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Auerthal-Zeitung : 11.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189809119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-09
- Tag 1898-09-11
-
Monat
1898-09
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 11.09.1898
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Negierung wieder« zu begetfiv ß 'Mut doch «in politische» ? « bUMteker ,vo« zu treWÜ, n LMchME Mrd.au G>Men len ifche » enTruppen i« Dlen»tag abend bombardiert. — "Der von der spanis holt recht Auftau deren Mrd. 8t Gegenwatt n; ebenso be- ' des Mck- reiben be« kifiern und Argument >»id »tret zn fe Wkndar; -der d- uß aus die "JmMnistenat Brisson s Krieg»mjnift „Rings lacht des Sommers Farbenpracht, Rings glühen duftende Rosen — ES ist zu Freude und Leben erwacht, Was schlief bei des Nordes Tosen. Die LenzeSsonne lockt den Keim Hervor au» der kahlen' Erde — Nun suchen Bienen Honigseim, Allüberall tönt das „Werde". So lauscht dem Klange und dem Duft Und banne da» bange Zagen; Wenn schmelzend der Vogel im Busch« ruft, Darfst du nicht einsam klagen I Laß in» Herz hinein den Sonnenstrahl, Und milden, warmen Regen, Dann wirst du Blüten ohne Zahl In Liebe sorgsam hegen." „Sie ist selbst eine seltene Blüte in öder, trostloser Umgebung! Ich will sie in einen besseren Boden pflanzen, und sie wird sich noch herrlicher entwickeln." Er legte sorgsam das Blatt in sein Siotiz- buch und schritt hastig bergan. „Fraulein Lisa!" Bei diesem freudigen Ausruf erhob sich daS junge Mädchen von der Rasenbank unter dem allen Nußbaum. Es hatte, in tiefe Gedanken versunken in die vom Abendlichte verklärte Land« schäft geschaut und schrak Zusammen, alSWellmerS Stimme, an ihr Ohr tönte. ...warme» Rot flickte ihre Wangen, Herz« lich streckte fie ihm die Hand entgegen. .Willkommen in v. l Vie sind gern zu uns zurückgekehrt, denn Sie sehen glücklich aus." .Ja, daS bin ich auch," sprach a, fie zu der Bank geleitend. „Ich denke, eS ist am schönsten zu Hause, und ich wünschte, ich hätte wieder ein Daheim, das mir daS Elternhaus ersetzen könnte. Schwester und Schwager find ja recht liebenswürdig gegen mich, aber ich kann doch immer nur kurze Zeit bei ihnen sein. UebrigenS, wundern Sie sich gar nicht, mich hier zu sehet! ?" - ' Lisa ward rot. „Eigentlich nicht! Ich dachte an Vie, als Vie mich anredeten, und eS erschien mir nur natürlich, daß Vie plötzlich vor mir standen." „Welch gutes Wort, Fräulein Lisa l Wir find also gute Kameraden geblieben und wollen eS ferner sein. — Ich mußte Sie heute sehen! Ihre Frau Mama, der ich meinen Besuch machen wollte, war ausgegangen, von dem Mädchen Hütte ich, Vie seien auf dem Fried« Hofe. — So habe ich sie gesucht und ge funden l" MS Lisa schwieg, fuhr Wellmer fort: „Sie sehen ernst aus — haben Vie Kuuuner gehabt während meiner Abwesenheit?" Lisa schüttelte den Kopf. „Ich bin Undankbar gegen Gott," sprach fie. „Er hat mir so viel gegeben, aber eS überfällt mich ost eine unsägliche Angst. Ich habe da» ' Gefühl, als müsse mir plötzlich alles genommen' werden, waS mir daS Leben wett macht. Es ist mir im«« so gegangen! — Erst liebte ich meinen Bat« heiß und leidenschaftlich,. Wie n« ein Sind einen unglücklichen Bat« ltebdii kckttd .... MS ich groß und