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Auerthal-Zeitung : 25.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189809258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-09
- Tag 1898-09-25
-
Monat
1898-09
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 25.09.1898
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gehen. Die saren erenz Argentinien!! gelegt worden. Die Regierungen beider Länder werden die britische Regierung von der Markierung der Grenzlinie verständigen, über die sie sich bereits geeinigt haben und ihr über die Meinungsverschiedenheiten betr. einzelne Punkte der Linie besondere Schriftstücke zugehen lasten, damit die britische Regierung die Grenzlinie end gültig festsetzen möge. Die Dokumente der argen tinischen Regierung find bereits vorbereitet. gefunden; diese LWäÄ'L können, aber sie Jnstmmente * Die den für die Par , erteilten Instruktionen beziehen sich insbesondere auf die cubanische Schuld, den Schutz des Eigentums der spanischen Staatsangehörigen auf den Antillen, auf die Garantien für die Estenbahn auf Portorico sowie auf die Souveränität Spaniens im äußersten Orient. In Madrid macht man sich jedoch allem Anschein nach wenig Illusionen in bezug auf die cubanische Staatsschuld sowie auf die Insel Luzon mit Manila. Die Räumung der Insel Cuba durch die spanischen Truppen wird am 15. Oktober mit der Havana beginnen und ausschließlich durch spanische Transportschiffe ausgesührt werden. Die Entscheidung aller übrigen auf die Antillen bezüglichen Fragen bleibt der Pariser Friedenskonferenz Vorbehalten. Balkanstaateu. «Die ' Zionisten, bekanntlich jene Israeliten, die das alte Judenreich in Palästina wieder aufrichten wollen, haben bei der Pforte wegen Ankaufs von Ländereien im heiligen Lande sondiert. Die Kolonialbank der Zionisten hat bereits enorme Summen zur Verfügung. Amerika. * Die letzten Nachrichten von denPhilip - pineu lauten ungünstiger. Aguinaldo Wissenschaftliche Krrftfassrtrn. Zwei interessante wissenschaftliche Ballon fahrten wurden am Donnerstag, den 1b. Sep tember, durch den deutschen Verein zur Förde rung der Lustschiffahrt apsgeführt. Es handelte sich um die Lösung der wichtigen Aufgabe, fest zustellen, ob die Temperatur in den höheren Schichten der Atmosphäre nennenswerte Ver schiedenheiten aufweist, je nachdem sie sich über einem Binnenlande oder über einem vom Meer rings umschlossenen Gebiet befindet. Die bis herigen von Berlin aus unternommenen wissen schaftlichen Hochfahrten, welche die bekannten Lustschiffer und Meteorologen Berson und Haupt mann Groß bis zu 8000 und Berson allein bis zu der noch niemals erreichten Höhe von 9150 Meter geführt hatten, machten es sehr wahr scheinlich, daß in den mehr als 7000 Meter hohen Luftschichten jahraus jahrein und ebenso Tag und Nacht eine nur in geringen Grenzen schwankende Lufttemperatur herrschen müsse. So waren in 6000 Meter Höhe am 14. März —28,1; am 11. Mai —23,2; am 13. Mai —33,1; am 6. September — 25,3; am IS. Oktober — 25,2; am 14. November — 24,4 und am 4. Dezember — 25,5 Grad nach CelfiuS gefunden worden. Me man sieht, waren schon in dieser Höhe die Schwankungen verhältnismäßig gering. In einer Höhe von 7000 Meter fand man am 11. Mai — 30,8 und am 4. Dezember — 30,6 Grad; in 8000 Meter Höhe aber im Mai — 26,7 und im Dezember — 38 Grad. In der