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Auerthal-Zeitung : 07.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189809076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-09
- Tag 1898-09-07
-
Monat
1898-09
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 07.09.1898
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an soll und Maisch« in ein«» ro Herr« gefiel? Ihm vor alle, verliebt in «ich, da» ist alle»! werden." Fülihom e kamen, »Wir wollen von alldem Dina« sprech«, ' I" Lisa beherrschte sich mühsam. em Migen Entdeckung Winnen» O — ge> fich l Da« kommt "v,- E. „Warum sagen Sie mir die» alle»?" kam e» vorwurfsvoll von Lisa» blaffen Lipp«. Ma» geht mich Henn von Wellmer an? Warum brechen Sie in sein« Abwesenheit den Stab üb« thn und lächeln doch verbindlich, wenn « Ihnen gegenübn steht?* „Mein Gott, man kann doch nicht immer wahrhaftig sein! Geht da» in d« Welt? Werde ftch dem Leutnant ein schiefe» Gesicht -sehen, wenn ich ihn sehe? Einfach lächerlich würde ich mich mach«. Und ich habe auch nicht» geam ihn, « gefällt mir gerade so wie er nun «mal ist." gnädige Frau! „Lasten Eie uu» in» Hau» gehen, Mama möchte ungehalten sein, wenn ich Sie nicht -u ihr führe." Reto Kork. Der amerikanisch« Millionär Oberst John Jakob Ast« hat für einen Eteuer- zahler ein außerordentliche» Gewissen. Sr ist der Meinung, nicht genug Steuern zu zahl«, und hat seinen sämtlich« Verwaltern den strengen Befehl erteilt, auf da» genaueste zu «Mitteln, wa» er eigentlich besitzt, um danach feine Einschätzung bewirken zu lassen. Die Grundstück«, die den» Oberst Astor und de« in London wohnend« William Waldorf Astor gemeinsam gehöre«, werden auf 400 Millionen Mark tariert, und sollen davon auf den Teil de» Obersten ISO Million« komm«. Die jährlich« Rente au» dem gesamten Besitz be trägt 24 Million« Mark Brutto, wovon Netto etwa 16 Millionen verbleiben. Da» persönliche Vermögen de» Obersten wird offiziell nur «t 1 Million Mark ausgenommen, und « bezahlt jetzt 1200000 Mk. Steuern auf seinen »st 100 Million« geschätzt« Gesamtbefitz. Diese Besteuerung erfolgt auf einer Bast» von 60 Prozent de» wirklichen Wert», doch d« Mann, d« selbst für sein Vaterland vor San Jago kämpfte und auf seine Kost« eine Batterie für d« Dienst auf den Philippinen beschaffte, wünscht, dem Lande noch mehr Abgab« -u entrichten. Und sodaun beabsichtigt« nach dem Beispiel von Sir Thoma» Lipton mit dem Alexandra Trust in London, auch für New N«k die Errichtung billiger Speise-Anstalten. Endlich hegt er Pläne zur Erbauung eine» Colleges, wie in Aale und Haward, in dem herrlichsten Teste seine» Besitztum» zu Welschester, indem er 20 Millionen Mark für den Bau und einen gleichen Betrag zur Unterhaltung d« Universität spenden wM. Zu Welschester soll rklnoer aus seine »rost« entsteh«, in dem alle», Behandlung, Wege und Aufenthalt, d« Krank« frei gewährt wird. Gerichtsstalle. Gldrrfotd. Der beim Postamt« i« Langrnbrrg «mgtstellt« Postschaffner Schüngrl bekam am 23. September v. eine Anzahl Postanweisungen über inrgesumt 2145,45 Mk. und einen Srldbrief her Essener Kreditanstalt, der 4000 Mk. in Kassenscheinen und 300 Mk. in Wechseln enthielt, aber nur mit 600 Mk. deklariert worden war, zur Bestellung an die Adressaten, außerdem eine Postanweisung über 20 Mk. zur Einzahlung bei der Post. Angeblich, weil er in seiner amtlichen Kasse einen Fehlbetrag von 200 Mk. hatte, unterschlug er