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r, », Ich mstr. Ztrn. :e m«er k bet. üoheft i Miket u Istall. Mlntl «. r — anw.u. , v-rs. vrlefm. dqrch °xv, ch. Rhein oder Hchtn »alt». I- an oval tr. 28 Er chard Helm °tru-> Herr w«^ Tageblatt für die Stadt Aar «ab Umgebung. Nr. 119 «rschetnt täglich Nachmittags, außer an Sonn- u. Feiertagen. — Preis pro Monat frei in« Hau« M Psg., ap«wLrt«,SK Mg. — Mit der Sonntag«beilaae: „Der Zeitspiegel" 5 Psg. mehr. — Bei der Post abgeholt hro Bierteljahr 1 M. — Durch den Briefträger 1.40 Mark. Billigste Tageszeitung im Erzgebirge Beranttvortlicher Redakteur: Prüft KtMkr, Aue i Erzgebirge.) Mdaktion u. Expedition : Blue, Marktftraße. Mittwoch, den 2. August 1899. . . . ! A«evth«t« Leitung erscheint jetzt täglich, kostet PP» Atoir«rt nur SO Pfmnige. Ars» «tlleP wett. * Hammerfest, 31. Juli. Hier verlautet, Theodor Lerner habe die Bäreninsel verlassen. * Das Landgericht in Bochum hat wieder sie ben Bergleute verurteilt, die sich an den Krawallen in Herne beteiligt haben. Symanski wurde zu 7 Monaten, Grabowski zu 5 Monaten 3 Tagen und SedowSky, Symonski, Fröhlich, Grada und Porza- bowSki zu je 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie sollen vor einer Menschenmenge zum Ungehor- sam ausgefordert haben. Mehrere der Berhafteten hatten Revolver, haben aber davon keinen Gebrauch gemacht. Bis jetzt ist noch keine einzig«-dernrtei lung aus Grund des Paragraphen 153 der Gewerbe, ordnung erfolgt. Der Gerichtshof hat vielmehr stets einen Paragraphen zur Verfügung gehabt, -er ein schärferes Strafmaß ermöglichte. * In der Untersuchung wegen Befreiung Mili. tärpflichriger vom Militärdienst werden fortgesetzt Verhaftungen vorgenommen. In den letzten Tagen wurden in Lüttringhausen, Barmen, Kranen, Elber feld je eine, in Remscheid fünf Personen verhaftet, die durchweg in reiferen Alter stehen und Beihilfe zur Befreiung vom Militärdienst geleistet haben sollen. Die Untersuchnng wird sehr geheim geführt. Ihre Fäden erstrecken sich durch das ganze Wupper, thal bis zum Oberrhein. * Die Anwesenheit des Admirals Dewey in Triest wird von amerikanischen Hetzern dazu benutzt, von neuem Zwietracht zwischen Deutschland und der Union zu säen. Ein Vertreter des „Newyork Herold" will den Admiral ausgesucht und mit ihm ein längeres Gespräch gehabt haben, in dessen Ver lauf jener auf die Frage, was Deutschland aus den Philippinen suche, geantwortet haben soll: „ES will lediglich verhindern, daß andere von dem, waS eS selbst nicht haben oder behalten kann, Besitz er- greifen. Unser nächster Krieg wird mit Deutschland sein. Wir haben keinerlei freundliche Akte seitens Deutschlands zu verzeichnen. Admiral v. Diebe- richS wurde abberufen, nicht um uns Genugthuung zu geben, sondern weil seine Zett um war, und weil seine Abberufung dem allgemeinen deutschen Plane entsprach." „Aber Prinz Heinrich?" fragte der Journalist. „Er hat genau den Charakter seines Bruders", antwortete Dewey. Dann von Samoa sprechend, sagte er: „Unser natürlicher Verbündeter ist England. * Die Amerikaner haben biSjer wenig Freude an den ihnen von Spanien abgetretenen Kolonial gebieten gehabt. Während auf den Philippinen der Kamps um die Herrschaft auf der Inselgruppe Wetter tobt, verschlimmert sich die Lage auf Kuba von Tag zu Tag, besonders da das Auftreten des gelben Fiebers auch die gesundlichen Verhältnisse in den Hauptplätzen der Insel unverträglich gemacht hat. In Havanna sind seit Mitte Juni über 400 Personen dem Fieber erlegen, und in Santiago hat die Krankheit besonders infolge der Zuwanderung von nordamerikanischen Abenteurern und von Mann, schäften der vormaligen kubanischen Armee großen Umfang gewonnen. * Peking, so. Juli. Halbamtlich wird hier er- klärt. Irgend «ine Allianz zwischen