größten Höhe von 9150 Meter wurden am 4. Dezember — 47,9 Grad beobachtet. Gegenüber dem Widerspruch einiger Forscker, die der Meinung Ausdruck gegeben hatten, daß diese niederen Temperaturen der oberen Schichten durchaus nicht als allgemein dieser Höhe angehörige anzusehen wären, sondern an verschiedenen Stellen der Erdoberfläche beträchtliche Schwankungen zeigen würden, sollte nun die Lösung dieser wichtigen Frage auf dem einzig zum Ziele führenden Wege des Experiments versucht werden. Bekanntlich hatte James Glaisher, der hochberühmte englische Luftschiffer und Meteorologe, im Jahre 1862 bei seiner N«n Nah ««d Fern. Berlin. Zu einem erschütternden Drama gestaltete sich am Dienstag die Eheschließung des zur Zeit im Moabiter Untersuchungs- gefängnis befindlichen Rechtsanwalts Henk und seiner Braut. Henke hatte zur Zeit, als er sich noch auf freiem Fiche befand, das Aufgebot bestellt. Er hatte sich nunmehr die Erlaubnis ausgewirkt, sich im Gefängnisse trauen zu lasten. Dienstag vormittag fand auf dem Standesamt in Moabit die Eheschließung statt. Henke wurde von zwei Gefängnisbeamten in Zivil zum Standesbeamten begleitet, wo die Braut mit den beiden Trauzeugen bereits seiner harrte. Nach Erledigung des standesamtlichen Aktes folgte die junge Ehefrau in Begleitung der Zeugen dem Transport ihres Gatten zum Ge fängnis, und als die Pforten des Gefängnisses sich hinter ihrem Gatten geschlossen hatten, da brach die junge Frau in konvulsivisches Schluchzen aus, das sich bald zu förmlichen Schreikrämpfen steigerte. Die Frau wand sich am Boden und schrie verzweifelt. Da die Krämpfe überaus lange anhielten, so entstand ein Auflauf, der nur dadurch zerstreut werden konnte, daß man die Erkrankte nach einer Dienstwohnung und später in einer Droschke nach ihrer Wohnung brachte. cqu oyne Voreingenommenheit auSsaaen; er glaube an die Schuld Dreyfus', aber Leute müsse die Armee selbst die Revision verlange«, unbekümmert um dir Folgen. Schweiz. > * Die Schweizer Regierung wird, wie in Bundesratskreisen verlautet, der Bundesversamm lung einen Gesetzentwurf unterbreiten, in dem das Asylrrcht für die Anarchisten in der gcnyen Schweiz aufgehoben wird. "Aus amtlicher schweizerischer Quelle wird die Behauptung verschiedener Blätter, die Schweizer Polizei habe vor Verübung des Verbrechens Lucchenis über diesen von ausländischen Polizeibehörden Mitteilungen erhalten, sei völlig falsch. Die schweizerische Regiemng hatte bezüglich deS Mörders keinerlei wie immer geartete Mitteilung von irgend einer Polizeibehörde empfangen. Belgien. * Der König der Belgier gedenkt im Herbst dem König Georg von Griechenland in Athen einen Besuch »Zustatten. Holland. *Die holländische Thronrede, mit der Königin Wilhelmine am Dienstag die Session der Generalstaaten eröffnete, hebt hervor, daß der Zustand des Landes und des Volkes unter mehreren Gesichtspunkten befriedigend sei. Die auswärtigen Beziehungen seien fortwährend sehr freundschaftliche. Mit besonderer Sympathie sei der Vorschlag des Zaren, betreffend die Begrenzung der Rüstungen, ausgenommen worden. Sodann bespricht die Thronrede die LageindenKolonien. Es werden Vor lagen angekündigt, die die Lerbesserung der Arbeiterwohnungen und die Be kämpfung der übermäßigen Beschäftigung Er wachsener in den Fabriken zum Zwecke haben. Ferner sollen die indischen