verständig geworden war und meine Treue ihn entschädigen konnte für jahrelanges Leid, riß ihn der Tod von uns l — Noch blieb mir der Bruder, der sein« Zärtlichkeit zwischen mir und Mama teilte. O 5j Novelle von Konstanze Lochmann. lF-rtsetzung.) Im Gartensaal brannte die Lampe, die Bor« hänge waren herabgelassen, doch hatte man die Thür nach der Veranda geöffnet. Wellmer sah Lisa mit ein« Handarbeit beschäftigt am Tisch fitzen. Er freute fich ihres Anblicks und ging noch lange in der Men Straße auf und ab. Am nächsten Nachmittag schon machte Wellmer seinm Besuch bei Frau Braunau. „Frau Professor ist nicht zu Hause," be richtete Babette. Ein Schatten flog üb« deS Mannes Züge, er zögerte zu gehen. Das Mädchen fühlte ein menschliche» Rühren, freundlich sagte eS: „Vielleicht «Watten Sie die Damen im Garten ; Fräulein Lisa kann jeden Augenblick kommen, fie ging mit Blumen auf den Fried hof." Wellmer schlug also den Weg nach dem Gottesacker ein. Er hatte denselben schon früh« aufgesucht, weil seine Lage eine malerische war. Auch den Platz, wo die Lieben Lisas eine letzte, blumengeschmückte Ruhestätte gefunden, kannte«. Al» d« junge Mann durch da» düstere Thor schritt, üb« welchem die Worte: „Sie ruhen in Frieden" in goldenen Lettern standen, überfiel ihn ein bängliche» Gefühl. Durfte « Lisa» Andacht stören? Wer gab ihm da» Recht, ihr hierher zu folgen - Er hatte gehofft, dem jungen Mädchen zu begegnen, e» Dsütifche UzmVfch«. Deutschland. »Der Kaiser hat am Dienstag Tafelrede in Oeynhausen u. a. geäußn Schuß der deutschen AtNe Schutz desjenigen, da arbeite» >M, Mir t« vorigen Jahre in da StM feierlich versprochen worden. DaS Gesetz n fich sein« Vollendung und wird dch »Aßt tret«» in diese« Jahre -»gehen, worin je! er möge sein, wie « will, und heißen, wie « will, der einen deutschen Ärbetter, der willig wäre, seine Arbett zu vollführen, daran zu hindern versucht oder gar zu eine« Streik avreizt, mit ZuchthavS bestraft wer« den soll. Die Strafe habe Ich damals ver sprochen und Ich hoffe, daß da» Volk in seinen Bettretern zu Mir stehen wird, um unser« natio nale Arbett in dies« Weise, soweit e» möglich ist, zu schützen." "Oberschiedsrichter bei den dies jährigen Kaisermanövern ist d« Kaiser: ihn vertritt an den Tagen, wo « etwa selbst die Führung übernimmt, der Regent von Braunschweig, Prinz Albrecht. — Während des Manöver» wurden am Dienstag verschtedene Luftballons »«wendet. "Die Friedenskonferenz soll Ende dieses Jahres od« Anfang 1899 stattfinden. Diesen Wunsch hat Rußland nach ein« Wölfi schen Meldung aus Kopenhagen geäußert. — Auch die dänische Regierung hat die Ein ladung zur Friedenskonferenz mit Dank ange nommen. * Die .Köln. Zrg/, die in letzt« Zett beson ders häufig über die Vorgänge hinter den diplomatischen Kulissen zu plaudern pflegt, läßt fich üb« die deutsch-englischen Ver handlungen auS Berlin berichten: „In d« hiesigen und in d« auswärtigen Presse be gegn« man vielen Vermutungen über das zwischen Deutschland und England geschlossene Abkommen. Insbesondere wird behauptet, daß Deutschland fich mit dem Verkauf od« der Ver pachtung d« Delagoa-Bai an England einverstanden erklärt habe. Nach unserer Kenntnis d« Dinge ist eS zutreffend, daß die Delagoa-Bai bei den Abmachungen eine Rolle