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Auerthal-Zeitung : 07.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189808077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-08
- Tag 1898-08-07
-
Monat
1898-08
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 07.08.1898
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Uon Nah rmd Fern. Naumburg, In Naumburg, dessen Ehren bürger Fürst Bismarck war, hat der Magistrat zum Zeichen der Trauer um den Heim gegangenen angeordnet, daß das weltbekannte Husfitenfest, das am 1. d. seinen Anfang nehmen und die ganze Woche dauern sollte, vertagt wird. Auf der historischen Vogelwiese, die mit hundert Zelten bedeckt ist, flattern die Fahnen und prangen die Blumengewinde aber der kalten und der Rauch Sie ch mir erlauben." e ihm das Feuerzeug näher. ent", d«S Vie Bark >re» von Schwer« das Krankenhaus. München. !___ Rittelftanken war dieser Tage der Schauplatz ' "lanz M «u Äußerst loyal behandelte. Sein Austreten bei Beratung der Verfassung gewann dem Fürsten Bismarck auch daS vertrauen der übrigen deutschen Fürsten. LaS allgemeine direkte Wahlrecht und die alleinige Verantwortlichkeit des Bundes» kanzlerS wurde namentlich von Bismarck eifrig und mit Erfolg verteidigt. Einem Kriege mit Frankreich «ich BiSmarck durch seine entgegen kommende Behandlung du Luxemburger Frage noch aus, indessen reizte seine ganze Politik die Ungeduld der französischen Politik« so, daß dieselben endlich 1870 die spanische Thron kandidatur zum Vorwand einer Kriegserklärung nahmen und sich damit als Angreifer ins Unrecht setzten. Bekanntlich begleitete Bismarck den König während deS ganzen Krieges und wekrte später fremde Einmischung namentlich bet den FriedenSnerhandlungen mit großer Energie ab Preußen hatte allein den Krieg auSgefochten und sollte nun auch allein den Frieden ab schließen. Die Proklamierung der Deutschen Reiches st, Versailles war sicherlich der stolzeste Augenblick im 8-ben Bismarcks Mit der Er richtung des Deutschen Reiches ward er zum Reichskanzler gemacht und am 21. März 1871 wurde er in den in Primogenitur erblichen Fürstenstand erhoben. Den Friede» zu Frank furt hatte er persönlich abgeschlossen. Zugleich wurde ihm eine große Domäne in Lauenburg mit dem Sachsenwald geschenkt. Nach dem deutsch-ftanzöfischen Kriege nahm zunächst Haupt- sächlich der Kulturkampf, den er mit d« ihm eigentümlichen Energie führte, ihn ganz in An spruch. Die ungeheure Last der Geschäfte, die auf seine Gesundheit schließlich ungünstig ein wirkte, veranlaßte ihn, sich vom 21. November 1872 dis 10. November 1878 vom preuß. Ministerpräfidtum entbinden und 1878 eine ge regelte Stellvertretung einsetzen zu lassen. Wiederholt bat er um seine Entlassung, die indessen von Kaiser Wilhelm l., mit dem Worte „niemals" nbgelehm wurde Kaiser Wilhelm l. hatte ein geradezu grenzenloses Vertrauen zum Fürsten Bismarck, daS ihn auch niemals ge täuscht hat Das Hauptbestreben Bismarcks war nach Gründung des Reiches, nun auch zu erhalten und zu festigen, was Deutschland ge worden, und vor allem den Frieden zu be wahren. Die Behandlung des Schnäbele-Falles zeigte so recht, mit welcher Selbstverleugnung Bismarck nunmehr bestrebt war, dem Reiche Len Frieden zu erhallen. Das letzte große Werk Bismarcks war die Begründung deS Drei bundes, des Hortes und Wächters des euro päischen Friedens. Der Tod Kaiser Wilhelms I. ging dem Kanzler sehr zn Herzen. Sein Haupt- Lebenswerk war gethan Die 88 Tage unter Kaiser Friedrich gingen vorüber, Die Vorgänge unter der Regierung des jetzigen Kaisers find noch frisch in aller Gedächtnis. Am 20. März 1890 wurde er entlassen unter Verleihung der Würde eines