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!N ist »tsche find. der itho- efor- KS einer ivige aben daS e in Ab- bi» im >nete sein, isch- den chs- arin und Ge- jetzt nelst ako» l ist cum deS sch ift vier Ser- iken »u de ssen den hat ter- al 8 hen »iS- den )crt ten, :en. icht ank en. loß och der len der ein fler Ich. ind >en mit mk >e» lte. ns Pf- M- I», ter ng m- en on lie >er w> en ne ße er li- 'S ie iS te m c- st n !k « e d lt r r r e » i d »- t 5 der Zeit von 18S6 bi» jetzt seinen Arbeitern regel- mäßig die Krankenkassenbeiträae vom Lohn abge wogen, aber sie nicht an di« Ortskrankenkasse abae» führt. Er ist der Kasse infolgedessen gegen öOO Mk. schuldig. Die Strafkammer verurteilte ihn zu einer Woche Gefängnis soll diesen Entschluß der Entsagung gebilligt haben, und damit dürste die kretische Gouverneur- frage vorläufig i« negativen Sinne, aber «ach dem Wunsche Englands entschieden sein. Fernbleiben verstimmte ihn und brachte mir Vor würfe, da ich, wenn auch indirekt, die Schuld an unserer öfteren Abwesenheit trug." „Wozu die Entschuldigung, Lydia?" fragte Roland lebhaft. „Sie befanden sich in guter Gesellschaft, haben sich amüfiert, daS mußte mir genügen." Eine leichte Falte bildete sich -wischen ihren Brauen. „Sie sprechen wie ein Fremder, Roland," gab sie leicht verletzt zur Antwort. „Wir konnten doch nicht wissen, zu welcher Zeit Sie uns die Freude Ihres Besuche- zugedacht?" „Gewiß nicht, da ich leider vergaß, die ein fachste Höflichkeitspflicht zu erfüllen und mich vorher brieflich anzumelden," erwiderte er herbe. Eine Wolke d«S Unmutes umschattete seine hohe Stirn. „Sie werden mich unschwer vermißt haben, Lydia, und in Henn StaSny? Gesell schaft reichlich für «eine einfache Persönlichkeit entschädigt worden sein!" „DaS klingt scharf und bitt«, «ein wertester Roland," sagte sie in befremdetem Ton. „Hen von StaSny ist mir nicht mehr und wenig«, wie jeder andere Hen meines BekmiutewfteiseS und nicht eine Linie von den Grenzen abge- wtchen, die Anstand und gute Sitte gebietet. Haben Sie jemals Gelegenheit gefunden, meine weibliche Würde in Zweifel zu ziehen, Roland?" „Lydia!" feine ganz« Seele lag in «ort und Blick. Ihr Antlitz erschien wie in Glut getaucht. „Schweres lastet auf meinem Vetter, Roland," «zählte sie, tief aufseufzend, „der Schatten fiel Kunte» Allerlei. OS« Lokomotive« find auf d« Erde im Betrieb, und zwar in Europa 64 000, Amerika 40 000, Asien 3300, Australien 2000 und Afrika 700. In Europa besitzen: Deutsch land 15000, Oesterreich-Ungarn 5000, Italien 4000, Großbritannien und Irland 17 000, Frankreich 11000, Rußland 3500, Belgien 2000, Niederlande 1000, Spanien 1000 und Schweiz 900 Lokomotiven. Auch eine Auskunft. „Sie, «reich' ich den Zug nach Brietzen noch?!" — „Ja, ich weiß ia nicht, wie Sie laufen l D« Zug ist vor und der Umstand, daß die Höhle bisher noch gänzlich unberührt dalag, lasten auf wertvolle weit«« Funde schließen. H«r LüderS ist bis Htzt etwa 35 Met« tief unt« daS Terrain htnabgestigen und konnte sich etwa 50 Met« «ach der Seite zu bewegen. D« Hauptherd der Höhle dürfte jedoch noch gar nicht erschlossen sein, da daS durch die Höhle hörbar fließende , Wasser noch nicht angetroffen wurde. Die noch aufzusuchenden Hohlräume dürften bis 80 Met« unt« daS Terrain hinabgehen. LüderS, welcher für die nächsten 20 Jahre die Höhle d« Ge meinde abgepachtet hat, beabsichtigt, die Höhle für den Fremdenverkehr zugänglich zu machen. Glückstadt. Die Hochseefischerei-Gesell- schäften auf Hering in Deutschland, welche den Fang dies« Saison mit zusammen 85 .Schiffen betreibe«, haben ohne Ausnahme auf der ersten