China und Ja- -an stehe nicht zur Verhandlung und der Besuch -er beiden Sondergesandton in Tokio sei nur aus -enMunsch grübaren Verkehrs und einer Förderung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Mächten zurückzusühren. * Bei -er Transvaaldebatte im englischen Paria- ment führte der verantwortliche Leiter der aus. wärtigen Politik des britischen Reiches, Lord Sali» bury, eine so scharfe und rücksichtslose Sprache gegen den Präsidenten Krüger, wie Chamberlain sie bisc her nicht gewagt hat. * Seit Monaten ist es kein Geheimnis mehr, daß die Sudan-Sorgen Englands mit der Einnah me von Omdurman keineswegs ihr Ende gesunden haben. Der Khaltf Abdullahi, dem es glückte, den Engländern zu entschlüpfen, bedeutet eine mit je- dem Tage wachsende Gefahr für den kaum erst wieder eroberten Sudan. * Wien 31. Juli. Die,Auffassung eines Blattes, die Wiener Polizei und die Behörden in der Provinz hätten den Auftrag erhalten, gegen alle Kundgebungen aus das schärfste oorzugehen, wird von zuständiger Seite als durchaus willkürlich bezeichnet. Der Mi- nisterpräsident habe im Gegenteil erst kürzlich erklärt, er lege Wert darauf, daß die Behörden in ihrem gesetzlichen Wirkungskreise selbstständig und unter eigener instanzenmäßigerVerantwortlichkeit vorgeben. ' * Die Verteidigung des Hauptmanns DreyfuS will sich den prahlerischen Beaurepaire nicht entgehen lassen. Sie wünscht ihm auch die letzte Ausflucht zu nehmen und hat ihn deshalb ihrerseits als Zeugen zum Kriegsgericht von Rennes laden lassen. In. zwischen vertreibt sich der unzurechnungsfähige Hetzer die Zeit mit der Zusammenstellung seiner Beweise. * Paris, 31. Juli. Der „Matin" meldet, daß di« Untersuchung gegen de Paty du Clam auf einen EinstellungSbeschluß hinauslaufe. * Freiherr von Wangenheim, der erste Vorsitzende des Bundes der Landwirte, gehörte, wie bekannt, bis vor einiger Zeit zu denjenigen notleidenden Landwirten, die einen Ueberschuß aus ihrer Land wirtschaft nicht herauswirtschaften und in Folge dessen auch keine Einkommensteuer zahlen. Jetzt genießt Herr v. Wangenheim den Vorzug der Steuer- sreiheit nicht mehr. Wie die „Stargard. Ztg." er- fährt, hat sich „der Ftnanzminister mit den eigen- tümlichen Steuerverhältntffen des Herrn v. Wangen. h?im beschäftigt, woraus alsdann eine ordnungsge mäß Regelung der Steuerangelegenheit erfolgt ist." * Kiel, 29. Juli. Das erste Geschwader unter Viceadmiral Thomsen ist nach vierwöchentlicher Ab wesenheit heute Mittag aus der Nordsee zurückgekehrt. * Berchtesgaden, 29. Juli Di« Abreise der Kaiserin nach Cassel ist aus den b. August festgesetzt. * Kopenhagen, 29. Juli, lieber den Gesundheit-, zustand des Zaren werden wieder alarmtrende Ge rüchte verbreitet. Der Zar werde sich vor- läufig von der Regierung zurückziehen und den Groß- fürsten Michael mit seiner Vertretung betrauen. (?) VernrrfHt» ». 8 In LiedolSheim wurden 43 Häuser nebst Neben gebäuden eingeäschert. Das Feuer soll durch Kinder entzündet worden sein. 8 Der Reisende Hintze, der in Frankfurt a. M. sünfundzwanztgtausend Mark unterschlagen hat, ist in Osnabrück verhaftet worden. 8 Der seit 14 Jahren steckbrieflich verfolgte Stell- macher RogocynSki, der verdächtig ist, im Jahre 1885 im Kreise Straßburg (Westpreußen) beim Wilddieben den Förster Regler erschossen zu haben, wurde in Marienwerder verhaftet. 8 Professor Dr. Schiller ist von Setten der sächsischen Regierung ein Lehrstuhl an der Leipziger Universität angetragen worden, wo durch Professor GtrümpeltS Tod ein solcher erledigt ist. 8 Einen grauenhaften Kindesmord verübte in Tschammer-Ellguth, Kreis Großstrehlitz, die 21.jäh. rige HSuSlrrStochter Johaüna Waßlawezgk. Ei« die esnspaltige Petitzeile 10 Pfa., amtliche . Inserate die CorpuS-Zeile SS Psg., Reklamen pro Zeile SV Psg. Bei 4 maliger Aufnahme Sil"/« Rabatt. — Bei größeren Inseraten «t. mehrmaliger Ausnahme wird entsprechend höherer Rabatt gewährt. Alle Postanstalten und Landbriestrüger nehmen Bestellungen an. 12. Jahrgang? hatte «in Kind geboren, es in den Ltüdenofen ge- sttckt und dann von trockenem Reisig ein Feuer aNgefacht, wbdUrch in kurzer Zett das Kind zu Staub und Asche vikrwdüdelt wurde. 