Herzogs von Lauenburg und Ernennung zum Generalobersten der Kavallerie. Von nun an ließ er die Ereignisse als Zuschauer an sich vorüberziehen, sich aber nicht das Recht rauben, das jeder Privatmann hat, seine Meinung über dieselben zu äußern. Von seiner Zuge hörigkeit zum deutschen Reichstag und zum Herrenhause machte er keinen Gebrauch. Nach seiner Entlassung wollte er eben ganz als Privat mann l>r»6nl nexotiis in der ihm von jeher sympathischen Stellung eines Gutsbesitzers seine Tage in Ruhe verleben, soweit sein bis an sein Ende wunderbar regsamer und lebhafter Geist dies gestattete. Am Ende seines Lebens kehrte er zu dem zurück, was er bei Beginn seiner öffentlichen Laufbahn gewesen war. Als Guts besitzer begann er und als Gutsbesitzer endete er und dazwischen liegen seine gewaltigen Werke. Knntes AUevlsk. Bismarcks Hut. Der Altreichskanzler ge hörte zu den wenigen Sterblichen, die schwer einen passenden Hut bekommen können. Fürst Bismarck verfügt beispielsweise über eine statt liche Kopfweite von 62 Zentimeter, etwa 6 Zentimeter mehr als die Durchschnittskopf weite anderer Menschen beträgt. Hüte von dieser Größe werden aber nur auf Bestellung ange fertigt. Inder Thal find sämtliche vom Fürsten getragene Hüte erst besonders angefertigt worden. Bei den engen Beziehungen des Fürsten zu deutschen Handwerkern setzten letztere eine be sondere Ehre darin, dem Fürsten Hüte als Spende zu übersenden. Der Fürst verfügte daher über eine stattliche Serie von Kopf bedeckungen der verschiedensten Formen. Typisch für den Fürsten ist der Schlapphut geworden, den er als Gutsherr von FriedrichSruh trug. Als Graf trug Bismarck nur Cylinderhüte. Sehr gern trug Fürst Bismarck den Kürasfierhelm von Silber, den man auf den Bildern aus seiner Amtsthätigkeit auch am meisten vorfindet. Der Helm ist infolge seiner anormalen Größe auch ziemlich schwer. Seit vielen Jahren gab es nicht so viele Haselnüsse wie dieses Jahr. Die Reife der Haselnüsse erfolgt zur Zeit des Schnittes der Gerste; eine frühzeitigere Einholung der Nüsse ist abzuraten, da sonst die Kerne eintrocknen. Das wirksamste Duell. Fremder: „Also im hiesigen Orte find zwei Aerzte; wie ver tragen fie sich denn?" — „Die haben eine solche Wut aufeinander, daß fie sich am liebsten gegenseitig behandeln möchten." Gerichlshalle. MerUu. Zur Warnung für Ladeninhaber, welche in ihrem Geschäfte die Einrichtung der Zahl zettel «ingesührt haben, kann rin« Verhandlung dienen, welche am Montag vor der Strafkammer gegen die Kassiererin Hedwig Richter stattfand. Die Angeklagte hat sich während der Monate April und Mai in den Diensten des Schlächtermeisters Zimmer mann befunden. Ihre Obliegenheit bestand im wesentlichen darin, die Zahlzettel, welche den Käufern von den Verkäuferinnen emgehändigt wurden, sowie den daraus bezeichneten Betrag in Empfang zu nehmen Auf einem Block hatte sie Nummer und Betrag des ihr übergebenen Zettels einzutragen, so daß am Abend die Gesamtsumme der eingegangenen Zettel mit ihrer Aufstellung über einstimmen mutzte. Nun hat sie ihren Prinzipal fortgesetzt dadurch geschädigt, daß sie mittels Gummi die Zahlen auf den ihr übergebenen Zetteln auS- radierte und sie durch kleinere ersetzte. Dementsprechend machte sie dann ihre Aufstellung. Sic soll auf diese Weise gegen 300 Mk. für sich erbeutet haben. Der Gerichtshof verurteilte die bereits vorbestrafte An geklagte zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monat. Kalle. Die Strafkammer des hiesigen Land gerichts verurteilte den Redakteur des sozialdemo kratischen ,Volksblattes', Anton Weißmann, wegen öffentlicher Beleidigung der Gemeindeverwaltung und der Polizeibehörde von Giebichenstein