Fangreise sehr befriedigende Resultate «zielt. Eingebracht find im ganzen 24114 Tonnen Seepackung. Auch von der zweiten Reise liegen bereits günstige Nachrichten von den Fang gründen vor. Lennep. Während der Schützenfester ließ hier ein Schaubudenbefitz« für Geld unt« anderen Tinen auch eine Riesenschlange sehen. Um die Mittagszeit hemm, als sich der Trubel verlaufen hatte, legte « die Schlange, nachdem « sie in eine wollene Decke gehüllt hatte, hinter fein« Bude in die Sonne, damit sie sich er wärme, und entfernte sich dann für einige Minuten. Die MittagLglut hatte inzwischen die Schlange so mobil gemacht, daß sie aus ihr« Decke hcrauSkroch und in den nahe ge legenen Kornfeldern verschwand. Alles Suchen nach dem Ausreißer blieb ohne Resultat. D« Budcnbefitzer verfichnt nun zwar, daß daS entflohene Reptil niemand gefährlich werde, und will demjenigen, der eS wird« herbeischafft, 20 Mk. Belohnung geben; indessen hat sich bis fetzt niemand gefunden, d« den Mut hätte, auf die Riesenschlange Jagd zu machen. Die Be wohn« von Lennep sollen fest erwähntem Vor fall im Gegenteil ängstlich ihre Wohnungen hüten. Neuß. Aus Eifersucht wurde am Freitag abend ein früh«« Spezereihändler, als « am Arme eines Mädchens umherging, auf offen« Straße von seiner bisherigen Geliebten durch einen Dolchstich ermordet. Die Thäterin wurde verhaftet. Tondern. Auf Lundgaardfeld wurde eine achtzigjährige Frau in d« Nähe ihres Hauses von einem Bienenschwarm überfallen. Man fand fie in bewußtlosem Zustande. D« Tod trat nach wenigen Stunden ein. Thorn. Im Barackenlag« de« Artillerie schießplatzes hat sich ein schwerer UnglückSfall «eignet. Ein Soldat beschäftigte sich mtt einem Geschoßzünder, als dieser plötzlich explo dierte und dem Soldaten den Unterleib aufriß. An dem Aufkommen deS Verunglückten wird gezweifelt. Plesche«. Sin russischer Grenzkosak «schoß einen russischen Unterthanen, d« sich auf preußischem Gebiet befand. Die Kugel pfiff dicht an Dominialknechten vorbei. Die Grenz bevölkerung befindet sich infolge d« neuen Waffenvorschriften in steigender Beunruhigung. Prag. Die Prinzessin Philipp Hohenlohe, die Schwiegertochter deS Reichskanzlers, ist bei einer Kahnfahrt auf da bei dem Gute Podiebrad vorüberfließenden Elbe ins Wasser gestürzt und sank sofort unt«. Einem WirtschastSbeamten ist es jedoch gelungen, die Prinzessin zu retten und InS Schloß zu schaffen. Paris. Der jüngst hin abgehaltene Tuber kulose-Kongreß hat in bezug auf die Be kämpfung d« Schwindsucht eine Reihe wichtig« Thesen angenommen. In «st« Linie soll die Anzeigepflicht bei dies« Krankheit angestrebt werden. Geboten erscheint fern« die Anbrin gung hygienisch« Speinäpfe, namentlich in den Unterrichtsanstalten, die Isolierung aller Schwind süchtigen in besonderen Krankenhäusern und die Errichtung unentgeltlich« Volksheilstätten. Inter nationale Vereinigungen, die in regelmäßigen Zwischenräumen abzuhalten find, sollen in diesem Sinne wirken. Besondere Maßnahmen find auch «egen die Perlsucht der Rinder notwendig, Folierung deS tuberkulös «krankten Viehs, rille* Priester«. Frau «. de Lacasse, die einzige Frau, die den Untergang d« „Bourgogne" überlebte, hat in einem New York« Blatt eine ergreifende Schilderung der Heldenthat eine« Pfarrers auf dem finkenden Schiffe geschrieben: Pfarrer Kessel« war der Held d« „Bourgogne". Er starb, daß andere leben möchten. Er dachte nicht daran, für einen Blatz im RettungSbot zu kämvfen, als da» Schiff zu finken begann. Er starb auf seinem Posten am Deck de» Schiffe», sein Gesicht dem Himmel -»gewendet und seine Hände segnend auSgebrettet. Er starb, indem « anderen