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Auerthal-Zeitung : 23.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189809239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-09
- Tag 1898-09-23
-
Monat
1898-09
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 23.09.1898
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»-»tische »«»sch«. Deutschland. »Kaiser Wilhelm begab sich am Sa, mittag zum mehrtägigeUMmdaußMM; HubertuSstock. MW »Die Kaiserin MrMdrffch W K wo sie bis Anfang ivkMer Mrwem, usid b?i gibt sich dann nach EnnckMl d zum Besuche ihrer Mutter. »Zur Geheimhaltung des deusch- englischen Abkommens sdll sich, wie man der,Voss. Ztg.' schreibt, auf Wunsch Englands die deutsche Regie ruüg perpflichtet haben. Von amtlicher deutscher Seite wird darauf hingewiesen, daß das Reich nicht im stände gewesen sei, in irgend einer Form zu Gunsten Portugals einzugreifen, ins besondere habe, das Vorkaufsrecht Englands an der Delagoabai ein unüberwindliches Hin dernis für uns gebildet. Ein Zusammengehen mit England sei aber geradezu geboten gewesen, weil man so, gewisse Vorteile für das Reich habe erreichen kötmen, ine sich sonst nicht dar geboten hätten. Erwähnt wag-.noch werden, daß Deutschland formell seinen Standpunkt nicht verläßt, den es 1896 in dem Weißbuche eingenommen hat. Die Delagoabai wird nicht politisch an England übergehen, sondern nur wirtschaftlich; dämm scheint der gegenwärtige Stand dort erhalten zu werden. » Der Bundesrat beabsichtigt, in Ange legenheit der Anarchisten den Mächten den Vorschlag zu machen, daß jeder Staat seinen Angehörigen, die er als Anarchisten kenne, keine Papiere für eine Niederlassung im Ausland mehr verabfolge. »Als Eröffnungstag der nächsten Reichstagssession wird von verschie denen Zeitungen der 29. November in Aussicht gestellt. Ob aber schon jetzt ein bestimmter Termin wirklich festgesetzt ist, dürste wohl frag lich sein. Die Kombinatton für den 29. Novem ber hat indessen, wie die,B N. N.' bemerken, viel Wahrscheinlichkeit für sich, denn die Er öffnung des Reichstages erfolgt erfahrungsgemäß stets an einem Dienstag, und das genattnte Datum fällt in der That auf den letzten Diens tag des November. Der nächste Dienstag fällt auf den 6. Dezember, da aber zwei Tage darauf ein katholischer Feiertag ist, so dürste dieses Datum für den Beginn der Parlamentsarbeiten nicht geeignet sein, da der Reichstag dann vor Weihnachten nicht viel länger als eine Woche beisammen bleiben könnte. »Der vom Kaiser angekündigte Gesetzent wurf über eine Verschärfung der Straf bestimmungen der Gewerbeordnung in 8 153 (Koalitionsfreiheit) ist nach der ,Post' bereits ferttggestellt und soll dem Reichs tag demnächst zugehen. » Die Einführung eines billigeren Ein - Kilo-Paketportos hat Staatssekretär von Podbielski einer Deputatton Dresdener Geschäfts leute in Aussicht gestellt. letzteren seiner treuen Obhut. Abends um 8 Uhr fuhr derdeutsche Kaiser wiHetz, nach Potsdam zutttck. Ms . MMk-dev-ltzanM Monarchie Neffen Nach- rWMeWieiMTWtzürkwndgebunaen bMhteUr Glockengeläute statt, dWmeiUS GWäfte wWi 'geschlossen. Dnmer- McodWte Wrden WgeWsten, denen die WlielM^KWnichast«^ dk^Schuljuaend, die HmflWn BrWtten Mw zahlrW?Whächttge beiwohnten. . * Kaiser