» im nördlichen Eismeer be- ftfchel, wird in nächster Zeit auf seiy« Dampfer jacht „Alice* nach Siel zurückkehren und von rort au» die Reise nach Monaco über Hamburg und Berlin zurücklegen. Der deutsche, bei dem Fürsten beglaubigte Konsul Major von Haßpera, rer seinen Wohnsitz in Nizza hat, ist bereUS m Hamburg etngetrofien, um de» Fürsten in Deutschland zu empfangen und zu begleiten. Obgleich d« Fürst von Monaco keine Kriegs« Wsse und kein Militär, sondern nur eine kleine Leibgarde hält, da « und sein Land unter französischem Schutze stehen, so wird dennoch auf Anordnung Kaiser Wilhelm- die fürstlich monacosche Hausflagge von deutschen Kriegs schiffen und Festungen salutiert. Der Fürst, der als zoologischer Forsch« schon Verdienstliches aeleistet hat, wird dem Vernehmen nach in Hamburg und Berlin in einer wissenschaftlichen Gesellschaft einen Bortrag üb« die Resultate feiner Forschungsreise nach Spitzbergen halten. Memel. Das Unglück, von dem in d« Macht zum Dienstag Fischerboote auf der Ost fee bei Memel bettoffen worden find, stellt fich alS ungewöhnlich schwer heraus. Da nunmehr feststeht, daß sämtliche vermißttn Uscher er trunken sind, haben im ganzen 29 Fischer ihren Tod gefunden. Neun davon, größtenteils Familien- oäter, find in Memel beheimatet gewesen, zwanzig In Rusfifch-Polantzen. Hamburg. Ein Uebermaß von Glück tötet« einen alten Herrn auf d« Reffe von Ludwigs lust nach Hamburg, der hier seine glücklich ver heirateten Töchter und seinen erst kürzlich aus Brasilien nach achtjähriger Abwesenheit zum Besuch zurückgekehrten Sohn, die « sämtlich seit langer Zeit mcht gesehen hatte, besuchen wollte. Ruf der ganzen Fahrt erzählte dn überglückliche und freudig erregte Greis seinen Mitreisenden Don seinen Kindern, von seiner Freude auf das .Zusammentreffen mV dem Sohne, d« in Bra silien sein Glück gemacht hat, als « plötzlich kurz vor Hamburg mit den Worten „nur wird fo eigentümlich zu Mute* zusammenbrach und Irotz der sofort angestellten Wiederbelebungs versuche nach wenigen Minuten verschied. Die Freude hatte ihn getötet, ein Herzschlag hatte feinem Leben ein jähes Ende bereitet. Schonend wurde die beklagenswerte Familie hiervon be nachrichtigt, die nun statt eines Freudenfestes «ine Totenfeier begehen mußte. Dortmund. In der Nacht zum Sonntag wurde hier ein Bergmann, als er in einem fremden Garten Pflaumen stehlen wollte, von dem Verwalter des Gartens erschossen. Der Verwalter, welcher den Dieb auf dem Baume bemerke, wollte einen Schreckschuß abgeben, allein die Schrotladung drang dem Manne in die Bmst. Der Thäter ist verhaftet. Delitzsch. Der Fahrradhändler Westkämper Don hier wurde in Leipzig in Untersuchungshaft genommen. Die Veranlassung ist folgende: Ein Leipziger Schreiber Polter, ein „Radmarder* im wahrsten Sinne des Wortes, der für etwa 5000 Mark Räder zusammengestohlen hat, fand auch hier in Delitzsch geeignete Abnehmer. Ein solcher wurde schon Mitte Juli in der Person des hiesigen Händlers Tournier verhaftet. Bei der Gerichtsverhandlung sollte der Händler West- kämper als Zeuge vernommen werden. Potter kennzeichnete auch ihn als seinen Abnehmer, und so wurde er in Untersuchungshaft abgeführt. Eisenach. Das Eselreiten auf die Wart burg hat mit dem letzten Dienstag aufgehört. Die Besitzer der Esel haben das Geschäft des Ausleihens aufgegeben. Durch die elektrische Straßenbahn wurde seit einiger Zeit der größte Teil der Wartburgbesucher an den Eingang zum Marienthal befördert, von wo aus sie dann den Aufstieg zur Wartburg unternehmen. Marburg. Auf der Landstraße bei Mar