zu 6 Wochen Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte nur 200 Mk. Geldstrafe beantragt, der Gerichtshaf ging aber über diesen Antrag hinaus und erkannte auf die erheb liche Freiheitsstrafe mit der Motivierung, daß eine Geldstrafe den Verurteilten nicht treffen werde, weil diese aus anderen Mitteln bezahlt würde. - „Mein tiefstes Bedauern, gnädiges Fräulein," sagte er mit einer artigen Verbeugung. Der Eintritt Herrn von Steinbrücks beendigte die Unterhaltung und zerstreute den leisen Argwohn in der Seele des Beamten. Diese vornehme, ruhige, maßvolle Erscheinung hatte nichts gemein mit Falschmünzern, ebensowenig wie sein junger Anverwandter; schon der Zweifel au ihnen war ein Unrecht. Aber was hatte dieser Stasny, mit dem er sich schon eine Welle im geheimen beschäftigt, mit diesen höchst ehrenwerten, resvek- tiwlen Leuten zu thun? Auf diesen Verkehr wollte er vor allem ein wachsames Auge haben. 4. In einfachster, dunkler Kleidung, ein Helles Hütchen in das Kraushaar gedrückt, ein ele ganter Spazierstöckchen in der Hand, suchte Herr von Alp ar an eine« der nächsten Tage einen entlegenen Stadtteil Wiens äuf. Sem Weg führte durch enge Gaffen und Gäßchen^ bis er vor eine« schmucklosen, dreistöckigen Gebäude Hall machte. Hinter den halbgeöffneten, blinken den Fenstern de» dritten Stockwerks blähten sich blendend weiße Vorhänge und auf den breiten Simsen blühte eine bunte Herbstflora. Astern, Verbenen und Dahlien steckten, unter «tue« rauhen Luftzug erschauernd, ängstlich ihre bunten Köpfchen zusammen. Eiue weiße Mädchenhand schloß sogleich daS Fenster und gab den Blumen ftischeS Wasser. Scheu drückte -ch der junge Mann in eine Ecke de» Hauses zurück. Sein üppige», kaufe» Haar und das zierliche Schnurrbärtchen, da» sich kokett auf der Oberlippe kräuselte, erschien in der Hellen Tagesbeleuchtung lichter, wie abends. Tas Antlitz war wohlgebildet, doch machten die wüchen, harmonischen GesichtSzüge den Eindruck einer schwankenden, unselbständigen Charakters, der gleichviel Anlagen zum Guten, wie zum Bösen vvftiet. Er erstieg die ersten Treppen langsam, ruhig, dteletzte sprang er eilfertig hinauf. Auf sein Änklopfen rief eine kräftige Mädchen stimme, in der ein Heller, klingender Ton lag: „Herein!" Er öffnete und Kat in ein freund liches, geräumiges Zimmer, in dem jede», auch HM kleinste Dmg am richtigen Platze angebracht war und von peinlicher Ordnungsliebe und Reinlichkeit sprach. Am Tische standen Kartons, die mit Blumen angefüllt waren, und das junge Mädchen, daS eben eine herrliche, sich am Stiele wiegende künstliche Theerose sorgfältig prüfend vor daS Auge hielt, glich selhst einer voll entfctlteten Rrnschenblüte. Goldschimmernde Flechten krönten tu üppiger Fülle den keinen, zierlichen Kopf, einzelne, kaufe Löckchen lagen auf der Stirne und um die rosigen Ohren, und ein dunkles, feuriges Auge sprühte in Lebens lust au» den rosigen, runden von den lichtesten Farben verschönten Antlitz. Obwohl nur mittel groß, zeigte ihre Figur üppige Fülle und Rundung. „Gustell" er öffnete die Arme. Sie flog hinein; so herzten und küßten fie sich nach Herzenslust. Endlich machte sie sich frei, strich die Löckchen aus der Stim und sagte lachend: „Na, die Freud', Franzel, und so ftkh kommst du anmarschiert und di« Mutter muß g'rad auch utt da sein. Dafür muß ich dir noch em Extra- busserl spendieren, du Schnackerl, du liabS l" «» (Fortsetzung folgt.) schuß; eine Feuerflamme schlug auf, Md man - amerikanische Flagge führt, wurde dem spanischen sah den zum Tode erschrockenen Mark mit - Schiff kotz de»- Protestes seines Kapitäns erst schwarzgebranntem Gesicht und . versengten Ober »nerundzwmizia Stunde'' nach