Finanzen gestärkt und die Verwaltung der oftindischen und westindischen Kolonien verbessert werden. * Die erwartete Verlobung derKöni- gin Wilhelmine ist ausgeblieben trotz der Anwesenheit der Verwandten aus Sachsen-Weimar bei der Krönung. Es heißt, die Königin wolle noch einige Zeit mit der Verlobung warten, denn auch die Königin Viktoria habe nut 18 Jahren regiert und erst mit 20 Jahren geheiratet. Spanien. spanischenKommi iser Friedenskon Politische Pinckfcha«. Deutschland. »Daß ei» befand Hof für da» «eich davon ist nach den ,Berl. «ebender Stelle nichts be sich auch die Behauptu ddr Wieoessbesetzung der * Sus welche merkwürdWPGedaicken die Friedensfreunde in iyremKampfe gegen die rauche Wirklichkeit kommen, zeigt der ernst liche Vorschlag eines großen Geisel system S in der »Neuen Freien Prestel Da nach soll der Teil der Rekruten, um den man das Heer vermindern will, in den Nachbarstaaten Lei Lohnarbeit und anderer nützlicher Verwen dung festgehalten werden l l * Am 10. Oktober wird im Reichs-Justizamt «ine Kommission zm Beratung der Abänve - runaen zusammentreten, die an dem Gesetz betr. das Urheberrecht vorgenommen wer den sollen. Als Sachverständige find zu dieser Beratung zahlreiche Rechtsgelchrte, Verlagsbuch händler, Musikalienhändler urw Schriftsteller ge laden. * Die Gesetzgebung hat in den letzten Jahren immer mehr darauf gesehen, der Nahrung»- Mittelverfälschung nachdrücklich ent- gegenzutretrn. Mit dem 1. Oktober 1898 wird «in weüerer Schritt auf dieser Bahn insofern aethan werden, als das aus der Initiative des Reichstages stammende, in der letzten Sitzung der vorigen Tagung angenommene und vom BundeSrat gleichfalls erledigte Gesetz über den BerkehrmitküustlichenSüßstoffen dann in Kraft treten wird. DaS Gesetz ist für das allgemeine Gebiet dn Nahrungs- und Genußmittel-Herstellung von Bedeutung, wett es die Verwendung von Saccharin als Ver fälschung im Sinne des § 10 des Gesetze« über den Nahrungsmittelverkehr bezeichnet. Frankreich. * Die russische Presse ermahnt die fran zösische Regierung, ihre Forderungen bezüglich Faschodas und des oberen Nrls aufrecht zu erhallen. Frankreich könne sich in dieser Frage vollständig auf die Unterstützung Rußlands verlassen. * Der Herzog von Orleans hat es für ersprießlich erachtet, sich als Thronanwärter in geneigte Erinnerung zu bringen. Er hat ein Manifest veröffentlicht, in welchem er sagt: Die Minister haben sich zu Mitschuldigen eines Komplotts gegen das Vaterland gemacht. Trotz der Versicherung mehrerer Kriegsminister er kennen sie die Schuld Dreyfus' nicht an. Sie weigem sich, die Kammer zu befragen und haben doch soeben eine nationale Frage entschieden. Sie suchen zu ihrem Vorteil die in der Kammer abgegebene Erklärung zu travestieren, daß wir die Herren in unserem Hause find. Unter dem Vorwande, die Unschuld eines Mannes, der als Verräter verurteilt ist, festzustellen, will man die Armee vernichten und Frankreich verderben. „Franzosen!" schließt das Manifest, „dies werden wir nicht zulasten!" — Vorteilhafter für die Republik können sich die Prätendenten nicht ge bühren als in dieser Weste; in Paris lacht man über das Manifest. * Der ,Siöcle' erklärt, Oberst Bertin, dessen bevorstehende Verhaftung augekündigt, dann jedoch widerrufen wurde, sei ein intimer Freund des Marquis Morös, du Paty de Clam, und einer