Franz Joseph yMeine öffent liche Danksagung an seine Völker erlassen für die tausendfachen Zeichen des Mitgefühls und der>Lau« um dv dahtngeganaene Kaiserin. Zugleich hat der Kaiser einen Elisabeth* orden für Frauen gestiftet und das Großkreuz dieses Ordens der Gräfin Sztaray. verliehen, die der Kaiserin in der Trauerstundt hingebungs voll gedient. Frankreich. »Die Drehfusangelegenheit hat nun endlich die entscheidende Wendung genommen, Shu 17. d., beschloß der Ministerrat die Einberufung der Rechtsprüfängs- Kommission. Das bedeutet fist' Wirklich- keit die Wiederaufnahme des Ver fahrens. Infolgedessen gaben der Kriegs minister ZUrlinden und der Minister für öffentliche Arbeiten Tillaye ihre Entlassung. General Chänoine wurde zum Kriegsminister emannt. Derselbe wird sich nur seinen Ressort geschäften widmen, zunächst mit der Neubil - düng des Gesteralstabs; mit der Dreystrsangelegenheit wird er sich nicht befassen. Die erwähnte Rechtsprüfungskom mission trat bereits am Montag zu sammen. Die Frau Dreyfus soll die Er laubnis erhalten haben, von der Wendung der Dinge ihrem Manne auf der Teufelsinsel tele graphisch Mitteilung zu machen. — Der Justizminister Sarrien erklärte offen, "Las Studium der Men ergebe die sichere Un- ichptd .DrÄyfus', jedoch die Existenz eines »Es bestätigt sich, daß Justizminister Sarrien die Einleitung der Revision des Dreyfus-Prozesses mit dem Hinweis auf die Fälschung des Oberstleutnants Henry und auf die widersprechenden Gutachten über das Bordereau begründete. — Picquardt hat dem Justtzminister auf dessen Aufforderung eine ausführliche Denkschrift über die Dreyfus-Angelegenheit überreicht, in der die Uebermittelung geheimer Dokumente an das Kriegsgericht von 1894 festgestellt wird; der Justizminister habe im Ministerrat die Haupt punkte dieser Denkschrift bekannt gegeben. Rußland. * Der Zar pflegt derzeit einen persön- lich en Briefwechsel mit anderen euro päischen Souveränen behufs Festsetzung eines Programms für die Friedens konferenz. Balkanstaaten. Oesterreich-Ungarn. »Die irdische Hülle der Kaiserin Eli sabeth ist am 17. d. von der Wiener Hofburg nach der Kapuzinergruft übergeführt, wo der Sarg neben den des Kronprinzen Rudolf niedergesetzt wurde. Wie schon ge meldet, waren zahlreiche Fürstlichkeiten zu dieser Trauerfeierlichkeit nach Wien ge kommen. Die ungarische Reichstagsdeputatton verlangte, daß die in der Trauerkapelle aufge hängten Wappen mit der Inschrift: „Elisabeth, Kaiserin von Oesterreich" durch den Zusatz „Königin von Ungarn" ergänzt werden, welchem Verlangen auch entsprochen wurde. Kaiser Franz Joseph holte den Kaiser Wilhelm nach 1 Uhr mittags vom Nordbahnhof ab. Die Begrüßung der beiden Monarchen war sehr herzlich und be wegt. Die vollsten kaiserlichen Glanz zeigende Trauerfeier war tief ergreifend. Nach beendetem Gebet übergabderOberschofmeisterdemKapuziner- Guardian den Schlüssel zum Sarge und empfahl * Merkwürdige Gerüchte sind in Konstantinopel unter der türkischen Bevölkerung im Umlauf. So unsinnig und so widersprechend sie auch sein mögen, in allem spielt der deutscheKaiser die Haupttolle. Bald hat ihm der Sultan Kreta geschenkt, damit es die Engländer nicht bekommen, bald wird der deutsche Kaiser die fremden Kriegsschiffe