burg kollidierten zwei Tandemfahrer mit einem Reiter. Alle drei stürzten in den Chaussee graben. Ein Radfahrer, der Kohlhändler Ruppel, wurde getötet. Die beiden anderen find verletzt. Neustadt a. H. Nicht wenig überrascht wurde der Inhaber des Havana-Hauses Kunz Hier, als Montag vormittag ein Radfahrer durch Sorgenvolle Tage »«gingen. — Lisa» Zu stand blieb der gleiche, sie war liebevoll und sanft, ab« mit dem Leben schien sie abgeschlossen zu haben. Frau Braunau faßte endlich den Entschluß, sich mV der Bitte um ein Darlehen an die Regi«ung8rätin Holm zu wenden, die Lisa» Pate und beste Freundin gewesen. Dieselbe hatte wegen zunehmend« Kränklichkeit den Winter In Meran zugebracht und wmde täglich in d« Heimat «wartet, voll« Summ« über Lisas Siechtum, wollte sie auf d« Rückreise durch v. kommen. Der Arzt hoffte von diesem Besuch da» Beste für die Patientin. Da traf die Nachricht von dem Tode der Rätin ein. Sie war noch in Meran gestorben und hatte wenige Tage vor ihrem Ende ein Testament aufgesetzt. Lisa kam durch ihre Güte In Besitz ein« ansehnlichen Summe. Dar hatte« die Braunauschen Damen nicht erwartet. Soll» doch früheren Plänen gemäß da» ar mögen d« wohlthätigen Frau ungeteilt nützigen Stiftungen zufallen. Stelle ftte Rätin erst durch Lisa» worden, sie äußerlich sich« zu stellen. Dn Tod dies« ttleu Freundin, Liia nicht! bedenklich Kömgskronrrr ««d ihr Kapttal- «ert. Die Krone, die Königin Wilhelmina an ihrem Ehrentage schmückte, und die ein so seltsames Schicksal hatte (sie wurde bekanntlich vor Jahren gestohlen, ein Teil der Juwelen dann aber wieder zurückerlangt) hat einen Wert von 2 400 000 Mk. Sie ist nicht das einzige. Königs diadem, das ein seltsames Schicksal erfuhr. Vor einiger Zeit besuchte Prinz von Drago, der Großneffe der Exkönigin Isabella von Spanien, Amerika, um die Krone, die seine Verwandte, als sie fich in ihr Exil zurückzog, mit fich ge nommen, käuflich zu erwerben. Sie war jedoch bereits für die Tochter des verstorbenen ameri kanischen Krösus Jay Gould, die Gräfin Kastel lane, ihrer wunderbaren Diamanten, Smaragden und Saphire wegen für 500000 Mk. angekaust worden. Die Krone der Königin Viktoria von England, die mit 2500 Diamanten, 233 Perlen, einem in seiner Art einzigen und daher berühmten Rubin, Saphiren und verschiedeuen Gemmen besetzt ist, würde ihrem Kapitalwette nach zu 4'/- Prozent jährlich 300000 Mk. abwerfen. Mnen geradezu fabelhaften Wett soll die Krone des Königs von Portugal besitzen. Man schätzt sie auf 26000 000 Mk. Fast gleichwertig dürfte wohl die russische Zarenkrone sein, deren kost barster Bestandteil em aus fünf herrlichen Dia manten, deren Relief ein Riesenrubin von selte nem Feuer abgibt, gebildetet Kreuz ist. Die eiserne Krone der Lombarden der jetzigen ita lienischen Könige hat ihren Namen von jenem kleinen Eisenschmuck, d« ein Nagel vom Kreuze Christi sein soll. Die ungarische Königskrone, mit der auch Oesterreichs jetzt so unglücklicher Monarch gekrönt wurde, wurde vor 800 Jahren für Stephan II. gefertigt. Sie wiegt 14 Pfund und ist mtt 53 Saphiren, 50 Rubinen, einem Smaragd und 338 Perlen geschmückt. Auf fallend ist, daß Diamanten gänzlich fehlen. Stephan II. hatte den Aberglauben, daß diese Steine seinem Hause Unglück bringen würden. Ganz einfach ist die rumänische Königskrone. 