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Auerthal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für -Le Stadt Aue u. Umgebung. Erschein» VNtttwuch«, Freitag« u. Gonntagt, «vonnrmenttprei» int». der 3 werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn 1 Mk. durch die Post 1 Mk. Mit S Aamilienötättern: Arohstun, Kute Heister, Aettfpieget. Verantwortlicher RedakteurH«-em«ifter,A ue jErzgebirge.j Redaktion u. Expedition: »u«, Marltstraße. / Inserat« die einspaltige Petitzeile 10 Pfck. amtliche Inserate die Lorpud-Zeile 2lyPf. Reklamen pro Zeile 20 LfgL-, All« Postanstalten und Landbnestrager nehmen Bestellungen a». Nr. 85.Freitag, den 22. IM 1898. 11. Jahrgang. Feuerwehr Aue. Nachfolgende Vorschriften, dekannt gemacht am 2. März 1891 und am 14. September 1893, bringen wir hiermit in Erinnerung: I. Da wiederholt geklagt worden ist, daß das Stürmen mit den Glocken nicht in allen Gegenden der Stadt gehört werde, jo hat sich Herr Fabrikant Bauer aus unser Ersuchen bereit erklärt, in Zukunft das Alarmzeichen durch die Dampspfeise der Firma S. Wolle geben zu lassen, und zwar wird bei Alarmirung der gesumm te« Feuerwehr (Freiwillige und Pflichifeuerwehr) in kurze» Absätzen, stoßweise, dahingegen bei Alarmirung der Mannschaften für die Land spritze, wie gewöhnlich, anhaltend gepfiffen. II. Bei dem letzten Brande haben viele Feuerwehrleute gefehlt, angeblich weit sie geglaubt haben, der Brand sei geringfügig und ihre Betheiligung amLöschwerkc unnöthig. GS wird deshalb hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß, sobald das Alarmsignal gegeben ist, die Mannschaften der Pflicht- und der Freiwilligen Feuerwehr sich «ngesäumtin jedem Kalle zum Spritzenhaus und erst dann, wenn die Abtyeiluug schon avgerückt ist, zum Brandplatze zu begeben und-dort die Befehle ihrer Führer zu erwarten, nicht aber über die Rothwen- »i-keit ihre» Erscheinen» am Braudorte eigenmächtig Entschließung zu fassen haben. i Zuwiderhandelnde werden auf Grund von 88 20 und 23 der Feuerlöschord- > nung zur Bestrafung gezogen werden. ! Hierzu wird noch bestimmt, daß vorzeitige Entfernung vom Brand- Platze ohne Genehmigung de» Abtheiluug»führerS al» unentschnldigte» Kehlen angesehen und dementsprechend bestraft werden wird. Aue, am 20. Juli 1898. Dev Rath der Stadt. I. V.: Bochmann. Kühn. wassergeld Aue. Das Wassergeld für das II. Vierteljahr 1898, sowie die Wassergeldrefie vom I Vierteljahr sind dis SS. August 1898 an unsere Staotkasse zu oezayten. Stach Ablauf oieser Frist wird gegen die Säumigen das mit. -Lasten verbun dene Einhebungsverfayren eingetertet, nachBefinoen auch lne Absperrung oes Wästcr- zuslusses verfügt werden. Aue, am 18. Juli 1898. Der Rath der Stadt. j I. V.: I. Bochmann. Engln. Aus dem Auerthal und Umgebung. MtU0«t»»ng«n »»« >»ca»«m Jnt«r«ff« sind der ««»«e»wn ft«t» Willkomm««. Nächsten Sonntag wird der „Kreuzbruderverein Auerthal" im Schü- -enhauje ein Sommersejt, bestehend aus Eonzert u. Ball, geben, dessen Reinertrag mildthätigen Zwecken zufließen soll. Die Feste u. Theatera bende de« Kreuzbruderverems sind immer sehr schön gewesen, auch dies» mal ist wieder ein vorzüglich gewähltes Programm ausgestellt, sodaß ein genußreicher Abend den Theünehmeru m sicherer Aussicht steht, zu mal da» Schüpenhaut mit seinem geräumigen, modern ausgestatteten Saal, »««.großen schattigen warten, zugfreien Beranoen, der herrlichen Aussicht von da oben das schönste Sommerlokal unserer Stadt ist. Da» mildthätigen