und Truppen von der Insel verjagen, bald hat er die Insel gepachtet, kurz, das Volk klammert sich an den Gedanken, daß ihm von Deutschland aus Hilfe kommen werde — eine leere Hoffnung, die den Gläubigen eine ähnliche Enttäuschung einbringen wird, wie die Spanier sie im jüngsten Kriege mit ihren auf eine deutsche Hilfe gerichteten Erfahrungen erlitten. »Mit der Aufgreifung der muselmanischen Mörder und Brandstifter in Kandia fährt die dortige türkische Behörde fort. Dreihundert sind bereits ins Gefängnis gebracht, ein halbes Hundert den Engländern ausgeliefert worden. Admiral Noöl hat aber die Entwaffung der Mohammedaner binnen drei Tagen er deren liegende Vermut den g o gem ging gypte«. m ierung.dense t emer und de ig sehen kann, dürste die Streitfrage sich noch wesentlich zuspitzen. .-ul Eine neuere Nachricht der ,Daily -Mail' meldet, die Expedition Marchands habe in der That Faschoda besetzt und sei durch 10000 Abessinier unter Ras Makonnen verstärkt worden. oevoiunächttgten im B e derselbe wnwe aber dtp mordung MtambU deshalb Lat die serb eme gBwß^ E Kon Nah «ad Fern. Berlin. In der Zentral'-Roßschlächterei wurden im Jahre 1897 8830 Pferde und vier Esel zur Schlachtung vorgestellt. Hiervon wur den von vornherein als zur menschlichen Nahmng ungeeignet 321 Pferde zurückgewiesen, außerdem wurde das-'Fleisch votu S5 bereits schlachteten Tieren beanstandet. Wenn man annimmt, daß diO Fleisch- von etwa MO Pferden zur Fütterung im Zoologischen Garten, un»Hundespital der Tierärztlichen Hochschule und in den Etablisse ments des Tierschutz-Vereins Verwendung ge funden' hat, bleiben 8013 Pferde übrig, deren Fleisch zur menschlichen Nahrung gedient hat. Bingen. Seit Freitag mittag ist der ge samte Schiffsverkehr von Bingen rheinaufwärts vollständig gesperrt. Die Ursache dieser unlieb samen Störung ist auf Sandbänke zurückzu führen, die sich schon seit einiger Zeit diesseits an der Hafenmündung und jenseits gegenüber dem Adlerturm bei Rüdesheim inmitten des Fahrwassers gebildet haben. Trotz dieser Hinder nisse und trotz des stetig fallenden Wassers fuhren bis jetzt die bis auf 1,50 Meter Tief gang geleichterten Schiffe noch ganz flott. Nun mehr haben die Versandungen an Größe und Umfang erheblich zugenommen; denn Freitag mittag ist daselbst eine ganze Anzahl Schiffe auf Grund geraten. Nur ein Badeniaboot ist gegen Abend, wieder flott geworden. Bei weiter fallendem Wasserstande wird die Schiffahrt mit noch größeren Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Köln. Pferderennen find in Köln jetzt wieder eingerichtet worden, zum ersten Mat seit 30 Jahren. Sofort findet sich auch der Totali sator ein und wird dieser Spielgelegenheit die größte Ausdehnung gegeben. Aus dem Stadt anzeiger der ,Köln. Ztg.' ist zu entnehmen, daß Einrichtungen getroffen find, um denjenigen, die den Rennplatz selbst nicht besuchen, in der Stadt Gelegenheit zu geben, Wetten zu machen, unter gleichzeitiger Bürgschaft voller Gewinnauszahlung und glatter Regulierung. Kiel. Eine aufregende Szene ereignete sich an- Bord des im Hafen liegenden schwedischen Schoners „Atlantic", wo zwei Mattosen in Streit geraten waren, von denen einer den A«s dickt' Zwei wichtige Nachrichten übermittest der Draht aus dem