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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane n. Umgevnrrg. ««««., ' Aa»UU»irLttrr«: »»«<»«»> K-t- Ke<»er, Sttts^-r. , «. <t,^iA1»Wü „ «», Ntaunemtutsdeels Aiftrete die g»ü>»S-Zttle »vI Mittwoch, de« 21. September 1898 Rk.112 - Die Sparkasse der Stadt Zwönitz °"* .st 7 i » * t t u. Jahrgang Sonnabend den 1. Oktober: Ost«, Mittel, und Wasserstraße, sowie die «rundstücke Nr. S, 7 » und 7 o von «bth. S de- hiefigen Brandkat. Montag den S. Oktober: Reichs-, «erber, und gärberstraße. Dienstag den 4. Oktober: Eisenbahn, und Bockauerstraß«, Bockauer «affe, Kurze. Jäger, und Gchützenstraße und Gchützenhausweg. Mtttwoch, den ö. Oktober: Druiden-, Wettiner., Albert-, Karola- und Ntarktstraße. Donnerstag den S. Oktober: Marttplatz, Marttgäßchen, «irchgaffe und Schwarzen- berger Straße. Freitag den 7. Oktober: Bahnhosstraße, Am Bahnhof, Alberodaer Weg, Alberodaer. Lößnitzer Straße und Rittergut Klösterlein. Sonnabend den«. Oktober: Berg-, Stein-, Psarr-, Schul-, Mehnett- und Wiesenstraße. Montag den 10..,Oktober: Schneeberger Straße, Niederschlemaer Weg, Wehr- Schiller- Göthe- und Bismarckstraße. Dienstag den 11. Oktober: Auerhammer Straße, Schmelzhütte, Moltke-, Ziegel-, Zinn- und Waldstratze. vrß»oH.r.««L MHMEWÜUD^l — Ein hohes Lebensalter finden wir im Königreich Sachsen unter der Bevölkerung der Kreishauptmannschaft Bautzen vertreten Nach den Ergebnissen der Volkszäh. lung stellte sich daselbst die Zahl der Personen im Alter von 70 Jahren und darüber auf «4,8 pro Tausend der Bevölkerung. Dann folgt erst im weitem Abstandß die Kretshauptmannschaft Dresden mit 28^, hierauf Zwickau mit 22,2 und schließlich die KreiSyauptmannschaft Lespzig mit 21,7 aus je^oov Bewohner. Die Ziffern M dtze Großstädte des Lewdes Mlen fich bet Dresden auf gl^z. Lhemnttz und Leipzig aber nur aus je 1ö^ von 1000 Bewohnern. Im ganzen Königreich waren 2«,7 pom Tausend der Bevölkerung Über 70 Jahre alt. — In Sachsen sanden sich bei der letzten Volk-zäh. lung gerade 100 Männer, die über SO Jahre alt waren^ Die Zahl der Frauen, die dieses Alter erreicht hatten, war mehr als doppelt so groß und betrug 2S2. Woher die- ser stark« Unterschied in der Langlebigkeit der beiden Ge schlechter ? Zum Teil kommt er gewiß aus Rechnung des bei den Männern stärker verbreiteten Alkoholgenusses. — Der Fleischer Miersch aus Pulsnitz stand wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz vor dem Land- geeicht Bautzen. Es wurde dem Biedermann nachgewie. sen, daß er wiederholt völlig verdorbenes Fletsch an seine Kunden verkauft und in die Wurst verarbeitet hat. Hei. nen Dienstboten hat er verdorbenes Fletsch -um Essen vorgesetzt. Diese haben aber das Fletich nicht genoffen, sondern einfach weggeworfen. Ein Oberkontroleur aus Kamenz sand bei einer Revision der Fletschbestände des Angeklagten Rindfleisch von einer nicht bankfähigen, also minderwertigen Kuh, dar bereit- in Fäulnis Übergegan gen, stinkend war und grün und gelb au-sah. Ebenso wurde verdorbene- Schweinefleisch gesunden. M. würde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. — In Teuchern wurde ein Bergarbeiter für seinen Aberglauben hart gestraft. Bet ihm erschien ein Hand, werksburschr, der angab, außer anderen geheimnisvollen Kunststücken auch Wahrsagen und Vieh besprechen zu kön- nen. Mn seine Kunst zu beweisen, begab er sich nach dem Stall« und begann dort seinen Hokuspokus Mit dem Anzünden eines Strohwische». Dabet mutz der Schwarz« künstln unvorsichtig umgegangen sein, denn in kurzer Zett schlug die Helle Klamme aus dem Gehöfte aus und bald war auch da» Etallgebäude einer nebenan woh nenden Witwe vom Feuer erfaßt. Weder di« abgrbrqftn- ten Gebäude noch die in den Flammen umgekommepen Schweine find versichert gewesen. Der kluge Handwerks bursche wurde sestgenommen. — Eigenartig klingt eine Bekanntmachung des Stadt- rate» zu Thum: verschiedene Einwohner belieben die Nachtgeschirre -um Fenster herauS-uhängen. Da dißse» «ebahren der Stadt durchaus nicht zur Zierde -«eicht, so wird es hiermtt unter Androhung re. streng verbot - Bekanntmachung, Nachaichnng in Aue bett. Die Königliche Kretshauptmannschaft zu Zwickau hat angeordnet, daß die in diesem Jahr« vorzunehmend« Nachricht»«« der Maaß«, Gewichte, Waage»» nxd MchGW*rßs««a» in hiesiger Stadt und dem selbstständigen GutSbezirk Klösterlein MW 1/ 2. 