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l , Auetthal -Mung. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Ane «. Umgehung. s,W"'u. «-««t«.., Mit 3 AamiNeuötättern: Arohstun, Hute Heister, Aettfpi-g-r. N»s«««»«nt-t»rtt» ink' weri^ollm««ilagtn vierteljährlich «erantw°rtlicher Redakteur: »mtl Hegematfter,« u e sLrzgebirge.1 r. .E«». Redaktion u. «xp.dition: «u«. Marktstraße. AUNY vle Polt L MPU. Inserat« die einspaltige Petitzeilr 10 Pf-, amtliche Inserate die LorpuS-Zrile 25 Pf. Reklamen pro Zeile SO Pf-. All« Postanstaltenund LandbriestrLger nehmen Bestellungm a». Rk. 103. U. Jahrgang. Mittwoch, dm 31. August 1898. Bürgerrecht Aue. Nach 8 der revtdirten Städteordnung sind zum Erwerbe des Bürgerrechts diejenigen Gemetndemitglieder berechtigt, welche 1., die Sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, 2., das 25. Lebensjahr erfüllt haben, 5., öffentliche Armenunterstützung weder beziehen, noch innerhalb der letzten zwei Jahre bezogen haben, 4., unbescholten sind, 5., eine direkte Staatssteuer von mindestens 3 M. entrichten, 8., auf die letzten 2 Jahre ihre Staatssteuern und Gemeindeabgaben, Armen- und Schulanlagen am Orte ihres bisherigen Aufenthaltes vollständig entrichtet haben, 7., entweder »., im Gemeindebezirk ansässig sind, oder d., daselbst seit wenigstens 2 Jahren ihren wesentlichen Wohnort haben, oder i v., in einer anderen Stadt des Königreichs Sachsen bis > zur Ausgabe ihres bisherigen Wohnsitzes stimmberech- tigte Bürger waren. j Dagegen sind zum Erwerbe des Bürgerrechtes verpflichtet die hierzu be- rechttgten Gemeindemitglieder, welche 1., männlichen Geschlecht- sind, 2., seit 3 Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz im Gemeindebezirke haben und 3., mindestens S Mark an direkten Staatssteuern jährlich zu entrichten haben Die zum Erwerbe des Bürgerrechts verpflichtete« hiesigen Einwohner werden hiermit aufgesordert, sich bis zum 15. September 1898 bei Vermeidung eiuer Ordnungsstrafe von LV Mk. in unserer Rathsregistra tur, Schwarzenbergerstr. 10, 1 Treppe zu melden. Hierbei sind vorzulegen der Staatseinkommensteuer- und Stadtanlagen, zettel, der Geburtsschein und der Staatsangehörigkeitsausweis. Eine nochmalige persönliche Aufforderung erfolgt nicht. Aue, den 22. August 18S8. Atzx NtütH brr Stabt. vr. Kretzschmar. Kühn. OeffkMche MtmoldliktriljitzW ?u Kur, Mittwoch, dell 31. August 1898, Nachm. 5 Uhr. Aus dem Auerthal und Umgebung. Wttttzettnw-«« von localem Interesse Und o«r ««»actio« stet» Willkomm««. Unser diesjähriger großer Jahrmarkt hatte sich wie derum einer starken Frequenz zu erfreuen; man machte die Wahrnehmung, daß von Jahr zu Jahr mehr Berkauss- stände besetzt sind, die Verkäufer müssen also mit dem hiesigen Geschäft zufrieden sein. Der Besuch vom Lande war stärker wie gewöhnlich. Auch die einlaufenden Bahn- züge brachten Menschenmassen nach Aue, die zum Zweck des Vergnügens u. um billig einzukaufen den Markt be suchten, sodaß in den den Straßen sowohl, als in den Schankzelten auf dem Steinigt u. in den Gasthäusern ein rege- Leben herrschte. Natürlich sind es die Kinder, welch« sich am meisten auf den großartigen Markt freu en, die hierbei reichlich von ihren Angehörigen beschenkt werden u. Spielzeug und Näschereien in Hülle u. Fülle bekommen. Beliebt sind bei der kleinen Gesellschaft BlaS- lsiftrumente, Pfeifen und Schnarren, in allen Tonarten hört man solche in schrecklichem ohrenbeteubenden Durch einander, wo man sich nur aufhält; bis in die entlegen- sien Zimmer und in die Stille des Gartens wird man von diesen unharmonischen Tönen verfolgt. Verschiedene verdorbene Magen und schwere Brummschädel haben schließlich den Rest der entschwundenen Herrlichkeit gebil det, bi- es in aller Kürze wieder einmal heißt: «ES ist Markt in Aue.