Sudan. An amtlicher Stelle verlautet, der Kalif sei eingeschlossen und müsse binnen wenigen Tagen lebend oder tot in die Hände der Engländer fallen. Der flüchtige Abdullahi selber könnte dann also den Siegern nicht gefährlich werden. Dazu kommt, daß jetzt auch der letzte noch^unberührte und geschlossene Truppenteil des Kaltfen-Heeres eine Niederlage erlitten hat. Das Kanonenboot „Sultan", das am 8. d. den Blauen M hinaufgesandt wurde, ist nach Omdurman zurückgekehrt. Es sollte die Garnison von Gedaref- aoschneiden,> welche iy Stärke von 2500 Mann unterwegs war, um dem Kalifen zu Hilfe zu kommen. Das Kanonenboot hat nun den Feind getroffen und mit allen Schiffs- und Schnellfeuergeschützen angegriffen, wodurch angeblich 1000 Derwische getötet und die übrigen zurückgeworfen wurden. Außerdem geht die britische Besatzung von Kassala und eine Kamelreiterabteilung unter dem Befehl des Obersten Parsons nach Gedaref vor. — Zum Zweiten ist sehr bedeutsam eine Mel dung der Morüing Post' aus Luxor vom Don nerstag, wonach Kitchener Pascha am vergan genen Freitag mit drei Kanonenbooten, 100 Cameron-Hochländern und 1200 Aegyptern und Sudanesen' von Chartum nach Faschoda am oberen Nil aufgebrochen ist. Danach hat sich also der siegreiche Sirdar bereits daran gemacht, auch über Chartum hinaus den Boden für die geplante „Kaiserinstraße von Kairo bis Kapstadt" zu gewinnen. Man weiß aber nur zu gut, daß die Franzosen alles aufbieten, um einen Streifen von Westen nach Osten, vom Niger über den Ubangi und den Nil bis nach Abessinien ihrem Einfluß zu unterwerfen, um den Plan, den die Engländer bereits der Verwirklichung nahe glaubten, die Verbindung vom Kap nach Aegypten, buchstäblich zu durchkreuzen. Gelänge den Franzosen dies, so hätte man in England fortwährend mit ihnen zu rechnen, sowohl in mittelafrikanischen Fragen, wie in ägyptischen Angelegenheiten. Nun wirst sich die Frage auf: stehen die Franzosen schon in Faschoda, haben sie also den Briten schon einen Riegel gegen ein weiteres Vordringen vorgeschoben?! Be kanntlich wurde kürzlich auf einem stromaufwärts fahrenden Derwischdampfer bei Faschoda von einer Streitmacht gefeuert, ohne daß jedoch nachher der Kapitän angeben konnte, welcher Nationalität sie angehört habe. Die zunächst »Das von CH m aus nilaufwärts ge legene Faschoda hat eine englisch-ägyptische Truppenabteilung von Wejßett besetzt gefunden; es find' dieS Franzosen, hie Mer Marchand vom Eongostaat her vorgddrüngen find. Ger englische General Kitchener gedenkt ein Ultimatum zu stellen, in welchem er Marchand auffordert, Faschoda sofort-zu rÄrme». Weitn hierauf dje. Franzosen feuern, soll das Feuer erwidert und Faschoda mit Gewalt genommen werden. Amerika. * Eine anscheinend recht kriegerisch klin gende Meldung kommt anläßlich des Grenz - streit eß zwischen Chile und Argen- <ttkn i>« st aug! BUenoS) Ayres. In geheimer Sitzung hat Lieargenttmsch« Kammer die Regie rung unter Erteilung eines Vertrauensbeschlusses dahin, daß es sich um m des Majors Mar- re lautet, der britische in Uganda dorthin ge- adt sei von Abessiniern ge eines Abkommens Vertreter Rennell Rodd egk^ Eine vierte Möglichkeit, rscheinlich, wäre die, Befehlshaber Henry )oda erreicht^Lätte Mun teilt der Bericht erstatter