4 s. G. 7. 8. 10. und 11. Oktober diese» Fahre» auSzusühren ist. Di« Nachatchung wird im Erdgeschosse he» städtische« Berwaltuttgsge» diittde», Schwarzenberger Straße 10 hier, an jedem der genannten Tage vd« Vor mittag 8 di» 12 Uhr «mV ddt» Nachmittag 2 di» G Uhr nach der uachstehen- den Bezirk»etnthetlung oorgenommen. Wir fordern alle Gewerbetreibenden und Landwirthe, die Maaß«, Gewichte, Waagen und sonstige Maßwerkzeuge im öffentlichen Verkehr verwenden, aus, diese an dem festgesetzten Tage nachaichen zu lassen. Waagen oder sonstige Maßwerkzeuge, die an ihrem Standorte befestigt sind, find an demselben Tage zur Nachatchung a«» ga«»sd<«. Alle nachzuatchende Gegenstände müssen rein und sauber sein. MM, den lö. September 1898. Rath dSV Stadt. Nath»ass«ffor Laude. - — a vwa aias« > «la« MwUdeden »4 rl«-veb«nwtw», »L, vtrdUed«, ve«,»U«i4en»ttre Ütr Vw»r llsrwt, RrRdjidr „4 «.du»« u»4 »si»1w» , s N.wr -U4.» VWNW.W.» ». LM4 k. U. 1^0 tttz > » « » . --- « . s«tte veuesst d« WM«, «177,st 1« Aus dem Auerthal und Umgebung. MteetzeUnn»«« von »oeale« Julereff» ga» »er «tedaetta» stet» »vM-omwe«. j — Vom 20. September ab find die an die Stadtkern, sprechetnrichtung in Aue (Erzgeb.) angeschloffenen Theil- nehm« -um Sprechverkehr mit Hall« (Saale) nebst Bor- orten — Lmmendors-Radewell und Trotha-Tröllwttz — zugttaffen. Die Gebühr für ein gewöhnliche» Gespräch Ais zur Dauer von S Minuten beträgt 1 M. Die Firma Schort« u. Strubl« hi« feinte am Sonn- übend das Fest ihres söjährigen Bestehens. Die oo- d« Firma gegründtte Maschinenfabrik wurde z. Z. untn den kleinsten Verhältnissen begonnen und hat sich im Lause »er Jahre derart entwickelt, daß in derselben jetzt gegen ISO Arbeiter beschäftigt werden. . — »Wer treu gedient hat seine Zeit, dem sei ein volles glas geweiht!- So fingen jetzt Hunderte von Soldaten, st« ihr« Zett abgedient haben und nun nach beendigtem Manöver mit dem ehrenvollen Abschieo in da» Eivtlleben urückkehren dursten. Bevor es aber an den ersten Be- uf eines jeden einzelnen geht, wird «st, so ist es der iteseroisten-Brauch, noch einmal aus kurze Zeit das Leben US freien Zivil» von sein« Seite gründlich durchgekostet, nie man in unseren Straßen und Bierwirthschasten ost genug wahrnehmen kann. " — Die demnächst zu ihren Truppentheilen abgehenden fekruten seien darauf aufmerksam gemacht, daß sie, sofern »« Invalidität-- und AtterSversicherung unterliegen, i d« Verwaltung d« Ortskrankenkasse ihre Quittung». §rte abzuholen haben. Diese ist beim späteren Wieder- in ein« versicherungspflichtige Beschäftigung an Arbeitgeber abzugeben und deshalb sorgfältig aus- ewahren. W« dies unterläßt, hat sich entstehende Nach, tle selbst zuzuschreiben. Di« Königliche Amtshauptmannschast Schwarzenberg cht bekannt: Nachdem infolge Auftretens des Nonnen- «» im hiefigen Bezirke von der unterzeichneten Kgl. ushauptmannschaft mit dem Be-irttausschuffe der «gl. «fürst« Herr Schreyer in Großpühla als Sachverstän- « zur Untersuchung der betroffenen Waldungen ge- t worden ist, wird Solches mit der Aufforderung nnt gemacht, dem Herrn Sachverständigen da- Be rn d« Waldungen zu -«statten und ihm bet den Un- Buchungen an di« Hand zu gehen. X Gegenwärtig spricht man wieder über die Srrich« »g einer Markthalle. Wir haben nicht bestimmt «sah. > können, ob die» Projekt seiner Verwirklichung näh« rückt ist od« nicht, aber da» kann man wohl bthaup- , daß eine Markthalle bet dem enormen Verbrauch u. bedeutenden Zufuhr von Lebensmitteln nach unser« ladt «in« groß« Wohlthat sür