dem Auslaufen Wäre fie weniger erregt gewesen, hätte es ihr nicht entgehen können, daß der Beamte bei der Anmeldung StasnyS leicht die Farbe gewechselt und seine Umgebung mit einem mißtrauischen Blick gestreift hatte. „Zu meinem größten Bedauern sehen wir uns augenblicklich verhindert, den Herrn Baron empfangen zu können/' sagte fie iy vornehmer Haltung. „Papa ist in wichtigen Geschäften abgerufen worden. Ich lasse den Herrn Baron höflichst ersuchen, uns die Ehre seines Besuche» zu einer späteren Stunde schenken zu wollen." Sie machte ein« entlassende Handbewegung. Jeder Zoll eine Fürstin von Geblüt und Er ziehung, dachte der Beamte uud sein Mißtrauen und Argwohn schwand. Wie kommen diese vornehmen Menschen zu der Bekanntschaft, kombinierte er wett«. „Der Herr Baron haben Fühlung mit den hiesigen aristokratische« Kreisen genommen?" fragte er so obenhin. Lydia zeigte bet d« unerwarteten Frage, die ihr wenig taktvoll erschien, ein sehr be fremdetes Antlitz. Allein fie hatte ja einen Polizeibeamten vor fich, und diese Herr« durften sich im Jntereffe und zum Schutze der allge meinen Wohlfahrt auch einmal eine ungehörige Frage erlauben. „Wir leben sehr isoliert uudberkehren daheim und auch auf Reisen nur mit Persönlichkeiten, deren Verhältnisse un» klar liege«. Herr von StaSnyS Bekanntschaft haben wir- eine» leidigen Zufall zu verdanken. An den Nebettageu gerieten unsae Equipagen aufeinander und habe «h mir dadurch einen Unfall zuaezogen, dn mich bi» heute an da» Zimm« fWtr." fröhliche Schmuck deS Volksfeste» baj" sßh in eine Trauerdekoration gewandelt deren Helle Farben gar nicht mit der überall herrschenden düsteren Stimmung harmonieren wollen. Este«. Im Kruppschen Gußstahlwerk waren i« Jahre 1897 21 032 Arbeiter und Beamte beschäftigt, gegen 18728 im Jahr« 1896. Rostock. Eine ungewöhnlich lange Reis« hat die hiesige Stcchlbark „Henry größt« hiesige Schiff, hinkt sich ging am 2. Dezember vorigen Kuxhaven mit «in« Ladung Kok» , gut nach Santa Rosalia am Golf von Kalifor nien in See und ist, wie ein Telegramm meldet, am 30. Juli glücklich im Bestimmungshafen an gekommen. A har also zu der Reise, die nor malerweise «» höchsten» 169 Ta wkd, 240 Tage gebrau Schiff beredt» ein volle» .md -« galt hier allgemein Uw so mehr Freude erregt «S in seemännischen Kreisen daß da» prächtige Schiff, welches erst 1892 tu England erbaut wurde, und mit ihm stm Besatzung tüchtiger Seeleute von 19 Mann «hatten geblieben ist. Elberfeld. Ende vorigen Jahre» machte eiue Nachricht von ein« bedeutsamen (Wtzdung die Runde durch eine Reihe vop Zeitungen; ein jung« Elberfeld« Techniker namens Strauß sollte eine .Dauerkohle" für elektrische Bogen- lichttampen erfunden haben. Eine Londoner Firma, so hieß eS, habe dem jungen Erfinder 2'/, Mill. Mark für seine Erfindung geboten Md ihm als Ertragvergütung eine großartige Villa in einem milden Klima, wohin fich der inzwischen „lungen krank" gewordene Erfinder zur Wiederherstellung seiner angegriffenen Gesundheit begeben sollte, zum Geschenk gemacht. Dann hieß -es plötzlich, der bedauernswerte junge Mann sei der unheil baren Krankheit erlegen. Alle diese Nachrichten hatte der „Erfinder" selbst in die Presse zu lancieren verstanden; wahr war daran kein einziges Wort. Richtig war dagegen, daß der junge Mensch nach England gegangen war, weil ihm in Elberfeld der Staatsanwält wegen einer Reihe grober Betrügereien am Zeuge flicken wollte. Inzwischen war er denn auch irgendwo dingfest gemacht und in Elberfeld ins Gefängnis eingeliefert worden. Dort aber stellte es fich heraus, daß in seinem Oberstübchen nicht alles richtig war, und die Beobachtung seines Geistes zustandes führte schließlich