diese 6465,45 Mk. und entfloh nach Südamerika. Aber das Geld war in verhältnismäßig kurzer Zeit verpulvert. Sch. kehrte als reuiger Sünder zurück und stellte fich hier freiwillig der Behörde. Wie er behauptet, find ihm in London 800 Mik. gestohlen worden und 3000 Mk. sollen ihm schon während der Ueberfahrt nach Amerika von emem Gauner abgeschwindelt worden sein. Den Rest will er bis zum letzten Pfennig selbst ver braucht haben. Die Strafkammer verurteilte ihn zu 2 Jahr und 1 Woche Gefängnis. Außer dem Post- fiSkuS ist in diesem Fall auch die genannte Kredit anstalt geschädigt worden, denn die Post ersetzt nicht die 4300 Mk., die ihr Geldbrief enthielt, sondern nur die 600 Mk., die deklariert worden waren. Geschäftsleute, die S angeht, können daraus eine Lehre ziehen. Pari». Vor der elften Kammer des Zucht- polizeigericht» stand dieser Tage ein gewisser Berger, der seine Geliebte so mißhandelt hatte, daß sie ihn schließlich verließ. Unter dem Vorwand, ihr einige Kleinigkeiten, die sie mitzunebmen vergessen, zu bringen, suchte er sie in ihrer Wohnung auf und machte Miene, sie zum Abschied zu küssen; aber statt dessen biß er sie so grimmig in die Nase, daß diese drr Aermsten nachher wieder angenäht werden mußte. Für diese letzte Missethat wurde Äergtr zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Ei« Psychologische» Kittsel. Daß die Zahl 13 von vielen Menschen al» un-lückbringend gesürchtet und gemieden wird, st bekannt; wenig« bekannt dürste e» ab« ein, daß dies« Aberglaube auch bei Tieren an- setrvffen wird. Ein solch« interessanter Fall oird von (natürlich!) glaubwürdiger Teste wie olgt mit-eteilt: Einer brütlustigen Henne ge wöhnlichen Schlage» wurden 13 Eier in» Nest lelegt. Der samilienlüsterne Kratzfuß betrachtete >a» reichliche Gelege »st vieldeutigen Blicken und orakelhaftem Gegacker und zertrümmerte dann ein Ei mit einigen kräftigen Schnabel- >ieben, fraß den Inhalt au» und setzte fich dann n zuversichtlicher Breite auf dem glückoer- ' reißenden Nestinhalte nieder. Dem Besitzer der Henne war da» eigentümliche Benehmen der- elbm auffällig. Um Gewißheit darüber zu er- galten, ob hi« ein planvolles Handeln einer denkenden Hühnerfeele od« lediglich ein Zufall obwaste, wurde die Glucke vom Nest genommen Der Meltfriede«. Die Friedensbotschaft des Zaren, welche im Mittelpunkte der politischen Erörterungen steht, weckt die Erinnerung an die Vorgänger de» russischen Herrsch«», an die gekrönten Häupter, die in vergangenen Lägen Kantzetungen zu Gunsten de» ewigen Frieden» erlast«. Ein römisch« Kaiser war e», und ein Sölväteitkäiser >azu, d« -um «st« Male den Gedanken de» Weltfrieden» praktisch zu »«wirklich« suchte. Kaiser Probu», d« im dritten Jahrhundert nach Christu» da» Römerreich beherrschte, glaubte dessen Macht fest genug begründet, um dn Welt .uud dttßS »töd« «V MemchM « be reichert. Der erste Vorgang spielte fich jetztzu« »weit« Male ab. Sollt« der Henne IS Et« zu viel gewesen sein? durchaus nicht; denn nachdem chr 14 Et« tu» Nest gelegt war«, und sie da» reichliche Gelege aufmäcksam prüfend überschaut hoste, ließ sie sich im Vollgefühl d« Wichtigkeit d« ihx Übertrag«« Mission zu drei wöchige« «rutgeschäft würdevoll nied«. Nach einig« Zeit sLh sie »ft sonderbare« Augen- blinzeln gen Himmel, wie jemand, der -d« etwa» Wichtige» gedankefivoll nachfinnt, «hob fich vom Neste und begann «ft am nächsten Tage mit rühmlich« Gewiflci