spielt, darüb« ab«, welche Zugeständnisse in dies« Hinficht gemacht sein können, ist nicht das mindeste bekannt. Bekannt ist, daß deutschen Zugeständnissen auch englische gegenüberstehen. Von einem Wechsel unser« „allgemeinen Politik" sei indessen keine Rede. Auch die kaiserlichen Glückwünsche hätten mit d« hohen Politik nichts zu thun." "Für dieEinberufungdeSReichS- tags ist in den maßgebenden Regierungskrisen bis jetzt noch kein Termin ernstlich in Aussicht genommen worden. ES schwanken sogar die Meinungen darüber, ob d« Zusammentritt deS Reichstags Ende November oder Anfang De zember «folgen soll. Die feste Bestimmung wird fich hauptsächlich danach richten, wann die preußischen Landtagswahlen be endet sein werden und wie die gesetzgeberischen Entwürfe, in «st« Linie d« Etat, in ihrer Fettigstellung vorgeschritten sein werden. Da BundeSrat wird höchstwahrscheinlich vor Anfang Oktober seine Thätigkett nicht wird« aufnehmen. Bis dahin wird das Reichsschatzamt die Etats- Vorarbeiten in Angriff genommen haben. "An weiblicheVerstcherte.die eine Ehe eingehen, und an Hintabliebene verstor bener Versicherter find nach dem JnvalidttätS- und AltersverfickerungSgesetz im Jahre 1897 an Beiträgen 8,4 Mill. Mk. zurückbezahlt. Davon entfallen auf die weiblichen Versicherten 2,6 und auf die anderen Kategotten 0,8 Mill. In Preußen haben die weiblichen Versicherten 1,6 Mill, «halten, in Bayern nur 0,2, in Sachsen dagegen 0,3 Mill. Mk. Von dem Be trage, d« in Todesfällen zurückgezahlt ist, ent fällt mehr als die Hälfte auf Preußen. Ffrankreich. "Die Königin-RegetttiN von Spanien hat dem Präsidenten Faure den Orden des Goldenen VließeS verliehen, jedenfalls als Dank für die Bemühungen Frankreichs um den Frieden mit Nordamerika. Di» AbrSftims«-V«ittlk ««d die Korse. Die ganze Woche hindurch war die Auf merksamkeit d« Berliner Börse durch politische Vorgänge in Anspruch genommen und zeit weilig derart absorbiert, daß das Geschäft ganz ins Stocken kam. So ist die gewiß seltsame Thalsache zu konstatinen, daß ein Ereignis von der Tragweite der russischen Friedens kundgebung fast ohne Einfluß auf die Haltung deS Marktes, fast ohne Wirkung auf die Kurs bewegung geblieben ist. Man hatte eben zu viel mit der Sache selbst zu thun, man mußte fich die Angelegenheit zunächst einmal zurecht legen, um darüb« ins Reine zu kommen. Die Börse hat eS freilich längst »«lernt, an kriege rische Verwickelungen zu glauben, für fie war der Friede immer etwas Selbstverständliches, ab« ihre Vorstellungen bezogen fich stets auf einen bewaffneten Frieden; eS war daher natürlich, daß fie bei d« ersten Meldung geradezu geblendet und unfähig Watt ihren Anschauungen einen Ausdruck in den Kursen zu verleihen. AuS dem Meere vo« Kombinattonen hat fich allmählich an der Börse die Anficht entwickelt, daß man eS hi« mit ein« feineren Form d« Absage Rußlands an Frankreich zu thun habe. Von dies« Anficht zu d« weiteren Auseinander setzung üb« die Frage, welche Wirkung eine derartige Abkühlung d« russisch, französischen Intimität auf die russischen Papiere haben würde, war nm ein Schritt: thatsächlich ist die Wirkung, wenn auch nur in geringem Umfange, bereits eingetreten, denn VariS ist fett einigen Tagen Abgeber für „Russen," um „Italien«" dagegen