uns«« Einwohnerschaft ß würde. Im Auert-al« selbst wird nur wenig an rurprodutten erbaut, trotzdem di« statte Kabrikbevölke- fg ein gan- bedeutend« Eonsument ist. Allerdings c« zunächst ein Versuch mit Einführung eines nmattte» zu machen, welch« ohne «heblichen^Sus- v> einzurichten ist. Sich« ««den aus den umliegen. r «Ortschaften und von weiterher Händl« genug kom- n« die mtt ihren Produtten hi« fttl halten würden, vi ja jetzt schon Sonnabends mtt viüen Consum- «le «auoffeln, Gurken, Obst, Fischen geschieht, ffiztell« Wochenmattt würde ab« größere Aus. in allen Produtten schaffe« und den Hausfrauen «tz ttn groß« Dienst «wiesen, welch« jetzt das neh. »da» ihnen vittfach als Uamschtvaar« ins Haus gebracht wird. Ein Wochenmattt würde btt dem Ungeheuern Consum der 18000 Einwohner des Auer- thals den Frauen eine größere Auswahl, dem Stadrrath ab« durch ein angemessenes Standgeld eine nicht un- wesentliche Einnahme bringen. Möge deshalb die Wo- chenmarktSfrage einmal in ernstliche Erwägung gezogen werden, damit einem düngenden Bedürfnis sür unser volkreiches Thal endlich abgeholsen werde. Eibenstock. Das König!. Finanzministerium beabfich. tigt, für eine Zweigbahn -wischen der Stadt Eibenstock und d« Linie Chemnitz-Aue-Adorf die generellen Vor arbeiten anfertigrn zu lassen. Hiervon werden die Flu ren Eibenstock und Schönheiderhammer betroffen. Aus Sachsen und Umgebung. — Die leidige Gewohnheit, kleinen Kindern den Gummthut zur Beruhigung zu geben, hat in Schmölln am sreitag den Tod eine» Kinde» zur Folge gehabt. DaS Kind hat den Hut verschluckt und ist erstickt. Gegen den Bürgermeister Reiche in Delitzsch ist we gen Veruntreuung im Amte die Untersuchung eingeleitet worden. Reiche hat seine Entlastung nachgesucht. — Großes Aussehen, aber auch viel Bestürzung ver ursachte in Kötzschenbroda der Zusammenbruch der ange sehenen Firma Hugo Weickett, Kolonialwaren, Delikates sen rc. Weickett erfreute sich eine» ausgedehnten Kredit» und hat diesen in kaum glaublicher Weise ausgenutzt; viele Tausend betragen die Summen, die ihm bar an- vertraut wurden. Einzelne haben ihm ihre ganzen Er. sparntffe, ja, ihr ganzes Vermögen anvettraut, darunter auch kleine Leute. Nebenbei hat W. Wechselfälschungen in bedeutendem Maße au-gefühtt. Um d« ihm de», halb drohenden Strafe zu entgehen, hat « sich durch Erhängen im Walde btt Langebrück da» Leben genom men. Die Frau W. ist darüb« geistesgestört geworden und befindet fich in dn Jrrenstatton de» Krankenhaus«» in Dresden. Der Konkurs über das Geschäft ist eröff net, wa» da sür die Gläubiger h«au»kommt, ist jetzt noch Echt übersehbar. — Der Dresdener Zoologische Gatten, der einer Ak- ttengeselljchast gehört, schloß das verflossene Geschäftsjahr mit einem Verluste von 20 000 Mk. ab. — Ein sechs Jahre all« Knabe in Dresden, der beim HtnauSsrhen au» dem Fenst« da» Gleichgewicht oerlor, stürzte zwei Stock hoch in den Hos hinab und «litt einen Schädelbruch. Wenige Stunden nach dem Unglück starb d« arme Junge in d« Dtakoniffenanstalt.» — Der Lehrermangel steigert fich in Sachsen immer mehr. 80 Hilfsstellen sind teils garnicht, teil» durch Kan- ditaten d« Theologie besetzt. Auch ständige Lehrerstellen finden wenig Bewerb«. — von abnormen Zwillingsktndnn wurde eine Frau in Gitters«« btt Dresden entbunden. Die Zwillinge, zwei Mädchen, waren an Brust und Bauch zusammrngewach- sen, sonst ad« vollständig entwickelt. Di« Zwilling« ka- men lebend zur Welt, lebten aber nur eine Viertelstunde. — Nah« der Heidemühl« btt Loschwttz wurde am Sonn tag «in sittt dem öl. August verschwundene» 28 Jahr« att«s Lienstmädchrn in bejammernswertem Zustand, halb verhungert und entkräft« ausgefunden und dem Dresd ner Diakontffrnhaus« ,»geführt. Das Mädchen hatt« in- folge ttnes unglücklich verlaufenen Liebesverhältnisse», dem es all« fein« Ersparnisse geopfert haben soll, schon läng«« Zeit Spur«« von Schwermut gqttgt und den Entschluß -«faßt, im Wald« d«t Hung«rtod zu such«»