des ,DaiMMlegraph' seinem Blatte mit, der Kapitän jenes Derwisch-Dampfers habe ihm die jetzt über Faschoda wehende Flagge ge nau beschrieben, dieselbe sei unzweifelhaft eine französische. Der. Kapitän habe ferner, als er bei Faschoda außerhalb Schußweite an Land gegangen, von den Eingeborenen erfahren, daß acht Europäer und 100 Senegalesen mit Unter- Stützung von Schwarzen die- Garnison der Der wische m Faschoda im offenen Felde angegriffen hätten, wobei IM Mann getötet worden seien und dst Derwische, mit Ausnahme von 150 Mann, welche zürückblicben, die Flucht ergriffen hätten. — Jedenfalls darf man jetzt auf die weitere Entwickelung der Dinge bei Faschoda sehr ge scannt sein. Schon auf dre' bloße Vermutung hin, daß sich eme französische Streitmacht in Faschoda am oberen Nil befinde, war zwischen .englischen und französischen Blättern--hin etwas ' lftttizter Streit entstanden/ welche vüü beiden Parteien ein größeres Anrecht auf die Provinz Bahr-el-Ghazal besitze, zu der jener den oberen ' M beherrschende wichtige Platz geböxtz, , Jetzt, achtet.. Dennoch aber glaubt man in der argen- NLSÄMKLÄSS seien in beiden Ländern vielmehr mit einer voll ständigen Lösung derStteiffrageckdurch Schieds spruch. ohne jede Einschränkung einverstanden. verlangt, dagegen versprochen, daß Sicherheit verbürge. »Die.bulgarifiA irr Lisa. 10 j Novelle von Konstanze Lochmann. (Fottl-tzung.) Frau Blaut zog hastig den Brief aus dem Kouvert und laS. „Wie kühl das Mädchen schreibt! So kann Lisa doch nicht antworten wollen! Holen Sie mir den Trotzkopf, Frau Professor. Man muß versuchen, ihn anderen Sinnes zu machen." „Ach wenn da« gelänge. Sie sollen mit ihr sprechen und haben eher Einfluß ans das thörichte Mädchen. Sie wissen, wir find durch unglückliche Spekulationen meines Mannes arm geworden, er setzte allzuviel Vertrauen in seine Freunde! Das Kind hat die gleiche Gemüts art, ihr Herz hängt an Wellmet und dieser . . denkt nicht an eine Heirat," fiel die Blant ein. „Er muß auf Reichtum sehen! Lisa rennt in ihr Verderben, wenn sie nicht von ihm läßt." „So sagen Sie ihr selbst das nötige," bat die alte Dame und verließ vaS Gemach. Frau Blant atmete auf. „Endlich allein ! ES muß zu einem Bruche zwischen den beiden kommen, koste eS mein Leben. Heute schon kann sie erfahren . .! Nichts von Millett! Wer hat welches «st mir? Ich will mich rächen an ihm und dieser Schein heiligen ... Sie muß den Antrag Mallow» annehmen, beute wenigstens! Später mag meinetwegen die Verlobung rückgängig gemacht werden. Da der Hauptmann abreist, ist dies nicht schwierig .. Wie fange ich die Sache nur an? Lisa gibt nie ihr Jawort — Wie kalt sie schreibt! — WM mir denn kein Zufall zu Hilfe kommen? . . . Hall, ich hab'S." Sie nahm daS Taschentuch fort und blickte auf daS beschriebene Blatt Papier. „Alles trifft sich reizend," lachte sie. „Ich brauche Lisa» Namen nur unter diese Worte zu setzen — daS kann kein großes Kunststück fein. — DaS Blatt sende ich dem Hauptmann statt der Absage — und gefährlich bleibt die Geschichte freilich. Bah! Der kleine Spaß kann nicht übel ablaufen, wenn ich die Fäden geschickt lenke. — Wcllmer und Lisa trennt ein solches Papier immer." Sie übte eine Weile Lisas Schrift auf dem vollendeten Briefe und