der Anstifter des Prozesses Dreyfus g«wesen. Bertin habe überdies alles aufgeboten, um die Revision des Prozesses zu verhindern. — Der frühere Kriegs- Minister General Zurlinden ist wieder zum Militärgouverneur von Paris und zum Mitglied des obersten Kriegsrates ernannt woroen. * Paul Meyer, der Direktor der ,Ecole des Charles', richtete an General Pellieux ein Schreiben, , in welchem er erklärt, es sei dessen heilige Pflicht, zu Gunsten Picqua r tH-zu intervenieren, damit die gegen denselben eingeleiteten widersinnigen Verfolgungen aufhören. Pellieux Wiste, daß Picauart nur vor das Zuchtpolizeigericht gestellt wowen ftt, weil er die FälschWg Henrys beweisen wollte. Man nicht mr Gerechtigkeit wider- soMm Müsse ihm auch seinen wiedergeben. Pellieux ant- »gesicht» deS ihm vom Slrmee- orteS m der Echtheit eine» zweifeln, welches ihm Mr will den Aufstand auch auf die drei Provinzen Luzon» auSdehnen, die bisher mhig blieben. General RioS wird versuchen, dies zu verhin- auch der Grund, van fünf amerikanische lnegi» menter, die gegenwärtig in San Francisko fim, Befehl erhiellrn, «ach Manila abzugehen. Die nötigen Maßnahmen für den Transport derselben dies Ms Mißtrauen Mgen Deutschland, so ist dies wieder eine durch»»- unbegründete Ver dächtigung, die der Widerlegung nicht wert ist. * Nachdem Hawai von Amerika in Besitz genommen ist, ist seit««» der amerikanischen Regierung verfügt worden, daß alle Ver träge zwischen Hawai und anderen Staaten für erloschen zu erachten find; dagegen sollen die Zollabkommen bis auf weiteres bestehen bleiben. Zwischen Hawai und Deutschland besteht seit 1879 ein Ver trag, auf Grund dessen Deutschland in Hawai daS allgemeine Meistbegünstigungsrecht genießt, abgesehen von denjenigen Vergünstigungen, die auf Grund des schon bisher zwischen Hawai und den Ber. Staaten von Nordamerika be stehenden Verhältnisses den letzteren eingeräumt find. Der Wert der deutschen Ausfuhr nach Hawai beträgt zwischen 4—500000 Mk., wäh rend die Einfuhr Hawais nach Deutschland «ine minimale ist. 99 Prozent der Gesamtausfüht Hawais gehen nach den Ber. Staaten. chen Chile und les Erwarten bei- Hochfcchrt vom v. September i« der Höhe von , 8030 Meter eine Temperatur von —20,9 Grad ttüLMäßig hohe, d. h. hätte nun eine Eigen en maritimen Klima» sein Nte auch auf Fehlem der - beruhen, die gegen den lung nicht genügend g- hohe Werte geben >. gestützt auf sorg' Ansicht, daß der ,u de« . von anderer Sette diese Erklärung qngezweifelt wurde. und zwar, Gunsten! Auf Grund einer Art von -Luftballon- Brüderschaft" mit einem s. Z. cm unseren wissen schaftlichen Luftfahrten beteiligten Engländer bot sich für Herrn Berson die Möglichkeit, in Eng land, und zwar von demselben Tage wie dieser, eine Hochfahrt auSzuführen, und bei dieser die i verbesserten Jnstmmente der Neuzeit in Gebrauch zu nehmen. Hierbei erreichte er mit einem ihm in liebenswürdigster Weise zur Verfügung, ge stellten Ballon von 1650 Kubikmeter Jnhaft- und reiner Wasserstofffüllung die ansehnliche HAH« von 8250 Meter, wo er eine Lufttemperatur von —34 Grad fand, also einen Wert, der mit den über Dewschland geftindrnen ausgezeichnet über- - einftimmt und den Beweis liefert, daß in der That in jener großen Höhe ein Einfluß der Erd oberfläche nicht mehr stattflndet. Zur Vervoll ständigung der Beobachtungen in England stieg