einzutauschen. Man muß jedoch, um die Bedeutung derartiger Transaktionen «messen zu können, vorher Klarheit darüber haben, ob das französische Kapitalistenpublikum od« die Spekulation »«kauft. Man schätzt die Umlaufs menge der russischen Wette in Frankreich auf zehn Milliarden Frank; allein es ist jedenfalls ein anderes, die Spar« zuerst für ein Papi« No» «sd Fer». Berit«. Die Einweihung deS neuen Domes' sollte bekanntlich am 27. Januar 1900, am 41. Geburtstage deS Kaisers ftattfinden, doch wm eS d« Bauleitung schon lange Am, daß der genannte Termin trotz all« Fözftermia Her Arbeiten nicht innegehatten werden könne; Wenn auch nach erfolgt« Abrüstung, die bi» zu Ende dieses Jahres geschehen soll, d« Außeichau im mosten mü> ganzen fertia sein dürfte, sfo Hanen ^ch der auSWrenden Künstler und Messt« im Jnnem noch gewaltige Aufgaben. Mtt Ge nehmigung deS Kaisers ist dämm die Ein weihung des Dome» bis zum Herst de» Jahre» 1902 verschoben worden. Leipzig. An d« Stätte an d« eiqst die entscheidenden Kämpfe d« Völkerschlqcht statt fanden, auf d« Höhe südöstlich von Leipzig, wird am 18. Oktober d. der erste Spatenstich für daS gewaltige VölkerschlachtSdenkaial er folgen, dessen Pläne von d« Meisterhand deS Prof. Bruno Schmitz-Berlin entworfen und zu dem die Beiträge in ganz Deutschland ge sammelt wurden. Infolge d« RiesenauSdehnung des Denkmals wird die Bauzeit mehr«« Jahre dauern; nach sein« Vollendung wird eS die Ebene wetthin beherrschen, vom Bayrischen Platze in Leipzig auS wird eine 40 Mtt« breite Straße zum Denkmal führen. Lübeck. D« Bau deS Elbe-TravekanalS, ' dessen Kosten auf 23 Millionen veranschkagt find' und der 1899 beendigt sein muß, wird eine Vertiefung des Lübecker HafenS von 5 auf 7,50 Mtt« «forderlich machen, wenn Lübeck unt« den Ostseeplätzen seine fckhere Stellung ganz erobern will. DaS Projekt, dessen Kosten auf mehr«« Millionen fich belaufen werden, beschäftigt bereit? den Senat vo« Lübeck. Elberfeld. Mtt dem Falle Ziethen wird fich wohl auch d« neue Reichstag beschäftigen. Der Schriftsteller Landau« hat den Polizei- - kommiffar Gottschalk, d« seiner Zett in Ab«, selb die Beweiserhebung zur Ueberführung Ziethens veranstaltete, d« Fälschung eines Be weisstückes beschuldigt, ohne daß fettens der Behörde gegen Landau« eingeschritten ist. Nun wend« fich dies« an jedes Mitglied deS Reichs tages mtt dem Ersuchen, bei dem Herrn Staats sekretär des Reichsjustizamts anzufragen, ob er gewillt ist, auf Grund von Erkundigungen bei d« preuß. Regierung mttzuteilen, 1) ob und warum d« Polizetbeamte Gottschalk und seine Vorgesetzten es für notwendig halten, daß erster« diese höchst ehrenrührige Nachrede fich gefallen läßt? 2) ob und wie lange der Polizei beamte Gottschalk auch fernerhin km Staats- dienste beschäftigt werden soll? Blankenburg. ' Die hiesigen Stadtver ordneten hatten zwei ihrtt Mitglieder wegen unwürdigen Verhaltens auSgestoßen. Hiergegen legten die Ausgestoßenen Beschwerde beim Ber- waltungSgerichtShof ein und erkämpften ein ob siegendes UrteU, worauf alle übrigen Stadt verordneten ihr Amt niederlegten. Dieser Be schluß wurde von der herzoglichen KrelSdkektion nicht bestätigt. Nunmehr hat d« Regent von Braunschweig die Auflösung da Versammlung verfügt. Breslau. Auf da