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Allerthal -Mang. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane u. Umgebung. »rtenvoch», Areit^t u. Sonntag», Aitmlüenötällern : AroHstNN, Aule Heister, Jeiilpieget. die rinspaltige^PMzcile 1v Pfg. «vonnementsprei» amtliche Inserate die CorpuS-Zeile 25'Pf. inl'.drrSwenhvollenBe'lagen viertel,Lhrlich Verantwortlicher Redakteur: «mit Hegemeister, A u e sErzgebirge.1 Reklamen pro Zeile 20 Psg, mn Brmgerlohn 1 Mt. Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstraße. All« Postanstaltenund LandbrlestcLger durch die Post 1 Mk. nehmen Bestellungen an. Nr. 97. Mittwoch, den 17. August 1898, 11. Jahrgang. Aus dem Auerthal und Umgebung. Mttthetlnng«« »a« totalem Interesse sind »er «e»a«tiou stet» willkommen. Teilnehmer am Fernsprechwesen weisen wir darauf hin daß ein lleberkleben oder Uebertapezieren der zur telepho nischen Einrichtung gehörigen Drähte seitens der Tele graphenverwaltung nicht gestattet wird, weil dadurch das Aussuchen und Besichtigen von Betriebsstörungen ganz erheblich erschwert wird. Soll eine Erneuerung der Wän de stattfinden, so empfiehlt es sich, das Fernsprechamt»»» vorherige Abnahme der Drähte und nach Fertigstellung um deren Wtederanbringung zu bitten. — Der Einfluß des Obstes aus die Verdauung wird immer noch nicht genügend gewürdigt, und den Meisten ist es bisher unbekannt geblieben, daß die Obstsäure der krankhaften Ablagerung von Salzen im Körper entschie den entgegenwirkt. So mancher Gichtiker hätte sich ein schweres Leid ersparen können, wenn er die Obstzeit bes ser ausgenutzt hätte, und der Erwachsene sollte sich eben falls im Sommer und Herbst den reichen Genuß der Strauch- und Baumsrüchte nicht entgehen lassen. Allgemein wird Heuer, und zwar nicht nur in unserer Gegend, über das Fehlen der Pilze geklagt. Außer den kleinen Gelb- oder Eierschwämmchen scheinen sämtliche Pilzsorten ausgestorben zu sein; besonders selten wird der Steinpilz und der Champignon? gesunden. Welche Ursa chen dieser eigentümlichen Erscheinung zu Grunde liegen ist bi» jetzt noch nicht aufgeklärt, zum Theil lind aber die Pilzsammler an der geringen Ernte selbst mit schuld, weil sie di» Pilze nicht, wie es sich gehört, über dem Boden abschneiden, sondern gewöhnlich gleich aus der Erde aus reißen. Niederschlema. Gestern wurden die Erd- und Mau rerarbeiten zum Bau der neuen Kirche vergeben, und Hrn. Baumeister Görling jun. in Schneeberg übertragen. Bau meister Görling hat seiner Zeit bei der Renovation der Kirche zu Oberschlema diese Arbeiten zur vollsten Zufrie denheit des Kirchenvorstandes ausgesührt. Der Bau soll sofort beginnen und hofft man am 25. September d. I. dir feierliche Grundsteinlegung vollziehen zu können. Hartenstein, 9. August. Der Stepper Emil Reißmann hier wurde in seinem Garten von einer Kreuzotter gebis sen. Er befindet sich in ärztlicher Behandlung. Interessant aus dem Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammrr zu Plauen i. V. auf das Jahr 1897 sind die Mittheilungen über Bauwesen und welchen durchschnitt lichen Brandkassenwert die 1897 neugebauten Wohnhäu ser »n den einzelnen Städten des Handelskammerbezirks haben; es ergaben sich hierfür folgende runde Werte: Zwickau 