gleichzeitig in Berlin vom Sportpark in Friedenau aus ein anderer durch seine ausgezeichneten wissen- schaftlichen Ballonfahrten hochverdienter Luft schiffer-Meteorologe, Herr Dr. Süring vom Meteorologischen Jnstiütt allein in einem erheb lich schwereren, zudem Mr mit Leuchtgas ge füllten Ballon bis zu der höchst respektablen Höhe von 6000 Meter auf, wo er eine Tempe ratur von —15 Grad beobachtete. Er landete nach sechsstündiger Fahrt in Böhmen bei der Stadt Königgrätz. Aus der näheren Unter suchung der bei diesen Fahrten angestellten zahl reichen wissenschaftlichen Beobachtungen dürste sich manches wichtige Resultat ergeben. Inter essant genug ist schon die Thatsache, daß die beiden Auffahrten an den gegenüberliegenden „Abhängen" eines barometrischen Maximums stattgefunden haben, und daß beide Ballons zuerst mit dem Unterwinde aus dem Hoch druckgebiete heraus und dann in größerer Höhe wieder in dasselbe hineingefahren find, ganz wie es die Theorie verlangt. Den englischen Fachgenoffen aber, die in so selbstloser Weise das Zustandekommen des wichtigen Experimentes gefördert haben, gebührt aufrichtiger Dank von feiten aller derer, die ein Interesse an der Physik der Atmosphäre haben. o» ' w fältige Untersuchungen, der Anfi^., letztgenannte Grund dieWttanlastung zu genannten Abweichungen sei, während Sette diese Erklärung angezweif Run hat das Experiment rnPhtzden, r, wi, vorherzuszhen war» Du Mseren 11j Novell« von Konstanze Lochmann. lFortsttzung.) „Ich weiß nicht, wen Sie meinen," sprach das Mädchen stolz» ,eS gibt mehrere Verlobte hier. UebrigenS tanz« sch den Kotillon mit Graf Brand«nthal." Sie ließ die Afsefforin stehen und ging zögernd Ms Wellmer zu, den sie gerade in der Nähe gewahrte. Doch ehe sie Ihn erreichen konnte nahm er den Arm der Tochter deS Obersten und schritt mit ihr inS Nebenzimmer. „Er fühlt sich schuldig — er weicht mtt a«»," sagte sich Lisa im Laufe de» Abend» noch oft. „Dennoch will ich ihm Glück wünschen — koste eS, wa» e» wolle." Die Gelegenheit bot sich de« Mädchen bald nachher. Ein Schwindel ergriff Lisa während des Wal^S; ihr Tänzer ließ sie mf einen Stuhl gleiten, der etwa» im Hintergründe stand, und ritte nach einem Glase Wasser .. . Blaß und «schöpft lehnte sie neben Herrn vo« Well««, dessen Tänzerin eben zu ein« Extratour geholt worden war. Mühsam richtete sie sich Mf, streckte ihm die Hand entgegen, und begann leise: -Endlich kann ich Ihnen sagen . ." Tödlich erschrocken hielt da» Mädchen inne, well«« hatte sich verächtlich lächelnd «hoben, « «achte eine steife Verbeugung, wendete ihr den Rücken nnd ging. Asa griff nach de» Herze», ein Krampf drohte sie zu erstick«. Al» ihr Tänzer mtt de« Masset nabte, langte sie hastig danach nnd PÄztt es hinunter. „Führen Sie mich zu Mama," bat sie. „Ich kann nicht mehr tanzen." Schwer hing sie m dem Arm de» jungen Manne», d« besorgt ihr« Mutter die nötige Mitteilung machte. „Kein Aufsehen — bitte" flüsterte fw nur. Der Herr führte beide Dameu in die Garderobe Md geleitete sie spät« zum Wagen hinab. Lisa, die sich gehorsam wie ein Kind m die schützenden Hüllen hatte wickeln lasten, brach mtt einem Aufschrei zusammen, al» der Wagen in der Vorstadt hiev. Babette mußte sie mühsam -«ausheben, und der Arzt kam noch in der Nacht in die stille Behausung. 