die Absolution «teilte. Ich bin eine Protestantin, ab« ich verehre diesen katholischen Priest« wie keinen anderen Helden d« Welt. Während Kreaturen, Männa genannt, Frauen und Kind« töteten, um sich Ploch im Rettungs boote zu verschaffen, stand « auf dem Deck und betete für alle. — Nach d« Kollision lief ich mtt meinem Manne auf das Deck. Die Passa giere drängten sich aneinand« und kämpften gleich Wahnsinnigen um einen Platz im Boote. Die Offiziere geboten Ordnung, aber niemand hörte auf fie. Die Mannschaft schien gelähmt vor Schrecken oder wahnfinnig in ihrem Ver langen, von dem verlorenen Schiffe zu ent kommen. Die an die Schiffsseiten schlagenden Wellen klangen gleich dem Brüllen einer mächtigen hungrigen Bestie. Um daS Entsetzliche d« Lage noch zu verschlimmern, waren wir von einem Halbdunkel umgeben. Plötzlich wurde daS Ge schrei unterbrochen. Vater Kessel« kam. AIS « sich uns näherte, fielen wir auf die Kniee nied«. Mein Man« kniete dicht neben mtt und hielt meine Hand umfangen. Ungefähr zwanzig Männ« und Frauen und halberwachsene Kind« umgaben unS. DaS Rasseln der Maschinen und das Zischen deS entweichenden Dampfe» üb«, tönte fast Kesselers Stimme; doch wir strengten unS an, seine Augen zu sehen. Ich denke, daß « unS als Mann und Weib erkannte; und daß wir zusammen leben od« sterben wollten. Seine Fing« berührten unsere Köpfe für einen Augenblick. Die Gesicht« um mich herum waren zuerst weiß vor Schrecken und die Menschen waren gleich Tieren zusammengekrümmt. AS fie aber den Segen deS Priesters empfangen hatten, verlor ihr Ausdruck daS Schreckliche; und die Gestalten «hoben sich. Der Priest« hatte ihnen den Mut gegeben, für ihr Leben zu kämpfen, und Mut, sich zu ergeben, wenn der Kampf gegen fie war. Er half einigen, zu leben, und dem Reste, zu sterben. Plötzlich er folgte ein fürchterlicher Krach. Eines d« Boote war von dem Maste, an welchem eS befestigt war, heruntergestürzt. DaS Schiff schwankte, daS Wasser stürzte über unS, und wir wurden von den Wellen weggetragen. — Wir bemerkten Kessel« am Tage unserer Abreise. Ob er ein Passagier d« ersten od« zweüen Kabine od« des Zwischendecks war, schien niemand zu wissen. Er wurde in allen drei Abteilungen deS Schiffes gesehen, blieb am längsten im Zwischendeck und am kürzesten in der ersten Kabine. Ich sah ihn im Zwischendeck zu den sorgenvoll aussehenden Müttern üb« deren Kinder sprechen und zu den letzt«« üb« ihr ärmliches Spielzeug. Er ging dahin, wo die Gesichter am traurigsten und die meisten Sorgen vorhanden schienen. den Zug nach Brietzen noch?!" — „Ja, weiß ja nicht, wie Sie laufen l D« Zug ist dreizehn Minuten abgefahren!" Pell» dänische« Hof-Fa«ilie»ra1 wird d« ,Tgl. Rundschau/ aus Kopenhagen in folgend« anderen, von den bisherigen Les arten wesentlich abweichenden Auffassung be richtet: In früheren Jahren war stet» daS geräumige Schloß FredenSborg die Stätte, an welch« sich die Mitglied« d« weitverzweigten Königsfamilie mtt ihren sonstigen Angehörigen einzufinden pflegten. In diesem Jahre dagegen hat sich die Gesellschaft im Schlöffe Bernstorf versammelt, welches für diesen Zweck so wenige Räume bietet, daß die Dienerschaft d« hiesigen und auswärtigen Fürstlichkeiten zumeist in den luftigen Gartenhäusern untergebracht werden mußte. Schon dieser Umstand zeigt, daß die gegenwärtige Vereinigung d« Verwandten nicht vorhergesehen war, sondern sich infolge un erwarteter Ereignisse vollzogen hatte. D« Hauptgrund hierzu liegt in der kühlen Haltung deS Zaren gegenüb« dem dänischen Hofe, die ihren Entstehungsgrund in dem wenig zärtlichen Verhältnis haben dürste, das zwischen dem dänischen