56100 Alk. Plauen 29200 „ Werdau 23000 „ Aue 22000 „ Reichenbach 20500 „ Schneeberg 18000 „ Oelsnitz 17600 „ Falkenstein 16000 „ Adorf 14400 „ Auerbach 13900 „ Treuen 13400 „ Kirchberg 13000 „ Mylau 13000 „ Netzschkau 12600 „ Schwarzenberg 12400 „ Grünhain 11100 „ Schöneck 11060 „ Elsterberg 10600 „ Lengenfeld 10300 „ Johanngeorgenstadt 9500 „ Eibenstock 8200 „ Pausa 6700 „ Der DurchschnittS-Brandkassenwert aller 19 im Jahre 1897 in den Städren des Bezirks neuerbauten Fabrikge bäude beträgt dagegen 89 000 Mk., auf welche Zahl das Entstehen der zwei gewaltigen Etablissements in Adorf von besonderem Einfluß gewesen ist, die allein einen Brand- versicherungSwert von 627 200 Mk. darstellen. Bet alle dem ist zu beachten, daß die Einschätzung zur Brandkasse nicht allenthalben durchaus gleichmäßig erfolgt. Neuge- baut wurden in Zwickau 37 Gebäude, in Werdau 11, in Au« 37 (darunter 2 Fabriken) mit einem Gesamtbrand- kassenwert von 788 100 Mk., in Schneeberg 2 Gebäude im Brandkassenwert von zusammen 45 ovo Mk., in Auer bach 22 Gebäude, in Eibenstock 1 Gebäude, in Johann georgenstadt ö Gebäude, in Neustädtel 9 Gebäude, in Gchwarzenberg 8 Gebäude, in Grünhain 4 Gebäude. Aus Sachsen und Umgebung. Mutzschen. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonn tag ist das Rittergut Cannewitz, welches Herrn Gadegast gehört, niedergebrannt, nur das Wohnhausund die Brannt weinbrennerei ist erhalten geblieben, während Brauerei, Scheunen und Stallgebäude vernichtet worden sind. Das Vieh ist gerettet worden. Bei dem herrschenden Nordwest winde bekam das Feuer Flugfeuer, welches aus die Nach barhäuser niederste!; dadurch ist auch die Scheune des Guts besitzers Hermann Dehmichen ein Raub der Flammen ge worden. Die Feuerwehren aus Cannewitz, Freindiswalde, Nergau und Mutzschen waren zur Hilfe herbeigeeilt, wel chen es auch gelang, die Gewölbe zu erhalten, über de nen die Pferdeställe sich befunden haben. Die Entsteh ungsursache ist unbekannt. — Der Oschatzer Polizei ist es gelungen, drei Hoch stapler, welche ein nicht unbedeutendes Südenregister auf zuweisen und jedenfalls noch manches Andere aus dem Kerbholze hatten, zu verhaften. Die Verhaftung erfolgte auf eine Anzeige von Dresden vin, wo ein gewisser Gehle, Kaufmann, sich des Betruges schuldig gemacht haben soll. Gehle, welcher sich seit 14 Tagen in unserer Stadt auf hielt, hat erst kürzlich eine längere Gefängnisstrafe in Hoheneck abgebüßt und gab sich hier als Handlungsrei sender aus. Vergangenen Mittwoch erhielt er nun Be such von „zwei Freunden-, Namens Meinicke u. Beiger, von welchen der eine Schlosser und der andere Gelbgie- ßer ist. Von hier aus unternahm das Kleeblatt, dessen Freundschaftsverhältnis auf eine gemeinsam zugebrachte Gesängniszeit in Hoheneck zurückzuführen ist, Touren nach den Nachbarstädten Strehla, Dahlen, Mügeln rc., deren Zweck zwar bisher nicht besannt ist, aber ein nicht schwer zu erratender sein dürfte. Jedenfalls waren es Rekognos zierungsreisen. Diese, sowie der lange hiesige Aufenthalt lassen darauf schließen, daß es in der Absicht der Drei lag, das Terrain zu sondieren und einen „großen Schlag" auszuführen. Einer der Verhafteten betrieb übrigens einen schwungvollen Handel mit Schmuckgegenständen. Minderwertige