haftigkett und Su»dau« da» Brutgeschäft. Eine vierzehnzähltge Ktnderschar erfreute schließlich da» fürsorgliche Mutterherz. Loch ein» der kleinen Küchel schied bald au» de« Leben. Nun war die ominöse Zahl 18 wiederum in da» sorgenschwere Hühnerleoen ge treten. Wie dieser Vorfall den bisher ruhig« SemütSzust >vd d« Hühnermutt« in ungünstigster Weik beeinflußte- erhellte au» de« veränderten Sebahren derselben ihr« Sind«« gegenüb«. Ein» derselben wurde nämlich von ihr in höchster Erregung grtötet. Die Unglückszahl 13 war durch dies« Gewaltakt glücklich wieder befestigt. Vielleicht fühl« fich unsere naturphilosophischeu Größen veranlaßt, eine populär-wissenschaftliche Begründung dies« wahrheitsgemäß geschilderten Vorgänge zu geben." — So d« Berliner Se- richterstcüter. Wenn « selbst diese von ihm in der Zett d« sauren Gurken so schön «zählte Geschichte glaubt, darf auch « gleich der von ihm gepriesen« Henne al» ein „psychologische» Rätsel" bezeichn« werd«. geurgert nud au» »«»besitz«» «tu a» (Sortsetztzn- Dtt Feuerwehrmann, d« den Hydrant« an d« Fahr-Gaffe bediente, wurde trotz Bedeckung von fünf Schutzleute« verschiedene Male von dem Hydranten weggedrängt. Der Ingenieur der Feuerwehr, der den Zufluß der Wasserleitung au regulieren hat, befand sich tu der angestauteu drohend« Menschenmenge mehrmal» in groß« Gefahr, zwei Pflastersteine flog« ihm an den Kopf, d« Helm schützte ihn vor schlimmen Folg«. Ruch d« Branddirektor «hielt mehrere Stein würfe in dm Rücken. Köln. Die vielfach« Mißstände, die mV dm Kirme»fei«n und anderen öffentlichen Fest lichkeiten tu dm großen Industriestädten, beson der» ms Grund der Häufung dies« vollLfefte an «in und denselben Plätzen verkaüpft find, Huben dm »«ein der Jnl ' rungSbezirk» Köln veranl, Eindämmung diese» üb«> „ näh« -u treten. Um nun ein möglichst voll- fiändigeS Bild der bestehend« Zustände gedacht« . Art zu «halt«, hat die Geschäftsführung de» Verein» ein Rundschreiben an dietzändelSkammern und sonstige wirtschaftliche Körperschaften gerichtet mit d« Anfrage, ob in dem betr. Bezirk ähnlich schlimme Erfahrungen mit den KirmeSfeiem »der andern öffentlichen Festen in wirtschaftlich« und sozialpolitisch« Beziehung gemacht worden sind, wie z. B. in Köln, Düsseldorf, Aachen und an manch« andern gewerbfletßigen Orten de» Niederrhein». Im Falle ausreichend« Teil nahme für d« Gegenstand wird beabsichtigt, 1>te zuständigen Körperschaften sein« Zeit zu einer Beratung und Beschlußfassung in d« An gelegenheit einzuladen, da man fich von einem einheitlichen und gemeinsamen Vorgehen mehr Erfolg versprech« köuue, ÄS von veretu-elten Schriften wirtschaftlich« Körperschaften in dm Lurch dm belegten Mißstand hmpisächlich be troffenen OrtSbezirken. Stade. D« Schuhmacher «rm», d« am 17. März zum Tode vemrteitt wurde, weil « den Schlächter Rolf» ermord« und beraubt batte, wurde am Donnerstag durch den Scharfrichter Reindel-Magdebmg hingerichtet. Ulm. Die Untersuchungen weg« der Au»- schreitungen bei d« Söppmger Stichwahl ist nun abgeschloffen. E» wurden von den sieben- undzwanzig wegen Aufruhr», Auflauf» und Landfriedensbruchs Angeschuldigten siebzehn vor La» Schwurgericht verwiesen. Zehn find außer Verfolgung gesetzt worden. Stallupöne«. Letzten Sonntag war'», Schwüle lagerte bereits über dem jungen Morgen und d« Knecht I. im Dorfe Sjp empfand un widerstehliche Badelust. Er eilte zum Dorfteich, legte am grünen Ufer seine Kleider