8 In Häkle verübte der 24jährige Eisendmher Joseph Mühlberger einen Mordversuch an seiner von ihm getztennt stehenden Frau, nach dessen Miß glücken er iM Jähzorn zwei Revolverschüsse aus sein Kind abftuerte, die dessen sofortigen Tod her- beiführten. Hierauf tötete er sich selbst durch meh rere Schüsse. Die Veranlassung zu der furchtbaren That soll Vie Weigerung der Ehesrau gewesen sein, zu ihrem Manne zurückzukehren. 8 In Grünwald an der bayerischen Grenze wöllte der dreizehnjährige Sohü eines Jagdgehilfen dieser Tage ein Eichhörnchen fangend Er stieg zu diesem Zwecke auf einen Baum, kletterte höher und höher; plötzlich aber brach der Ast, und der Unvor- sichtige stürzte herunter. Er fiel so unglücklich, daß er bald darauf verschied. Z Budapest, 31. Juli. Anläßlich einer gestern in Ofen abgehaltenen Arbeiteroersammlung kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, wobei es zahl, reiche Verhaftungen und Verwundungen gab. Einige wurden lebensgefährlich vorletzt. 8 Eine Vergiftungsgeschichte macht in Paris großes Aufsehen. Madame Coudert, die Gattin eines reichen Industriellen, wurde nämlich verhaftet unter dem Verdachte, ihre 14jährige Nichte vergiftet zu haben, um sich deren Vermögen anzueignen. 8 Aus allen Teilen des französischen Departements Var werden von der Nacht zum Sonnabend leichte Erdstöße gemeldet. Schaden ist nirgends ange- richtet worden. ß Belgrad, 29. Jnli. Die Untersuchung gegen die des Mord-AttentatS auf Milan Angeklagten wird erst nächste Woche beendigt sein. 8 Rouen, 31. Juli. Hier wurde durch Feuer ein großes Getreidelager und mehrere Arbeiterhäu ser vernichtet. Der Schaden beträgt mehrere Millionen 8 In Portsmouth sprang ein Infanterist, der als Nachtwandler bekannt war, mitten in der Nacht aus seinem Bett, lud im Schlafe sein Gewehr mit Kugelpatronen und feuerte es gegen einen Raum ab, in dem sich eine Abteilung schlafender Soldaten befand. Es ereignete sich glücklicherweise kein Un- glück. 8 Hüll, 31. Juli, Am Sonnabend Abend brach aus den Lagerplätzen für Bauholz bei dem Victoria» Dock Feuer aus, welches die sich über sechs Acker auSdehnenden Holzstapel und einen großen Speicher zerstörte. Ter Verlust des HolzO wird auf 20000 Pfund Sterling und der durch die Vernichtung des Speichers entstandene Schaden wird auf 100 000 Pfund Sterl. geschätzt. ß Die Ausbrüche des Vulkans Mauna Loa be decken die ganze Insel Hawaii mit einer dichten Rauchwolke, die Hunderte von Meilen aus See noch bemerkbar ist. 8 New-Aork, 30. Juli. Der Archäologe Profes sor Ntven, der die Ausgrabungen in verschiedenen Teilen Mexikos leitet, meldet die Entdeckung eines überaus reichen Goldlagers unweit Guerrero. Im Bezirk Shasta in Californien ist ein großes Kupfer, lager entdeckt. 8 Bombay, 31. Juli. Indien ist infolge des Regenmangel- wieder von einer Hungersnot be droht; die Regierung hat hier bereits den Wieder, beginn der Notbauarbeiten angeordnet. 8 Warschau, 31. Juli. In der Bezirksstadt Pruzana im Gouvernement Gralno sind 205 Wohn häuser abgebrannt; üi er 2000 Personen sind obdach, lc», mehrere werden vermißt. 8 Monaco, 31. Juli. Auf dem Boulevard Con damine stürzte die Mauer cknes im Bau begriffenen Hotelnebengebäudes zusammen. Von fünfzig italte« Nischen Arbeitern, die bet dem Bau beschäftigt waren, wurden drei Maurer getötet. Elf Verwundete wur- den während der Nacht au» den Trümmern hervor. g«-og«n.