Broschen, Armbänder rc. suchte er als echte Goldwaren an den Mann zu bringen; über die Herkunft der Gegenstände vermochte er sich bei der Verhaftung nicht auszuweisen. — Döbeln. Ein Pferdedieb lockte am Dienstag un ter Vorspiegelung falscher Thatsachen dem Gutsbesitzer Fichtner in Steina Pferd und Wagen ab und entführ!e diese. Das Pferd tauschte er in Roßwein beim Pferde händler Krasselt gegen einen 15 jährigen dunkelbraunen Wallach um und ist mit dem Geschirr dann weiter ge fahren. Der Dieb dürfte mit dem steckbriefllich gesuchten Dienstknecht Günzel aus Wegefahrt, der sich auch als Draht weber Andreas aus Oederan ausgiebt, identisch sein. — Ein überaus ruchloses Vandalenstück ist in Riesa auf dem Friedhöfe ausgeführt worden, indem 4 an ei ner Mauer stehende Grabsteine durch Steinwürfe beschä digt, bez. die Kreuze abgeschlagen worden sind. Die Thäter haben die Steine aus der Kirchhossmauer gerissen und diese gegen die Denkmäler geschleudert. — Daß Lhokoladen-Automaten auch Diebessallen vor stellen, mußte in Hartmannsdorf bei Burgstädt ein Be sucher einer Tanzmusik erfahren. Er entnahm dem Au tomaten nach Erlegung des üblichen Obolus ein Päckchen Chokolade, versuchte aber sofort durch schnelles Hinein greisen in den Apparat noch ein zweites Päckchen gratis zu erlangen. Der Apparat schloß sich aber schnell und so fest wieder, daß der Mann nicht im Stande war, seine Finger wieder herauszuziehen. Erst nachdem ein Schlosser herbeigerufen worden war der den Rücken des Automa ten abschraubte, konnte der Gefangene, der natürlich für Spott nicht zu sorgen brauchte, aus seiner unangeneh men Lage befreit iverden. — Im Siechenhaus der Mittweidaer Bezirksanstalt ist am Freitag der ehemalige Drucker der sozialdemokra tischen „Burgstädter Zeitung", Robert Walther, an einer Brotrinde erstickt. Walther war infolge geistiger Um nachtung in das Siechenhaus ausgenommen worden. Wal ther war früher Besitzer der „Burgstädter Zeitung". Als er sich jedoch dem Willen des sozialdemokratischen Füh rers Schmidt nicht bedingungslos unterordnen wollte, ruinierte ihn dieser durch Gründung e,neS Konkurrenz- blatte- geschäftlich, worüber Walther auch körperlich und seelisch zugrunde ging. — Einem Tischler in Schönfeld fiel eine Thür auf beide Hände, wodurch er sich arge Verletzungen zuzog. Um da» Bluten der verletzten Hände zu stillen, wurden dieselben nach einem alten .Volksbrauche mit Spinnge weben belegt. Durch den «n den Spinngeweben hasten den Staub, welcher in die Wunden eindrang, trat' Blut vergiftung ein. Ein nunmehr hinzugezogener Arzt ord nete die Uebersührung in ein Krankenhaus an, wo dem Tischler beide^Arme oberhalb des Ellbogens abgenommen werden mußten. Die Mutter des Verunglückten wollte ihn ihm Krankenhause besuchen, konnte jedoch nicht vor gelassen werden. Der Schreck über das bedauerliche Schick sal des Sohnes war die Ursache eines Schlaganfalles, der den sofortigen Tod der Mutter herbeisührte. — Superintendent Merbach, welcher seit 2^ Jahren in Rochlitz thätig mar, ist vor einiger Zeit aus diszi- plinarischem Wege seines Amtes entbunden worden. — Diese Meldung bringt die „Deutsche Wacht". Die Grün de zur Amtsenthebungen liegen aus finanziellem Gebiete Merbach mar