10. Dem kalten regnerischen April war ein sonnig«, vlütenreich« Mai gefolgt. Ab« nicht wie sonst jubelte Lisa dem Wonnemond entgegen. Tag für Tag saß sie, sorglich in Decken gehüllt, in dem Satten, d« im Schmucke d« Fruchtbäume einen herrlichen Anblick bot. Die Mutt«, d« Arzt, Babette boten alles auf, die Leidende zu zerstreuen. Sie hatte eine krank hafte Scheu vor fremden Leuten ... WellmerS Name var noch' nicht genannt worden. Nm wenige Tage mutzten noch bi, zur Ab fahrt vergehen. Färbt« die Aussicht auf die mannigfaltigen Genüsse d« Reise Lisa» Wange« heute endlich mV einem wärmeren Ton? Man batte den Nachmittag i« Garten ver bracht, und da» jnnge Mädchen war lange darin auf- und abgegangen, ohne zu «müden. Nun faß sie zu den Füßen der Mutt« und lehnte den Kopf an deren Kniee. « „Mama,* sagte sie plötzlich, „ich kann nicht von hier sott, ohne noch einmal an Bat«, Grab gebetet zu haben. Willst du «ich hin- begleiten?* „Gzwtß, mein Kind. Doch warte noch zwei oder «ei Tage mit diesem schweren Sang. Uebe «st deine Kräfte im Gatten.* „Ät, Mama. E» wird eia schwer« Gang sei«. — Al, tch zmn letztea Mal den «irchbof auftuchte, lag Schn« ringsum und «ein« Glied« warm starr vor Kält« — Ich fühlte mich elend — em« Sterben,* iDu ttrf^Kwd.' sprach die Frau Wlichr sein Schaufenster in den Laden geflogen kam. Der Radfahrer, ein Arbeit«, wölkte einem Fuhr werk ausweichen und M dje Ecke bitten. Er wallte mit voller Wucht gegen den Randstein, o daß er mtt dem Kopf durch das Schaufenster log. Er zog fich klaffende Wunden an Kopf und Hals zu. . .. Misdroy. Durch ein mit Streichhölzern spielendes Kind wurde hi« am Sonntag vor mittag ein HauS in Brand gesteckt. Das Kind wurde vettohlt unter den Trümmern hervor- gezogen, ein zweites jüngeres, bereits krankes Kind erstickte, dagegen wurde eine 72jährige gelähmte Frau gerettet. Würzburg. Auf den Jnfantepieposten am hiesigen Pulvermagazin würden in d« Nacht WM Di-M», D-- Thar« entkam m der BGmchku, oogrerey der Posten feuerte. Auch in Heilbronn soll der Pulverposten angegriffen, und der Thäter ent kommen sein. Tilsit. Der unter dem Verdacht de» Gift mordes verhaftete Besitzer Kislat aus Szabojeden hat fich in der Gefängniszelle mtt Hals- und Taschentuch am Thürriegel erhängt, und zwar kurz vor d« Sektton der Leiche der wahrschein lich vergifteten Schwiegermutter. Die Dienst magd Hoffmann behauptet, unschuldig zu sein. Der mitverdächtige Sohn des Kislat ist noch nicht ermittelt. Karlsbad. Ein angeblich« Amerikaner, John Renner, schädigte die hiesige Filiale der Böhmischen Eskomptebank und die Bankstrma Gebrüder Benedikt durch Ueberreichung von Checks erster London« Banken, deren Duplikate bereits honoriert warm, in raffiniertester Weise um 4000 Gulden. Renner, zweifellos ein inter nationaler Hochstapler, ist verschwunden; sein Signalement ist bereits nach allen Großstädten abgegangen. Trieft. Die Polizei verhaftete hier einen argentinischen Marmemaschinisten, der fünfund dreißig militärpflichtige österreichische Mattosen für ein neues, in Genua liegendes argentinisches Kriegsschiff angeworben hatte. Die Abreise der neu Angeworbenen wurde verhindert. Paris. Erst dies« Tage hat die Oeffent- lichkeit erfahren, daß Frankreich den ältesten Romanschreiöer der Welt besitzt. Louis Enault ist am 18. August 1792 zu Jfigny geboren, also 106 Jahre alt. Er ist wohl der einzige Ueberlebende der großen Armee. Er hat den Feldzug in Rußland mitgemacht; bei dem furcht baren Uebergang über die Beresina erfroren im drei Finger. Wie die meisten Soldaten Napoleons, die in Deutschland gekämpft haben, spricht Enault gut deutsch, da er seine Sprach kenntnis durch öftere Reisen stets aufgefrischt hat. Unter dem Kaiserreich machte er noch öfters größere Reisen in Oesterreich und Deutschland, wobei er Stoff sammelte und Reisebriefe