nied« und warf fich in die Fluten. Einen brennenden Zigarrenstummel hatte « beim Gang ins nafle Element weggeworfen, dieser war auf die Kleidungsstücke gefallen, und während I. im Bade wellte, verwandelten sich sämtliche Klei dungsstücke tu Asche. Die Komik d« Situation und die Rückkehr aus dem Bade könnte auch ein Poffendtcht« nicht wirksamer «finden, al» sie hier die Wahrheit bot. Paris. Das amtliche Organ d« Pariser Stadtverwaltung hat soeben eine Verordnung de» Poltzeipräfekten Blanc veröffentlicht, durch die den in Paris ansässigen Fabrikbesitzern mit- geteilt wird, sie hätten innerhalb sechs Monat« die Feuerungsanlagen ihrer Fabriken derart ein zurichten, daß kein schwarzer dicker Rauch «ehr au» ihnen in die Lust steigt. In Paris wurde in den letzten Jahren über die Rauchverpestung der Lust durch die Fabrik« allgemein geklagt. Zuwiderhandlungen werden gerichtlich »«folgt werden. D« Gesundheitsrat und der Stadttat von Paris hatten die Polizei zu diese« Vor gehen veranlaßt, auch unt« dem Hinweis, daß die Fassaden der Häm« in d« Nähe der Fabrik durch den Rauch Schäden litten. Die Mittel zur Befestigung d« Plage find: Erhöhung d« Schornsteine, Wahl eine» geeignet« Brenn materials und Anwendung von Rauchverzehrern. Neapel. Fünf Lavaströme fließen fest einig« Zeit aus den Sraterrissen de» Vesuv». Sie fiiw 1 bi» 2 Kilometer lang, ihre Brette beträgt mehr al» 200 Met«, der Abfluß der Lavamaffen erreicht eine Geschwindigkeit von mehr al» 100 Met« in der Stunde. „Wie spät schon! Mir ist die Zett bei« Plaudern ordentlich verflog«! NuuwvL« ich nach Mein« Köchin schau«, denn wir -ab« einige Herren zu« Din«. Und Sie Ms« wohl noch Schot« pflück«, Kindchen?" „E» ist kein „Muß", anädtge Frau!" „Ich weiß, Sie find gern thtftg: für «ich wäre da» nicht»! Leb« Sie wohl, Lisa! Nein, nein, in» Hau» schlHpe ich Sie wirklich nicht! Adieu!" Di« junge Frau wollte Lisa mit eine« Kuß beglück«, doch diese wich gesch au», ein«, Hszchen," flüsi-tte sie. . Kn wetltg niedlich um Sperling in der Hand ist auf dem Dach«.' Allerlei. Falb sagt für de« September viel Reg« Vorau». Da« erste und da» letzte Drittel de» Monat» soll« am reichst« mit Regen bedacht ein, »ährend da» -wette eine „große Trocken heit" aufweism wird. Auch die Temperatur soll fich nur ausnahmsweise üb« da» normale Mittel erheben. Schneefälle im Hochgebirge soll e» schon zu Anfang geb«. Der 16. ist eia kritischer Tag -wett«, d« 30. ein solch« erster Ordnung. — Ab« wie ost hat He« Falb schon daneben prophezeit .... Das erste deutsche Hotel in Kiautschou. Ein Hamburger Kapitalist, der mit den Verhält nissen im fernen Osten vertraut ist, wird binnen urz«l eiu größere» Hotel-Umanehmen in kiautschou in» Leben ruf«, da» tu Größe und omfortabl« Einrichtung in wettgehendft« Weise d« Verhältnissen Rechnung tragen wird, wie sie ein aufblühender Platz wie Kiautschou wünschens wert erschein« läßt. Wohin fich der Sammlerwahnsinn ver- teigen kann, illustriert ein Inserat in einem kölner Blatte, worin e» heißt: An ein« Sammlung von Villrten d« Köln« Pfadebahn ehlen zw« Stück und zwar eiu Kiudabillet zu » Pfg. Nr. v 09511 Papi« weiß. Fern« ein grünes Billet zu 15 Pfg. Nr. 22 07 309. Jede« Billet wird mit 50 Mark bar eingelöst. (Folgt Adresse.) Liter Tinte zum Preise von 8000 Frank HM kürzlich die Stadt Pcwis für ihre 160000 Schulkind« angekaust. Man rechnet, daß jede» Parts« Schulkind jährlich 44 Zentiliter Tinte oder