Kronprinzen und dem Zaren fett längerem besteht. Diese Verstimmung hat ab« auch einen politischen Grund; oenn der Kron- Prinz steht in seinen persönlichen Anschauungen und Neigungen unzweifelhaft auf fetten Eng lands und ist fett dem Tode des Zaren Alexander die Hauptstütze d« englischen Partei am dänischen Hofe. DaS ist auch keineswegs eine rein platonische Parteinahme für daS „freiheitliche und meeresstolze Albion", sondern entspricht dem Bemühen Englands, daS fett mehreren Jahren planmäßig daraufhin arbeitet, Dänemark völlig auf die Sette Englands hinüberzuziehen, und zwar aus dem klar er sichtlichen Grunde, weil im Falle eines Krieges mtt Rußland die Bundesgenossenschaft Dänemarks für England von sehr großem Wert sein würde. AuS diesem Grunde konnte d« Zar in diesem Jahre nicht erwart« werden, und darum sollte auch überhaupt keine allgemeine Zusammenkunft d« Verwandten stattfinden. Dies« Plan wurde aber zerstört durch die Abficht d« Kaiserin-Witwe, den in Bernstorf verweilenden griechischen Prinzen Georg auf dem „Polarstern" mtt nach Rußland zu nehmen, von wo auS d« Zar ihn ohne viele Umstände auf einem russischen Schiffe nach Kreta senden sollte. Erst als diese Absicht bekannt wurde, mußte die Prinzessin von Wales vom Kranken bette ihres Gemahls Hierherellen, und mußte König Georg seine soeben «st begonnene Kur in Aix les BainS unterbrechen, um in Kopen hagen weiteres UnheU zu verhüten. Die ,Daily NewS' konnte daher wohl in Abrede stellen, daß die Reise der Prinzessin von Wales nichts mtt der chinesischen Eisenbahnfrage zu thun habe; um so mehr ab« war es taftloS, die an gebliche Erkrankung der Königin von Dänemark als Grund d« schleunigen Abreise d« Prinzessin von Wales durch daS .Reuterschc Büreau' au- zugeben. Allerdings hatte man vorh« auch von russisch« Sette bekannt gegeben, die Kaiserin- Witwe sahre deshalb nach Kopenhagen, weil die schwer leidende Königin Luise ihre Lieblings- tochter Dagmar noch einmal zu sehen wünsche. Aba die alte Königin war von diesen Kund gebungen keineswegs erbaut; fie fühlte sich noch gar nicht berufen, von ihren Töchtern für imma Abschied zu nehmen, und um die Reuter meldung Lügen zu strafen, machte fie sofort im offenen Wagen eine Ausfahrt durch die Kopen hagener Anlagen, und noch täglich meldet der Hofbericht in ziemlich auffällig« Weise von den regelmäßigen Spazierfahrten und dem Wohl befinden der alten Dame. — Um nun ab« den schlimmen Schwesterstrett um den Kreta-Prinzen zu einem Abschlüsse zu bringen, hat Prinz Georg jetzt selbst erklärt, ihn gelüste vorläufig noch garnicht nach d« Ehre, die vielumkämpfte Insel beherrschen zu dürfen, da ihm daS Schick sal des BattenbergerS warnend vor Augen stehe und « lieber seine Jugend ohne Sorgen noch genießen wolle. Seine königliche Großmutter störend selbst auf die wenigen Stunden harm losen Glückes. Wir haben Wien nicht zu unserem Vergnügen aufgesucht, sondern d« Not wendigkeit gehorchend, um Licht in dunkle, ver worrene Familienverhältnisse «l bringen." „Und darf mm nicht erfahren, Lydia? Sie wissen doch, daß ich an allem Antett nehme, was Sie betrifft." Sie lächelte ihm freundlich zu. „Davon bin ich überzeugt, Roland, doch e» darf nicht sein, bevor wk genaue, möglicherweise eine sehr schlimme Aufklärung haben." „Gut, ich werde mich so lange bescheiden, bi» Sie freiwillig Anlaß finden, mich in Ihr Vertrauen zu ziehen, Lydia." Sie sah mtt einem kindlich reinen, dankbaren Blick zu ihm auf. „Wer weiß, ob eS Ihnen später noch wünschenswert «scheint, Roland!" fragte fie leise, bang. „Wie mögen Sie an «ein« Aufrichtigkeit zweifeln, Lydia? Welch« Art auch