schrieb. Enault hat ungezählte Romane geschrieben, auch noch zu seinem 106. Geburtstag einen solchen herausgegeben; er ist überhaupt ein seltenes Beispiel großer Geistesfrische bei hohem Alter. Das jetzt lebende Geschlecht hat seine Romane in der Jugend gelesen. Man glaubte ihn schon lange tot, da er fich nirgendwo mehr öffentlich zeigte. Neapel. Die Thäügkeit des Vesuvs ist plötzlich Wied« mit emeuter Heftigkeit zum Aus bruch gekommen. Die Führerstatton ist voll ständig zerstört und die Waldbrände nehmen erschreckenden Umfang an. Der Dienst der Funicolare ist suspendiert worden, und das Personal hat fich in Sicherheit gebracht. Dieser neue Ausbruch, verbunden mit gewaltigem Aschen regen, hat seinen Ausgangspunkt in dem Mittel krater, von dem aus sich glühende Lawaftröme ergießen, die eben die Führerstatton begruben. Dre Führer retteten fich durch schleunige Flucht in der Richtung von Pompeji. Das Schauspiel, das nach den Berichten von überwältigender, schauriger Großartigkeit sein muß, hat eine große Anzahl Fremder nach Neapel gelockt, unter denen es nicht an solchen fehlt, die, gefesselt durch das Grausig-Gewaltige des Phänomens, mit uner hörter Kühnheit und selbst Gefahr des Lebens die Felsen erklimmen, um das Naturwunder aus der Nähe anstaunen zu können. von Di' Sultan» Matt. Oi«e MW erzählt d« ,Pest. A/^^Machetn W drei Herren den Klauserch«g-BuMster,W zug bestiegen; uni« Mtt Herr X., ein H« lungsreisendn, der das weitestgehende Vertrauen seines Vorgesetzten nicht bfos sein« geschäftlichen Tüchtigkeit, sondern vornehmlich dem umstand« zu danken hatte, daß er, in entschüldbarn Heuchelei, fich als Muster emrs soliden Mannes, als Dein-, Weib- und Kartenverächter gab, ob-. gleich er just einem Spielchen nicht abgeneigt! war. Auch während der Fahrt wurde eine kleine' Klabrias-Partte gespielt rmd in d« Hitze des Gefechtes merkten die Spieler aartticht, daß in der Station Püspök-Ladany ein He« in den Wagen trat, der sichtlich unangenehm berührt schien, als er Heim L. eme „kontrierte* Quart- Bela-Kaffe „ansagen* hörte, mit der Leidenschaft, die ein solches Kartenereignis verdient. Der :, die Stirne l die Schuller »err X. I Sie <»»»»»» » »uf, erkannte seinen strengen Vorgesetzten, war aber blickte den * dann heraus- icht das Ver- — " i nicht übel, ächt,, daß ich sein Chef bin.*"- Herr X.': „Mein Chef? Ent- schuldigung, Sie inen fich. Ich habe keinen Chef. Mein Name ist Dr. Z.; ich bin Kreisarzt in K—g. Und nun bitte ich Sie, Hen, uns nicht weiter zu behelligen.* — Hen A., vollständig ine ge worden durch die Sicherheit, mit der X. aufttat, stammelte eine Entschuldigung, u habe nie eine verblüffendere Aehnlichkeit aesehen, und alsX. dann in einer Zwischenftation den Zug verließ, war Hen I. völlig überzeugt, daß sein Reisender einen Doppelgänger in ärztlichen Kreisen besitze. Bier Tage später, als fich in Pest Hen L. bei seinem Vorgesetzten meldete, erzählte ihm dies« lächelnd: „Na, lieber X., was Mtt vor einigen Tagen bei Püspök-Ladäny pasfirte, das ist einfach unerhört. Auf dem Zuge traf ich einen Herrn, der Karten hielte und Ihnen so ähnlich scch, daß ich ihm >einahe grob kam.* — Hen X. machte eine ! chrecklich mißmutige Mine: „War das nicht >er K—er Kreisarzt Z. ?* — „Gewiß war er es.* — „Habe mir's gleich gedacht; es ist ein fach gräßlich, was für Unannehmlichketten mtt dieser Mensch mtt sein« unerhörten Aehnlichkeit bereitet.. .* Hen X. fitzt nun noch fester im Sattel als bisher und selbst fünfzig neidische Nebenbuhler können ihm die Gunst fernes Vor gesetzten nicht abwendrg machen.