zur Ueberweisung an die Provinzial-Jrrenanstalt in Gräfenberg bei Düsseldorf. Er soll unheilbar geisteskrank sein. Dortmund. Ueber eine Verhaftung eines Brautpaares bei der Trauung schreibt man: Im Standesamte in Vörde wurde ein Arbeiter und seine Braut, eine Dienstmagd, in dem Augenblicke verhaftet, als fie fich eiuschreiben lassen wollten. Die Braut hat bei ihrem früheren Dienstherrn eine Unmasse wertvoller Haushaltungsgegenstände entwendet, und der Bräutigam die gestohlenen Waren in seine Wohnung geschafft. Die auf diese Weise ge sammelte Ausstattung hat der Bestohlene zurück erhalten. Hage«. In dem Dorfe Bruch wettete ein Metzgerlehrling, daß er einen Sack mit einem Zentner Inhalt mit den Zähnen heben wolle. Der Lehrling gewann die Wette. Infolge der Ueberanstrengung bildeten fich jedoch im Nacken Geschwüre und große Eiterftellen; beide Er scheinungen haben den Tod des Lehrlings herbei geführt. M.-Gladbach. Unter den Schulkindern in Lobberich find vor kurzer Zeit die Mas«« und das Scharlachfieber ausgebrochen. Nachdem jetzt 300 Kinder von beiden Krankheiten «griffen worden find, haben sämtliche Schulen bis auf weiteres geschlossen werden müssen. Außerdem find sehr viele kleine Kind« an Maser» Md Scharlach erkrankt. Wilsdruff. Wie gefährlich die Kinderlust, ballons find, bewies beim Bergfest in Kessels dorf nachstehender Vorfall. Ein Mauerpolier kaufte zwei solche Ballons seinen Kindern. Auf einmal gab es einen Knall gleich einem Gewehr- schuß; eine Feuerflamme schlug auf de» -WM", -«stattet, dell H»fen zu verlassen. Der Brnd« Andree» m Gotheriburg hat einen Brief empfangt«, worin die Hoffnung ausgedrückt wird, auf Andree. Fränkel und «prindvng zu stoßen od« veuigsten» ihren AuftnthaltSort kennen zu lernen. Am 22. v. gedachte man mit den 83 Hunden die Schlitten»«« anzutreten. Petersburg. Ein Apparat d« das Gehen auf dem Wasser «möglichen soll, ist hier von einem Herrn PokowSkt tzmstruiert worden. Der Apparat soll den ÄchneeHuhen ähnlich sein und die Fähigkeit besttzen, «ine Last von 82 Kilogramm über dem Wasser zu /halten. Mit diesem Apparat, den d«--Erfind« Wasser schuhe nennt, wurde a« 26. Hüt auf d« Fon- tmka d« erste Versuch gemacht. Dies« Bersuch ist insofern als mißlungen zu bewachten, als Herr ProkowSki infolge zu starken Windes von d« Ausführung seine» Plane», die Fontanka zu überschreiten, Abstand nahm. ich «st noch meine Toilette unvollständigen und einen Wagen bestellen. Wenn der He« die «eine Verzögerung auf fich nehmen und so lange warten will, können wk gleich zusammen fahren." „Es wird mir eine Ehre sein, Herr Baron," versicherte der Beamte mit zuvorkommender Höflichkeit. „So bitte, so lange Platz zu nehmen l" Herr von Steinbrück deutete artig auf ein Fauteuil. „Ich werde Ihre Geduld nicht lange in Anspruch nehmen." Er entfernte fich. „Haben Sie nicht Lust zum Rauchen, mein Herr?" fragte Lydia mit einer einladenden Handbewegung nach dem silbernen Zigarrenteller, „bedienen Sie fich, Papa hält die besten Sorten und man sagt, Ihre Landsleute seien passioniert« Raucher." Der Beamte lächelte. „Gnädiges Fräulein haben recht," gestand er aufrichtig. „Wk Oesterreich« sind geborene Raucher und lieben n cht» so sehr, al» «ne gute Zigarre; wenn Sie ge nicht belästigt, werde „O bitte." Sie rücktc , _ . _ . „Ich bin daS Rauchen gewöhnt. Papa raucht viel und eS läßt sich dann so schön und . gut mit ihm plaudern." An köstliche» Lächeln huschte um ihren Mund und verklärte ihr Antlitz dl wunderbarer Weise. „Gnädige Baronesse, He« Baron von LtaSnv bittet seine Aufwartung machen zu dürfen," meldete Jean respektvoll. Lydia «hob fich. Purpurne» Rot deckte ihre Wangen und au» ihren Zügen sprach