« Schneeberg, 24. August. In dieser Woche wurde mit den Vorarbeiten zur Ausführung eines großen Erwei terungsbaues beim hiesigen Köntgl. Seminare begonnen. Wie wir vernehmen, ist die Bauleitung Herrn Königl. Regierungsbaumeister Gaitzsch in Zwickau und die Aus führung der Erd- und Mauerarbeiten Herrn Baumeister Puschmann in Johanngeorgenstadt übertragen worden. Da- neue stattliche Postgebeude Hierselbst, dessen Bau die Stadtgemeinde hat ausführen lassen und das die R-ich«posto«rwaltung miethweise überstimmt, soll am 1. September seiner Bestimmung übergeben werden. Die Bauthätigkett ist überhaupt Heuer in unserer Stadt eine recht rege. Eine verhältnismäßig große Anzahl ^Neubau ten, meist Wohnhäuser sind bereits hergestellt oder noch im Bau. (Erzg. Vfr.) Eibenstock, 24. August. Heute Mittag brach in dem Oekonom Becher hier gehörigen sogen. .Wolfengut« Feu- er aus, welche» dasselbe in kurzer Zeit zerstörte. Ges tern um dieselbe Zeit war bereits auf dem Heuboden ne ben Scheune und Wohnhaus ein Brand entstanden, der wahrscheinlich durch Kinder verursacht worden ist. Heu- te früh, heißt es, soll es an derselben Stelle schon ge brannt haben. Abgebrannt sind das große Wohnhaus, in welchem 7 Familien mit 80 Kinder wohnten, Stall und Scheune sowie ein gegenüberliegendes zweites Wohn- hau», Herrn Oekonom Wolf gehörig. — Am Montag Mittag gegen 1 Uhr ist im Waschhaus« des Schellerschen Grundstück» durch Herausfallen glühender Kohlen eben falls ein Brand entstanden, der durch rechtzeitiges Etngret- fen der Hausbewohner und Nachbarn glücklicherweise noch unterdrückt werden konnte und bet welchem außer anderem Schaden auch 16 Fensterscheiben zersprungen sind. Pöhla, 25. August. Auf dem Wege von Schwarzen berg nach Pöhla wurde vor einigen Tagen eine ledige Frauensperson von einem Unbekannten in räuberischen und unsittlicher Weise überfallen und gemißhandelt. Neuerdings ist es der Gendarmerie gelungen, den Men schen, der auch mehrere Schulmädchen belästigte, in der Person eines Bäckergesellen aus Bermsgrün sestzuneh- men. RitterSgrün, 25. August. Vorgestern brannte hier das Ott'sche Gut nebst Scheune ab. Aus Sachsen und Umgebung. — Aus dem Rathhause zu Hainichen wurden von dem Oederaner Einwohner Klemm 52 Kreuzottern, die er aus Langenstriegiser Flur gefangen, eingeliefert. K. e:hielt die ausgesetzte Fangprämie von einer Mark für das Stück ausgezahlt. — Der Sohn des Hausbesitzers Kaden in Ober-Bä- renstetn bei Annaberg, welcher am 4. d. M. durch Feu- eranzünden vermittelst Petrolium schwere Brandwunden erlitt, ist am Dienstag Morgen von seinen Schmerzen durch den Tod erlöst worden. Die Schützengesellschaft in Mylau hat abermals zwei ansehnliche Geschenke er halten. Der frühere Schützenkönig, Färbereibesitzer Franz Schneider, hat derselben nämlich ein Geschenk von 1000 Mk. gegeben und der Fabrikant Moritz Merkel jun., ebendaselbst, zum Andenken an den verstorbenen Vater, Fabrikbesitzer Franz Merkel, der ebenfalls früher Schüt- zenkönig gewesen war, ein Legat von 750 Mk. gestiftet, dessen Zinsen alljährlich am 29. August an die beiden ältesten bedürftigsten Schützen zur Vertheilung gelangen sollen. Damit die Beschenkung schon den 29. Aug. die ses Jahres vorgenommen werden kann, hat Moritz Mer kel jun. der obengenannte Summe noch 30 Mk. hinzu gefügt. — So weit war das Wetter, wie es Falb prophezeit, und daS Wetter, wie es der liebe Gott macht, noch nicht auseinander, wie jetzt. Reich an Niederschlägen sollte es nach Falb sein, und trocken und heiß ist es in Wahrheit. Aber Falb weiß sich zu trösten. Der heftige Wirbelsturm, der vor Kurzem in der Umgebung von Köln große Ver