wöchentlich ein Zentt- itn verbraucht. Lus der höhere« Töchterschule. Lehrerin: „Wk hatten heute weich gesottene Eier zum Frühstück! Nennen Sie m« einen ähnlichen Satz!" — Backfisch: „Wir hatten gestern einen hartgesottenen Junggesellen zu Tisch!" Stimmt! Professor d« Physik: „Reiben Sie während eines Sturme» kräftig den Rücken einer Katze, und zwar gegen dm Strich; da» Vorhandensein der Elektrißtät wird Ihnen sofort n die Avgen spring«." — Schüler: ^Die Katze aber auch." Sin Praktikus. Nichte (welche eben da» Kochen lernt): „Rate mal, auf wie vielerlei Art man Beefsteak -uberetten kann?" — Onkel: „Na, ich denke, auf zweierlei Art: entweder mm kann e» essen, oder man kann e» nicht essen!" , den Fried« geben zu können. .Die Waffen sollen «Heu, die Völker ktine Krteg»ft««n zahl«', befahl er, „Dem Pflug« soll d« Stier gehören, de« Fried« soll da» Roß geboren werd«: Nirgend» sei Kampf und kein« Krie ger» voll« wir fortan bedürf« l" Gr ließ seine Legion« in Aegypten NUdäulme, in Asien Straßen bauen, an d« Donau sollten sie Ge treidefeld« bmckern, in Südfrankrelch Oliven haine pflan-en. Kurze Zett um »«ging, und die Wett murrte, der Kais« selbst wurde, als er unter die Soldaten trat, die ihn auf zwanzig siegreich« Feldzügen treu begleitet hätten, von de« unzufriedenen SriegSknechten «schlag« und fiel als Märtyrer sein« Idee. Erst 800 Jahre nach jenem römischen Imperator, d« die Frie- denSpalme über den Erdkreis ausbreiten wollte- tauchte derselbe Gedanke in veränderter Form Wied« auf. Südfrauzösische Geistliche, unt« Führung de» Abte» Odilo v. Clugny, stiftet«, mit Unterstützung ein« Anzahl regierend« Fürsten, im Jahre 1041 den „GotteSstieden". Die Zett vom Donnerstag bi» zu« Montag jeder Woche, al» die Tage von Christi Leid« und Auferstehung, wurden für feierlich „ge friedet" erklärt. Trotzdem die Päpste den „GotteSfrieden" für da» ganze Gebiet d« Kirche bestätigten, vermochte sie doch nicht für die Dm« den Fehden Einhalt zu thun und geriet bald in völlige Vergessenheit. Jahrhunderte fortwährend« Kriege vergingen, bi» König Hein rich IV. von Frankreich, unterstützt von seinem genialen Minister Sully, seine politischen Fähig letten und seine Energie in d« Dienst d« FriedenLidee stellte. Emopa sollte hinfort eine „christliche Republik", bestehend au» den sechs «blichen Monarchien Frankreich, England, Spmien, Schweden, Dänemark und der Lom bardei, den fünf Wahlreichen Deutschland, dem Kirchenstaat, Ungarn, Böhmen und Polen, endlich m» vi« Republiken Venedig, Nieder lande, Schweiz und Mittelitalien, bilden, Frei heit der Religion in ihr herrschen, ein oberster Gerichtshof üb« alle Streitigkeiten entscheiden und ein höchstes Schied»gericht jedem Kriege vorbeugen. Sonderbar genug wurde al» erste Aufgabe de» neuen Staatenbundes von Hein rich IV. selbst d« Kampf gegm die Türken be zeichnet, deren Vertreibung au» Europa die erste Ehrenpflicht der Friedenspolitik sein sollte. Die Ermordung de» großen König» hinderte die Ausführung de» Gedanken», dessen Verwirk lichung Ströme von Blut gekostet hätte. D« Wunsch nach Schaffung eine» Weltfrieden» prach auch au» verschiedenen Kundgebungen kaiser Josephs II., de» Sohne» Maria Theresia», >ie jedoch von untergeordnet« Bedeutung blieben, da nichts geschah, um den Gedmkm in die Thal umzusetzen. Eine, wenngleich nm beschränke Erfüllung des allgemeinen Friedenswunsches nach „langem verderblichen Streit" lag auch in