Zweckes willen ist ein guter Besuch sehr zu wünschen. Sestern Bormittag brach in der hinter dem sogen. „Alten Gut" ge legenen Scheune in Niederpsannenstiel, die dem Königlichen Blaufar- druwerk gehört, Feuer aus, welches dieselbe bis auf die Grundmauern einäfchrrte. Nur dem schnellen Eingreifen der Feuerwehren von Aue u. Niederpsannenstiel ist eS zu danken, daß das alte Gut nicht mit in Flammen ausging. Man vermulhel Brandstiftung. In der Scheune ist u. And. ein Belociped mit verbrannt. LieKömglichc Amlshauptmanttschast Schwarzritberg macht bekannt: Das Votgltändtsche Elfen- uno Eletmcnawwerk behufs Errichtung eines Elektrlcitatswerks »n vem unter Nummer 120 oes Flurbuchs für Obersachsen, selb gelegenen Grunbslucke nach Maßgabe oer eutgereichlen, hier zur Einsicht ausilegenden Zelchnungen, oen Wufsulgschen vvergraben zu verlegen uno thettweise zu vertiefen, den je. tztgen 4,L0w weilet» Entlaß auf 6 m zu verbreüern und ine Eintatzfehwrtle um O.ÜO III tlefer zu legen. Erwalge ElNweu» bunge» ytergegen, fo weit sle incht aus besonderen Prwal- rechtS-Turln beruhen, sino bel deren Verlust vrimen 14 La- gen vom Erscheinen dreier Bekanntmachung an gerechnet, all- hier anzubklngen. /' Oberichiema. Mouiag Ailklag gegeil i llhr verlunoeteil Daulpfpelsen del« Ausbruch eines >schaoeuieuer». Es oranilre da» am Flotzgruven getegeile, dein Fletschermclfter Kunz ge- hürlge Wohnhaus total nieder. Nach kurzer Zelt hallen die Flammen auth das anstoßende Wohngebäude vvn Nvfsel er saßt, welche» ebenfalls den» verheerenden Elemente zum Opfer fiel. L»e Velden Wohnhäuser waren von acht zahlreichen Familien bewohnt, welche obdachlos geworden stno. Lier schaden der Avgebrainilen lft, da namenllichaus der zweiten Brandstelle wenig gerettet werden konnte uno die Mehrzahl der Bewohner nicht versichert Halle, ein sehr empsmolicher. Aus Sachjett rmo Umgeouttg. — Zum Deutschen Turntest in Haindurg werden aus dem König reich Sachsen über 4000 Turner reisen. L>e hier mbegrlssencn Leipzi ger Turner werden in einem besonderen Zuge der kömgl. preuß. StaatS- bahnen am 23. Juli vormittags nach Hamburg besöröert. Aus dem Bereiche de« sächsischen Staat»bahnne«e- werden vier Svnderzüge ab gelassen und zwar ze einer von Reichendecg über Zittau, vvn Dresden, von Chemnitz und Plauen i. B. Hierüber ist eine ausführliche Ueber- sicht erschienen. Dieselbe bietet allgemeines Interesse, ^.oadie Züge von Jedermann benutzt werden können. Die Bahnhöfe und die Aus- «unstspellen geben die Ucbersicht unentgeltlich aus. — Bon Leipzig Magdeburger Bahnhof geht der Sonderzug am 23. Juli 4,33 Borm. ab und ttlsft S,ü9 Nachm. in Hamburg Hannoverscher Bahnhof ein. Die 30 Tage gtltigen Rückfahrkarten kosten 2. K. 24, üo Mk. 8 Kl. 17,20 Mk.Wer über Berlin heimfahren will, erhält in Hamburg eine alsdann mit der Sonderzugsfahrkarte über Berlin berechtigende Umwegskarte nach Leipzig, wel che in 2. Kl. 2,90 Mk.,in3. Kl. 2,10 Mk. kostet. An die Inhaber der Sonderzugsfahrkarte werden in Hamburg ermäßigte Rückfahrkarten mit mehrwöchiger Giltigkeit ver kauft nach Helgoland 2. Kl. 14,40 Mk., 3. Kl. 12,IOMÜ, nach Norderney 2. Kl. 19 Mk. 3 Kl. 16,60 Mk., Wester- land 2. Kl. 21,90 Mk., 3. Kl. 17,20 Mk„ nach Wyk u. Mittdün-Amrum 2. Kl. I8,so Mk., 3. Kl. 14,so Mk., wel- ch« sowohl mit der Eisenbahn als auch mit dem Däm. Pf« d»nutzt ««dm rönnen. — lieber 10000 Turner werdrn, narh oen Anmeldungen zu urteilen in Hamburg beim deutschen Turn,est zu den allgemeinen Stabübungen auszrehen. Ein