Verwirrung und LerlegenheU. Neidern dastehen. Zweifellos war jemand mit brennend« Zigarre den au» eine» Gummi häutchen bestehenden und mit GaS gefüllten Ballons zu nahe gekommen. Pofe». D« aus Bre»lau hi« zugereiste Schlosser Kleinert schoß i« Verlaufe eine» Streites auf seine Ehefrau und verletzte sie an d« Hand. Er jaate sich dann selbst «ne Kugel in den Kopf und starb auf de« TrauSport in fl. . , > ; DaS Städtchen Ostheim in Mtttelftanken war dies« Tage der Schaup einer schrecklichen That. Auf dem Markjti wurde der 22jährige Bauernsohn Stumpst t Nordheim am Main von de« bei« Bahn! Mellrichftadt-Fladungen beschäftigten Schm meister Brück durch zwei Revolverschüsse getötet. Der Mörder bekam mit einem hiesigen Messer schmied beim Tanz Streit, in dessen Verlauf er äußerte: „Dich erschieß' ich heute noch!" Als Stumpf das Tanzlokal verließ, eilte d« Mörder, in der Meinung, er sei der Messerschmied, ihm nach und gab draußen zwei Schüsse auf ihn ab, von denen d« eine das Herz kaf und den sofortigen Tod herbeiführte. Der Rörd« wäre von der erregten Menge beim Transport in» Gefängnis beinahe gelyncht worden. Adorf i. «. Eine interessante Merkwürdig keit ist der altbekannte Gasthof zum „goldenen Löwen", d« das „älteste Hotel Deutschlands" fein soll. Mindestens ist es interessant, daß dieser alte Gasthof Jahrhunderte hindurch in fortlaufendem Erbgang fich ununterbrochen im Besitze von Gliedern der Familie Klarn« be funden hat und heute noch befindet. Die An sprüche der neuen Zelt wollen fich nunmehr ab« auch an ihm geltend machen und es wird der alte Bau abgetragen, um einem schmucken, modernen und stilgerechten Neubau Platz zu machen. , Lemberg. In der Nacht zum Montag wurde in der Nähe von Lancut ein Bauern fuhrwerk von einem Schnellzuge überfahren, wobei vier Personen getötet und drei verletzt wurden. Pari-. D« ,Jour' «zählt ein angebliches Abenteuer BiSmarcks in Biarritz aus dem Jahre 1864. Bismarck habe fich beim Baden einmal ins Meer vorgewagt und wurde von der Strö mung fortgerissen. Der Bademeister, der die Gefahr erblickte, sprang Bismarck nach und brachte ihn halb bewußtlos ans Ufer. Später äußerte der Bademeister: „Hätte ich den Krieg von 1870 voraussehen können, so hätte ich Bis marck ruhig ertrinken lassen." Neapel. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Marchese De Rosst, den Notar De Lilla und den Ritter Fumo Anklage wegen Wechsel fälschung erhoben. Fumo war Direktor d« Banca Mobiliare Partenopea." Die drei haben den Monsieur De Rosst bei einem Hypothekengeschäft um sehr große Summen bekogen. Kopenhagen. Der Direktion der dänischen Staatsbahnen ist ein von dem Maschinisten Peter Petersen in Kopenhagen «funden« Apparat eingereicht worden, durch den Eisen bahnzusammenstößen vorgebeugt werden soll. Mittels dieses Apparats kann man aus mechanisch elektrischem Wege einen einfahrenden Zug alar mieren, so daß er nicht in die Station einfahren kann, so lange dort ein ander« Zug hält — ohne zuvor ein Warnungsfignal erhalten zu haben und zwar in solcher Entfernung von d« Station, daß noch rechtzeitig gebremst werden kann. Der Apparat soll sehr einfach konstruiert und leicht zu handhaben sein. — Die Polarcrpedition Wehlmann, die am 27, Juni an Bord des „Frithjof" nach Franz Josephs-Land aufgebrochen war, um nach Andree zu suchen, ist nach Vardö zurück gekehrt, um einenneuenKohlenvorrat einzunehmen. Während sich der „Frithjof" in Archangel befand, ankerte dort ein spanisches und ein amerikanisches Schiff Die russischen Behörden fürchteten einen Zusammenstoß zwischen den Schiffen der beiden feindlicher- Mächte. Da auch der „Frithjof" die
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