9. Lange Wochen schwebte Lisa in Todesgefahr. Wilde Phantasien wechselten mit beängstigend« Mattigkeit ab. Oft war di« Hitze de» Fiebers so groß, daß mm fast mtt Gewißheit ein plötz liche» End« «wartete, dmn wieder hoben sich unvorhergesehen die Kräfte, ab« sie ließen doch Zwetfä M ein Aufkommen. Frau Braunau harrte mutig am Kranken lager der Tochter MS. Opfer wtlliz bi» zur eigenen Erschöpfung, hatte sie nur Gedanken für da» einzige Kind, da» unrettbar dem Tode verfallen schien. Jetzt, da sie Lisa verlieren sollte, klammerte sich da» Mullah«» fest m den einzigen Schatz, dm e» i« Leb« «och besaß. Und da «Liebende erhörte da» Geb« d« trauernden Witwe. Langsam, allmählich Ährten die Kräfte de» Mädchen» MÜL— Der Arp erklärte sie für gerettet. - Lächelnd legte der alte Doktor eine» Tages einen Strauß Schneeglöckchen Mf Lisa» Bett. — SM ruhte sie auf dm schneeigen Kiffen, sein Auge ward feucht, al» « da» süße abge zehrte Gesicht betrachtete. Die während d« Krankheit kurz geschnittenen Haare gaben ihm etwas Kindliche», Engelhaftes. Lisa nah« die Blumen in die durchsichtigen Hände, ab« die Freude, die jeder Genesende solch' duftig« Spmde entgegenbringt, fehlte ihr. Aufseufzend winkte der Arzt Frau Braunau, ihm in das Nebenzimm« zu folgen. „Unsae arme Kranke ist außer Gefahr," begann a ernst, „doch fürchte ich Schlimmes für sie. Der «eist bleibt teilnahmSlo». — Machen St« sich darauf gefaßt, daß sie sch»«- mütig wird." -Um GotteS Willen, Herr Doktor," rief die Professorin fassungslos, „bedenken Si«, wa» Sie sagen. Solch reich begabt« Geist sollte sich nicht «ehr mfschwingen können - Entsetz lich. SS maß ein Mittel gegen, diesen Bann von ihr zu nehmen." „Dann ressen Sie," sprach d« Doktor leb haft. „Fräulein Lisa muß fremde Länder, fremde Menschen sehen. Hi« geht sie zu Grunde... Wir beide wissen, woran da» arme Kind krankt, wenn auch ein Name selbst in dm wildesten Phantasien nicht üb« dl« Lippen kam." „Leid« ist e» so. Har von well«« muß sie lv tödlich« «esse beleidigt habe«. Konnten «e bisher der Sache nicht mf dm Grund „Nein," antwortete da «r»t muh. „Ich 1 s M !nm Arzt Branum werde nicht klug aus Well««. Er ist düst«, „Und sie glaubte so fest m die Treue diese» Mmnes." „Ich habe mich von seinem verschloffenen Wesen nicht abschrecken lasten," fuhr der Doktor fort. „Ich machte ihn mf seinen krank haften, gereizt« Zustand aufmerksam. Auch suchte ich da» Gespräch Mf Lisa zu bring«». Umsonst! Ein zornige» Blitzen sein« Ang«, ein Abwehren mtt da Hand, und « ließ mich allein . . . Redete ich von dem Schwer«, den d« Arzt empfindet, wenn « solch' junge» Leben finstern Mächten überlasten muß, dann flannnte es in seinen Augen wild auf, «wachte eine Gebärde, al» wolle « sich üb« mich fttttzen. Aba ebmso plötzlich beharschte «sich und meinte kühl: „Ja gewiß! Für «inen Arzt der Witwe , reichten gerade bei knapp« Einteilung, da Lisa» Stund« wegfielen, wußte, sich, Braunau keinen Rat. Sie «olfte da» zwar während ihr« Abwesenheit d^h brachte die» mtt dm Mm des '» Tapttal», wÄche» ihr E »«nutz - um nach dm» Süd« zu gehen, wie der tzlezt ? befohlen. fast gar nicht." „Wo finde ich dm Schlüffe! zu diese« rätsel haft« Benehmen?" fuhr die Frau auf. -Nur fort von bi«! — Diese abärmlichen Verhält» ntsse soll Lisa vergessen." Nur fort! DaS «ar lei auägesprocheu al» durchgeführt. Die «tzt».
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