wüstungen anrichtete und, wie sich allmählich herausstellt, einer unter mehrern schacheren Wirbeln war, die von der Kanalgegend aus ihren Weg nach Osten nahmen, wird von ihm für daS Hirngespinst der „kritischen Tage« aus- geschlachtet. Falb schreibt unter anderem : „Am 7. er folgte ein schwerer Gewitterorgan in Köln und Umgebung, der ganze Gassen in Trümmerhaufen verwandelte. An diesem und den folgenden Tage treten allenthalben zahl- reiche Gewitter ein. Am 9. reichte in JnSbruck der Neu- schnee bis 1500 Meter herab, in Bozen, in den Dolomi- ten bi» zur Thalsohle, in Savoyen bis 1800 Meter. Aus dem kleinen Bernhard lag der Neuschnee am 10. einen halben Meter hoch. Durch diese auffallenden Analogien im Witterung-Verlauf de- Juli und August ist der Ein fluß de- Monde- für jeden Unbefangenen neuerdings glänzend erwiesen.« Unglücklicher Weise ist nun aber der 7. August kein „kritischer Tag« gewesen, denn der Boll- mond trat ein am 2. August und der Mond befand sich auch nicht in der Erdnähe, sondern auf dem Wege zur Erdferne. Falb macht sich hieraus nichts, sondern behaup tet schlankweg, die Wirkung sei eben sechs Tage später eingetreten ! — Wenn es überhaupt nach Falb gegangen wäre, dann hätte der August allerdings Regen, Schnee und Kälte gebracht. Noch nie hat Falb so schlecht gera ten. Falb sagte für den August Folgendes voraus: „Vom 10. bis 14. August werden die Gewitter abnehmen» dafür reichliche Landregen eintreten. Die Temperatur sinkt erheblich unter das Mittel und zwar ziemlich allge mein. Vom 15. bis 18. August: „Die Temperatur,sinkt in den letzten Tagen empfindlich. In den Alpen tritt Schneefall ein.« Vom 19. bis 23. August: „Die Gewit- ter verschwinden. Die Regen dauern fort. Die Tempe ratur hält sich beständig tief unter dem Mittel. Vom 24. bis 31. August heißt es dann: „Es wird bedeutend wärmer. Die Gewitter treten neuerdings aus und sind namentlich um den 27. und 28. zahlreich. Der 31. Au gust ist ein kritischer Tag erster Ordnung, der stärkste des ganzen Jahres.' — Der ganze August hat bis auf den letzten Mittwoch wo es Gewitterregen gab, nur Son nenschein und Hitze gebracht. 36 Sommer- und Sonnen tage folgten einander. Mit 45 Sommerlagen rechnet man schon auf einen guten Wein. Leipzig, 21. August. Für die Leipziger Michaelsmesse die am Sonntag, den 28. August für den Groß- und Kleinhandel begonnenhat und 22 Tage dauert, giebt sich das lebhafteste Interesse kund ; die Teilnahme der Meß verkäufer wird» wie wir aus dem soeben vom MeßauS- schuß der Handelskammer herausgegebenen Meß-Adreßbu- che ersehen, eine überaus zahlreiche werden. — Für die Errichtung eines Goethe-Denkmalsim kommenden Jahre in Leipzig sind unter der Hand namhafte Beiträge gesam melt worden. Die Büste witd von dem genialen Leip ziger Bildhauer Sesfner modelliert. — Die Frau des Schneidermeisters St. in Rötha wollte beim Kasfeekochen die glühenden Kohlen im Ofen anfachen, indem sie aus einer Blechkanne Petroleum auf dieselben goß. Im Nu explodirte die brennbare Flüssig keit, und die junge Frau stand vollständig in Flammen. Die durch ibre Hilferufe herbeigeeilten Nachbarn mußten sehen, wie die Kleider wie Zunder vom Leibe sielen. Der herbeigerufene Arzt stellte fest, daß mehr als ein Dritteil der Haut verbrannt sei. Ob die gräßlich zugerichtete und große Schmerzen leidende Frau mit den: Leven davon kommt, ist noch sehr fraglich. 1.80 „ 2.10 „ 3.30 „ n NN n NN " n. — loässLnN «io«, 1t>«illi»bsr, uuä klsu-Oobvroallms, ver»ol»,8vo aus ru viosm vtrLIlvb«« 4u«r«rtr»uk »ümmtl. ÜamsoUoickvrstolls kür 8oou»«r, k'rübjabr, Kerbet aucl iViotsr imck ollirireu beispielsweise : S Rotor soltä«» Svmmerstokk r. 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