solches Heer zu gemeinsamer Ueoung vereint, hat noch kein deutsche- Turnfest gesehen, denn selbst in Leipzig 1863 traten nur 7000 Turner zu den Freiüdunzen an. Welchen Einbruck solche Massen übungen machen, schilderte damals Moritz Busch in demÄcenzboieNjwie folgt: „Balo zuckten tausende von Armen taktrecht auf und nieder, bald wogte es wie ein See mit grauen Wellen hin und her, bald war es, als ob der Erdboden elastisch geworden wäre uno sich höbe und sende" Die Gesamtmenge der Hamburger Festbesucher dürfte die des Leipziger Festes um äOOv Mann überschreiten uno die 25000 erreichen. Dazu stellt da- Königreich Sachsen allein 4000, Leipzig mit Umgebung faß IvOO Mann allein. — In einem Anfälle von Geistesstörung stürzte sich die junge Frau eines Barbiers in Leipzig aus 4. Glage auf di« Straße herab. Bei voller Befiunung wurde die Arme aus- gehoben, verstarb indessen an den Folgen des Sturzes im städtischen Krankenhaus«. — Das Mitlelveulsche BundeSschie. ßen wird der hiesigen Schützengesellschasl voraus'ichllich ei„ recht unangenehmes Andenken in Gestalt eines erklecklichen Defizits hinlerlasfen, denn auch die Einnahmen sind nahezu „verregnet". Linen kleinen „Raußreißer" brachte noch der letzte Donnerstag, an welchem endlich das dreimal angesetzt gewesene Feuerwerk a bgebrannt werden konnte. — Militärvereinsmitglie der sollen sozialoemokratischcn Konsumvereinen nicht angehören. Der Kriegervereu» Elfter berg will hierin noch weiter gehen. Ec stellte in oer Ver sammlung der Militärvereine oes Bunvesbezirks Planenden Antrag, bei dem sächsischen Militäroereiusvunoe zu beantra gen, daß er feine 168000 Mitglieder anwei,e,innerhalb drei Monaten au» den Wirtschastsvereinigungen der Offiziere, Aeczte usw., aus Konsumvereinen, besonders solchen der Post- und E.senvahnveamten, und allen ähnlichen Vereinigungen vuszusHeioen. Der Autkäg wurde mit einer kleinen Mehr heit äogerehilt. — In einer Dresdner Buchdruckerei pumpte ein Arbecks- bursche in der Nähe eiues Gießdsens Benzin av. Die llnvor- fichligkeit rächte >rch bitter. Die Veuzüwumpse entMw.ten sich am Ofen und oer Bursche wuroe so verletzt, ono er nach eiiügen Stunden starb. Du Feuerwehr konnte mit Muhe bä» Feuer, da» ru ser Vuchörnckere» lu,ch weilergcig, duiupjeu. — Falsche Goldstücke stub ui Ehemiutz uusgegcbeu wor den. Lre sino aufs prumlwfte hergrstelll, nämlich aus Blei und inlt Flittergold überklebt. Trvtzdem seheil sie den echten täuschend ähnlich. — So ernst die große DiebstahlsAugelegenheü inPlauen i. V. auch ist, so Hal sich doch oer Humor um chr besaßt, und es kursiert jetzt ovrl die folgende Scherzfrage: „Wer hat das größte Geschäft in Plauen?" Antwort: „DasAmlS- gerlchtSgesängnlS, es Hal 17 Märkthelser." — In dem zur Kempeschen Ziegelei m Groß-Lugau gehö rigen Lehmboden fand man beim Ausschachlen eine goldhal tige Gesteinsader. Proben davon liegen zur Zeil dem Pro fessor Dr. Kaiser in Dressen zur Untersuchung vor. — Der sächsische GastwirlSverbano war bel dem Minis terium des Innern dahm vorstellig geworden, daß o»e Be- ftlinmung über dle Einschränkung oer öffentlichen Lanzlust» barketlen aufgehoben oder daß doch wenigstens eine einheit liche Regelung bewirkt werden möchte. Las Ministerium Hal jedoch dieses Gesuch abgetehnt. In erster Lime se»en R-ck- sichle» aus das Allgemeinwohl maßgebend. Die hiermit aller ding» nicht immer übereinstimmenden geschäftlichen Interes sen ver Gastwirte könnten demgegenüber nur in untergeord netem 'Maße m Betracht gezogen