setzte dann ohne Bedenken Lisas Namen unter daS zur Erde gefallene Papier. Vorsichtig schob sie eS in» Kouvert und verklebte daSse be. Der zerkntllte Brief wanderte eben in ihre Tasche, als Frau Braunau eintrat. Ihr folgte Babette, die einige Er frischungen trug. „Lim kommt wohl nicht?" „Ach nein," lautete die betrübte EntgUnung. „Sie hat sich wieder hinlegen müssen. Babette soll in die Apotheke gehen, Lisa mag keinen Arzt." „O» wie traurig l Nun, Ihr ltebeS Kind ist ja kräftig; morgen kann alles bester sein." Babette, die Teller und Gläser auf dem Tisch geordnet, blieb zögernd an der Thür stehen. „VaS Fräulein schrieb einen Brief — soll ich ihn besorgen?" »Gewiß," rief Frau Blaut. „Hier liegt er. Sie kennen doch die Wohnung de» Man sprach von WellmerS Reise. Mallow kannte oberflächlich die verheiratete Schwester desselben. Auch des Hauptmanns Entschluß^ Landwirt zu werden, wurde erörtert. Immer aber blieb Mallow verlegen und schielte von Zett zu Zett nach dem Schreibtisch. Wellmer, mtt eigenen Gedanken vollauf be schäftigt, bemerkte dies sonderbare Gebühren seines Nachbars nicht. Scherzend meinte er: „Sie werden daS Landleben ohne eine hübsche Frau langweilig finden. Haben Sie daS schon überlegt?" „Gewiß, antwortete Mallow, einen herz haften Atemzug thuend. „Ich hielt bereits um ein Mädchen, welches ich Hochschätze, an." „Wiel" rief Wellmer überrascht. „UnS — sagen Sie eS erst jetzt? Natürlich haben Sie bereits daS Jawort der Dame! — Meine herzlichst« Gratulation l Sicher ist daS Fräulein die Tochter eines Gutsbesitzer» und eine alle Lieb« von Ihnen — gestehen Sie e» um !" Der Hauptmann wurde rot. „Sie irren!' Al» er sich geräuspert hatte, fuhr er fort: . , , „Ich möchte ein Wort im Vertrauen mtt Ihnen sprechen, Wellmer!" „Nur zu," lachte Wellmer. „Bin ich doch in ähnlicher Lage wie Sie — wir werden uns verstehen." - Erstaunt blickte der Hauptmann tu WellmerS glückstrahlende» Gesicht. „Sie sipd völlig Mer, daß ihr Antrag au* aenommen wird?" fröhlich der junge sffizier. Hauptmann Mallow? — Und geben Sie den Brief ihm selbst ab — daS ist von Wichtigkeit!" „Sehr wohl, gnädige Frau l" Babette ging hinaus. „Alles wäre besorgt! — Würden Sie den Hauptmann annehmen, wenn et auf dieses Schreiben hin nochmals versuchen sollte, Lisa selbst zu sprechen?" „O nein; wozu? Ich habe ihm Hoffnungen gemacht, die sich nicht erfüllen." „Sie haben ganz recht. Babette soll daS übrigens bald auSrichten. Der leidende Zustand Lisas entschuldigt genügend daS Ungewöhnliche dieser Meldung." Frau Blant flog auS dem Zimmer, um daS Dienstmädchen zu instruieren. Kopfschüttelnd blickte die Braunau ihr nach, sie sagte gedankenvoll: > „Welche Hast! Fast möchte man glauben, Frau Blant sähe «s gern, wenn Lisa einen Korb auiteilt.7 , - 8. Frisch und freudig wie nur edt glücklicher Mensch dreinsehen kann. Lat am nächsten Morgen Leutnant von Wellmer in des Häupt- mannS Wohnung. ' Dieser saß am Schreibtisch und machte eine verlegene Mene, al» er zur Begrüßung auf stand. i - „Eben hörte ich, daß Sie un» heute schon verlassen wollen, Herr Hauptmann,", sagte Wellmer Platz nehmend. »Daher komme ich so so früL ttäter bliebe mir wohl selbst wentg Zett zu Besuchet» '
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