immer ihre Mitteilungen sein werden, nichts könnte im stände sein, meine Gefühle d« Verehrung und Achtung abzuschwächen. Ich würde mich glücklich schätzen, da» schwerste mV Ihnen wagen zu dürfen." „Ich dank« Ihnen für die guten Worte, Roland!" Ein feucht« Schimm« lag in ihren Augen, „wahrlich, wir haben keinen treueren Freund auf Erden!" Ein «kältend« Hauch fiel auf seine hoch gehenden Gefühlswogen. Freund wie kühl «schien ihm da» Wo« sein« heißen Liebe gegenüb«. „Mr werden Sie nun alle Tage bet uns sehen und zusammen da» schöne Men genießen!" Grrichtshalle. Frankfurt. Der Friseur B. „fand" vor einigen Wochen auf der Frtedbergergasse ein un beaufsichtigte» Fahrrad. ES sind in den letzten drei Wochen laut polizeilicher Statistik üb« vierzig Räder abhanden gekommen. Die Räder sind nicht in ihrem ursprünglichen Zustand verkauft worden, sondern die Maschinen wurden wahrscheinlich aus einandergenommen und in einzelnen Teilen an kleine auswärtige Händler verkauft. DaS ist ein förmlicher neuer „Erwerbszweig" geworden. B. gab nicht an, wohin er da» Rad verkauft hat. DaS Urteil lautete wegen Diebstahl» und Führung falschen Namen» auf 6>/, Monat Gefängnis. Memmin,««. Bei Aufstellung d« Gemeinde wählerlisten hatte Bürgermeister Göster von DilliS- hausen den Oekonomen Ostler, der kurz zuvor da» Bürgerrecht erworben hatte, absichtlich nicht in die List« eingetragen, weil er fürchtete, Ostler würde seine Stimme einem Gegner geben. Der Bürger meister erhielt dafür zwei Monat Gefängnis. Mainz. Der Zimmermeister Ferrenbach hat in „Mein lieb« Bett« Roland! Zu unserem größten Leidwesen haben Sie sich einige Male vergeblich zu uns bemüht. Wir hatten die schönen Tage benützt, um in ange nehmer Gesellschaft «nige Sehenswürdigkeiten Wien» zu besichtigen, damit d« hiesige Aufent halt nicht ganz im Sande verläuft. Die vor hergehenden düsteren Nebeltage hatten die Stim mung vndüstert und einen seelischen Druck he» vorgebracht. Papa hat schwer« Sorgen und auch Sie, mein lieb« Vetter, scheine» verstimmt und ungehalten zu sein, sonst hätten Sie in diesen Tagen un» längst durch einen Besuch er freut. Wien ist so schön und bi«« Vergnügungen in Fülle, dennoch liegt e» «ie ein Alp auf unseren Gemütern und werde ich erst froh auf atmen, wenn ich d« Heimat wieder entgegen reise! Erfreuen Sie recht bald Ihre aufrichtige Lydia v. Steinbrück." Ein tiefer, befreiender Atemzug hob seine Brust und Thränen feuchteten ihm seine Augen. „Gott s« Dank, tausendmal gedankt!" jubelte « au» tiefstem Herzensgrund, „fie ist noch ft«, fie liebt diesen Menschen nicht, wie könnte fie sonst so sehnsuchtsvoll die Heimkehr wünschen. Nachdem « sorgfältig Toilette ge macht, begab er sich auf den Weg. Lydia be grüßte ihn mtt herzlich« Wärme und bot ihm an ihr« Sette Platz. Ein fremdartiger Reiz umschwebte ihre Erscheinung und au» den reinen, edlen Linien ihre» Angestcht» sprach «n ge heim« Kumm«. „Papa hat Sie all die Lage erwart«, lieb« Roland, sagte fie freundlich emst. „Ihr lange» BerkaufSverbote, Ueberwachung der Molkereien und de» Fleischverkauf». von ein« Entschädi gung d« Viehbefitzer, etwa in Form einer obligatorischen Versicherung, die sicherlich daS durchgreifendste Mittel gegen jeden Betrug dar stellen würde, ist in den vom Kongreß ange nommenen Thesen nicht die Rede. Kopenhagen. In dem Dorfe Haarby auf Affen» hat «n Mann seine« jetzt 50 jährigen Bruder NielS Hansen, der irrsinnig war, SO Jahre lang in eine« kleinen dunklen Raum «ingesperrt gehalten. Nach den Aussagen deS Befreiten, d« sich jetzt im Krankenhause befind«, ist auch die Verpflegung des Unglücklichen eine ganz un genügende