werden. Leipzig, 12. Juli. Ueber den 6 V, Millionen Mark -er fordernden Neubau des Rachauje» bezw. über die Ausführung desselben durch Herrn Sladivaurat Licht, soll heule im Stadt- verorvnerrnkollegium e»dglllltg beschlossen werden. Ueber den ivauautfühnntzsn ist man btsh« im Kollegium nicht einig gewesen» da eben Prof. Licht städtischer Beamter ist, indessen schlägt der Rat den Ausweg vor, Prof. Licht während der Bauzeit von seinem Amte als Stadtbaurat zu beurlauben, um ihn den Bau übertragen zu können, der ja nach seinem Entwurf geschaffen werden soll. — Die Zahl der städtischen Beainten beträgt in Leipzig 2030 - ihre Besoldung beträgt 4 Millionen Alt. * Erst lesen, dann unlrrschreiben! Die Fleischermeisters ehefrau Günther sollte eme eidesstattliche Versicherung abge ben und hatte deren Text durch einen Rechtsanwalt aufsetzen lassen. Dieser hatte aber euien wesentlichen Punkt miß ver standen, so daß die Erklärung der Wahrheit wiedersprach. Frau Günlher war nun jedenfalls der Meinung, ein Rechts anwalt könne sich «richt irren, las zur Bequemlichkeit das Schriftstück nicht noch einmal durch und unterzeichnete eS mit ihrem Namen. Später stellte sich die Unrichtigkeit heraus und Frau Günther wurde wegen fahrlässiger Abgabe einer eidesstattlichen Erklärung zu einein Tage Gefängnis verur teilt. Ihre Revision wurde vom Reichsgericht als begrün det verworfen. — Der Sohn des Gendarmen in Klengel starb. Der Knabe, der im 4. Jahre steht, halte Kauofselkeime gegessen. — In Cainsdorf gingen infolge Versagens des Schleis zeuges auf einem steilen Berg zwei Pferde samt Wagen durch. Der Geschirrsühcer und zwei auf der Straße spielende Kin der wurde» überfahren, dein Knechte wurden beide Beine zer malmt, dem eilten Kind ebenfalls Arm und Fuß. — Einem Schuhmachergesellen in Falkenstein i. V. wur de unlängst eine freudige Ueberraschung zuteil. Er warauf der Wanderschaft auch in ein holländisches Städtchen gekom men, wo er veii» Spekulanten eine stell« al» Schreiber er hallen hätte. Nryhoem er diesem mehrere Jähre treu gedient, starb dieser, so daß nun der Wandersmann wieder tu seine Heimat zurückkehrle. Nuä> einige,» Woa^u wurde ih.u amttiche Miueiluug zmri», vag ihm seilt vv.maltgee geber einen Teil s.ines Vermögens, u-o zwar 20 oOo Mmt KllniNeutachch veunächl haoe. Dieses Geld traf denn auch in Höhe von i 9ooo Mark ein. Der Erbe ist se»l seiner Ju gend Krüppel. — An einigen Stellen im oberen Vvigilanoe wirbelten dieser Lage zeitweise lustig die Schneeflocken in der Lust. — Goldregen gehört zu den Giftpflanzen und sollte in Gärten und Anlagen nicht gelitten werden. In Strie- sen-DreSden erkrankten 4 Kinder, in Koburg drei nach dem Genussevon Goldregenschoten. Man hofft,die Kinder zu retten. Billige «eisen in der Schmeiß «nd Italien. Z Im Juli und August fahren nicht weniger als 18 Svn- »a Verzüge von Deutschland nach der Schweiz. Retourbillete "uick für diese gelten 4ö Tage (di« Rückfahrt kann innerhalb dre^i^idi fer Zeit nach Belieben geschehen) und kosten nicht mehr wik'^^ sonst einfache Billele. Im Anschluß an dieselben veranstM tet das rührige bekam»« solide schweizerische ReisebuhM Otto Erb m Zürich em Lutzens S, 6, 7, 19, is und 30Mh ge Reisen mit Logis uno vollständigen BrrpslegungeyvmWtzilG Italien zu außerordentlich billigen Preisen, sechs btäßiv-tchchsi-iimor len m'S Berner Oberland, neu» 3lägige Fahrten «chkÄüläkl rtyvrs waldstätterse«, Rigi und Stanserhorn. 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