dn sogenannten „heiligen Allianz", dem Bunde könig Friedrich Wilhelm» III. von Preußen mit dm Kaisern Franz von Oesterreich und Alexqnder l. von Rußland, der gleich den Herrscher- und Staatenbündniffen d« neuesten Zeit zur Auf- > rechterhaltung des Frieden» geschloffen war, . ab« trotzdem den AuSbruch gewaltiger Kriege nicht zu verhindern vermochte. Am Ende des Garten» drehte fich die Affessorln nochmal» um: „Ab, schöne Spröde, da» hat gewirkt!" froh lockte die Dame. „Glaubst du, kleine Thörin, ich werde dir ohne Kampf diese Eroberung lass« ? Zu mir soll wellmer zurückkehr«, un» nie darf « dich besitzen." . ' 3. Die Gesellschaft da klein« Stadt Machte ein« SommerauSflu». Man «ar auf bekränzten Letterumgen nach Neuhof gefahren und tteß fich jetzt im Eichenwald« unt« fröhlichem Plaudern dm Kaffee schmeck«. Di« Herren hatten trockene» Laub gesucht und ein Feuer entMdet, woran einige junge Dam«, mV Latzschürzchen augethon, dm braun« Trant der Lavante bereiteten und verteilten: andere reicht« d«G ktne Gebäck herum. Besonder» lebhaft und Wbmkwürdig war Frau Assessor Plant. Sie hatte brillante Toilette gemacht und infolgedeffm ihren „guten ' Tag'. Reichlich s ihr« Gnade auf alle, die in ihre 1 besonder» ab« wußte sie Leutnant von Wellmer au fesseln. Dies«, bestochen von der Fröhlich- mt «r jung« Frau, »eiAe sich gmeigt, dieselbe Lisa fröstelte in dem sonnenwarmen Garten. Wenn Wellmer diese Frau wirklich lieben konnte, so w« « nicht d« Mann, d« sie »«stehen würde. „Warum heiratet« Sie ihn nicht?" fragte sie zagend. „Mein Sott, wie schwerfällig Sie find, Liebste! E» fehlte am Besten, ° ' Kleingeld! Sobald Wellmer I machte, daß «ein Bata einen schrank nicht brauchte, -oa er zurück. Wa» ist da wmer? Liebttgram nicht gestorben, wir veiksshr« noch ganz freuUdschastlich. ES kam eben nicht jede em« arm« Leutnant heimführen, und doch wM Mch dessen Herz immer angenehm beschäftigt lein. Wie ost mag Well«« fest jener schön« Zett fich verliebt haben!" Lisa schüttelte den Kopf. Larauf gerechnet. Sie noch bei un» zu sehen. Und nun voll« Sie gehen, ohne mir nm die Hand zu geb«?" Kokett ihre volle, ringgeschmückte Rechte dar bietend, schien sie ein« Handkuß zu «warten; Wellmer berührte flüchtig die warmen Fing« grüßte nochmals ehrerbietig und ging auf sonnigem Wege de» Hause zu. Die beiden Damm schwiegen, endlich rief die Assessor!» mV einem Seufz«: „Welch nett« Mensch ift dies« Wellmer! Wo h«ch« Sie ihn etgentttch schon kenn« gelernt?" „In Lomnitz — vor einig« Wochen!" Ee damals gerade fort und konnte ihn nicht MM sehen. Wie wird die Geselligkeit hi« durch ihn behebt werd«! Er ist unzweifel haft der interessanteste von all« Offizieren, «ud seine Flatterhaftigkeit zieht un» Fromm Magisch an." „Herr von Wellmer flatterhaft?" Lisa sah EU Ä'Sie liebe Unschuld, ich kann ver treten, wa» ich siye. Ich kenne Wellmer schon recht langk" „Sie verkehrt« früh« mit ihm? „Etfrelltchl Erwaretnb Leutnant, ich hatte die Zwcw schritten, al» a in mein« Die Leute nannten «ich schön, i« i» ihm Wett »er über- daher leicht, wie Frm Blaut mit ihm fierte. Sie hat« sich neben thch iu» Gra» g jungem ? einen Menschen, der sich nicht v nicht so hart verurteil«." „Ach, Schäfchen, ich rede leid« die volle Wahrheit! Und eia» taffen St« fich sagen, Lisa: hüt« Sie Ihr Herz!. Sie haben solch zähe Natur, daß Sie jm stapde wärm, «ine Iten zu Ihn«
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