gewesen. Sein Ha« und La« find schneeweiß, der Rücken gebeugt, rind die ganze Gestatt ist entsetzlich mag«. Die Nachbarn hatten den s. Zt. Verschwundenen gänzlich ver gessen. Petersburg. Sine makwürdige Berich tigung bringen die .Nowosti'. Warschauer Blätt« hatten berichtet, in «ner Privatklinik d« Stadt s« an einer ältern Frau eine schwere Operation mit Oeffnung d« Bauchhöhle auS- geführt worden. Nach einigen Monaten sei diese Frau gestorben, und bet d« Sektion habe man als Todesursache eine Pinzette festgestellt, die die Aerzte bet Vornahme der Operation in der Bauchhöhle d« Kranken vergessen hatten. Wie nun dn Sohn d« gestorbenen Frau, die in der Privatklinik de» Professors KossinSki operiert worden war, den .Nowosti' schreibt, lebte seine Mutter nach der Operation noch sieben Monate und starb unter großen Qualen. Die Nachricht, „eine" Pinzette sei im Leibe der Toten gefunden worden, müsse jedoch als unbegründ« bezeichnet werden: man fand in d« Toten „zwei" ver gessene Pinzetten. Kairo. Die Vorbereitungen für den Em pfang deS deutschen Kaisers werden berettS eifrig betrieben. Er ist der erste europäische Herrscher, der fett d« glanzvollen Einweihung deS Suez kanals im Lande dn Pharaonen erscheint. Kl unserer Stadt ist daS Palais Abdine als Wohnung für den Kais« bestimmt, und mtt der Einrichtung der Gemächer, die zu seinem Ge brauche dienen werden, ist bereit» begonnen worden. Voraussichtlich wird etwa d« Kais« zebn Tage Gast deS VizeköntgS sein und während dies« Zett auch einen Ausflug nach Oberägypten unternehmen. Die Einzelheiten des Zeremoniells werden, wie verlautet, -wischen dem deutschen Botschaft« in Konstantinopel, Frhru. v. Marschall, und d« Pforte bereits ver einbart. New Uork. Wie die.New Parker Staats- Zeitung' mitteilt, befind« sich unt« den Opfern deS spanisch-amerikanischen Krieges auch John Koch, ein Bruder deS Prof. Robe« Koch. Koch war alS Freiwilliger in das 13. BundeS-Jn- fautene-Regiment eingetreten, «krankte auf Cuba am gelben Fieber und verschied am 27. Juli auf d« Ueberfah« von San Jago nach den heimatlichen Gestaden an Bord des Transport schiffes „Concho". Die Leiche wurde inS Meer versenft. Koch kam vor sechs Jahren zu seinen in St. LouiS wohnenden Brüdern, arbeitete längere Zeit in einer Apotheke und war zuletzt als Buchhalter thätig. fuhr fie fröhlicher fort. „Hen von StaSn? ist «n lebhafter, angenehm« Gesellschafter, st«» voll heiterer, witziger Einfälle. Die Stunden verfliegen in sein« Nähe. ES wird mich freuen, Sie mtt ihm bekannt zu machen, Roland!" „Sehr verbunden für Ihre Liebenrwürdigkett, Lydia, doch habe ich keine Lust, meinen Be kanntenkreis zu «wettern, am allerwenigften beim Persönlichketten, deren moralische Qualifikation ich nicht kenne!" „Wie zopfig daS klingt," sagte fie scherzend, „Papa sprach anfangs auch so und ist ganz davon abgekommen. Wir befinden uns ja auf Reisen, in de« lustigen Wien, in dem «an mtt bestem Willen mtt engherzigen Anfichten nicht au »kommt." „Ich glaube mtt meinen Anfichten bi» jetzt ganz leidlich durch die Wett gekommen zu sein und habe «ne flüchtige Inkonsequenz gegen meine Grundsätze bitt« zu bereuen gehabt!" wendete « ftostig ein. „In d« Heimat denken wir in diese« Punkt« auch w«t streng«!" begütigte fie freund lich, „in d« Fremde ni«mt man e» nicht so genau damit. StaSny verlehrt viel bei un» und so wird ein« gegenseitige Vorstellung nicht zu „«gehen sein." „Ich muß dafür danken!" lehnte Roland schroff ab, „und bitte St«, Lydia, «ft die Zett zu bestimmen, in der ich zu Ihn« kommen kann, ohne die Gegenwatt diese» H«rn befürchte« zu müssen!' IS m (Fortsetzung folgü)