Kasimir-Grube bei Memez (Russisch-Polen), d« Warschau« Gesell-, schäft M Steinkohlen- und Montan-Jndustrie war ihm gewesen, als müsse « Lisa heute noch sprechen, ihr liebes Gesicht einen Augen blick sehen. Langsam ging er die schattige Allee entlang. Die Sonne rüstete fich bereits zum Scheiden, in dem aoldigroten Sbendlichte verlor du Ort seine Düsterheit. Wellmer sah nach dem Grab- Hügel von Lisas Vater, d« in der Nähe d« All« lag. Sie weitte nicht mehr dort, und er trat näher. In dem dichten Epheu, d« beide Ruhestätten umhüllte, lagen frische Kränze. DaS Mädchen hatte wohl eben noch auf der kleinen Bank neben dem Denkstein gesessen und in die Abendsonne geschaut. Wo weilte fie jetzt? Eie konnte den Heimweg noch nicht angetreten haben, dem in der langen, geraden Straße, die hierher führte, und die durch die anliegenden Gehöft« einen ländlichen Charakter bekam, hätte « nicht verfehlen können. Wellmer sah fich um; d« Kirchhof war fast leer, mr einige Frauen gossen noch die Blumen, und Kinder spielten zwischen den Gräbern. Er durchschritt die Allee wett« — fie führte zu ein« kleinen Thür, die fich nach den Feldern öffnete. Ein schmal« Rain zog sich bi» zu ein« Anhöhe, welche mit Nußbänmen be standen war. Vielleicht nahm Lisa diesen Weg? — Un schlüssig blickte d« Offizin fich um — lag dort nicht ein kleines weiße» Blatt am Boden? Well«« bückte sich und nahm den Zettel auf, rasch wett« schreitend, entfalltete « ihn. Die» war Lisa» Handschrift! Er kannte dieselbe au» den Heften ihr« Zöglinge. Im Gehen la» Wellmer: fich d, rung gegen die engl Kampfe befindet. Am wurde die Stadt Die Mohammedaner hatte» Haß deutsch« Kon sulat und da» brttische Vizekovtulttt ttitzderge- brannt; d« brttische Vizekonsul ist in den Flammen umgekommen. «mertka. "In Paris« diplomatischen Kreisen glaubt mm, daß die Regierung d« Ber. Staaten entgegen ihren ursprünglichen Abfichten unt« dem Drucke d« öffentlichen Meinung nunmehr doch beabsichtige, die Annexion d« Philippinen zu fordern. Jedenfalls sollen, wie eS heißt, drei von den amerikanischen Delegierten für Friedensverhandlungen mf diesem Standpunkte stehen. Anderseits sei es fraglich, ob daS Madrid« Kabinett entschlossen ist, an seinem an, sanglichen Widerstande gegen die PreiSgebung dieser Inselgruppe festzuhatten. Da ein nicht unbedeutender Teil der politischenKreise Spaniens mf diesen Verlust bereit» gefaßt zu sein scheint, wird die spanische Regierung, wie man meint, vielleicht geneigt sein, gegen angemessene Ent schädigungen mf den Besitz d« Philippinen zu verzichten. «kie». "Die japanische Presse legt dem Abrüstungsvorschlag deS Zaren geringe Wichtigkeit bei. D« finanzielle Druck habe ihn dazu getrieben. Japan wird nach der An ficht der Zettungen an da Konferenz teilnehmen, obgleich es fich keine großen Ergebnisse davon verspricht. n Ausdruck "Die DreyfuS-Blätt«, die jetzt die öffent lich« Meinung beherrschen, fordern strengste Bestrafung aller, die seit 1894 denDrey- fuS-Schwiudel begünstigten, ins besondere der Richt«, welche da» Recht beugten; selbst die Stellung FaureS giu al» ernst- lich erschüttert. Die DreyfuS-Presse be schuldigt Fmre, die Wahrheit seit Jahren ge kannt, aber verheimlicht zu haben. "Oberst Picquart hat mf Veranlassung seine» Verteidigers