früher Superintendent in Marienberg. — Von dem Glaubenswechsel eines Geistlichen wird aus Dresden berichtet. Der L. Johann Petran veröffent licht eine Erklärung, in welcher er mitteilt, daß er aus freier Entschließung am 19. Juli d. I. seinen Cooperator- posten in Liebenau verlassen habe. Da er es mit seiner persönlichen religiösen und politischen Ueberzeugung nicht vereinbar finde, ferner ein Diener der katholischen Kirche zu sein, sei er zu dem Entschlüsse gelangt, zum Protestan tismus überzutreten. — Der 11jährige Sohn der Witwe Böhme in Stau- cha rannte so unglücklich gegen die Eisenspitzen einer an der Mauer lehnenden Obstleiter, daß diese ihm den Au- genknochen zerspaltete und die Knochensplitter ihm das Auge zerstörten. Die Aerzte zweifeln an seinem Auskommen. — Am 3. August nachmittags hat sich der 90jährige Handarbeiter Gotthels Greif in Commichau infolge Schwer mut im dortigen Rittergutsteiche ertränkt. — Am 3. August nachmittags gegen 2 Uhr sind die Wohnhäuser der Hausbesitzer Nicklisch und Seifert in Heyda bis aus die Umfassungsmauern niedergebrannt. — Gutsbesitzer Heinrich Küster aus Collau bei Thall witz wurde infolge Unruhigwerdens seiner Pferde an der Schooßkelle herausgerissen und von dem schwerbela denen Getreidewagen überfahren. Küster, ^Vater von 7 unerzogenen Kindern, war sofort eine Leiche. Der oben auf dem Wagen sitzende Knecht hatte von dem Unglücks salle keine Ahnung. — Auf einem Wege der Niederpesterwitzer Flur steht eine sonderbare Warnungstafel: „Wer diesen Wiesenweg betritt - zahlt 30 Nickelgroschen — Hat er kein Geld, so wirds — am Leib ihm abgedroschen." § — Eine herzlose Mutter. In einer Hausflur der Beethovenstr. Leipzig sand man gestern abend einen Bün del, in welchem ein zehn Tage altes Kind eingewickelt war. Durch die sofort angestellten Ermittelungen wur de festgestellt, daß eine in der Sebastian Bachstrabe wohn- Frau sich des Kindes entledigt hatte, nachdem die Mut ter des Kindes, eine Arbeiterin, die es der Frau aus kur ze Zeit in Obhut gegeben hatte, das Kind zur festgesetz ten Zeit nicht wieder abgeholt hatte. — Dieser Tage Nachts kam in der Gutsmuthsstraße in Leipzig-Lindenau eine schreckliche Messerstecherei vor. Dort wurde ein Schmied von einem ihm begegneten Schleifer ohne alle Veranlassung angerempelt. Als der Schmied sich dies verbeten hatte,zrg der Schleifer ein Messer,stach denSchmied in den Kopf und Rücken und brachte ihm lebensgefähr liche Verletzungen bei. Der traurige Messerhold sitzt hin- ter Schloß und Riegel. 1v(l68t»11 eines lilsilknders imä üeu-OvberuLkme, veranlassen uns /.n einem vtrlcllvbeu 4usverknuk säwmtl. Vameolileiävrstoü'e kür Sommer, krülhakr, Herbst u. Winter n. oüeriren beispielsweise: 6 Aster ssltäev 8ommvrstoik r. Lleiä k. K. 1.5V hx. v Oubnnostokl „ „ „ „ 1.8V „ 6 „ „ Lurlel, mosern „ „ „ 2.1V „ 8 „ „ Orilpe-Onrennx „ „ „ S.3V „ sowie modernste Kleider- u. Blouseiistoffe vers. in einzelnen Metern 1) bei Aufträge» von 20 Mk., an franko OLIIIstüLst L Lo, ssranickurl am Rain Versandhaus. 10 Prozent extra Rabatt auf alle schon reduzirten Preise während der Inventur-Liquidation. Muster a. Verl. sr. — Modebikder gr. Stoss z. ganzen Herrenanzug f. 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