Labort ein Gesuch um Haftentlassung'eingereicht. Diesem Gesuch ist stattgegeben worden, und Oberst Picquart ist wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Anläßlich diese» Ereignisses beabsichtigt die Liga zur Ber- teidigung d« Menschenrechte, eine große Kund gebung für Picquart zu veranstalten. ' "Der Prozeß gegen Ptcquart, welch« am 21. September beginnt, wird sensatio nelle Enthüllungen bringen. Picquart ist entschlossen, alle seit Jahren begangenen Fälschungen, welche daS Kundschafter-Büreau im KrtegSmintsterium beging, schonungslos aufzu- decken. — Esterhazy hat fich au» dem Staube gemacht. EnUlaud. * D« Mahpi soll nach neuer« Meldung noch 8000 Derwische bei fich haben. Mm glaubt, die Bevölkerung El ObidS werde ihn töten. "Die englische Kavallerie hat 30 Mellen hinter Omdurmm die Verfolgung deS Kalifen aufgegeben, da die Pferde, die 48 Stunden unt« dem Sattel und davon 15 Stunden m Kämpfen beteiligt waren, voll ständig erschöpft waren. General Kitchener hat jedoch arabische Kamelreitn - Patrouillen orga- nifiert, die die Verfolgung fortsetzen sollen. Der Kalif hat fich nach Kordofan gewmdt. In Chartumwurde eine Gedenkfeier fürGeneral Gordon veranstaltet. Belgien. "ES mehren fich die Anzeichen, daß eine belgische Ministerkrise bevorsteht. Inner halb der Regierung herrscht eine scharfe Meinungs verschiedenheit üb« die Heeresreform, die koloniale Frage, die Schaffung einer Kriegsmarine, sowie über wirtschaftliche Fragen. Die Krise wird nach der Rückkehr des Königs, welch« eine neue Seereise antrat, ent schieden werden. Holland. "Die Einsetzungsfeier in Amsterdam ist glänzend »«laufen. ES war keine Krönung, sondern eine Vereidigung d« Königin vor den Generalstaaten, die öffentlich in d« Nieuwe Kirke tagten, und deren Mitglieder einzeln den Eid leisteten. Die junge Monarchin, lieblich im KrönungSmantel von Purpur mtt Hermelin und strahlendem Diadem, daS Band deS militärischen WillemSorden üb« dem weißen Gewmde, sprach sehr deutlich, leistete den Schwur mtt bewegt« Stimme, ganz Königin und gleichzeitig völlig Anmut. Sie wurde stürmisch akklamiert, ebenso die Königin - Mutt« und d« Grobherzog von Weimar. Gvaaie«. "In den zum asten Male seit dem unglück lichen Verlaufe de» Krieges zusammengetretenen CorteS versucht die Opposition, freilich ver geblich, die Regierung zur Aufhebung d« von ihr während deS Krieges verhLngten außer gewöhnlichen Maßregeln zu v«m- lassen. Die Debatte in d« Eröffnungssitzung d« Cortes schleppte fich in gähnender Lange weile hin, ausgenommen eine wie gewöhnlich unerhört heftige Rede Romero RobledoS, ging alle» in ruhigen Bahnen. Die in diesem Augen blick fast unerklärliche, gleichgültige Haltung der Kammer wirkte auf allen Tribünen im höchste« Grade befremlich, zum Teil empörend. die Papi«« mtt er. au» de« Lande Wt der — Zinsfuß spricht. ES ist be- eheüpe Menge russisch« fuß daselbst nicht " neigt «an in - fich bet den > spekulative Ler- ,, größere Aus dehnung gewinnen, so yürde Ltr etwaige Auf nahmen wohl da» d e utPGe Kapital in Mage kommen, da England fich grundsätzlich geacr. russische wate verschlossen hat. In dies« Ge- vÄlatt-^2l/AA ' *' gebung nur einen sehr kleinen KurSgeftaltung zugestauden hat.
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